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Kinder-Klappstuhl Es sind Kinder-Klappstühle bekannt, die aus einem
Tischchen und einem Stühlchen bestehen und bei denen der Tisch so unter den Stuhl
geklappt werden kann, daß der Stuhl nun eine um die Länge des Tischchens erhöhte
Lage einnimmt, so daß das Kind an einem für erwachsene Personen bestimmten Tische
sitzen kann. Tisch und Stuhl sind dabei meist mit kleinen Rädern versehen, so daß
die ganze Anordnung, wenn der Tisch vor den Stuhl geklappt ist, fahrbar ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Klappstuhl für Kinder, der noch mehr
Benutzungsmöglichkeiten bietet als der bekannte Klappstuhl. Dieser Klappstuhl kann
einmal als hochgestellter Stuhl Anwendung finden, zum anderen als nach Art der Schaukelpferde
auf zwei gebogenen Holmen schaukelndes Stühlchen, und schließlich kann es auch auf
Rädern fahrend bewegt werden.
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In der Abbildung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines solchen
Stuhles in den drei genannten Verwendungsarten dargestellt. Die ausgezogenen Linien
zeigen den Klappstuhl in der Stuhlstellung, also mit erhöhter Sitzfläche, die Schaukelstellung
ist in strichpunktierten Linien und die Fahrstellung in zwei strichpunktierten Linien
dargestellt. Die Sitzfläche z des Stuhles kann z. B. aus Holz gefertigt und mit
einem gepolsterten Lederüberzug versehen sein. Sie trägt eine Öffnung, unter die
ein Kindernachtgeschirr gehängt werden kann und die durch eine in etwa gleicher
Weise wie die Sitzfläche gearbeitete Einlage 2 verschlossen werden kann. Die an
der Sitzfläche befestigten Rücken- und Seitenlehne 3 ist vorzugsweise ebenfalls
aus Holz gearbeitet und im Rückenteil mit einem Lederpolster q. versehen. Dieses
Lederpolster wird vorteilhaft nicht bis auf die Sitzfläche teeruntergeführt, um
die Reinigung der letzteren zu erleichtern und deren schnelle und einwandfreie Durchführung
zu ermöglichen.
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An der Unterseite der Sitzfläche sind an den beiden
Seitenkanten
je ein Rahmen 5 befestigt, der als Abstützmittel für verschiedene Teile der Anordnung
dient. Die beiden Rahmen werden durch mehrere Querstangen 6 in dem gewünschten Abstand
voneinander und in einer Lage senkrecht zur Sitzfläche gehalten. In der Öffnung
dieses Rahmens hängt, um ein Scharnier 7 an der oberen Rahmenfläche drehbar, das
Sicherungsstück B. An dieses lehnen sich die beiden Holme 9 und io, die auf den
Bolzen ii und 12 drehbar, also in vertikaler Ebene schwenkbar an den Rahmen 5 befestigt
sind. Diese Holme, deren zwei auf jeder Seite des Stuhles angebracht sind, dienen
als Füße des Stuhles und haben die Form je eines halben Holmes, wie sie als Holme
bei Schaukelpferden verwendet werden. Sie sind mit den Holmen auf der anderen Seite
des Stuhles durch Stangen 16 und 17 verbunden. Infolge ihrer Spreizstellung drücken
sie sich mit ihrem oberen Ende fest gegen das Sicherungsstück 8, das sie somit fest
in ihrer Lage hält und dem Stuhl einen sicheren Stand verleiht.
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Um nun den Stuhl in die Schaukelstellung zu bringen, werden die beiden
Sicherungsstücke 8, sich um die Scharniere 7 drehend, von Hand nach außen gezogen.
Dadurch verlieren die in vertikaler Ebene verschwenkbaren Holme 9 und io ihren Widerhalt
und gleiten unter dem Gewicht des Stuhles in ihren unteren Teil in die Lage 9',
io' auseinander, bis sich ihre oberen Enden etwa in der Mitte der unteren Rahmenfläche
bei 13 berühren. Läßt man das Sicherungsstück 8 nun in seine senkrechte Lage zurückgleiten,
so schiebt es sich, wie bei 8' gezeigt, über. die beiden Holme und hält diese in
der dargestellten Lage fest. Der Stuhl ruht jetzt sicher auf den beiden Kufen 9',
io' und kann auf diesen geschaukelt werden. Mit der Spreizbewegung der Holme 9 und
io hat sich die Sitzfläche des Stuhles in die Lage i' bewegt, so daß diese sich
in wesentlich tieferer Lage als bei der Stuhlstellung befindet.
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Die dritte Gebrauchsstellung des Stuhles ist die Fahrstellung. Die
Räder 22 befinden sich an dem einen Ende von zweiarmigen Hebeln 14 und 15, den Laufrollenträgern,
die an dieselben Bolzen angelenkt sind wie die Holme 9 und io, aber auch auf besonderen
Bolzen geführt werden können. An ihre freien Enden ist je eine Stange 18 angelenkt,
von denen je zwei auf der gleichen Seite des Stuhles liegende an dem einen Arm eines
zweiarmigen Hebels 2o angelenkt sind, der um einen Bolzen ig im Rahmen 5 drehbar
ist. Das andere Ende des Hebels 20 trägt einen drehbaren federnden Haken 21 o. dgl.
Je weiter dieser Haken 21 und damit der entsprechende Arm des Hebels 2o nach unten
bewegt wird, desto tiefer senken sich auch die Räder 22. Um nun den Stuhl in die
Fahrstellung zu bringen, werden die Holme leicht angehoben, wie durch die Stellung
9" und io" der Holme in der Abbildung übertrieben dargestellt, und die Haken 21,
von denen sich je einer auf jeder Seite des Stuhles befindet, hinter die Stange
17 gehakt, wie bei 17' dargestellt. Dadurch werden die Räder so weit nach unten
bewegt, daß nun .der Stuhl auf den Rädern ruht, wie bei 22" gezeigt. Da die Räder
in der Schaukelstellung nur wenig über dem Erdboden stehen, 22', ist nur eine geringe
Verstellung der Räder erforderlich, um den Stuhl in die Fahrstellung zu bringen.
Der erfindungsgemäße Kinder-Klappstuhl kann also ohne besonderen Kraftaufwand in
die drei beschriebenen Stellungen gebracht werden, in denen er nach Art eines Wagens,
nach Art einer Wiege oder als Kinderstuhl für normalhohe Tische benutzt werden kann.
Es ist aber auch möglich, vor dem Stuhl ein besonderes Tischgestell 23 anzubringen.
Dieses besteht aus einer Tischplatte 24, an deren Unterseite ein mit beliebigem
Werkstoff verkleideter Käfig 25 angebracht ist, dessen untere Bodenfläche 26 als
Stütze für die Füße des Kindes dient. Der Käfig 25 dient gleichzeitig als Schutzkasten,
der verhindert, daß das Kind, wenn es von seinem Sitz gleitet, auf den Fußboden
fällt. An der Unterseite des Bodenbrettes 26 befinden sich zwei Leisten 27, mit
denen das Tischgestell über eine die beiden Rahmen 5 miteinander verbindende Stange
28 gehängt wird. Wird das Tischgestell 23 an den Stuhl heranbewegt, so schnappt
eine an ihm befestigte Feder 29 in eine Aussparung 30 der Stuhllehne und hält so
den Tisch in der gewünschten Lage zum Stuhl. Für den Fall, daß sich das Tischgestell
von der Stuhllehne wieder lösen sollte, ist eine Kette 31 vorgesehen, die Tisch
und Stuhllehne verbindet und den Tisch am Herunterfallen hindert. Statt dieser Kette
können auch andere Sicherungen, insbesondere auch automatisch wirkende vorgesehen
sein.
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Mit 32 sind in der Zeichnung Anschläge bezeichnet, durch welche die
Holme 9 und io in ihren verschiedenen Gebrauchsstellungen gesichert werden. An Stelle
solcher Anschläge können gegebenenfalls auch beliebig anders geartete Sicherungsmittel
zur Anwendung gelangen. Die Tischplatte ist mit einem senkrecht zu ihr stehenden
Rand umgeben, der verhindert, daß das Spielzeug des Kindes ungewollt vom Tisch gleitet.
Das Tischchen kann in jeder Gebrauchsstellung des Stuhles an diesem belassen werden.
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Ein Kinder-Klappstuhl gemäß der Erfindung weist also wesentlich mehr
Verwendungsmöglichkeiten auf als die bekannten Klappstühlchen. Er ist einfach in
der Handhabung, und der Übergang von einer Gebrauchsstellung in die andere kann
ohne wesentlichen Kraftaufwand erfolgen.