DE812744C - Striegel zum Putzen von Pferden und Rindvieh - Google Patents
Striegel zum Putzen von Pferden und RindviehInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 3. SEPTEMBER 1951
p
162
13
III
I 45
h
D
Gegenstand der Erfindung ist die elektrische Betätigung
eines in der Landwirtschaft allgemein benötigten Gerätes, bei dem die Arbeit bisher ausschließlich
durch menschliche Kraft geleistet werden mußte. Es handelt sich um einen elektrisch betriebenen
Striegel. Zur Pflege der Pferde und des Viehes sind in jedem bäuerlichen Betrieb die sog.
Striegel, kleine eiserne Handbürsten, notwendig, ähnlich der Ausführung nach Abb. 1. Das Wesentliche
an dem Gerät ist, daß die eisernen Blechstreifen, Kämme genannt,' gezahnt sind. Mit diesen
Striegeln müssen die Tiere täglich geputzt werden. Zu diesem Zweck muß der ganze Körper des Tieres
in zahlreichen 1 linimdherbewegungen des Striegels so lange bearbeitet werden, bis kein Schmutz oder
Staub mehr auf dem Fell des Tieres vorhanden ist und die Haare glatt gekämmt sind. Bei Pferden erfordert
dieser Prozeß täglich eine halbe bis eine Stunde harte Arbeit je Pferd. Diese Arbeit ist noch
schwerer, wenn die Tiere stark verschmutzt sind, zum Beispiel durch Füttern von Gras oder Klee und
bei Mangel an Streumitteln. Erschwerend wirkt sich aus, daß diese Arbeit im warmen Stall bei oft
schlechter Belüftung geleistet werden muß. So erklärt es sich, daß sehr häufig schlecht geputztes Vieh
gesehen wird.
Gegenstand der Erfindung ist eine technische Lösung dieser Aufgabe, die ein handliches und
billiges Gerät ergibt, so daß eine Einführung in weiten Kreisen möglich wird. Durch die Erfindung
wird die volle Arbeit der Schrubbewegung durch den elektrischen Strom geleistet, durch den eine
schnelle Hinundherbewegung der Striegelkämme erreicht wird, so daß der Mensch nur noch den
Striegel über die zu putzenden Stellen des Tieres zu führen braucht. Antrieb und Striegelkämme
können auf einfache Weise in einem handlichen Gerät vereinigt sein.
In den Abb. 2 bis 8 sind Teile technischer Ausführungen von elektromagnetischen Striegeln angegeben.
Motorische Fernantriebe sind technisch
ίο leichter möglich, jedoch nicht ausführlicher beschrieben,
Abb. 2 zeigt die perspektivische Ansicht eines Striegels mit Schubmagnet, bei dem die Hälfte der
Kämme hin und her bewegt wird und die andere Hälfte fest am Rahmen,sitzt. Abb. 3 zeigt dasselbe
Gerät mit aufgesetzter Kappe. In den Abb. 4, 5 undo sind drei Ansichten eines Gerätes gezeigt, bei dem
alle fünf Kämme elektromagnetisch bewegt werden. In Abb. 6 ist die Kappe aufgesetzt. Abb. 8 stellt
einen elektromagnetischen Striegel dar mit gegeneinanderbewegten Kämmen. Abb. 10 und 11 enthalten
Schwenkmagnete, und zwar Abb. 10 mit gegenläufigen Kämmen, Abb. 11 mit teilweise bewegten,
teilweise festen Kämmen.
In Abb. 2 ist eine Ausführung mit Wechselstrommagnet gezeigt. Es sind 2 und 3 die gezahnten
Eisenblechkämme des Striegels. Die Kämme 3 sind in den Lagern 4 beweglich angeordnet und fest mit
dem Anker 5 eines Magnets 6 verbunden. Dieser ist fest am Gehäuse 7, an dem ebenfalls die beiden
Kämme 2 fest angeordnet sind. Die Spule 8 wird vom Wechselstrom 50 Hz gespeist. Die Feder 9 hält
den Anker 5 mit den Kämmen 3 in einer Ruhestellung mit bestimmtem Luftspalt 10. Wenn der
Magnet vom Strom durchflossen wird, wird der Anker 5 angezogen und die Feder 9 gespannt. Bei
Abnehmen des Stromes überwiegt die Federkraft, und die Kämme 3 mit dem Anker bewegen sich in
Richtung des größeren Luftspaltes. Bei Wiederkehren des Stromes wird der Luftspalt wieder
kleiner, und das Spiel wiederholt sich mit jeder Periode des Wechselstromes zweimal. Die Kämme
bewegen sich somit in einer Sekunde hundertmal hin und her. Die Federkraft ist derart bemessen,
daß die Resonanz des schwingenden Gebildes möglichst oberhalb der Betriebsfrequenz liegt, so daß
bei Dämpfung durch die Arbeitsleistung der Arbeitsbereich in die Nähe der Resonanzlage rückt.
Dadurch wird vermieden, daß im Leerlauf die Amplitude zu groß und bei Belastung zu klein
wird. Die Form des Luftspaltes ist so gewählt, daß ein günstiges Verhältnis entsteht für die Zunahme
der Zugkraft bei abnehmendem Luftspalt im Verhältnis zur Federkraft. Dadurch können Schwingungsweiten
von 6 bis 12 mm für den Arbeitsbetrieb erreicht werden. Abb. 3 zeigt das Gerät mit Abdeckhaube
11, Handgriff 12 und Kabelanschluß 13.
Die Abb. 4, 5 und 6 zeigen ein Gerät mit fünf im gleichen Sinne bewegten Kämmen 14. Diese sind
durch Stifte 15, die fest mit dem Gehäuse 16 verbunden
sind, geführt und werden durch den Magnetanker 17 bei Stromdurchgang durch die Spule 18
vom Magnetkern 19 angezogen. Dabei wird Feder
20 mehr zusammengedrückt, Feder 21 etwas entspannt. Bei abnehmendem Strom kehrt die Bewegungsrichtung
um. In Abb. 4 und 5 ist die Deokkappe abgenommen; in Abb. 6 ist sie aufgesetzt.
Bei dieser Ausführung werden die Rüttelbewegungen beim Arbeiten direkt auf den Rahmen des
Gerätes und auf die den Rahmen führende Hand des Menschen übertragen, so daß ein mehr oder weniger
starkes Vibrieren der Hand unvermeidlich ist. Durch elastische Befestigung des Griffes wird diese
Erschütterung unschädlich gemacht.
Diese Unannehmlichkeit wird vollkommen ausgeschaltet in der Ausführung nach Abb. 7 und 8,
bei denen zwei Gruppen von Kämmen gegeneinanderbewegt werden. Die Kämme der einen Gruppe
21 sind mit der beweglichen Ankerhälfte 22, die Kämme 23 mit der anderen Ankerhälfte 24 verbunden.
Beim Stromdurchgang durch die Spule 25 werden beide Ankerhälften nach innen bewegt, und
beide Kammgruppen bewegen sich gegeneinander. Beim Verschwinden des Stromes überwiegt die
Federkraft 26 und 27, und die Kammgruppen werden auseinandergedrückt. Die Führung erfolgt
durch Stifte 28, die fest am Gehäuse 29 sitzen. Die Spule 25 ist ebenfalls fest mit dem Gehäuse verbunden,
so daß die Stromzuführungsleitung den Erschütterungen des Magnets nicht ausgesetzt ist.
In Abb. 7 sind die gezahnten Kämme 30 und 31 nicht gruppenweise gegeneinander beweglich wie in
Abb. 8, sondern abwechselnd gegeneinanderlaufend angeordnet. Diese Anordnung ist für die Arbeitsweise
die günstigste, jedoch konstruktiv weniger einfach. Abb. 9 zeigt eine andere Art der Führung
und Federhaltung für das Beispiel der Abb. 8.
In Abb. 10 ist eine Anordnung beschrieben, die
keine Längs-, sondern eine Schwenkbewegung des Magnetankers verwendet. Es sind wieder zwei
Kammgruppen 32 und 33 angeordnet, die gruppenweise gegeneinander arbeiten. Die Gruppen 32 und
33'sitzen auf beweglichen Ankern 34 und 35, die in den Lagern 36 und 37 am Kern 38 des Magnets mit
der Spule 39 angebracht sind. Der Kern 38 sitzt mit der Spule 39 am Gehäuserahmen 40. Die Federn 41,
42 und 43 haben den Vorteil, daß die Gleitlager wegfallen. Dadurch ist diese Ausführung in der
Herstellung billiger. Auch hier ist die Formgebung des Luftspaltes und die Bemessung des schwingenden
Gebildes mit den Federn für die Verwendbarkeit ausschlaggebend.
In Abb. 11 ist eine Anordnung beschrieben, die gegenüber der vorherigen weiter vereinfacht ist. Es
ist nur eine Kammgruppe 44 beweglich. Die anderen Kämme 45 sitzen wieder fest am Rahmen 46. Dadurch
wird zwar eine bestimmte Vibration auf die Hand übertragen, die jedoch in Kauf genommen
werden kann. In diesem Beispiel sind zwei Luftspalte im Magnetkreis. Der obere Luftspalt 47 in iao
der Nähe des Drehpunktes 48 nimmt zu, wenn der Hauptluftspalt 49' am Polschuh 50 abnimmt. Dadurch
wird die Kraft bei zunehmender Längsbewegung in Richtung größer werdenden Luftspaltes
weniger abnehmen als in der Ausführung nach Abb. 10, wo der Luftspalt am Drehpunkt kon-
stant bleibt. Die Ausführung nach Abb. ii hat eine Charakteristik der Zugkraft in Abhängigkeit von
der Bewegung, die weniger steil ist, die also mit größerer Amplitude weniger abnimmt und dadurch
größere Schwingungsweiten der Hinundherbewegung der Arbeitskämme zuläßt.
Wird in Heispiel nach Abb. ii die innere Feder 51 mit größerer beweglicher Masse versehen, so
schwingt sie bei Abschwingen des Ankers vom Kern mehr nach außen, als ihrer Vorspannung entspricht.
Heim Zurückschwingen kommt der Anker näher an den Magnet und wird durch das Magnetfeld
des wiederkehrenden Stromes erfaßt und vollends angezogen. Das ergibt bei gleichem Strom eine
größere Schwingungsweite.
Bei dieser Anordnung wird außer der Hinundherbewegung der Kämme auch eine Auf- und Abwärtsbewegung
um die Strecke h nach Abb. 11 erzeugt. Diese Auf- und Abwärtsbewegung ist besonders
günstig bei stark verschmutzten Tieren, da die oft sehr harte Kruste auf diese Weise leichter losgeschlagen
wird. Die Aufundabbewegung übt außerdem eine massierende Klopfwirkung auf die Haut
des Tieres aus.
Claims (17)
1. Striegel zum Putzen von Pferden und Rindvieh, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kämme durch elektrischen Antrieb in Bewegung versetzt werden.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Antrieb in das Gerät
eingebaut ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb außerhalb des Gerätes
angebracht ist und die Bewegung mechanisch übertragen wird.
4. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Antrieb ein Elektromagnet oder -motor verwendet wird.
5. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Wechselstromschubmagnete
verwendet werden und die Kämme durch Bohrungen im festen Blechgehäuse geführt sind.
6. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwenkmagnet verwendet
wird, der die Lagerung der Kämme gibt.
7. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Längs- oder Schwenkbewegung
auf einen oder mehrere Kämme übertragen wird, so daß sich diese entweder einzeln
oder gruppenweise gegeneinander oder gegen am Gehäuse fest sitzende Kämme bewegen.
8. Gerät nach Ansprüchen 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein schwenkbar
gelagerter Anker vorgesehen ist, der die Kämme in der Ebene der Schwenkbewegung hin und
her führt.
9. Gerät nach Ansprüchen 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kämme senkrecht zum
Schwenkarm sitzen und auf einem Kreisumfang bewegt werden.
10. Gerät nach Ansprüchen 1, 2 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kämme außer der Längsbewegung eine Auf- und Abwärtsbewegung ausführen.
11. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kraftverlauf durch die
. Form des Luftspaltes eine langsam abnehmende Kraft- und Wegcharakteristik ergibt.
12. Gerät nach Ansprüchen 1, 2, 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Magnet zwei veränderliche Luftspalte enthält, die sich gegenläufig
ändern.
13. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 4, 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Schwenkmagnet der Luftspalt in der Nähe des Drehpunktes
bei der Drehung sehr Wein und konstant bleibt. ·
14. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß Druck- und Zugfedern vorgesehen sind, die in der Nähe ihrer Eigenfrequenz
arbeiten.
15. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Druckfedern mit gegenläufiger Charakteristik angebracht sind.
16. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Feder, die beim Ausdehnen den Luftspalt vergrößert, die steilere
Charakteristik hat.
17. Gerät nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Feder eine größere bewegliche Masse hat, so daß die Nullage der
mechanischen Schwingungen in Richtung kleineren Luftspaltes verschoben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
0 1371 8.51
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP16213A DE812744C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Striegel zum Putzen von Pferden und Rindvieh |
Applications Claiming Priority (1)
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DEP16213A DE812744C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Striegel zum Putzen von Pferden und Rindvieh |
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DE812744C true DE812744C (de) | 1951-09-03 |
Family
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Family Applications (1)
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DEP16213A Expired DE812744C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Striegel zum Putzen von Pferden und Rindvieh |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE812744C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1180566B (de) * | 1959-03-10 | 1964-10-29 | Hans Boehringer | Striegel zur Reinigung felltragender Tiere |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP16213A patent/DE812744C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1180566B (de) * | 1959-03-10 | 1964-10-29 | Hans Boehringer | Striegel zur Reinigung felltragender Tiere |
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