DE8102667U1 - "Mehrschichtiger Behälter zur sicheren Langzeitlagerung von radioaktivem Material" - Google Patents
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Description
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81 ill KN
NUKEMGmbH '
6450 Hanau 11
Lanqzeltlaqerunq von radioaktiven Material
Die Erfindung betrifft einen mehrschichtigen Lagerbehälter zur Lagerung von radioaktivem Material, insbesondere
für die Langzeitlagerung bestrahlter Brennelemente, in geeigneten geologischen Formationen, bestehend
aus einem Behälterkörper und einem Deckel aus jeweils mindestens zwei Materialschichten.
Bestrahlte Brennelemente werden nach einer vorübergehenden Aufbewahrung in Wasserbecken entweder sofort
oder nach einer begrenzten weiteren Zwischenlagerung aufgearbeitet. Dabei werden die nuklearen Brenn- und
Brutstoffe von den Spaltprodukten abgetrennt und wieder dem Brennstoffkreislauf zugeführt. Die Spaltprodukte
werden nach bekannten Verfahren, meist unter Verwendung großer Mengen Wertstoffe, wie zum Beispiel
Blei und Kupfer, konditioniert und in geologischen Formationen praktisch nicht mehr entnehmbar
endgelagert.
Darüberhinaus wird überlogt (Berichte des Kernforschuncszentrums Karlsruhe KFK 2535 und 2560) , die
bestrahlten Brennelemente in absehbarer Zeit nicht aufzuarbeiten, auf die in ihnen vorhandenen Brenn-
und Brutstoffe zunächst zu verzichten und die Brennelemente - nach einer angemessenen Abklingzeit in
dafür vorgesehene Lagern - gegebenenfalls wieder entnehmbar
endzulagern. Die Lagerzeiten können mehrere Generationen betragen, wobei sich entsprechend seiner
Zusammensetzung das Gefährdungspotential des radioaktiven
Inventars in dieser Zeit, den bekannten physikalischen Gesetzen folgend, außerordentlich stark
verringert.
Wegen der unbestimmten Lagerdauer werden an derartige, für die Langzeitlagerung geeignete Behälter, die gegenüber
bekannten Transport- und Lagerbehältern eine mehrfache Betriebszeit aufweisen müssen, besondere Anforderungen
gestellt. Erschwerend kommt hinzu, daß die Behälterlager schwer zugänglich sein müssen und folglich
den Überwachungsmöglichkeiten Grenzen gesetzt sind.
Es sind teilweise sehr aufwendige Konzepte bekannt, die bestrahlten Brennelementen mittels Behälter aus Metall
oder Beton in Salz, Sand oder in Fels-Kavernen zu lagern. Als Verpackung für radioaktive Stoffe und bestrahlte
Brennelemente werden Behälter aus legierten und unlegierten Stählen, aus Kupfer sowie aus Korund
vorgeschlagen. Die Behälter aus Stahl sind entweder nicht korrosionsbeständig oder wie solche aus Kupfer
sehr teuer. Behälter aus Korund sind grundsätzlich geeignet, jedoch fehlen die für die Herstellung notwendigen
Erfahrungen. Darüber hinaus müßten die Brennelemente zur Verpackung in die aus herstellungsbedingten
Gründen kleinen Korundbehälter zerlegt werden, was mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
mehrschichtigen Behalter zur Lagerung von radioaktivem
Material, insbesondere für die Langzeit lagerung bestrahlter Brennelemente, in geeigneten geologischen
Formationen, bestehend aus einem Behälterkörper und einem Deckel aus jeweils mindestens zwei Schichten,
zu schaffen, der nicht aufwendig gebaut ist und über ... einen längeren Zeitraum ausreichende Festigkeit und
Barrierenfunktionen aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die innere Schicht aus einem mechanisch stabilen,
,f. billigen Werkstoff und die äußere Schicht aus einem
gegenüber dem Lagermedium korrosionsbeständigen Material besteht. Entsprechend den unterschiedlichen Umgebungsbedingungen
in den verschiedenen zur Endlagerung radioaktiver Materialien geeigneten geologischen
2Q Formationen sind für den Aufbau der äußeren Schicht
verschiedene Werkstoffe geeignet. Infrage kommen metallische Werkstoffe, wie legierte Stähle, Tantal, Blei,
Zirkon, Titan, Beryllium, Kupfer oder Edelmetalle, sowie Legierungen dieser Metalle. Ferner eignen sich
in manchen Fällen keramische Werkstoffe, wie beispielsweise die Oxide des Aluminiums, des Siliziums, des
Magnesiums,die Karbide von Silizium oder Bor sowie Spinelle, Silikate und Graphit. Vorzugsweise verwendet
man Werkstoffe auf Zirkon- und Titanbasis. Die Dicke der äußeren Schicht wird vorteilhafterweise so
bemessen, daß sie dem Abtrag während der Zeit, in der die Barrierewirkung auch im ungünstigen Fall erhalten
bleiben soll, entspricht und die innere Schicht für die Dauer der vorgesehenen Lagerung gegen Korrosion
zuverlässig schützt. Die Ermittlung der erforderlichen Schichtdicke erfolgt unter Berücksichtigung bekannter
Korrosionsdaten.
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Die äußere Schicht ist auf die innere Schicht vorzugsweise durch Plattieren oder durch Flamm- oder
Plasmaspritzen aufgebracht. Da die verschlossenen Behälter in einem Arbeitsgang gespritzt werden können,
kann man somit nahtlose Überzüge erhalten.
Unter Umständen ist es auä fertigungstechnischen
Gründen oder wegen eines verbesserten Korrosionsschutzes günstig, die äußere Korrosionsschutzschicht
aus mehreren Einzelschichten aufzubauen, wobei diese Einzelschichten vorteilhafterweise auch aus verschiedenen
Werkstoffen bestehen können, die von aussen nach innen immer edler in bezug auf ihre Stellung
in der elektrochemischen Spannungsreihe werden.
Es ist außerdem günstig, die im Behälter befindlichen Brennelemente mit niedrigschmelzenden Metallen zu
vergießen. Hierfür eignen sich beispielsweise Blei, Zink, Zinn oder entsprechende Legierungen. Um ein
Aufschwimmen des Brennelementes während des Ausfliessens zu verhindern, können Haltevorrichtungen im Behälter
vorgesehen werden. Durch dieses Vergießen wird eine verbesserte Abfuhr der Nachwärme erreicht.
Der gefüllte Lagerbehälter ist durch einen Zweischichten-Deckel,
der auch als Doppeldeckel ausgebildet sein kann, verschlossen. Der innere Deckel,
beziehungsweise die innere Deckelschicht besteht aus dem gleichen Werkstoff wie die innere Schicht des
Behälterkörpers und kann im unteren Teil ein Gewinde zum Einschrauben des Deckels in den zylindrischen
Teil des Behälters aufweisen. Um ein fernbedientes Einschrauben zu ermöglichen, kann in den Deckel beispielsweise
ein Zapfen mit Innenvierkant eingeschraubt werden. Nach dem Einschrauben des Deckels
wird dieser Innendeckel durch eine Kehlnaht gasdicht verschweißt. Der Zapfen besteht aus dem gleichen
Werkstoff wie die äußere Korrosionsschutzschicht des Behälterkörpers und der äußere Deckel, beziehungsweise
die äußere Deckelschicht, die den Korrosionsschutz gewährleisten soll. Dadurch wird der Werkstoff
des Grundkörpers völlig geschützt, ohne daß IQ der Zapfen plattiert werden muß, was einen erhebliehen
Aufwand bedeuten würde. Es können jedoch auch andere an sich bekannte Verschlußmechanismen verwendet
werden.
In manchen Fällen ist es auch vorteilhaft, zusätzlich noch einen Innenbehälter in den Behälterkörper einzubringen.
Außerdem kann man vorteilhafterweise zwischen den Werkstoffschichten des Deckels einen oder mehrere
Hohlräume zur Aufnahme von Helium einbringen.
Die Abbildungen I und II zeigen schematisch zwei beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Lagerbehälters.
Abbildung I zeigt einen Lagerbehälter, dessen Behälter körper (1) und Deckel (2) jeweils aus einer inneren
Schicht (3) und einer äußeren Schicht (4) besteht. Für die innere Schicht (3) wird ein Feinkornstahl WSTE 43
gewählt, ein warmfester Baustahl. Seine Korrosionsbeständigkeit ist zwar schlecht, seine Festigkeit jedoch
gut, und außerdem ist der Stahl gut schweißbar. Von großem Vorteil, insbesondere gegenüber ebenfalls gut
geeigneten warmfesten Vergütungsstählen, ist sein günstiger Preis.
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Zur Gewährleistung der mechanischen Stabilität ist beispielsweise
eine Wanddicke von ca. 35 mm erforderlich. Hieraus resultieren folgende Abmessungen für den
Behältergrundkörper:
Innendurchmesser 330 mm
IQ Außendurchmesser 400 mm
Gesamtlänge 5.080 mm
Wegen der außerordentlich guten Korrosionsbeständigkeit von Zirkaloy-2 wird dieser Werkstoff als äußere
Schicht (4) verwendet. Zirkaloy-2 ist gut schweißbar und preiswert gegenüber den ebenfalls gut geeigneten
Werkstoffen auf Titanbasis, wie Titan oder Ticode 12.
Zur Gewährleistung der Integrität während der vorgesehenen Standzeit wird beispielsweise eine Schichtdicke
^ 4 mm gewählt.
Die Zirkaloyplattierung kann auf zwei verschiedene Arten aufgebracht werden. Entweder wird eine Hülle
aus Zirkaloy-2 vorgefertigt, über d^n Innenbehälter
gezogen und aufgeschrumpft oder die vorgefertigten
Zirkaloybleche werden durch Walzschweißplattierung auf den Grundkörper aufgebracht. Beide Ausführungen
sind nahezu gleichwertig.
Anschließend wird der Behälter beladen und mit dem Deckel (2)verschlossen, der als Doppeldeckel mit
Innen- (5) und Außendeckel (6) ausgebildet ist. Zur Durchführung von Lecktests befinden sich zwischen
Innen- (5) Und Außendeckel (6) eine oder mehrere Hohlräume (7), die mit Helium gefüllt sind.
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Das Behälterinnere (8) kann nach dem Eeladen mit den
abgebrannten Brennelementen mit einem Metall, beispielsweise Blei, ausgegossen werden.
Abbildung II zeigt einen Behälter, bei dem die äußere Schicht (4) aus zwei Einzelschichten (9, 10) besteht,
wobei das Material der inneren Einzelschicht (10) gegenüber der äußeren Einzelschicht (9) edler in bezug
,c auf seine Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe ist. Dadurch wird bei eventuellen Korrosionsdurchbrüchen
(zum Beispiel Lochfraß) der äußeren Einzelschicht (9) vermieden, daß die tragende innere
Scnicht (3) korrodiert wird. Weiterhin besteht dieser
2Q Lagerbenälter im Behälterinneren (8) zusätzlich aus
einem Innenbehälter (11) zur Aufnahme des radioaktiven
Materials.
23. Jan. 1981
PAT/Dr.Br.-sch
81 111 KN
ZUSAMMENFASSUNG
Mehrschichtiger Behälter zur sicheren Lanqzeitlaqerunq von radioaktivem Material
Zur Lanzeitlagerung von radioaktivem Material, insbesondere von bestrahlten Brennelementen, in geeigneter
geologischer Formationen werden mehrschichtige Lagerbehälter benötigt, die nicht aufwendig gebaut
sind und trotzdem über einen längeren Zeitraum ausreichende Festigkeits- und Barrierefunktionen aufweisen.
Dazu benutzt man einen Behälter, dessen innere Schicht (3) aus einem mechanisch stabilen,
warmfesten, billigen Werkstoff und dessen äußere Schicht (4) aus einem gegenüber dem Lagermedium
korrosionsbeständigem Material besteht, wobei die Schichtdicken jeweils so gewählt werden, daß sie den
auftretenden mechanischen Belastungen beziehungsweise der Korrosion widerstehen.
Claims (1)
- 81 111 KNNUKEM GmbH 6i*5O Hanau 11Mehrschichtiger Behälter zur sichereng von radionictivem Ma~ terialSchutzansprüche1. Mehrschichtiger Lagerbehälter zur Lagerung von radioaktivem Material, insbesondere für die Langzeitlagerung bestrahlter Brennelemente, in geeigneten geologischen Formationen, bestehend aus einem Behälterkörper und einem Deckel aus jeweils mindestens zwei Material« schichten, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Schicht (3) aus einem mechanisch stabilen, warrafesten, billigen Werkstoff und die äußere Schicht (k) aus einem gegenüber dem Lagermedium korrosionsbeständigenMaterial besteht.2· Lagerbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet«daß als Material für die innere Schicht (3) warmfeste 3g Stähle verwendet werden.3. Lagerbehälter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (4) aus Werkstoffen auf Zirkon- oder Titanbasis besteht.4. Lagerbehälter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (4) durch Plattieren oder Plasmaspritzen auf die innere Schicht (3) aufge bracht ist.5. Lagerbehälter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Schicht (4) aus mehrerenEinzelschichten (9, 11) aufgebaut ist.6. Lagerbehälter nach Anspruch 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelsch.ich.ten (9f 10) aus verschiedenartigen Werkstoffen bestehen, die von außennach innen immer edler in bezug auf ihre Stellung inder elektrochemischen Spannungsreihe werden.7. Lagerbehälter nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Behält erinnere (8) nach dem Befüll en mit Metallen ausgegossen ist.8. Lagerbehälter nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich einen Innenbehälter (7)enthält.9. Lagerbehälter nach Ansprach 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Ausbildung des Deckels (2) als Doppeldeckel zwischen Innen- (5) und Außendeckel (6) ein oder mehrere Hohlräume (7) zur Aufnahme von Helium angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3103527 | 1981-02-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE8102667U1 true DE8102667U1 (de) | 1982-12-30 |
Family
ID=1327864
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8102667U Expired DE8102667U1 (de) | 1981-02-03 | "Mehrschichtiger Behälter zur sicheren Langzeitlagerung von radioaktivem Material" |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8102667U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19814112C2 (de) * | 1997-03-31 | 2003-01-02 | Japan Nuclear Cycle Dev I Toka | Umweltreiniger |
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0
- DE DE8102667U patent/DE8102667U1/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19814112C2 (de) * | 1997-03-31 | 2003-01-02 | Japan Nuclear Cycle Dev I Toka | Umweltreiniger |
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