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Einrichtung zum Naßbehandeln, insbesondere zum Färben konischer Spulen
auf Aufsteckspindeln und Verfahren zur Beschickung der Einrichtung . Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Hindurchführen von Bleich-, Wasch-, Färbe-oder
sonstiger Flüssigkeit durch Textilfäden, die in konischer Wickelung auf Spulen aufgewunden
sind.
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Die bekannten Vorrichtungen dieser Art bestehen im wesentlichen aus
einem mit Einrichtungen für einen Zwangsumlauf der Färbe-, Wasch-, Bleich-oder sonstigen
Flüssigkeit versehenen Behälter, in welchem eine Vielzahl von senkrecht stehenden
Spindeln, z. B von sternförmigem Querschnitt, reihenweise auf einem runden oder
rechteckigen Spindelträger angeordnet sind. Die die Textilfäden tragenden konisch
gestalteten Spulen werden auf die Spindeln zu Spulensäulen aufgeschoben.
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Bisher war es üblich, die Spulen so auf ihre zugeliürigen Spindeln
aufzuschieben, wie dies in Fig. r der Zeichnung angedeutet ist. Die einzelne Spulensäule
baut sich auf jeder Spindel so auf, daß die Stelle des größten Spulendurchmessers
in der untersten Etage nach oben gerichtet ist, während die in der nächsten Etage
folgende Spule mit ihrem größten Durchmesser nach unten liegt. Bei der Spule der
nächsten Etage kehrt man zur erstgenannten Anordnung zurück. Gleiches gilt für die
Anordnung der Spulen auf den Nachbarsäulen.
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Man kennt weiterhin auch Anordnungen, wie sie schematisch in Fig.
a der Zeichnung wiedergegeben sind. Hier werden alle Spulen auf ihre Spindeln so
zu Säulen aufgereiht, daß die Stelle ihrer größten Durchmesser jeweils nach unten,
als dem Spindelträger zugekehrt ist.
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Die bekannten Anordnungen konischer Spulen
auf ihren
am Spyndelträger befestigten Spindeln haben vor allem den Nachteil einer mangelhaften
Ausnutzung des Füllvermögens des Färbeapparates. [)er Abstand der einzelnen Spulensäulenvon"iiiai:der
wird jeweils bestimmt von dem größten Durchniesser der einzelnen Spulen, wobei zu
b.-riicksichtigen ist, daß benachbarte Spulensäulen nicht bizur Berührung einander
genähert werden kiunen. sondern zwischen den Stellen der größten Slntlendurchmesser
noch ein gewisser Zwischenraum verbleiben muß. Dadurch .entstehen zwangsläufig zwischen
den Spulen benachbarter Spulensä ulen Leerräume, die als Toträume angesprochen werden
müssen. Sie nehmen ihren größten Wert an denjenigen Stellen an, an welchen sich
die kleinsten Spulendurchmesser benachbarter Spuleiis:itilen gegenüberliegen.
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1>ie insoweit mangelhafte Ausnutzung des Füllraumes des Färbebehälters
führt zu einer nn@; rtschaftlichen Arbeitsweise der Apparatur, ins@ie<.,ndere
entsteht ein ungünstiges Flottenv;rhältnis. 1)i: leistende einen ordnungsgemäßen
Menge an Färbeflüssigkeit Färbevorgang muß ' niiililich größer gewählt werden, als
der lli;:hstzalil dc,r i;: der bekannten Art und Weise im Färbeheh:ilttr unterzubringenden
Anzahl von Spulen entslir icla. Abgesehen von dem Mehraufwand an @hemika:en sinkt
die Wirtschaftlichkeit durch die Notwendigkeit zur Umwälzung einer zu großen Flüssigkeitsnieng;
und zur Erwärmung derselben.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die einzelnen Spulen
auf ihren Spindeln in neuartiger Weise anzuordnen und zwar derart, daß der -10)-stand
der einzelnen Spule von der in der gleichen Etage befindlichen Spule der Nachbarsäule
über die Spulenhöhe konstant bleibt. Die durch die Erfindung erstrebte bessere Ausnutzung
des Fassungsvermögens des Färbebehälters durch die Beseitigung von Toträumen und
die Unterbringung einer größeren Anzahl konischer Spulen bei gleicher Grundfläche
und gleicher Höhe des Färbebehälters wird dadurch erreicht, daß der Abstand der
Spindeln voneinander durch eine verschränkte Anordnung der auf benachbarten Spindeln
befindlichen Spulen verringert wird, indem der Stelle des kleinsten Durchniessers
einer Spule der Ausgangsspindel die Stelle des größten Durchmessers der auf der
benachbarten Spindel sich in der gleichen Höhenlage betfindenden Spule gegenüberliegt
und sich die Stelle des kleinsten Durchmessers letzterer Spule dort befindet, wo
der Durchmesser derAusgangsspule am größten ist.
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Bei einer Anordnung, bei der die Spulen auf ihren Spindeln jeweils
gestürzt, d. h. mit dein größten Spulendurchmesser durchweg nach unten liegend aufgereiht
sind, geht man erfindungsgemäß so -; or, daß auf die einer Spindel mit derart gestürzt
angeordneten Spulen in der Spindelreihe jeweils benachbarte Spindel die Spulen in
umgekehrter Lage, also mit dem größten Durchmesser nach oben, aufgeschoben werden.
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Durch die Erfindung wird infolge des Wegfalles von toten Räumen zwischen
den Spulen benachbarter Säulen bei gleichem Rauminhalt des betretiencleii Färbeapparates
die Unterbringung einer erheblich größeren Anzahl von Spulen ermöglicht. Durch die
bessere Beschickung des Färbebehälters wird das Flottenverhältnis, d. h. das Verhältnis
des AZaterialeinsatzes zur Menge der Färbeflüssigkeit, wesentlich günstiger gestaltet
und die Anlage arbeitet erheblich wirtschaftlicher.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten
Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten
Ausführtingsbeispieles des Erfindungsgegenstandes. Die Fig. i und 2 zeigen in Aufsicht
schematisch die bisher bekannten Anordnungen konischer Spulen auf zwei benachbarten
Spindeln; Fig: 3 zeigt einen Querschnitt durch einen Färbeapparat mit der erfindungsgemäßen
Anordnung konischer Spulen auf dein bIaterialti-;iger; Fig. .4 ist eine Draufsicht
zu Fig. 3: Fig.5 zeigt ein weiteres Beispiel für die erfindungsgemäße Anordnung
konischer Spulen in etwas größerem Maßstab.
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Wie aus Fig. i ersichtlich ist, werden auf den, mit i bezeichneten
Spindelträger, der je nach der Art des Färbebehälters rund oder viereckig gestaltet
ist, die mit 2 bezeichneten Spindeln ii, stehender Anordnung befestigt. Die Spindeln
haben z. B. s:ernförmigen Querschnitt und sind so eingerichtet, daß die das Garn
tragenden konischen Spulen 3 von oben her auf die Spindeln aufgeschoben «-erden
können. Das geschieht beim Ausführungsbeispiel nach Fig. i in bekannter Weise so,
daß auf jeder Spulensäule abwechselnd die größten Durchmesser zweier.aufeinanderfolgender
Spulen sich einmal oben und einmal unten befinden. Die sich dadurch z-,vischen 1>cnachbarten
Spulensäulen bildenden toten Räume sind deutlich erkennbar.
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Bei der gleichfalls vorbekannten Anordnung der Spulen, wie sie in
Fig. 2 dargestellt ist, handelt es sich um die sogenannte gestürzte .Anordnung der
Spulen 3' auf den Spindeln 2', bei welcher in jeder Spulensäule der größte Durchmesser
der einzelnen Spule jeweils unten liegt, d. h. dein Spulenträger i zugekehrt ist.
Unter Berücksichtigung der Notwendigkeit zur Belassung eines ausreichenden Zwischenraumes
an den Stellen der größten Spulendurchmesser ist auch hier die Bildung von toten
Räumen zwischen den benachbarten Spulensäulen deutlich erkennbar.
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Fig. 3 zeigt einen Färli,apparat bekannter Bauart mit der erfindungsgemäßen
Anordnung der Spulen. 4 ist der beim Ausführungsbeispiel zylindrisch ausgebildete
Aufnahmebehälter, in welchem ein tellerförmiger Spindelträger 5 angeordnet ist.
Die maschinelle Einrichtung für den Zwangsumlauf der Färbeflüssigkeit ist mit 6
bezeichnet. 7 ist eine Heizschlange für die Erwärmung der rücklaufenden Färbeflüssigkeit.
8 sind die einzelnen mit dem Spindelträger 5 verbundenen Spindeln, auf welche die
mit io bezeichneten konischen Spulen zu Spulensäulen aufgereiht sind.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 können die einzelnen Spindeln
dadurch näher aneinandergerückt
werden, daß die sich auf benachbarten
Spindeln befindlichen Spulen jeweils in verschränkter Anordnung auf die Spindeln
aufgeschoben sind. 1#'i1.3 läßt erkennen, daß der Stelle des kleinsten Durchmessers
einer Spule der Ausgangsspindel jeweils die Stelle des größten Durchmessers der
auf die benachbarte Spindel aufgeschobenen, in der gleiche Höhenlage befindtichen
Spule gegenüberliegt, während sich die Stelle des kleinsten Durchniessers letzterer
Spule dort befindet, wo der Durchniesser der Ausgangsspule am größten ist.
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lies der Beschickung des Aufnahmebehälters für die Spulen wird beim
Ausführungsbeispiel so vorgegang(2n, daß man die Spulen, beginnend mit der uistersten
Spulenlage, jeweils etagenweise auf die Spindeln aufschiebt.
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Zum gleichen Ergebnis, nämlich zur Unterbringung einer größeren Anzahl
von Spulen, kann matt lies der in Fig. 5 in einer Teilansicht dargestellten :\usführungsform
kommen, die von der au: Fig. 2 .rrsicli;.lrclien gestürzten Anordnungen der Spulen
ausgeht. Hei diesem Ausführungsbeispiel werden auf die, einer Spindel
8' mit gestürzt angeordneten Spulen io' in der Spindelreihe benachbarte Spindel
die Spulen in umgekehrter Lage, also finit dem größten Durchmesser nach oben, aufgeschoben.
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Durchweg, d.li. bei allen Ausführungsformen, können an Stelle von
Spindeln, auf welche die Spulen aufgesrhol>en werden, auch sogenannte Distanz- oder
t laltcleisten zum Zusammenschluß der Spulen zu einzelticti Spulensäulen :Xtiwwidung
finden. Die Erfimlung schließt auch sinngemäß gleichartige Maßnahmen ein, sofern
die Spulen in der für die Erfindung kennzeichnenden und mit den erwähnten Vorteilen
verbundenen Art und Weise raumsparend angeordnet werden.