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Automatische Packmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine automatische
Packmaschine, besonders eine solche, wie im Patent 665 57' vom 10. Juni I934 beschrieben.
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In diesem Patent ist eine automatische Packmaschine offenbart, in
der kleinstückige Ware, wie Tabletten, Pillen, Kapseln u. dgl., oder eine Menge
körnigen oder pulverigen Gutes durch ihr Gewicht mechanisch oder automatisch in
Verpackungen oder Behälter aufgegeben wird, die reihenweise hintereinander von der
Maschine gemacht werden. Diese Behälter werden aus einer fortlaufenden Bahn Packmaterials
gebildet, die fortlaufend um eine zylindrische Röhrenform oder einen Rohrbilder
gebogen wird, so daß die Ränder des Packmaterials einander überlappen, worauf die
Ränder in dieser gegenseitigen Lage fest miteinander verbunden werden, so daß eine
Rohrlänge von einem Vielfachen der Packungslänge entsteht.
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I3eim Arbeiten der Maschine wird auch der Boden dieser Rohrlänge geschlossen,
das zu verpackende Gut wird durch den Rohrbilder zum Boden des in der beschriebenen
Weise hergestellten Rohrs aufgegeben oder fallen gelassen, das Rohr dann von der
Endschließvorrichtung abwärts gezogen, so daß die Bahn über die Rohrform vorrückt,
und die Verschließvorrichtung kehrt dann um, um das andere Ende der Packung unter
gleichzeitiger Herstellung eines Bodens für die nächstfolgende Packung zu schließen,
worauf dann die erzielten noch zusammenhängenden Packungen zu Einzelpackungen auseinandergetrennt
werden. Die nach diesem Patent hergestellten Maschinen haben beachtlichen praktischen
Erfolg gehabt.
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Es zeigte sich jedoch, daß mancher Packstoff beim Biegen um die Röhrenform
zur Herstellung des zylindrischen Rohrs knittert zum Schaden seiner Nässesicherheit.
Beim Verpacken manchen pulverförmigen Gutes zeigte sich auch, daß bei dessen Aufgabe
in die Packung Staub entstand, der beim Aufsteigen von der Packung mangels geeigneter
Abzugsmöglichkeit sich leicht über die Innenfläche des nachriickenden, bereits zum
Rohr
vorgebogenen Packmaterials legte und damit zuweilen den guten
Verschluß der Packungsenden beeinträchtigte, besonders wenn diese Enden unter Wärmeanwendung
geschlossen wurden.
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Zweck der Erfindung ist, diese Nachteile zu überwinden. Dazu werden
die Packungen statt aus jeweils einzelnen Streifen oder Bahnen von Packgut jetzt
aus einander gegenüberliegenden Bahnen oder Bändern gebildet, die zu einer flacheren
Rohrlänge geformt werden und dadurch jede Knittergefahr für das Packgut ausschließen;
auch ist für Abzug der beim Füllen aus der Packung verdrängten Luft und jeglichen
etwa entstehenden Staubes Vorkehrung getroffen; und die oberen Teile der Packung
sind, bevor sie geschlossen werden, gegen Ablagern jeglicher Staubschicht dieser
Art auf ihren Innenflächen geschützt, die einem guten Schließen der Packung im Wege
stehen würden. Weitere Neuheitsmerkmale der Erfindung gehen aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung bei deren aufmerksamem Lesen an Hand der Zeichnung hervor. In der Zeichnung
ist Fig. 1 eine Seitenansicht der Maschine, einige Teile weggebrochen; Fig. 2 ist
eine ausschnittweise Vorderansicht der Maschine, bei der einige Teile weggebrochen
sind, um bauliche Einzelheiten besser sichtbar zu machen; Fig. 2a ist ein Schnitt
hauptsächlich nach der Linie a-a der Fig. 2 und zeigt eine Einzelheit der Erfindung;
Fig. 3 ist ein Schnitt hauptsächlich nach der durch die Linie 3-3 der Fig. 2 bestimmten
Ebene; Fig. 4 ist ein Schnitt hauptsächlich nach der Ebene der Linie 4-4 der Fig.
2 und zeigt die Randschlußklemmen geschlossen; Fig. 5 ist eine Ansicht ähnlich Fig.
4 und zeigt die Randschlußklemmen geöffnet; Fig. 6 ist ein Schnitt hauptsächlich
nach der Linie 6-6 der Fig. 4; Fig. 7 ist ein Schnitt hauptsächlich nach der Linie
7-7 der Fig. 3 und zeigt die Randschlußklemmen wieder offen; Fig. 8 entspricht der
Fig. 7 mit geschlossenen Randschlußklemmen; Fig. 9 ist ein Schnitt hauptsächlich
nach der Linie 9-9 der Fig. 7; Fig. Io ist ein Schnitt hauptsächlich nach der Linie
I0-I0 von Fig. g; Fig. in zeigt die den Antriebsdruck für die Randschlußklammern
nach Fig. 7 bis 10 übertragende Rolle schaubildlich; Fig. 12 bis 17 zeigen schematisch
die Randschlußklemmstempel und Endverschlußstempel in verschiedenen Betriebslagen
bejm Herstellen, Füllen und Schließen der Packung; Fig. 18 ist ein Schnitt hauptsächlich
nach der Linie 18-18 der Fig. I; Fig. 19 ist ein Schnitt hauptsächlich nach der
Linie I9-I9 der Fig. I8; Fig. 20 zeigt schaubildlich eine der Erfindung entsprechende
fertige und gefüllte Packung; Fig. 21 ist ein Schnitt hauptsächlich nach der Ebene
der Linie 21-21 von Fig. 20.
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Wie die Zeichnungen, fürs erste besonders Fig. I und 2, zeigen, besteht
die Maschine im allgemeinen aus einem Rahmen mit einer Grundplatte A, einem durch
Beine C in bestimmtem Abstand von der Grundplatte gehaltenen Tisch B, Ständern D,
D als Seitenrahmen, die auf dem Tisch B ruhen und eine Plattform E tragen, auf die
ihrerseits unter anderen Teilen der Maschine die Aufgabevorrichtung F aufgesetzt
ist. Soweit die lietriebswichtigen Teile der Maschine ihren richtigen Halt finden,
kann der Rahmen beliebig anders gestaltet sein.
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Die in den Zeichnungen dargestellte Maschine ist eine Duplexmaschine,
d. h. sie ist zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Reihen Packungen vorgesehen.
Mit anderen Worten, im Betrieb werden auf der Maschine ständig zwei Verpackungsröhren
hergestellt, gefüllt, abgetrennt und abgelegt. Natürlich kann die Maschine auch
als Vielfachmaschine in weiteren Graden ausgelegt sein, so daß eine beliebige Anzahl
von Verpackungsröhren gleichzeitig hergestellt, gefüllt, getrennt und abgegeben
werden können, wodurch die Erzeugungsleistung der Maschine nach Wunsch steigerbar
ist. Da Aufbau und Getriebe der einzelnen Herstellungsgänge für die Verpackungsröhren,
ihr Füllen, Abtrennen und Ablegen der gefüllten Packungen übereinstimmen und zu
gleichzeitigem Arbeiten gesteuert werden, ist im folgenden nur ein solches Arbeitsgetriebe
beschrieben.
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Nach Fig. I bis 3 der Zeichnung wird das Packmaterial, das die Behälter
bilden soll, von zwei an der Maschine gelagerten Haspeln 25 und 26 abgezogen. Der
Haspel 25 ruht, wie dargestellt, auf einer Spindel 27 in Lagerungen 28 am Seitenrahmen
D. Auf dem Haspel 25 liegt in langer aufgewickelter Bahn das Packmaterial G in einer
Breite entsprechend einer Fläche oder einer Hälfte eines vollständigen Behälters.
Die Art des Packmaterials ist beliebig, beispielsweise regenerierte Cellulose, mehrfache
Lagen Papier, Wachspapier oder anderes, stets wenigstens eine Packfläche, d. h.
diejenige Fläche, die die Innenseite der Packung bilden soll, mit einem Überzug,
der unter Druck und Wärme an einem anderen Überzug gleicher Art haftet. Oben auf
der Rolle des Packmaterials G liegt schwenkbar gelagert ein Ausgleichsgewicht oder
eine Feder 29, damit die Vorratsrolle nicht voreilt. Der Haspel 26 dreht sich, wie
dargestellt, auf einer in Rasten 3I an einem Paar Stützen 32 auf der Plattform E
gehaltenen Spindel 30. Der Haspel trägt aufgewickelt eine lange Bahn Packmaterial
G' ähnlich G, das die gegenüberliegende Fläche oder die zweite Hälfte des Behälters
bildet.
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Die Packmaterialbahn G wird über eine Spannrolle 33, die auf zwei
unter dem Einfluß einer Feder 35 stehenden Armen 34 ruht, abwärts geführt. Die Feder
ist mit einem Ende an einen Fixpunkt 36 am Rahmen und mit dem anderen Ende an einen
kurzen Dorn 37 einer schwingenden Welle angeschlossen, die die Arme 34 miteinander
verbindet. Der Streifen G läuft dann aufwärts über eine Leerrolle 38 und von dort
abwärts zum Rohrbilder H. Der Streifen G' wird al,nechselnd unter
und
über ein Paar Leeriollen 39 und 40 und von dort ebenfalls abwärts zum Rohrbilder
H geführt.
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Der Rohrbilder H besteht aus einem äußeren Röhrenteil 4I von im wesentlichen
länglicher und vorzugsweise flachrllolllbischer Form im waagerechten Schnitt, der
in der Mitte ein zylindrisches Innen rohr 42 umschließt, das mit gegenüberliegenden
Wandteilen 43, 44 bündig in der Auflenwandung der Röhrenform 41 liegt und damit
einen Teil dieser Wandung bildet. Man kann mit anderen Worten sagen, der Kohrbilder
hat.flach gewöll)te Flächen. Zur Verwirklichung dieser Formgel>ung hat das Innenrohr
42 Längsrillen 45 in seiner Außenfläche, in welche V-förmig gebogene I>latten
46 mit den Rändern schließend gefaßt sind.
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Das untere Ende des Innenrohrs 42 ist an seiner Innenwandung vorzugsweise
so abgeschnitten, daß das Innenrohr bereits innerhalb im unteren Ende des Rohrbilders
endet, wie Fig. 2 zeigt, zu einem noch zu erklärenden Zweck. Auch ragt der obere
Teil des Innenrohrs 42 vorzugsweise über die V-förmig gebogenen Platten oben hinaus
und schließt an einen zur Aufgabevorrichtung F gehörigen Fülltrichter 47 an. Zum
Halten des Innenrohrs 42 und damit auch des Rohrbilders H ist in der Plattform E
ein Rohrstutzen 50 fest eingesetzt. IXei der leschriebenen Bauweise des Rohrbilder
liegen zwischen der Außenseite des Innenrohrs 42 und den Wandungen der V-Platten46
Lufträume 48, an die sich Durchlässe 49 in den Rohrstützen 50 anschließen.
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Ein Paar stundenglasförmiger Führungsrollen 51 und 52 flankieren
die einander gegenüberliegenden flachen Flächen des Rohrbilders in seiner nächsten
Nähe bei seinem oberen Ende; die Flächen der Führungsrollen sind den flach gebogenen
Flächen des Rohrbilders komplementär. Tangential zu den stundenglasförmigen Teilen
der Rollen 51 und 52 ragen über diese zylindrisch umgrenzte Teile 51a bzw. 52a hinaus,
und weiter hat die Rolle 51 mit Abstand voneinander ein Paar kreisrunde Flansche
53, deren einander gegenüberliegende Flächen 54 Führungsschultern für die Ränder
des Packmaterials G und G' bilden, wenn dieses über den Rohrbilder H herabgezogen
wird. Die Rollen 51 und 52 sitzen auf Wellen 55 bzw. 56, die ihrerseits in Lagerbohrungen
in Stützen 57 bzw. 58 ruheii, die unter der Plattform E hängend angeordnet sind.
Quer über die Maschine hin ist unter den Führungsrollen 51, 52 beiderseits vom Rohrbilder
H ein Paar Klemmschienen 59, 60 von U-Profil angeordnet, die auf ein Paar waagerechter
Bolzen 6I verstellbar zueinander aufgeschoben sind (Fig. 3). J>ie Bolzen 6I sind
ihrerseits starr von umgekehrt T-förmigen Anschlußteilen 62 gehalten und die Anschlußteile
62 von Bolzen 63, die verstellbar in Gewindebohrungen von Stützen 64 eingesetzt
sind (Fig. I). Die Stützen 64 sind unter der Plattform E hängend angebracht, wobei
die Bolzen 63 in ihren Haltern an Äfuttern 65 verstellbar sind, um die Lage der
Klemmschienen einzustellen. Von den einander gegenül)erliegenden Flächen der i&lemmschienen
59, 60 wird ein Paar Verschlußstempel G6 beiderseits vom Rohrbilder H gehalten,
von denen jeder ein Paar parallel liegender flacher Abdruckflächen 67 hat. Diese
Abdruckflächen an den Stempel sind zueinander komplementär und klemmen, wenn sie
aufeinanderschließen, die über den Rohrbilder H seitlich überstehenden Ränder der
Packmaterialbahnen G und G' schließend zusammen. Wo der Charakter des Packmaterials
zum Schließen Wärme erfordert, sind die Verschlußstempel 66 mit nicht dargestellten
Beheizungsvorkehrungen versehen, z. B. in Aussparungen 68 im Innern, und weiterhin
mit ebenfalls nicht dargestellter selbsttätiger Temperaturregelung, z. B. durch
temperaturabhängiges Abschalten, so daß die Stempel nicht überhitzt werden. Der
Heizstrom kann beliebig, z. B. von einem Klemmenblock 69 zugeführt werden. Die Verschluß
stempel 66 können an den Klemmschienen 59, 60 durch Bolzen 70 angeschlossen sein,
die durch Bohrungen in den Klemmschienen frei hinduichgeführt sind, und die Abdruckflächen
der Stempel können beispielsweise durch Stellschrauben 7I mit umgebendem Muttergewinde,
die durch den Gegenblock 72 geführt sind, in die richtige parallele Lage einstellbar
sein, so daß ein sicherer Schluß gewährleistet ist. Die Blocks 72 können an die
einander gegenüberliegenden Stege der U-Schienen 59, 60 beliebig angeschlossen,
z. B. angeschweißt sein. Das Aufeinanderzuführen der Klemmschienen und der davon
gehaltenen Verschlußstempel zum klemmenden und schließenden Eingriff mit den Packmaterialrändern
wird in der Regel durch Schraubfedern 73 auf den Bolzen 6i bewirkt, die zwischen
einstellbaren, auf die Enden der Bolzen 6I aufgeschraubten Muttern und Gegenmuttern
74 und Widerlagern 75 liegen, die zwischen den U-Flanschen der Klemmschienen 59,
60 fest eingesetzt sind. Zwischen den Scheiben 75 und den Stegen der Klemmschienen
59, 60 sind die Bolzen 6I von Tragehülsen 76 umschlossen, in denen sie durch Öffnungen
77 im oberen Flansch der U-Schienen 59 und 60 schmierbar sein können (Fig. 4 und
5).
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Die Verschluß stempel 66 für die Ränder und die sie haltenden U-förmigen
Klemmschienen können gegen die Spannung der Federn 73 durch einen längs verschiebbaren
und drehbaren Steuerteil 78 voneinander weg bewegt werden, wobei das untere Ende
des Teiles 78 zylindrisch ist und das obere Ende zwei einander gegenüberliegende
Flächen 78a hat, die durch Nockenschultern 79 in den zylindrischen Teil übergehen.
Der Steuerteil 78 ist auf einer Welle 80, mit der Bewegung der jetzt zu beschreibeenden
Endversclhußklemmen J verschiebbar, geführt und läuft mit der Welle 80 um, die ihrerseits
das Öffnen und Schließen der Endverschlußklemmen J steuert. Auf einwärts ragenden
Armen 8i an den Klemmschienen 59, 60 nahe deren Enden sind ein Paar aus Fig. 7 bis
1 1 ersichtliche kurze Zylinderteile 82 mit Längsnuten 83, und von jedem Teil 82
ragt senkrecht zu seiner Achse querab ein Wellenstumpf 84, auf dessen Ende frei
drehbar eine Anlagerolle 85 angeordnet ist. Die Teile 82 liegen mit einer Schulter
der Längsnut 83 auf einer
gehärteten Platte 86 eines festen Teiles
87 an dem umgekehrt T-förmigen Verbindungsteil 62 an. Die Teile arbeiten in folgender
Weise zusammen: Wenn die Klemmschienen 59, 60 die in Fig. 4 und 8 dargestellte Lage
innehaben, d. h. wenn die Verschlußstempel die Materialränder zum festen Anschließen
aneinanderfassen, dann liegen die Rollen 85 gegen die flachen Flächen 78a des Steuerteiles
78 an. bald der Steuerteil 78 sich mit der Aufwärtsbewegung der Endverschlußklemmen
J hebt und die Hubbewegung sich ihrem Ende nähert, drücken die Nockenschultern 79
die Rollen 85 nach außen und schwenken die Teile 82 an den Trageschultern 86, so
daß die Klemmschienen 59, 60 und die Verschluß stempel 66 sich öffnen. Ist die Hubbewegung
beendet und der Welle 80 eine Drehung um go0 erteilt, dann kommt der zylindrische
Teil des Steuerteiles mit den Rollen 85 in Eingriff und hält die Verschlußstempel,
wie in Fig. 3, 5 und 9 dargestellt, offen. Es sei an dieser Stelle gesagt, daß der
obere Teil des Steuerteiles 78 zur Hauptsache von flacher elliptischer Form im waagerechten
Querschnitt ist und daß der Teil, solange er die zuletzt erwähnte Lage innehat,
mit seinen elliptischen Endflächen an den Enden der langen Ellipsenachse im Eingriff
mit den Rollen 85 steht, so daß die Klemmschienen in der Öffnungslage bleiben bis
zum Ende des Abwärtshubes der Verschlußklemmen J. Am Schluß dieses Abwärtshubes
dreht die Welle 80 sich wieder um go0, so daß die ebenen Flächen 78a des Steuerteiles
wieder mit den Rollen 85 in Eingriff kommen und den Randverbindern 66 die Schließbewegung
unter der Wirkung der Federn 6I freigeben. Da dieser Arbeitsvorgang sich wiederholt,
werden die gegenüberliegenden Schichten von Packmaterial G und G' fortlaufend an
den Rändern fest miteinander verbunden, so daß das Packmaterial die Form einer Röhre
annimmt, die dann über den Rohrbilder herabgezogen wird.
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Die so gebildete Packmaterialröhre wird tiefer als das untere Ende
des Rohrbilders H herabgezogen, wobei das äußerste untere Ende des entstandenen
Rohrs nun bereit ist, zum Behälterboden geschlossen zu werden. Sobald der Boden
geschlossen ist, ist die Packung zur Aufnahme ihres Inhalts bereit. Infolge entsprechender
Anlage der Maschine ist das untere Ende des niedergezogenen Rohrs stets geschlossen,
bevor der Inhalt einströmt.
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Zu der in verschiedener Weise ausführbaren Packungsendverschlußvorrichtung,
die einen als Packungsboden geeigneten Verschluß bewirkt, gehört im allgemeinen
die Klemmvorrichtung J, bestehend in einem Paar Klemmteilen 88, 89, mit komplementären
einander gegenüberliegenden Endverschlußstempeln go von einer Länge, die die Weite
der gebildeten Packung völlig überspannt und die Randnaht des gebildeten Rohrs überlappt.
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Wird das Packmaterial unter Wärmeanwendung miteinander verbunden,
dann haben die Verschlußstempel elektrische Heizkörper und temperaturabhängige Selbstregelung,
wie bei den Verschlußstempeln 66 beschrieben. Die Breite der Schlußstempel ist zweckmäßig
groß genug bemessen, daß außer dem Boden auch das obere Ende der Packung damit geschlossen
werden kann, in senkrechter Richtung ist dabei genügend Breite vorgesehen, daß der
gefüllte Behälter mitten durch den geschlossenen Teil hindurch abgeschnitten werden
kann, so daß dabei das untere Rohr geschlossen bleibt und das darüber zunächst folgende
einen Bodenverschluß behält.
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Das Niederziehen des Rohrs, um einen neuen Rohrabschnitt in Füllstellung
zu bringen, nachdem der Abschnitt darunter gefüllt und verschlossen ist, kann durch
eine beliebige Vorrichtung erfolgen.
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Eine solche Vorrichtung ist in dem eingangs erwähnten Patent dargestellt
und ausführlich beschrieben und hier im unteren Teil der Fig. I dargestellt. Zu
dieser Vorrichtung gehören Vorkehrungen zum Öffnen und Schließen der Klemmteile
88, 89 und mit ihnen der Endverschlußstempel go; gesteuert wird diese Vorrichtung
durch die Teildrehung oder Schwingung der Welle 80.
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Wie in dem erwähnten Patent beschrieben, sind die vorgesehenen Klemmteile
88, 89 auf den Wellen 80 durch Bunde gI, 92, die auf der Welle 80 beispielsweise
durch Stellschrauben in ihrer Lage gesichert sind, einstellbar gehalten, so daß
sie an deren Bewegung teilnehmen. Die obere und untere Lage der Endverschlußklemmen
J kann durch Verstellen des Bundes 93 eingestellt werden, auf den der Kniehebel
94 wirkt, oder indem man den durch Kurven steuernden Kniehebel wechselt oder den
Anschlußpunkt für die Steuergabel 95 an diesen Hebelarm verlegt. Sind jedoch solche
Einstellungen zum Erzielen verschieden langer Packungen zwischen den Endverschlüssen
einer Packung häufig, dann müssen entsprechende Vorkehrungen bei der Steuerung für
den Zeitabstand getroffen werden, in dem die Klemmteile 59, 60 über die Rollen 85
an den Steuerteilen 78 öffnen und schließen. Wie oben beschrieben, kann die senkrechte
Einstellung der Klemmteile 59, 60 durch veränderte Einstellung der Bolzen 63 in
ihren Haltestützen 64 bewirkt werden. Die Einstellung ist auch durch Änderung der
axialen Lage der Steuerteile 78 auf den Wellen 80 erreichbar. In diesem Zusammenhang
ist zu beachten (Fig. 2), daß jeder Steuerteil 78 unten auf eine mit Außengewinde
versehene Hülse 96 aufgeschraubt ist, deren anderes Ende in eine vom Bund 91 fest
gehaltene Hülse 97 eingeschraubt ist.
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Zum Sichern der eingestellten Lage zwischen dem Steuerteil 78 und
der Hülse 97 dient eine Gegenmutter 98 auf der Hülse 96, die gegen das Ende der
Hülse 97 zu spannen ist (Fig. 8).
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Die soweit beschriebene Maschine liefert eine fortlaufende Reihe
mit der abzupackenden Ware gefüllter Packungen, und nur das Trennen der Packungen
voneinander ist noch übrig. Die Trennvorrichtung K kann beliebig gestaltet sein
und in beliebiger Weise arbeiten; während hier keine besondere Ausführung einer
solchen Trennvorrichtung oder eines Antriebs dazu dargestellt ist, sei darauf hingewiesen,
daß die Trennvorrichtung K für die Packungen im wesentlichen dieselbe sein
ksmll,
wie in dem bereits erwähnten Patent beschrieben.
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Wenn Packungen unter Wärmeanwendung zu schließen sind, ist sehr daran
gelegen, daß diese Schließstellen fertig und sicher sind, bevor diese Stellen irgendwelchen
Beanspruchungen oder Verformungen ausgesetzt werden, durch die dcr Wärmeverschluß
sich wieder öffnen könnte. Daher sollen Vorkehrungen zum Sichern solcher Warmverschlüsse
vorgesehen werden, bevor sie unter den Einfluß weiterer Verarbeitung kommen, z.
B. vor dem Bewerkstelligen der Endverschlüsse, die die Randverschlüsse überkreuzen,
oder bevor die verschlossenen Teile der noch zusammenhängenden Packungsreihe voneinander
getrennt werden. Wie hier dargestellt, wird zu diesem Zweck ein Preßluftstrom gegen
die unter Wärmeanwendung verschlossenen Teile geleitet. Wie in Fig. 2 und 2a dargestellt,
werden die zum Bilden des Rohrs bewirkten Randverschlüsse durch einen aus Preßluftleitungen
99 durch Offnungen IOO schräg abwärts dagegengeblasenen Preßluftstrom gekühlt.
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Zum Kühlen und endgültigen Verfestigen der unter Wärme bewirkten Endverschlüsse
an den Packungen sind Luftstromzuführungen IOI in Form fischschwanzähnlich angeordneter
Düsen angeordnet, welche gegen die Endverschlüsse Luft anblasen, wenn diese ungefähr
eine Packungslänge weit vor der Abtrennvorrichtung K an den Düsen vorbeigeführt
werden. Gestaltung und Anordnung der Luft liefernden Fischschwanzdüsen IOI sind
am besten aus den Fig. 2, I8 und 19 zu ersehen. Die Preßluft kann den Röhren 99
und den Düsen IOI durch Röhren 102 zugeführt werden.
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Beim Betrieb der Maschine werden die Packmaterialbahnen G und G'
von ihren Haspeln 25 und 26 über Führungen zum Rohrbilder H geleitet, wobei die
Leitrollen 51, 52 das genau richtige Auflaufen der Bahnen auf den Rohrbilder H mit
dem erforderlichen seitlichen Überstehen der Ränder sichern, nämlich zwischen ihren
zylindrischen Teilen 51a und 52a und den Flanschen 53. Die einander gegenüberliegenden
Bahnen werden dann durch aufeinanderfolgendes Arbeiten der Randverschlußstempel
66 zur Röhre verbunden. Angenommen nun, die Maschine ist in vollem Arbeiten, und
ein dabei fertiggestelltes Rohr aus Packmaterial reicht unter den Rohrbilder hinab,
und die Klemmteile 59, 60 für die Endverschlüsse seien gerade bereit, aufwärts zu
gehen, wie in Fig. I2 dargestellt, um den Boden für eine Packung zu schließen. Haben
bei dieser Aufwärtsbewegung die Endverschlußstempel ungefähr das Hubende erreicht,
dann öffnen die Nockenschultern 79 die Randklemmteile 59, 60 durch Auswärtsschwingen
der Rollen 85, wie Fig. 13 zeigt. Am Ende des Aufwärtshubs der Endverschlußklemmen
(Fig. 14) sind die Randverschlußklemmen vollständig geöffnet, und an diesem Punkt
wird die Welle 80 um 900 gedreht (mittels einer Sperrklinke 103 über ein Ritzel
104, wie in dem bereits erwähnten Patent beschrieben). Diese Bewegung bewirkt gleichzeitig
Schließen der Endverschlußklemmen und Offenhalten der Randverschlußklemmcn, wie
Fig. 15 zeigt. Nun sind die Endverschlußklemmen geschlossen und ziehen beim Abwärtsgehen
die Röhre aus Packmaterial mit abwärts; auch beginnt nun der Füllvorgang für die
Packung, wobei die aufzugebende Ware von dem Trichter 47 der Aufgabexorrichtung
F durch das Innenrohr 42 des Rohrl)ilders H zuströmt. Für die Zumessung der Ware
für jede Packung können beliebig Meß-, Wäge-oder Zählvorrichtungen angeordnet sein,
wobei natürlich die Aufgabevorrichtung in automatisch geregeltem Zeitmaß mit den
Bewegungen der Endverschlußstempel zu arbeiten hat. Zweckmäßig geht der Füllvorgang
in kürzerer Zeit vor sich, als es das Herabziehen der für eine Packung erforderlichen
Länge erfordert. Hierbei ist zu beachten, daß der obere Teil des aus dem Packstoff
gebildeten Rohrs, aus dem später eine Packung zu bilden ist, mit dem Rohrbilder
in enger Berührung bleibt, bis das Aufgeben der Ware in die Packung beendet ist.
Dann kann jeglicher Staub, der während des Füllvorganges aufsteigt, besonders beim
Aufgeben pulveriger Ware, innerhalb des Rohrbilders seitlich vom Füllrohr und durch
die Öffnungen 48 in dem Rohrstutzen 49 entweichen, und der Staub kann sich nicht
mehr auf die Innenflächen des oben nachfolgenden Packmaterials ablagern, auf denen
er ein zuverlässiges Zusammenschließen besonders bei Wärmeanwendung stören würde.
Wenn die Endverschlußklammern ihre tiefste Lage erreicht haben, wie in Fig. I6 dargestellt,
wird die Welle 80 wieder um go0 in entgegengesetzter Richtung gedreht oder geschwungen,
woraufhin die Endverschlußklemmen sich öffnen und die Randverschlußklemmen sich
schließen und der Arbeitsvorgang, von der in Fig. 12 dargestellten Lage ausgehend,
sich wiederholt.
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Nach dreimaligem Ablauf dieses Arbeitsvorganges und Herstellung der
gefüllten Packungen X, Y und Z (Fig. 2) kommt der erste Endverschluß, d. h. der
untere Verschluß der Packung X zur Erfassung durch die Abtrennvorrichtung K, die
dann in Wirksamkeit tritt und den unteren Teil des ersten Endverschlusses zweckmäßig
durch dessen Mittellinie abschneidet; nach jedem folgenden Arbeitsgang trennt die
Abtrennvorrichtung wieder eine der am Streifen noch festen Packungen durch die Mittellinie
eines Endverschlusses ab, so daß sie zur Einzelpackung wird.
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PATENTANSPROCHE: I. Packmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Rohrbilder im wesentlichen länglichen, waagerechten Querschnitts und einmal Vorkehrungen
angeordnet sind, Packstoffbahnen an diesem Rohrbilder über dessen ganze Breite schließend
aufliegend mit aufeinanderschlie-Bend überstehenden Packstoffrändern entlang zu
führen, und zum andern Vorkehrungen, die aufeinanderschließend überstehenden Bahnränder
zur Bildung eines Rohrs aus den Bahnen schließend miteinander zu verbinden.