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Verstellbarer Lehrdorn
Die Erfindung bezieht sich auf Lehr- und Grenzlehrdorne
zum Messen von tolerierten Bollrullgen. wie sie für alle Industriezweige, inshesondere
die Metallindustrie, gebraucht werden. Sie hat zum Zweck, einen für alle Anwendungsgebiete
geeigneten Lehrdorn zu schaffen, der sich durch Wirtschaftlichkeit und Vielseitigkeit
auszeichnet.
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Die bisher angestellten Versuche zur Verwirklichung verstellbarer
Lehr- und Grenzlehrdorne mit geschlitzten Außenringen und durch ähnliche Alaßnahmen
konnten keinen Erfolg haben, da die erforderliche Umfangsgenauigkeit bzw. kreisrunde
Einstellung des Meßdurchmessers mit diesen Ekmenten nicht zu erreichen war.
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Erfindungsgemäß besitzt der Lehrdorn an einem Ende bzw. der Grenzlehrdorn
an seinen beiden zu Meßzwecken eingerichteten Enden Präzisionsringfedern, die vollkommen
geschlossene dehnbare ltingfederaußenringe und Ringfederinnenringe bilden. Die Dehnung
der Federringe und damit der Durchmesser ist einstellbar. Dabei ergibt sich der
Vorteil, mit nur einem Lehrdorn (auswechselbarem Meßsatz) viele Passungen innerhalb
der jeweiligen Durchmessergröße zu beherrschen, da bei axialer Belastung der Ringfedern
die Außenringe gleichmäßig radial und kreisrund gedehnt und die Innenringe in gleicher
ÄVeise gestaucht werden, wodurch die Durchmesseränderungen erzielt werden. Infolge
dieser gleichmäßigen Stauchung der Tnnenringe ist es gegeben, mit den Mitteln der
Erfindung auch eine verstellbare Meßeinrichtung zum Messen von tolerierten Zapfen,
Dornen und Wellen herzustellen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können dabei
in Sackbohrungen des Griffstücks Endmaßringe angeordnet
sein, gegen
die ein die Dehnung der Ringfedern hewi rkendes Aufnahmefüllstück anpreßbar ist.
Die Ringfederaußenringe können sowohl mit ihren doppelkonischen Innenflächen auf
entsprechend gestalteten Ringfederinnenringen als auch auf je einer ;\bschrägung
des Griffstücks und des zylindrischen Aufnahmestücks aufliegen. Auch kann ein Ringfederring
mit seiner einfach konischen Innenfläche auf einer Abschrägung des Aufnahmefüllstücks
angeordnet sein. Zur Einstellung der Lehre ist die Verwendung einer mit Kerbverzahnung
oder Längsrändelung versehenen Einstellschraube gegeben, die mit Ililfe eines Steckschlüssels
eingestellt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
in fünf Abbildungen veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt einen Grenzlehrdorn im senkrechten I Xingsschnitt, Fig.
2 eine Stirnansicht nach Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht, Fig. 4 eine Seite eines Grenzlehrdornes
im Längsschnitt mit nur einem Ringfederaußenring, Fig. 5 einen gleichen Dorn mit
nur einem halten Ringfederaußenring.
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In den Fig. I bis 3 hedeuten I das mittlere, zylinfrische, kordierte
Griffstück mit seinen beiden Sacklxhrungen 2 und 3 und der Gewindebohrung 4.
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In den Sackbohrungen 2 und 3 befinden sich Distanzl>z'v. Endmaßringe
5 und 6 zum Einstellen der unterschiedlichen jeweils gewünschten Kontrolldurchmesser
der Ringfederaußenringe. Auf zwei gleichartigen zylindrischen Aufnahmestücken 7
sitzt je ein Nteßsatz, bestehend aus zwei halben geschlossenen Ringfederinnenringen
8 mit kegeligen Außenflächen und je einem geschlossenen Ringfederaußenring 9 mit
kegeligen Innenflächen. Der Außenring 9 sitzt mit seinen Kegelflächen sattelartig
auf den kegeligen Außenflächen der halben Innenringe 8.
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Die zylindrischen Aufnahmestücke 7 zeigen eine abgesetzte Sackbohrung
I0, welche am äußeren Ende in eine Zentrierbohrung mit Schutzsenkung ausläuft. Durch
je eine Gewindeschraube 11 mit längsgerandeltem Kopf 12 (Kerbverzahnung) werden
die tufnahmestücke 7 in der Sackbohrung 2 und 3 gegen ctie L)istanzendmaßringe 5
und 6 auf Blockstellung gezogen. wodurch auch die Innen- und .Nußenringe 8 und 9
in axialer Richtung beaufschlagt werden. und entsprechend der unterschiedlichen
höhe, plus und minus, der zwischengeschalteten Endmaßringe 5 und 6 ergibt sich der
gexviinschte Kontrollmeßdurchmesser der Außenringe 9. F)ie Endmaßringe 5 und 6 werden
vorteilha ft mit dem entsprechenden SIeßdurchmesser und gegehetlenfals + oder -
gekennzeichnet. Der Endmaßring 5 für die Ausschußseite des Grenzlehrdorns kann zusätzlich
mit einer roten WIarkierung versehen sein. Um von unberufener Seite ein Verstellen
der Lehr- oder Grenzlehrdorne zu verhindern, zeigt der Schraubenkopf 12 eine Längsrändelung
bzw. Kerbverzahnung, so daß eine Verstellung nur mit einem entsprechenden Steckschlüssel
ausgeführt werden kann.
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Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausftihrungsbeispiel mit nur einem Ringfederaußenring
g fallen die halben Ringfederinnenringe fort, und die kegeligen Außenflächen zur
Aufnahme des Außenringes g befinden sich direkt am Griffstück 1 und am zylindrischen
Aufnahmestück 7.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 gelangt nur ein halber Außenring
I3 mit einer kegeligen Innenfläche zur Anwendung, wobei sich der Außenkegel am Aufnahmestück
7 befindet.
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Nfit den Al mitteln der Erfindung ist es gegeben, Lehr- oder Grenzlehrdorne
auch ohne Endmaß-bzw. Distanz- oder Einstellringe 5 und 6 zu entwickeln. In diesem
Falle kann innerhalb der jeweiligen Durchmessergröße jede Toleranzgröße mit einer
hiikrometerschraube oder einem Lehrring eingestellt werden. Durch die kraftschlüssige
Federwirkung des Ringfedermeßsatzes wird nach der Einstellung das AIeßsystem gegen
Lockerung gesichert.
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PATENTANSPR ÜC ilE: 1. Verstellbarer Lehr- hzxv. Grenzlehrdorn, dadurch
gekennzeichnet, daß auf einem oder beiden Schaftenden geschlossene, dehlll)areRingfedern
(9), deren Dellnullg einstelll)ar ist, angeordnet sind.