DE806692C

DE806692C - Druckgasschalter mit mindestens einer mit Druckgas betaetigten und beblasenen Kontaktstelle fuer die Leistungsunterbrechung

Info

Publication number: DE806692C
Application number: DEP44554A
Authority: DE
Inventors: Hans Thommen
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1948-07-23
Filing date: 1949-06-02
Publication date: 1951-06-18
Also published as: CH265318A; NL73206C; US2581822A; BE490292A; FR991047A; GB660944A

Description

Es sind Druckgasschalter bekannt, hei welchen mindestens ein Schaltkontakt in der Strömungsrichtung des Druckgases relativ gegenüber dem anderen Schaltkontakt bewegt wird und bei welchem ferner mindestens einer der Schaltkontakte ein Hohlkontakt ist, wobei der bewegliche Kontakt entgegen der Wirkung einer Schließkraft vom Druckgas geöffnet wird. Hohlkontaktschalter besitzen den Vorteil, daß der Schaltlichtbogen vom Beginn seines Entstehens im Bereich der günstigsten Blasung liegt und allseitig vom·strömenden Druckgas umspült wird, wobei zwischen den Schaltkontakten reine Druckgasisolation vorhanden ist. Zur Verbesserung der Abschaltung und zur Erhöhung der Abschaltleistung sowie zur Verhinderung des raschen Anstieges der wiederkehrenden Spannung nach dem Stromnulldurchgang hat man den Schaltkontakten einen Schutzwiderstand parallel geschaltet. Solche Schalterschutzwiderstände werden beispielsweise unter Verwendung von festen Hilfskontakten mit Hilfe des beweglichen Schaltkontaktes oder des Abschaltlichtbogens ein- und ausgeschaltet. Es ist ferner angegeben worden, in Reihe mit dem Schalterschutzwiderstand eine Funkenstrecke zu schalten, deren Elektroden auf der Abströmseite des Druckgases in der Strömungsachse desselben liegen. Schließlich ist es bekannt, den Schutzwiderstand mit einer Hilfskontakteinrichtung unter Verwendung von Druckgas zu schalten.

Gegenstand der Erfindung ist nun ein Druckgasschalter mit mindestens einer mit Druckgas betätigten und beblasenen Kontaktstelle für die Leistungs-

unterbrechung, bei welchem den Hauptkontakten ein Schalterschutzwiderstand durch eine Hilfskontakteinrichtung parallel geschaltet wird, wobei von der letzteren mindestens ein Kontakt beweglich ist und unter der Einwirkung des Druckgases steht. Erfindungsgemäß werden die beweglichen Haupt- und Hilfskontakte durch ein Druckgasgestänge in der Weise gekuppelt, daß mit dem öffnen der Hauptkontakte die offenen Hilfskontakte zwangslaufig geschlossen und nach einer einstellbaren Zeitspanne wieder geöffnet werden, so daß der Widerstand nur kurzzeitig eingeschaltet ist.

In der Zeichnung sind als Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch in Fig. ι und 2 Schalter mit einer Unterbrechungsstelle dargestellt.

Die Kontakte a, b des Druckgasschalters sind in einem die Schaltkammer bildenden Hohlisolator c mit metallischen Kopf- und Fußteilen d_v d_o untergebracht. Einer der Kontakte ist ein Hohlkontakt. Der bewegliche Kontakt wird entgegen der Wirkung einer nicht dargestellten Schließfeder mit Hilfe des der Schaltkammer über den hohlen Stützisolator e aus dem Druckgasbehälter g zugeführten Druckgases geöffnet. Das den Zutritt des Druckgases zur Schaltkammer steuernde Blasventil ist, weil für das Verständnis der Erfindung unwesentlich, nicht dargestellt, es befindet sich bei / zwischen Druckgasbehälter und Stützer. Der Schalterschutzwiderstand h und die Hilfskontakteinrichtung i, mit welcher der Widerstand parallel zu den Hauptkontakten a, b geschaltet werden kann, sind in dem Hohlisolator k angeordnet. Der bewegliche Kontakt der Hilfskontakteinrichtung i ist mit dem doppelseitig mit Druckgas beaufschlagbaren Kolben η versehen, der in dem Zylinder 0 gleitet und durch den der Arbeitsraum des Zylinders in zwei Druckräume unterteilt ist. Der Zylinder ο ist mit der Druckgaszuleitung m verbunden, so daß Druckgas ungehindert in den Raum auf der einen Kolbenseite eintreten kann. Der Kolben η steuert eine Drosselöffnung p in der Wandung des Zylinders o, welche den Übertritt des Druckgases in den Raum auf der anderen Kolbenseite ermöglicht. Der Kolben η steht unter der Wirkung der Feder r, welche die Kontakte der Hilfskontakteinrichtung offen hält.

Auf diese Weise sind die beweglichen Haupt- und Hilfskontakte durch das in der Druckgasleitung m befindliche Druckgas als Druckgasgestänge gekuppelt.

Beim Ansprechen des Schalters wird in bekannter Weise durch Betätigen des Blasventils / die Druckgasströmung zur Schaltkammer eingeleitet, die Kontakte a, b werden geöffnet und der Lichtbogen wird vom Druckgas allseitig umhüllt und beblasen. Gleichzeitig strömt aber auch Druckgas über m in den Zylinder 0 unter den Kolben n, so daß zwangsläufig mit dem öffnen der Hauptkontakte o, b die Kontakte der Hilfskontakteinrichtung i geschlossen werden. Der damit eingeschaltete Parallelwiderstand erleichtert die Löschung des Schaltlichtbogens an den Hauptkontakten. Durch die Bewegung des Kolbens η im Zylinder 0 wird die Drosselstelle p freigegeben, wodurch Druckgas in den Raum der Hilfskontakte i und auch auf die andere Kolbenseite übertreten kann, so daß bei Druckausgleich in den Zylinderräumen zu beiden Seiten des Kolbens die Feder r den Hilfskontakt wieder öffnet. Die Zeitspanne zwischen Schließen und öffnen der Hilfskontakteinrichtung kann durch Bemessung und Anordnung der Drosselstelle eingestellt werden.

Die Einrichtung gemäß der Erfindung ist sowohl bei Schaltern anwendbar, bei welchen die Schaltkammer mit den Hauptkontakten nur vorübergehend während der Abschaltung unter Gasdruck steht und die Spannungsschaltung von einem Serientrenner übernommen wird, als auch bei Schaltern solcher Bauart, bei welchen die Hauptkontakte die Spanmmgsisolation übernehmen, d. h. wo der Gasdruck in der Kammer bei offenen Kontakten aufrechterhalten wird. In letzterem Fall steht dann auch die Hilfskontakteinrichtung unter Druck, die Entleerung des Hohlisolators mit der Hilfskontakteinrichtung erfolgt gleichzeitig mit der Schaltkammer über das Blasventil, das in der Schließstellung eine Entlüftungsöffnung besitzt. Zur Erleichterung der Entlüftung des Isolators und des Raumes oberhalb des Kolbens η dient das Rückschlagventil q.

Der Isolator k mit der Hilfskontakteinrichtung » und dem Widerstand h kann wie beim Beispiel so gruppiert sein, daß die Isolatorachse parallel mit der Achse der Schaltkammer liegt, oder sie kann auch so angeordnet sein, daß die Achsen beider Hohlisolatoren einen Winkel einschließen. Es ist auch möglich, den Schalterschutzwiderstand und die Hilfskontakteinrichtung je in einen besonderen Isolator unterzubringen. Schließlich kann, wie in Fig. 2 gezeigt, der Hohlisolator k durch eine Trennwand s in zwei Räume unterteilt sein, von welchen der eine den Widerstand und der andere die Hilfskontakteinrichtung aufnimmt. Die Einrichtung gemäß der Erfindung ist ohne weiteres auf Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung anwendbar.

Claims

Patentansprüche:

i. Druckgasschalter mit mindestens einer mit Druckgas betätigten und beblasenen Kontaktstelle für die Leistungsunterbrechung, bei welchem den Hauptkontakten ein Schalterschutzwiderstand durch eine Hilfskontakteinrichtung parallel geschaltet wird, wobei von der letzteren mindestens ein Kontakt beweglich ist und unter der Einwirkung des Druckgases steht, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Haupt- und Hilfskontakte durch ein Druckgasgestänge in der Weise gekuppelt sind, daß mit dem öffnen der Hauptkontakte die offenen Hilfskontakte zwangsläufig geschlossen und nach einer einstellbaren Zeitspanne wieder geöffnet werden, so daß der Widerstand nur kurzzeitig eingeschaltet ist.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Hilfskontakt von einem doppelseitig mit Druckgas beaufschlagbaren, in einem Zylinder mit zwei Druckräumen gleitenden Kolben getragen und durch eine Feder in der Offenstellung gehalten ist,

wobei das Druckgas in den einen Zylinderraum ungehindert, in den anderen Zylinderraum über eine Drosselstelle eintritt, worauf bei Druckausgleich in den Zylinderräumen zu beiden Seiten des Kolbens die Feder den Hilfskontakt wieder öffnet.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Hilfskontakt tragende Kolben eine Öffnung in der Wandung des Zylinders steuert, welche den Übertritt des Druckgases von der einen auf die andere Kolbenseite zuläßt.
4. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskontakteinrichtung und der Schalterschutzwiderstand außerhalb des die Schaltkammer mit den Hauptkontakten enthaltenden Hohlisolators in einem Hohlisolator untergebracht sind.
5. Druckgasschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Hohlisola-' toren für die Haupt- und für die Hilfskontakteinrichtung mit dem Widerstand parallel verlaufen.
6. Druckgasschalter nach Anspruch 4, dadurch

gekennzeichnet, daß die Achsen der Hohlisolatoren für die Haupt- und für die Hilfskontakteinrichtung mit dem Widerstand einen Winkel einschließen.
7. Druckgasschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskontakteinrichtung und der Schaltschutzwiderstand in durch eine Querwand (b) getrennten Räumen des Hohlisolators liegen.
8. Druckgasschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskontakteinrichtung und der Schalterschutzwiderstand je für sich in einem Hohlisolator liegen.
9. Druckgasschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Schaltkammer mit den Hauptkontakten enthaltende Hohlisolator und der die Hilfskontakteinrichtung mit dem Schalterschutzwiderstand aufnehmende Hohlisolator mittels der metallischen Kopf- und Fußteile der Schaltkammer zu einem Bauelement vereinigt sind, wobei der metallische Fußteil gleichzeitig als Druckgaszuleitung von der Schaltkammer zur Hilfskontakteinrichtung ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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