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Absatz für Fußbekleidung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
einen Absatz für Fußbekleidung.
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Es ist bekannt, am Absatz für Fußbekleidungen eine zylindrische Scheibe
vorzusehen, die aus einem elastischen Material, beispielsweise vulkanisiertem Kautschuk,
besteht und vermittels einer Gewindeschraube am Absatz befestigt ist. Die Scheibe
wird nach Abnutzung an einer Stelle und nach Lösen der Befestigungsschraube uni
ein bestimmtes Stück von Hand gedreht, so daß dann ein anderer Teil der Scheibe
mit dem Fußboden in Berührung kommt. Mit einer solchen Ausbildung ist es zwar möglich,
die Lebensdauer des Absatzes gegenüber den festgenagelten Absätzen zu verlängern,
jedoch hat diese Ausführung den Nachteil, daß infolge der zentralen Befestigung
der Scheibe und Abnutzung von Randteilen derselben letztere sich beim Gehen vom
Stiefelabsatz abheben, also schlackern und unter Umständen sogar abbrechen können.
Außerdem samtn elt sich zwischen der Scheibe und dem Stiefelabsatz Schmutz an, der
beim Gehen herausspritzt und die Beinbekleidung des Trägers beschmutzt. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß während einer Benutzungsperiode immer nur der gleiche
Teil des Absatzes abgenutzt wird.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Absatz zu
schaffen, der den Nachteil des Ausspritzens von Schmutz nicht aufweist und der bei
langer Lebensdauer auf seinem ganzen Umfang gleichmäßig abgenutzt wird. Der der
Erfindung zugrunde liegende Lösungsgedanke besteht darin. daß der Absatz einer Fußbekleidung
unter Verwendung einer Scheibe. vorzugsweise aus elastischem Material, z. B. aus
vulkanisiertem Kautschuk, derart ausgebildet ist, daß die Scheibe sich bei jedem
Schritt um einen kleinen Betrag selbsttätig dreht.
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Dieser Erfindungsgedanke lädt sich nach einer \usführungsfortn dadurch
verwirklichen. daß die
scheibenartige Auflage .mit Reibung derart
mit einer Führungslage verbunden ist, daß die Reibung zwischen diesen beiden Teilen
um ein geringes kleiner ist als eine durch die Schrittbewegung in tangentialer Richtung
auf die Auflage ausgeübte Kraft.
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Eine Erklärung für diesen Vorgang sei an Hand der Fig.6 und 6a gegeben.
Beim Aufsetzen eines Fußes auf den Boden wirkt eine schräg nach unten gerichtete
Kraft P am Aufsetzpunkt B der Auflage A, welche in eine Waagerechte
H und eine Senkrechte S zerlegt werden kann, die sich als Druckkraft auswirkt.
Die Waagerechte H erzeugt eine gleich große und entgegengesetzt gerichtete Kraft
Hl, welche außerhalb des Drehmittelpunktes der Auflage wirkt. Dadurch wird eine
Arbeit geleistet, welche sich durch das Produkt Hl ' a bestimmt, wobei a
der senkrechte Abstand der Kraft Hl vom Drehmittelpunkt der Auflage ist. Durch diese
Kraft wird der Reibungswiderstand zwischen der Auflage und ihrer Führung überwunden
und die Auflage um einen kleinen Winkel gedreht, wie in Fig. 6a angedeutet ist.
Es gelangt also beim nächsten Schritt ein anderer Teil der Auflage mit dem Boden
in Berührung, und das Spiel wiederholt sich.
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Die Größe der Drehbewegung der Auflage ist also Funktion einmal der
Größe der Kraft H bzw. dessen Reaktionskraft Hl, d. h. in welchem Winkel der Fuß
auf den Boden gesetzt wird, zum anderen des Zustandes der Gehbahn, d. h. der Größe
der Reibung zwischen Auflage und Gehbahn (mit wachsender Reibung wächst die Reaktionskraft),
und schließlich der Reibung zwischen der Auflage und ihren Haltemitteln. Durch einfache
Maßnahmen gemäß der Erfindung ist zu erreichen, daß der Drehwinkel der Auflage bei
jedem Schritt ungefähr die gleiche Größe behält und Bruchteile von Millimetern ausmacht.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist, soweit es
die Haltemittel für die Auflage betrifft, Sorge dafür getragen, daß die Beanspruchungen,
denen die Auflage während der Arbeit ausgesetzt ist, sich im Sinne eines Festklemmens
oder Festhaltens zwischen der Auflage und ihren Haltemitteln auswirken, so daß keine
Gefahr besteht, daß die Auflage von ihren Haltemitteln gelöst wird. Dies kann gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht werden, daß die
Auflage in radialer Richtung mit nach außen gerichteten Verbindungsmitteln versehen
ist, z. B. die Form eines Wulstes oder Ansatzes annimmt, welcher in radialer Richtung
der Auflage in nach innen gerichtete Haltemittel einer Führungslage eingreifen.
Durch eine solche Ausführung ist zugleich die Aufgabe gelöst, daß die Verbindung
zwischen der Auflage und ihrer Führungslage bzw. ihrem Träger ohne weitere zusätzliche
Verbindungsmittel, wie Schrauben, Nägel usw., hergestellt ist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verbindungsmittel
für die Auflage als ein sich parallel zu ihrer Unterfläche erstreckender Ringwulst
geformt, der verhältnismäßig nahe der äußeren Peripherie der Auflage angeordnet
ist, während das Haltemittel am Träger als ein Falz ausgebildet sein kann, so daß
zwischen beiden Teilen eine Berührung mit Reibung (Preßsitz) erreicht wird. Diese
Ausführung sichert weiter den Vorteil, daß die Auflage eng an ihrer Führungslage
oder ihrem Träger anliegt und so ein Ansammeln von Schmutz zwischen beiden Teilen
mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Auflage
als ein Einstück ausgebildet sein, das mit seinem Verbindungsmittel durch elastische
Verformung mit dem Haltemittel am Absatz in Eingriff gebracht wird. Vorzugsweise
erfolgt jedoch die Ausführung nach der Erfindung so, daß die Auflage als eine Ringscheibe
ausgebildet ist, in deren mittleren freien Raum ein zylindrischer oder auch konischer
Einsatzteil eingesetzt werden kann, der ebenfalls ohne weitere Verbindungsmittel
nur durch Reibung an seinen Außenwandungen mit der Ringscheibe in innige Berührung
tritt und dadurch festgehalten wird.
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Die praktische Ausführung einer Verbindung zwischen Auflage und Führungslage
oder der Hacke kann nach der Erfindung auch auf verschiedene andere Weise erfolgen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Verbindungsmittel der
Auflage in Form eines nach außen gerichteten Wulstes o. dgl. an einem an der Auflage
vorgesehenen Ansatz ausgebildet sein, während das Haltemittel an der Führungslage
entsprechend geformt ist. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
die Möglichkeit gegeben, das Haltemittel für die Auflage selbst herauszuarbeiten
und das Haltemittel an der Führungslage entsprechend auszubilden. Dies kann z. B.
dadurch geschehen, daß das Haltemittel als eine Scheibe aus dünnem, festem Material,
z. B. Blech, mit einfachem Falz ausgebildet ist.
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Die vorliegende Erfindung läßt sich weiter dahin ausgestalten, daß
zusätzlich zwischen der Auflage und ihrer Führungslage bzw. der Hacke ein elastisches
Polster geschaffen wird, so daß der Benutzer der Fußbekleidung einen elastischen
und weichen Gang erhält. Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann dies Luftpolster
dadurch gebildet werden, daß die der Führungslage zugekehrte Seite der Auflage oder
ihres Einsatzes oder Sperrstückes mit einer konkaven Ausnehmung versehen ist. Dieses
Luftpolster kann nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch dadurch
erhalten werden, daß z. B. das Sperrstück oder der Einsatz mit seiner Innenfläche
im Abstand von der Führungslage angeordnet wird, indem z. B. an der Auflage ein
kleines Widerlager für den Einsatz vorgesehen ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Unteransicht eines fertigen Absatzes mit einer Auflage
nach der Erfindung; Fig.2 und 3 zeigen je einen Schnitt nach der Linie 0-P der Fig.
i zweier Ausführungsformen; Fig. 3a, ,4 und 5 zeigen Teilschnitte; Fig.6 und 6a
veranschaulichen das Kräftespiel
einer Schrittbewegung in Seitenansicht
und im Schaubild; Fig. 7 und 8 zeigen Querschnitte durch eine Auflage mit der Darstellung
der angreifenden Kräfte. Nach der Darstellung der Fig. 1 bis 3 ist an dein Absatz
A einer Fußbekleidung eine Ringscheibe 16 vorgesehen, welche mit einem nach außen
gerichteten Verbindungsmittel in Form einer Ringwulst o. dgl. versehen ist, die
in einen an einer Führungslage 1 o vorgesehenen, nach innen gerichteten Falz eingreift.
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Nach der Darstellung der Fig. 2 ist als Haltemittel für die Auflage
ein am Absatz A befestigter Ring io vorgesehen, während nach der Ausführung der
Fig. 3 das Haltemittel 1o als eine dünne Scheibe aus Blech ausgebildet ist, die
mit einem Falz versehen ist.
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In die zentrische Öffnung der Scheibe 16 ist ein Einsatzstück oder
ein Sperrteil 17 eingesetzt, der entweder eine zylindrische oder eine konische
Form haben kann. Die Teilung der Auflage in Ringscheibe und Einsatz oder Sperrteil
erleichtert zufolge leichterer elastischer Verformung der Ringscheibe ihre Befestigung
an und Herausnahme aus der Führungslage. Diese .-\tisfiilirutig hat weiter den Vorteil,
daß sie in ihrer technischen Ausbildung sehr einfach ist, allen Beanspruchungen
widersteht und einen schnellen Ein- und Ausbau der Auflage gewährleistet.
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Schließlich wird durch diese Ausführung die Anwendung irgendwelcher
weiterer Befestigungsmittel zwischen Auflage und ihrer Führung oder ihrem Träger
überflüssig.
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Es ist die Möglichkeit gegeben. den Einsatz oder Sperrteil aus einem
minder verschleißfesten Werkstoff herzustellen, da er keiner besonderen Beanspruchung
ausgesetzt ist. Zweckmäßig werden die Größenabmessungen der Ausnehmung in der Ringscheibe
16 und der AußenNvandung des Einsatzes so gewählt, daß der Einsatz in der Gebrauchslage
bestrebt ist, sich nach oben zu wölben, so daß eine gewölbte Ausführung der Ringscheibe
selbst nicht notwendig ist.
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An der Führungsauflage 1o können weitere Verbindungsmittel vorgesehen
sein, durch welche Eckstücke 15 befestigt werden können. Nach der Ausführung der
Fig. 2 ist zu dieseln Zweck eine Art Schwalbenschwanzverbindung 20 vorgesehen, während
nach der Ausführung der Fig. 3 an dem Teil 1o Warzen o. dgl. 18 vorgesehen sind,
welche in entsprechende Ausnehmungen der Eckstücke 1; eingreifen. Zur weiteren Sicherung
der Eckstücke können Schrauben, Nägel usw. dienen.
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Nach der Darstellung der Fig.4 ist in den nach außen gerichteten Wulst
o. dgl. 16 der Auflage eine Versteifung 19 eingebracht, welche die Gefahr einer
Beschädigung des Wulstes bei Beanspruchung weiter vermindert. Diese Einlage kann
aus einem biegsamen, aber nicht dehnbaren Stoff, z. B. aus Draht oder Gewebe, bestehen,
so daß die Ringscheibe 16 zum Einbringen genügend elastisch bleibt, aber eine Längung
des Wulstes und sein Festklemmen bei Einbringen des Einsatzes 17 verhindert werden.
Ein Festkleininen des Wulstes kann auch dadurch verhindert werden, daß der Wulst
so bemessen wird, daß er im Falz genügend Spiel hat und eine Pressung des Wulstes
nur in der engsten Bohrungswandung der Führungslage 1o stattfindet.
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Auch bei einer Pressung dieser Art findet noch die gewünschte Drehung
der Scheibe gemäß der Erfindung statt.
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Wie in Fig. i angedeutet ist, kann der Einsatz 17 statt konisch ausgebildet
zu sein, auch mit einem Absatz versehen werden, der einen entsprechenden 'feil der
Ringscheibe 16 hintergreift. Durch eine solche @yusbildung wird die innige Verbindung
z\\ ischen Einsatz und Ringscheibe noch gefördert.
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Nach der Erfindung kann weiterhin zwischen der Führungslage und der
Auflage ein Luftpolster. geschaffen werden, was durch eine konkave Ausnehinting
in der Auflage oder in ihrem Einsatz erreicht werden kann. Eine Abwandlung dieser
Ausführung ist ans Fig. 3a ersichtlich, bei welcher der Einsatz oder der Sperrteil
17 auf einem Ansatz der Ringscheibe 16 aufruht.
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Die Führungslage 1o kann weiterhin, wie in Fig. @ angedeutet ist.
mit einer Formkante versehen werden, welche mit 21 bezeichnet ist. Eine solche Formkante
bietet den Vorteil, daß eine vorhandene Fußbekleidung mit nicht halbkreisförmiger
Hinterkante nicht nachgearbeitet zu werden braucht, sonclern nur die vorspringenden
Teile der Formkante 21 in L'bereitistimmung mit der Form des Absatzes entfernt werden.
Diese Abwandlung kommt in erster Linie für solches Schuhwerk in Frage, bei (lern
die Absätze eine besondere Formgebung oder Farbe haben, also eine Nachbearbeitung
nicht zulassen, und die nachträglich mit einer Auflage nach der Erfindung versehen
werden sollen. Zwar wird sich bei einer solchen Ausführung die Seitenwandung der
Auflage nicht mit der des eigentlichen :\bsatzes decken. aber durch die Abrundung
der Formkante fällt diese Nichtübereinstimmung nicht weiter auf. Die Formkante hat
aber z. B. für Sportstiefel den Vorteil, daß sie als Riemenhalterung, z. B. für
Schneeschuhbindungen o. dgl., benutzt werden kann.
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Nach der Ausführungsform der Fig.7 und 8 Besteht die Auflage nach
der Erfindung aus einem einzigen Stück elastischen Material. Sie ist auch bei dieser
Ausführung an der Auflageseite mit einem Hohlrahm versehen. Dieser Hohlraum begiilistigt
eine selbsttätige Drehung der Auflage. Er :st weiterhin für das Einsetzen und Herausnehmen
der Auflage von Vorteil, weil er eine Verformung der Auflage erleichtert. Aus Fig.
8 ist ersichtlich, wie die Auflage von Hand herausgenommen werden kann. Sie wird
in Richtung der Kraft H um eine Falzbreite zusammengedrückt, wobei der mittlere,
irn Querschnitt diiiinere Teil nach oben ausgebogen wird, wie in gestrichelten Linien
in dieser Figur angedeutet ist. Darin kann die Auflage bequem seitlich Herausgezogen
werden. Die Handkraft eines Erwachsenen reicht für die Verformung der Auflage vollkommen
aus. Bei sehr liartetn Kautschuk kann die Verformung init Hilfe eines allseitig
an
der Außenfläche der Auflage angreifenden Werkzeugs erreicht werden.
Es kann aber auch der mittlere Teil aus eurem weicheren Material gebildet werden,
so daß in jedem Fall eine Verformung von Hand zum Einbau und Herausnehmen ausreichend
ist.
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Gegenüber den bekannten Einrichtungen hat ein Absatz gemäß der Erfindung
den weiteren Vorteil, daß er keinerlei Wartung noch irgendwelcher Säuberung oder
Bedienung während der gesamten Gebrauchsdauer benötigt.