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Vorrichtung zur selbsttätigen Überwachung der Schwemmwirkung in mit
Rinnen arbeitenden Kohle- und Erzwaschanlagen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur selbsttätigen Überwachung der Schwemmwirkung bei mit Rinnen oder Rutschen betriebenen
Kohle-und Erzw-äscliereien und hezieht sich insbesondere auf Einrichtungen und ein
Verfahren zum W aschen von Kohle und Erz in Waschanlagen, die eine oder mehrere
getrennte Waschrinnen oder Kanäle aufweisen, die nebeneinander oder aufeinanderfolgend
angeordnet sind, sowie Einrichtungen zur selbsttätigen Überwachung der Abtrennung
schweren Materials von dem zu klassifizierenden Gut besitzen.
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Bekanntlich werden durch diese Verfahren die Produkte nach und nach
entsprechend ihrer Dichte klassiert, und zwar durch eine Schwemmwirkung, die auf
die Stoffe mittels Flüssigkeitsströmen ausgeübt wird, die das Gut durch Waschrinnen
führen, die eine oder mehrereAustragsvorrichtungen für die schweren Stoffe und gegebenenfalls
einen zweiten Waschkreislauf aufweisen, der einen gewissen Teil des zu behandelnden
=Materials an den Kopf oder an eine vorbestimmte Stelle der Rinne zurückführt. In
gewissen Fällen hat es sich als notwendig erwiesen, die Wirksamkeit der Schwemmwirkung
in einer oder mehreren der Rinnen zu überwachen, und zwar insbesondere dann, wenn
bestimmte Eigenschaften, wie Größe, Dichte oder Vorschub des zu behandelnden Gutes,
sich außerhalb gewisser
Grenzen ändern und dadurch den Fortschritt
'des Austragens der schweren Stoffe beeinträchtigen.
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So besteht z. B. das dem Kopf einer Waschrinne zugeführte Gut nicht
immer aus Teilchen der gleichen Größe. Es kann vorkommen, daß nur große oder nur
kleine Teilchen dem Kopf der Waschrinne zugeführt werden. Es kann sogar vorkommen,
daß dem Kopf der Waschrinne nur grobe Teile zugeleitet werden. Zwischen den grobeg
Teilen bestehen erhebliche Zwischenräume, und um diese groben Teile in der Waschrinne
weiterzubewegen und sie von der Beimischung von Fremdkörpern zu befreien, braucht
man zusätzliche Flüssigkeitsmengen. Zusätzliche Flüssigkeitszuleitung kann auch
in anderen Fällen erforderlich sein, z. B. wenn die Schwankungen hinsichtlich Zeit
und Menge des Eintreffens der schweren Stoffe .in der Rinne zu rasch erfolgen oder
zu groß sind.
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Die Erfindung betrifft die selbsttätige Cberwachung der Schwemmwirkung
bei mit Rinnen arbeitenden Kohle- und Erzwäschereien, bei denen eine oder mehrere
der Rinnen mit einem zusätzlichen Flüssigkeitsförderstrom versorgt werden, dessen
Volumen durch ein Ventil überwacht wird. Das Ventil wird durch einen selbsttätig
betriebenen Hebel betrieben, .der außerdem auch einen Schieber seitlich verschieben
kann. Der Schieber besitzt ein senkrechtes Stück, das die Öffnung einer auf der
R inne angeordneten Austragseinrichtungüberwacht.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil mit dem selbsttätig
arbeitenden Hebel derart verbunden eist, daß es nur dann bewegt wird, wenn sich
der Hebel auf einem vorbestimmten Stück seines Weges bewegt.
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Eine erfindungsgeTnäße Vorrichtung umfaßt datier ein Einlaßventil
für den zusätzlichen Zustrom von Flüssigkeit, und dieses Ventil wird durch eine
Einrichtung gesteuert, die kraftschlüssig an die mechanische oder elektromechanische
Überwachungseinrichtung der Austragsvorric.htung für die schweren Produkte angeschlossen
ist.
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'Mechanisch sind diese Elemente der Erfindung in einer Einblockkonstruktion
verwirklicht, so daß die gesamte Vorrichtung leicht aufgestellt werden kann und
daß ihr Verharren in einem konstant einregulierten Zustand gesichert ist, wie dies
für selbsttätig arbeitende Mechanismen erforderlich ist.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. i schematisch eine auf einem Teil einer
`Waschrinne angebrachte Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Fig: 2 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung.
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Fig.3 ist ein Querschnitt einer abgeänderten Einzelheit der Austragsvorrichtung.
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Fig.4 ist eine Einzelansicht der Kupplung in größerem Maßstab.
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In Fig. i bezeichnet das Bezugszeichen i einen Vorratstank für die
zu behandelnde Rohkohle. 2 ist eine Abteilung einer Waschrinne, 3 ein automatisch
betriebener Hebel zum Betätigen der Austragsvorrichtung für die schweren Produkte,
der die seitliche Verschiebung eines Schiebers 4 überwachen kann, 31 ist,der Drehpunkt
des Hebels 3. Der Hebel 3 kann auf verschiedene Arten betätigt werden, beispielsweise
mittels einer elektromechanischen Vorrichtung, die durch elektrische Stromkreise
überwacht wird, deren Vervollständigung oder Unterbrechung automatisch erfolgt,
wenn die Flüssigkeit in der Rinne 2 Elektroden überdeckt oder freiläßt, die in der
Rinne 2 vorgesehen sind und Teile -der elektrischen Stromkreise bilden.
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Die Austragsvorrichtung 3 besteht aus einer schwenkbaren Ventilklappe
6 mit einem fest daran angebrachten Hebel 7. Um das Entladen der in der Rinne 2
angesammelten schweren Produkte zu ermöglichen, wird das Ventil 6 abwärts geschwungen,
indem die mit dein Hebel 7 verbundene Kette 8 gezogen wird. Wird die Kette freigegeben,
so kehrt das Ventil unter Einwirkung des Gegengewichts 9 in seine normale Lage zurück.
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Der Zufluß zusätzlicher Flüssigkeit durch die Rohrleitung i i zu dem
Kopf der `'Waschrinne wird durch ein entlastetes Schieberventil io überwacht.
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Das Ventil io wird durch eine Stange 1 2 betätigt, auf deren rückwärtigem
Ende eine Kulisse 13 angeordnet ist, und der Hebel 3 besitzt ein Stück 32, welches
mit längs eines Kreisbogens angeordneten Löchern 33 versehen ist. Eine Walze 34
greift sowohl in die Kulisse 13 wie in eines der Löcher und kuppelt so den Hebel
3 mit der Stange 12 (s. Abb. 4). Die Kulisse 13 wird durch ein gekrümmtes Stück
131 gebildet, welches mittels eines geneigten Stückes 133 finit einem gekrümmten
Stück 132 des gleichen Radius verbunden ist, so daß, wenn sich die Walze 34 über
den Bereich des Stückes 131 oder des Stückes 132 bewegt, der Hebel 3 nur den Schielter
4 bewegen kann; wenn aber 'die Woalze 34 sich in dem geneigten Stück 133 befindet,
kann der Hebel 3 sowohl den Schieber . wie gleichzeitig das Ventil io bewegen. Demgemäß
wird das Ventil io durch den Hebel 3 bewegt, wenn sich dieser auf dem durch die
Neigung des Stücks 133 bestimmten Teil seines Weges befindet.
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Der Ventilkörper io besitzt eine Abzweigung 14, die mit der `'Wasserzufuhr
in Verbindung steht, und eine ins Freie mündende Abzweigung 15, durch welche der
Inhalt des Rohres i i entladen wird, wenn das Ventil io geschlossen ist, wie im
folgenden noch näher dargelegt wird.
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Durch die Anordnung der Ventilklappe 6 und des Schiebers 4 wird ein
Spalt geschaffen, dessen Breite reguliert werden kann und durch welchen eine ständige
Entladung schwerer Produkte erfolgt, Während -des Arbeitens der Anlage steuern die
Änderungen des Flüssigkeitsspiegels in der Rinne 2 die Menge der sich anhäufenden
sch-,veren Stoffe, das heißt den in dem am oberen Ende der Rinne zugeführten Gut
enthaltenen Anteil an schweren Produkten. Diese Veränderungen im Flüssigkeitsspiegel
bewirken eine Bewegung des Hebels 3 und betätigen so den Schieber 4 und ändern die
Weite des Schlitzes zwischen der Ventilklappe 6 und dem Schieber 4 in Anpassung
an den Anteil an schweren Stoffen im Behandlungsgut. Wie schon zuvor erwähnt, erfolgt
die Schwemmwirkung, insbesondere
in den Eingangsstücken der Rinne,
in die das Rohmaterial eingeführt wird, nicht immer unter identischen Bedingungen.
Daher muß gegebenenfalls die Anschwenimwirkung selbst modifiziert werden, was am
beten dadurch geschehen kann, daß -die lfenge der Förderflüssigkeit geändert wird.
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Der vorstehend beschriebene Mechanismus ermöglicht eine passende Veränderung
des Förderfliissigkeitsvoluniens, da der Hebel 3, .der das Vorschieben oder Zurückziehen
des Schiebers .I steuert, wenn der Hebel 3 sich auf einem vorbestimmten Teil seines
Weges bewegt. auch das entlastete Schieberventil io, welches das Volumen der dem
Kopf .der Waschrinne zugeführten zusätzlichen Förderflüssigkeit erhöht oder vermindert,
überwacht.
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Ist das Ventil io geschlossen, so ist die Zufuhr von Flüssigkeit ztt
dem Einlaß 14 unterbrochen, und -die durch den Auslauf 15 mit der Atmosphäre verbundene
Rohrleitung i i wird entleert, wodurch in Fällen, in denen die Waschflüssigkeit
mit Feststoffen überladen ist, ein Zusetzen oder Verstopfen der Leitung i i verhindert
wird.
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Das Ventil io kann so eingerichtet sein, daß es entweder allmählich
arbeitet, oder es kann für Alles- oder Nichtswirkung eingerichtet sein. In letzterem
Fall wird vorzugsweise ein Zusatzventil in dein dem Schiebervecitil to Flüssigkeit
zuführenden Rohr vorgesehen, welches das Strömen der Flüssigkeit, d.li. die dem
Kopf der Waschrinne zugeführte Flüssigkeitsmenge regelt, sobald das Ventil io geöffnet
ist.
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Statt dessen kann auch ein einfaches elektromagnetisch gesteuertes
Ventil 16 für den zusätzlichen Flüssigkeitseinlaß unmittelbar am Kopf einer oder
mehrerer Waschrinnen vorgesehen sein (Fig. 2), welches auch durch das elektromechanische
Steuerungssystem des Hebels 3 und die elektrische Leitung 17 überwacht wird.
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Es ist bekannt, daß bei Vorrichtungen der in Fig. t dargestellten
Art gelegentlich Schwemmstoffe bis zu einer gewissen Tiefe in die Austragsvorrichtung
5 durch den Austrag der schweren Stoffe hereingetragen werden können, und manchmal
setzen sich diese Schwemmstoffe hinter dem senkrechten Teil des Schiebers d fest,
häufen sich zwischen dein Gehäuse der Austragsvorrichtung und dem senkrechten Stück
an und neigen ,dazu,
die seitliche Verschiebung des Schiebers :I zu ver- |
hindern. Um diesen Nachteil zu verhindern, kann |
man sich der Einrichtung gemäß Fig. 3 bedienen. |
Bei dieser abgeänderten Ausführungsform gleitet |
ein Kolben :I1 frei in einem passenden Zylinder in |
den Körper der Austragsvorrichtung _3. Wasser- |
auslaßöffnungen e sind im rückwärtigen Teil des |
Kolbenmantels vorgesehen, uni dessen freie Beweg- |
lichkeit zu sichern und zu verhindern, daß Fremd- |
körper dahinter gelangen. |