DE802494C - Druckzylinder fuer hydraulische Bremseinrichtungen, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge - Google Patents
Druckzylinder fuer hydraulische Bremseinrichtungen, insbesondere fuer KraftfahrzeugeInfo
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Description
J*5
Die Erfindung bezieht sich auf hydraulische Bremsvorrichtungen, insbesondere für Kraftfahrzeuge,
und betrifft eine neue Ausbildung des Hauptoder Druckzylinders, durch die ein Eindringen von
Luft in den Druckraum des Hauptzylinders und damit in die Bremsleitungen verhindert und ein
selbsttätiges Kachfüllen mit Bremsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter gewährleistet wird. Zur Erreichung
dieser beiden Ziele ist es bekannt, den
ίο Hauptzylinderkolben auf nahezu seiner ganzen
Länge mit einem Wandungsringraum zu versehen, der über eine Bohrung der Zylinderwand ständig
mit einem Flüssigkeitsvorratsbehälter in Verbindung steht und somit eine Flüssigkeitsdichtung für
den Kolben bildet, und außerdem in der Zylinderwand eine zweite zu dem Vorratsbehälter führende
kleine Bohrung vorzusehen, die in der zurückgezogenen Grundstellung des Kolbens vor dessen
Dichtmanschette in den Druckraum des Zylinders einmündet und somit in der Ruhestellung des KoI-bens
ein Xachströmen von Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter in den Druckraum des Zylinders
zuläßt. Da bei diesen Bremseinrichtungen während des Rückweges des Kolbens in dem
Druckraum des Hauptzylinders, solange die zu dem Vorratsbehälter führende Ausgleichbohrung von
der Dichtmanschette des Kolbens noch nicht freigegeben ist, ein Unterdruck eintreten kann, ist in
dem Kolben ein aus von dessen Stirnseite zu dem Ringraum führenden Bohrungen, die von der Dicht-
manschette abgedeckt werden, gebildetes Rückschlagventil geschaffen, das unter der Saugwirkung
des in dem Druckraum entstehenden Unterdruckes den Übertritt von Bremsflüssigkeit aus dem Ringraum
des Kolbens in den Druckraum des Zylinders zuläßt. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daß
durch das bei jeder Betätigung des Kolbens eintretende Überfahren der Mündung der Ausgleichbohrung
durch die Dichtmanschette deren Dichtkante leicht beschädigt und die Manschette somit
unbsauchbar wird. Um ein Klemmen der Dichtlippe an der Mündung der Ausgleichbohrung zu
verhindern, muß diese im Durchmesser sehr klein gehalten werden, so daß diese gegen Verschmutzung
sehr empfindlich ist und leicht verstopft wird. Auch wirkt sich der geringe Durchmesser der Ausgleichbohrung
ungünstig bei Viskositätsänderungen der Bremsflüssigkeit unter dem Einfluß niedriger
Temperaturgrade aus.
Auch die in dem Kolben angeordneten Durchflußbohrungen führen leicht zu Beschädigungen der
Manschette, da diese unter dem Bremsdruck in die Bohrungen gepreßt wird. Man hat versucht, diesen
Nachteil durch bewegliche Abdeckeinrichtungen für die Durchbohrungen des Kolbens zu beheben,
wodurch aber die Wirkung dieser Durchbohrungen teilweise aufgehoben wird. Auch muß die Manschette
zur Erfüllung der Aufgabe als Ventilklappe entsprechend schwach bzw. nachgiebig ausgebildet
sein, wodurch wieder die Haltbarkeit beeinträchtigt wird.
Die Erfindung löst das Problem der Verbindung zwischen dem Druckraum des Hauptzylinders einer
hydraulischen Bremseinrichtung mit dem Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit in der Grundstellung
des Kolbens dadurch, daß der Zylinder in dem den Kolben in der Ruhestellung aufnehmenden
Teil auf einen größeren Durchmesser auf gebohrt ist als in dem auf den Kolbendurchmesser abgestimmten
Druckraum, wobei diese größere Zylinderbohrung mit dem Vorratsbehälter verbunden
ist. Zur Sicherung der Kolbenführung in dem Zylinder ist der Kolben mit einer vor der Dichtmanschette
liegenden, in dem Druckraum des Zylinders geführten Stirnplatte versehen, die für den
Durchtritt der Bremsflüssigkeit mit Durchlässen oder Randaussparungen ausgestattet ist. Der Übergang
von der Druckraumbohrung des Zylinders zu der erweiterten Bohrung ist konisch gehalten, so
daß die Dichtlippe der Kolbenmanschette beim Arbeitshub des Kolbens ohne Zwang oder Klemmen
in die engere Druckraumbohrung gleitet. Zufolge dieser Ausbildung steht der Druckraum des Zylinders
in der Grundstellung des Kolbens, in welcher dieser mir der Dichtmanschette im Bereich
der größeren Bohrung sich befindet, mit dem Vorratsbehälter für die Flüssigkeit in Verbindung,
wobei die Durchgänge ausreichend weit gehalten sein können, um einen Druck- und Flüssigkeitsausgleich
zwischen dem Druckraum und dem Vorratsbehälter schnell und leicht zuzulassen. Der durch
etwa zu langsames Nachströmen der Druckflüssigkeit aus den Druckleitungen in den Druckraum des
Zylinders in diesem vor dem Übertritt des Kolbens mit der Dichtmanschette in den Bereich der größeren
Zyfinderbohrung entstehende Unterdruck wird durch die den Kolben in die Grundstellung zurückbringende
Feder überwunden. Da außerdem der Kolben auf seinerh Weg in den Druckraum an den
Zylinderwänden nur durch die Dichtmanschette abgedichtet ist, kann «allenfalls über diese Druckflüssigkeit
aus dem ständig mit dem Vorratsbehälter in Verbindung stehenden Raum mit der größeren
Bohrung in den Druckraum nachströmen. Es wird somit jede Ventilanordnung in dem Kolben
vermieden, und es finden sich keine engen, von der Dichtmanschette zu überfahrenden bzw. abzudeckenden
Bohrungen in der Zylinderwand oder dem Kolben.
Die neue Ausführung ist nachstehend an Hand der in der Zeichnung im Längsschnitt durch den
Hauptzylinder dargestellten beiden Anwendungsbeispiele erläutert.
Der Hauptzylinder 1 (Fig. 1) hat eine enge, den
Druckraum bildende Bohrung 2 und eine größere Bohrung 3, die durch einen Durchlaß 4 mit dem
auf dem Zylinder 1 angeordneten Vorratsbehälter 5 verbunden ist. Die zu den Bremsleitungen führende
Bohrung 6 des Druckraumes 2 ist durch zwei in entgegengesetzten Richtungen ' wirksamen Rück- go
schlagventilen 7, 8 beherrscht.
Der in seinem Durchmesser auf die Bohrung des Druckraumes 2 abgestellte Kolben 9 trägt an dem
vorderen Ende vor der Dichtmanschette 10 eine Führungsplatte 11, die mit Randaussparungen 12
versehen und in der Bohrung des Druckraumes 2 geführt ist. Die Länge der erweiterten Bohrung 3
des Zylinders 1 ist so bemessen, daß der Kolben 9 mit der Dichtmanschette 10 bis auf die Führungsplatte
11 aus der Druckraumbohrung 2 zurückgezogen werden kann. Am hinteren Ende ist der Kolben
mit einem die Führung in der Bohrung 3 übernehmenden Flansch 13 und einer ihn nach außen
abdichtenden Manschette 14 versehen. Die Manschette 14 ist so bemessen, daß sie unter dem Einfluß
der Reibung an der Zylinderwand nicht zusammenklappen kann. Somit ist ein Eindringen
von Luft in den Raum 3, der zudem ständig über die Bohrung 4 mit dem Vorratsbehälter 5 verbunden
ist, nicht möglich. Auch kann in dem Raum 3 ein Unterdruck nicht entstehen. Die Rückführung
des Kolbens 9 in die Grundstellung erfolgt durch eine zwischen ihm und einer Widerlagsplatte 16 in
dem Druckraum 2 angeordnete Rückholfeder 17.
Den Übergang von dem Ruheraum 3 zu dem Druckraum 2 bildet ein konisches Zwischenstück 18,
das die Dichtmanschette 10 ohne Zwang aus dem Raum 3 in den Raum 2 treten läßt. Die Feder 19
des den Rückfluß der Bremsflüssigkeit aus den Druckleitungen in den Druckraum 2 steuernden
Ventile 7 ist so bemessen, daß sie in den Druckleitungen des Bremssystems einen Überdruck
gegenüber dem in dem Druckraum beim Rückgang des Kolbens etwa auftretenden Unterdruck aufrechterhält,
las Zur Betätigung wird der Kolben 9 aus der dar-
gestellten Grundstellung, in der die Räume 2, 3 und 5 miteinander in Verbindung stehen, durch
einen lose in seine hintere Aussparung 20 eingreifenden Hebel in Pfeilrichtung verschoben. Mit dem
Eintreten der Dichtmanschette 10 in den Druckraum 2 wird dieser gegen den Raum 3 abgeschlossen,
und der weiterbewegte Kolben 9 fördert die in dem Druckraum befindliche Bremsflüssigkeit
durch das Rückschlagventil 8 in die Druckleitungen. Mit der Wegnahme des den Kolben 9 vortreibenden
Hebels geht der Kolben 9 unter dem Einfluß der Rückholfeder 17 in die Grundstellung
zurück, und die Bremsflüssigkeit strömt aus den Druckleitungen über das Ventil 7 in den Druckraum
zurück. Sollte dabei infolge schnellen Rückzuges des Kolbens bei langsamem Nachströmen der
Druckflüssigkeit aus den Druckleitungen in dem Druckraum 2 ein Unterdruck entstehen, so ist dies
unbeachtlich, da ein Eindringen von Luft in den
ao Druckraum 2 zufolge der Abdichtung durch die
Manschette 10 und die Flüssigkeitsdichtung in dem Raum 3 nicht möglich ist. Außerdem kann in diesem
Fall Bremsflüssigkeit aus dem Raum 3 um die Dichtmanschette 10 in den Raum 2 treten. Sobald
der Kolben 9 so weit zurückgezogen ist, daß die Dichtmanschette 10 in den Raum 3 tritt, erfolgt der
Druckausgleich zwischen den beiden Räumen 2 und 3 über die Durchlässe 12 der Führungsplatte τ ι.
Während des Rückzuges des Kolbens und in dessen Ruhestellung hält die Feder 19 des Ventils 7 in den
Druckleitungen stets einen Überdruck gegenüber dem Druck in dem Raum 2, so daß also auch über
die Bremszylinder keine Luft in die Druckleitungen gelangen kann.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 erfolgt die Betätigung des Kolbens g" durch die in dem Druckraum
2" des Zylinders ia geführte Zugstange 21.
Die Abdichtung des Zylinderkopfes erfolgt durch eine Manschette 22, die so stark bemessen ist, daß
auch bei etwaigem Unterdruck in dem Druckraum 2a keine Luft von außen in den Zylinder eintreten
kann. Die beiden Ventile 7", 8a, die den Zu-
und Rückfluß nach der Druckleitung steuern, sind in einer besonderen Kammer 23 untergebracht, die
auf den Zylinder i° aufgesetzt ist und mit dem Druckraum 2" durch eine Bohrung 24 in Verbindung
steht.
Der Kolben 90, der verhältnismäßig kurz gehalten
ist, ist mit einer vor der Dichtmanschette ίο"
liegenden Stirnplatte 11° in der Bohrung 2" des
Druckraumes geführt, wobei diese Stirnplatte ebenfalls mit Randdurchlässen 12° versehen ist. In der
Grundstellung ist der Kolben 9" mit Ausnahme der Stirnplatte ii" von einer gegenüber der Bohrung 2a
erweiterten Bohrung 3° des Zylinders aufgenommen, die durch einen Durchlaß 40 mit dem Vorratsbehälter
für die Bremsflüssigkeit in Verbindung steht. Die Rückführung des Kolbens 9" erfolgt
durch eine zwischen ihm und der Manschette 22 angeordnete Feder 17". Die Wirkungsweise dieser
Ausführung entspricht derjenigen nach Fig. 1. Auch hier steht der Druckraum 2° des Zylinders in
der Grundstellung des Kolbens 9" über die Durchlässe
12" der Stirnplatte ii" mit dem Aufnahmeraum
3" in Verbindung, und diese Verbindung wird mit dem Vorschub des Kolbens nach dem Vorbeigleiten
der Dichtmanschette io" an dem konischen Übergang i8fl abgeschlossen.
Claims (4)
1. Druckzylinder für hydraulische Bremseinrichtungen,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, dessen Druckraum in der Ruhestellung des Druckkolbens mit dem Vorratsbehälter für die
Bremsflüssigkeit in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der den Kolben in der
Grundstellung aufnehmende Teil des Zylinders eine größere Bohrung aufweist als der auf den
Kolbendurchmesser abgestimmte Druckraum des Zylinders und die Verbindung zu dem Vorratsbehälter
von dieser größeren Zylinderbohrung ausgeht.
2. Druckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben vor der ihn in
dem Druckraum des Zylinders abdichtenden Manschette eine mit Durchlässen versehene
Führungsplatte trägt.
•3. Druckzylinder nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungsplatte des Kolbens auf den Durchmesser des Druckraumes
abgestimmt und mit Randaussparungen versehen ist.
4. Druckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden verschiedenen
Bohrungsweiten des Zylinders ein konischer Übergang angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 3380 2. si
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR802494X | 1948-01-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE802494C true DE802494C (de) | 1951-02-12 |
Family
ID=9248303
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP14376D Expired DE802494C (de) | 1948-01-05 | 1948-10-02 | Druckzylinder fuer hydraulische Bremseinrichtungen, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE802494C (de) |
FR (1) | FR1006383A (de) |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1948
- 1948-01-05 FR FR1006383D patent/FR1006383A/fr not_active Expired
- 1948-10-02 DE DEP14376D patent/DE802494C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1006383A (fr) | 1952-04-22 |
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