DE802479C - Rechenlehrmittel zur Veranschaulichtung des Rechnens mit gemeinen Bruechen - Google Patents

Rechenlehrmittel zur Veranschaulichtung des Rechnens mit gemeinen Bruechen

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DE802479C
DE802479C DEP47339A DEP0047339A DE802479C DE 802479 C DE802479 C DE 802479C DE P47339 A DEP47339 A DE P47339A DE P0047339 A DEP0047339 A DE P0047339A DE 802479 C DE802479 C DE 802479C
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DEP47339A
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Karl Poellmann
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    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09BEDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
    • G09B19/00Teaching not covered by other main groups of this subclass
    • G09B19/02Counting; Calculating

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  • Business, Economics & Management (AREA)
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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Educational Administration (AREA)
  • Educational Technology (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Theoretical Computer Science (AREA)
  • Management, Administration, Business Operations System, And Electronic Commerce (AREA)

Description

  • Rechenlehrmittel zur Veranschaulichung des Rechnens mit gemeinen Brüchen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rechenlehrmittel für Schüler und ist besonders für die Einführung des Schülers in das Bruchrechnen gedacht. Mit dem neuen Rechenlehrmittel können nicht nur die Grundaufgaben, Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division von gemeinen Brüchen, sondern praktisch auch alle abgeleiteten Bruchrechnungsaufgaben: Prozentrechnungen, Zerlegen in Faktoren, Umwandlung gemeiner Brüche in Dezimalbrüche und umgekehrt, Schlußrechnungen us,.v. durchgeführt und veranschaulicht werden.
  • Das Rechnen mit Brüchen ist für das Schulkind ein wichtiger Schritt in der schulischen Entwicklung und stellt an das Auffassungsvermögen des Durchschnittsschülers beachtliche Anforderungen. Immer wieder kann man beobachten, daB verhältnismäßig viele Kinder beim Rechnen mit gemeinen Brüchen, aber auch bei Prozentaufgaben und Schlußrechnungen versagen. .
  • Die Schwierigkeiten waren bisher dadurch besonders groß, daß durchweg von den Lehrern dieser Stoff zu abstrakt und mechanisch nach formalen Regeln beigebracht wurde. Dem jugendlichen Lebensalter (i i bis i? Jahre) ist aber abstraktes Denken noch nicht geläufig, die mechanisch aufgenommenen Regeln gehen schnell wieder verloren, wenn die innere Anschauung fehlt.
  • Seit langem gehen daher die Bestrebungen ini Schulwesen dahin, den Unterricht im allgemeinen und den Rechenunterricht im besonderen möglichst anschaulich und gegenständlich durchzuführen. Bekannt sind die kleinen Schülerrechenmaschinen mit aufgereihten Kugeln für das Einmaleins, ferner Kreise, Stäbchen, Bilder u. dgl. Gerade für das Bruchrechnen als einem besonders wichtigen Teilgebiet des Rechenunterrichtes besteht aber in dieser Beziehung eine fühlbare Lücke.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Mangel zu beseitigen und ein Rechenlehrmittel zu schaffen, welches auf einfache Weise und mit geringem Kostenaufwand sämtliche Rechenoperationen mit gemeinen Brüchen zu veranschaulichen gestattet.
  • Erfindungsgemäß sind eine quadratische und durch parallele oder gegebenenfalls gekreuzte Linien in Bruchteile eingeteilte Grundfläche und ein durchsichtiges, in gleiche oder andere Bruchteile eingeteiltes und frei bewegliches Deckblatt bzw. je ein Satz solcher Blätter vorgesehen, welche senkrecht oder waagerecht übereinandergelegt werden können und dadurch die einzelnen Rechenoperationen veranschaulichen.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel sind die Grundflächen als ganzer Satz auf einen Karton gedruckt, während die Deckblätter einzeln sind. In einer anderen Ausführungsform werden nur durchsichtige Blätter hergestellt, so daß jedes Blatt sowohl als Grundblatt wie auch als Deckblatt dienen kann. Als Sonderfall ist eine Großausführung für eine ganze Klasse möglich. Im Regelfall jedoch haben Grund-und Deckblätter bequemes Taschenformat und sind als Lehrmittel für jeden einzelnen Schüler gedacht, wodurch den neuzeitlichsten Gesichtspunkten der schulischen Erziehung entsprochen wird.
  • Die Schulpsychologie unterscheidet vier Hauptfaktoren, welche das Aufnahmevermögen des Schülers bestimmen: i. das visuelle Aufnahmevermögen, 2. das akustische Aufnahmevermögen, 3. das motorische Aufnahmevermögen, 4. den inneren Antrieb zum Lernen. .
  • Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Rechenlehrmittels werden alle vier Faktoren in hohem Maße berücksichtigt, ganz besonders unter ihnen das visuelle und motorische Moment. Die einfachen Linien prägen sich nämlich schnell und eindringlich ein, und die Handhabung kommt dem natürlichen kindlichen Bedürfnis nach Betätigung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten weitestgehend entgegen. Durch die Erläuterungen des Lehrers wird daneben natürlich der Stoff auch akustisch aufgenommen und durch die vielseitigen und anregenden Sinneseindrücke auch der innere.Antrieb gefördert. Das im Schüler einmal geweckte Interesse sucht dann selbsttätig und @ selbständig nach neuen Möglichkeiten und führt ihn zum Ausprobieren, Vergleichen und Nachdenken sogar über selbstgestellte neue Probleme. DerLehrer kann mehr oder weniger in den Hintergrund treten und braucht am Ende zur Lösung höchstens Anregungen bzw. in Zweifelsfällen nur kleine Hilfen zu geben. Somit ergeben sich vielfache Anwendungen für Einzel- und Gruppenbeschäftigung und Arbeitsbeteiligung am Unterricht.
  • Die Erfindung wird an Hand der Abbildungen für einige Rechenbeispiele noch näher erläutert. Von den Abbildungen zeigt Abb. i die ungeteilte Grundfläche, gewissermaßen ein Ganzes, ` Abb. 2 die zweigeteilte Fläche, d. h. die Halben, Abb. 3 die Viertel mit gekreuzt aufgelegten Achteln, Abb. 4 die Viertel mit parallel aufgelegten Achteln, Abb. 5 bis 7 drei verschiedene Beispiele für Zwölftel, Abb. 8 ein Beispiel für die Addition von a/7 und 4/9, Abb.9 ein Beispiel für die Multiplikation der Brüche a/7 X 4/9.
  • In der praktischen Ausführung sind je nachdem, wie weit die Rechnungen ausgedehnt werden sollen, 2o bis 30 verschieden geteilte Grundflächen, die auch farbig sein können, und -ein zweiter Satz solcher Flächen in durchsichtiger Ausführung als Deckblätter vorgesehen.
  • Die Schüler beginnen mit dem Ganzen gemäß Abb. i, das z. B. als Schokoladentafel vorgestellt wird. ' Bilden vier Schüler eine Gruppe, so können sie überlegen, wie etwa durch parallele oder gekreuzte Schnittlinien die Tafel in vier gleiche Teile eingeteilt werden kann. Die Lösung mit gekreuzten Linien kann anschaulich durch Übereinanderlegen zweier zweigeteilter Flächen dargestellt werden. Will man zwei Brüche miteinander vergleichen, z. B. q/4 und 4/8, so legt man das viergeteilte und das achtgeteilte Muster übereinander, und zwar entweder gekreuzt (Abb.3) oder parallel (Abb.4). Man erkennt sofort, daß 4/4 = 8/8 und q/4 = 4/8 sind. Die Schüler werden angehalten, jeweils sowohl die parallele als auch die senkrechte Lage zu probieren, und sie erhalten bald ein Gefühl dafür, wann sich bei paralleler Lage einzelne Linien decken, bzw. wann es paßt und wann nicht. Hieran kann ihnen das Wesen von Zahlen mit gemeinsamem Teiler bzw. im anderen Fall von teilerfremden Zahlen veranschaulicht werden.
  • . Die Abb. 5 bis 7 zeigen die verschiedenen Möglichkeiten der Faktorenzerlegung bzw. die Aufteilung des Ganzen in zwölf einzelne nebeneinanderliegende Teile oder in zweimal sechs Teile (Abb. 6) oder in dreimal vier Teile (Abb.7). Die beiden letzten Bilder können natürlich auch durch gekreuztes Übereinanderlegen von Halben und Sechsteln bzw. von Dritteln und Vierteln erhalten werden.
  • Bei den Abb. 8 und 9 sind die waagerechten Siebentel mit den senkrechten Neunteln gekreuzt. Dadurch ergeben sich Dreiundsechzigstel.
  • Es seien nun beispielsweise die beiden Aufgaben zu veranschaulichen a/7 + 4/9 und 3/7 X 4/9. Die erste der beiden Aufgaben wird durch Abb. 8, die zweite durch Abb. 9 wiedergegeben. In Abb.8 ist der Wert s/7 = 27/6s durch Linksschraffur und der Wert 4/9 = 28/9s durch Rechtsschraffur hervorgehoben. Zählt der Schüler die schraffierten Flächen dort wo sie sich decken doppelt zusammen, so erhält er 55/a3. Noch eindrucksvoller ist die Veranschaulichung der Multiplikation der beiden Brüche gemäß Abb. g. Hier ist die beiden Teilflächen gemeinsame Fläche schraffiert, welche unmittelbar das Ergebnis der Multiplikation, 12-/6s, anzeigt.
  • Die Beispiele könnten noch durch zahlreiche andere vermehrt werden. Folgende Rechenoperationen seien ohne Anspruch auf Vollständigkeit als Möglichkeiten angegeben: Gleichnamigmachen von Brüchen, Teilen als Enthaltensein, als Messen oder als Teilungsaufgabe, Veranschaulichung des Teilerstürzens, Zerlegen in Faktoren, Erweitern und Kürzen von Brüchen, Suchen des größten oder kleinsten gemeinschaftlichen Nenners, das Wesen des gemeinen Bruches als Teil vom Ganzen, als Teil von mehreren Ganzen und als Teilungsaufgabe, Schlußrechnungen (Schluß von der Einheit auf die Vielheit und umgekehrt, Schluß von einer kleineren Einheit auf eine größere und umgekehrt), Umwandlung gemeiner Brüche in Dezimalbrüche und umgekehrt usw.
  • Mit dem neuen Lehrmittel wird der Schüler unmerklich und im wahrsten Sinne des Wortes spielend in die Bruchrechnung eingeführt. Zugleich wird in ihm die Empfindung geweckt für die Schönheit und Gesetzmäßigkeit des Zahlengebäudes und derRechenmethoden und der schöpferischeGeist frei gemacht für selbständige Leistungen. So dient die Erfindung mit dem großen Ziel der Schule, die Schüler zu frei schaffenden Persönlichkeiten heranzuziehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Rechenlehrmittel zur Veranschaulichung des Rechnens mit gemeinen Brüchen, dadurch gekennzeichnet, daß eine quadratische, durch parallele und gegebenenfalls gekreuzte Linien in Bruchteile eingeteilte Fläche und ein durchsichtiges, in gleiche oder andere Bruchteile eingeteiltes und frei bewegliches Deckblatt vorgesehen sind, welche, senkrecht oder parallel zueinander aufeinandergelegt, sämtliche Rechenoperationen mit gemeinen Brüchen veranschaulichen. a. Lehrmittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Satz verschieden eingeteilter Flächen auf Karton usw. gedruckt ist, während die durchsichtigen Deckblätter einzeln sind. 3. Lehrmittel nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr durchsichtige, bewegliche und mit Bruchlinien versehene Deckblätter übereinandergelegt benutzt werden. 4. Lehrmittel nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckblätter durch Farben unterschieden sind. 5. Lehrmittel nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen in Großformat für die ganze Klasse hergestellt sind.
DEP47339A 1949-06-29 1949-06-29 Rechenlehrmittel zur Veranschaulichtung des Rechnens mit gemeinen Bruechen Expired DE802479C (de)

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