DE800442C

DE800442C - Gefriermikrotom mit gekuehltem Objekttisch

Info

Publication number: DE800442C
Application number: DEP40733A
Authority: DE
Inventors: Otto Saenger
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1949-04-26
Filing date: 1949-04-26
Publication date: 1950-11-06

Description

Gefriermikrotom mit gekühltem Objekttisch Bei den bekannten Gefriermikrotomen bilden Objekttisch, die unmittelbar angeschlossene Kühlleitung und das Ventil zur Regelung der Kälterzufuhr eine Einheit, die zusammen auswechselbar ist. Das Kühlmittel - im allgemeinen CO2 - gelangt aus einem Reservoir durch die verhältnismäßig enge Leitung in den Kühlraum unter der Tischplatte, wo durch die plötzlich gegebene Ausdehnungsmöglichkeit eine starke Abkühlung eintritt. Der Nachteil der Anordnung besteht darin, daß für jedes neue Präparat nicht nur das ganze Aggregat ausgewechselt, sondern auch die mit dem Tisch verbundene Kuhlmittelleitung vom Reservoir gelöst und statt dessen die Leitung des neuen Tisches angeschlossen werden muß.
Nach der Erfindung wird bei einem Gefriermikrotom mit gekühltem Objekttisch die Kühlmittelleitung nicht an den Tisch, sondern unmittelbar an das Stativ angeschlossen und das Kühlmittel von dort aus dem jeweils verwendeten Tisch zugeleitet. Hierdurch wird die Ausrüstung des Gerätes wesentlich verbilligt, da nicht mehr zu jedem Tisch eine eigene Kühlleitung mit Regelventil gehört, sondern für beliebige viele Tische nur noch eine einzige Leitung am Gerät vorhanden ist. Ein weiterer Vorteil liegt in der Verkürzung der für einen tischwechsel erforderlichen Zeit und in der handlichen Form der Tische, wenn von weiter her Präparate unmittelbar auf dem Objekttisch herbeigeholt werden sollen.
Zweckmäßig wird im Gerät ein mit der Kühlmittelleitung in Verbindung stehender Hohlrau@ zur Aufnahme des Tisches vorgesehen und in den Verbindungskanal zwischen Hohlraum und Leitungsanschluß ein Ventil zur Regelung des I(ühlmittelstroms eingeschaltet. Der Hohlraum kann als durchgehende Bohrung ausgebildet sein und der Tisch eineil der Weite der Bohrung genau angepaßten Sockel tragen, derart, daß beim Einsetzen des Sockels in die Bohrung automatisch eine Verbindung zwischen deer Kühlmittelzuleitung zur Bohrung und einem in der Wand des Tischsockels miindenden Kühlmittelweg innerhalb des Tisches entsteht. Der Kühlmittelweg innerhalb des Tisches führt dann durch den Sockel zur Kühlkammer unter der Tischplatte. Dabei kann zweckmäßig unter der Kühlkammer zur Einstellung oder Beseitigung kleiner Neigungen der Tischplatte ein Kugelgelenk mit axialer, dem in Betracht kommenden Schwenkwinkel entsprechend erweiterter Bohrung zur Durchführung des Kühlmittels vorgesehen sein.
Tn der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen Abb. 1 im Längsschnitt und Abb. 2 im Querschnitt einen Teil eines erfindungsgemäßen Gefriermikrotoms.
Der den Objekttisch 2 tragende Teil eines Gefriermikrotoms besteht aus dem Stativteil 3 mit dem vertikal verstellharen Schlitten 4 und dem diesem gegenüber in der Horizontalen einstellbaren Schlitten 5. Der Horizontalschlitten 5 trägt einen Stutzen 6 zum Anschluß der Kühlmittelleitung 7. Über dem Kanal Ps steht die Bohrung 9 im Schlitten 5 mit der Kühlmittelleitung 7 in Verbindung. Der Schlitten 5 ist iiber die Bohrung 9 hinausgehend derart geschlitzt, daß durch Anziehen der Schraube 2 t der Schlitz und zugleich die Bohrung g verengt wird. Der Handgriff 22 dient zum Feststellen des Horizontalschlittens 5.
I)ie Bohrung 9 ist mit einer Längsnut 10 versehen. Ein Ventil 1 1 steuert den vom Kanal 8 nach der Bohrung 9 fließenden Kühlmittelstrom. l)as Ventil 11 wird üher den Stellhehel 12 betätigt. l)er Tisch 2 weist einen Sockel 13 mit der Längsbohrung 14 auf, die in einer flachen Erweiterung 15 am Umfang des Sockels 13 niündet. l)er Sockel 13 ist auf genauen Sitz in der Bohrung 9 geschliffen und trägt einen Führungsstift 16. l)er Boden der Kühlkammer 17 des Tisches 2 ist nach außen in Form einer Halbkugel 18 ausgebildet der durch den innen kugelig angeschliffenen Gewindering 19 in der Kugelpfanne 20 am Sockel 13 festgehalten wird.
Der Tisch 2 ist in der erfindungsgemäßen Ausführung so bequem zu handhaben, daß er ohne weiteres zum Herbeiholen der Präparate - beispielsweise aus dem Operationssaal - benutzt werden kann, wodurch sich eine Umlagerung des Präparats erübrigt. Durch Einstecken des Sockels 13 wird der Anschluß des Kühlmittelwegs 14 im Tischsockel an die Zuleitung 8 automatisch vollzogen. da der Fiihrungsstift 16 in der Nut 10 für eine Einstellung sorgt. hei der die Mündung der Bohrung 14 bzw. ibre Erweiterung 15 der Öffnung in der Bohrung 9 an der Berührungsstelle tler Bohrung des Ventils 11 gegenübersteht. Um die Kühlung eines Präparates in Gang zu bringen braucht also lediglich der Tischsockel I3 durch den Handgriff 21 in der Bohrung 9 festgeklemmt und das Ventil 11 über den Hebel 12 geöffnet zu werden.
Dahei dienen die Schlitten 4 und 5 sowie das Kugelgelenk 18, 19, 20 der Einstellung des Präparates gegenüber dem - hier nicht dargestellten -Messer.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E: I. Gefriermikrotom mit gekühltem Objekttisch, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelzuleitung (7) unmittelbar an das Stativ angeschlossen ist uiid das Kühlmittel von hier aus dem auswechselbaren Tisch (2) zugeleitet wird.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit der Kühlmittelleitung (7) in Verbindung stehender Hohlraum (9) zur Aufnahme des Tisches (2) dient.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungskanal (8) zwischen Leitungsanschluß (7) und Hohlraum (9) ein Ventil (11) eingeschaltet ist.
4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der den Tisch tragende Sockel (13) eine Längsbohrung (I) aufweist, die beim Einsetzen des Tisches in den Hohlraum am Gerät eine Verbindung zwischen dem Hohlraum (9) und dem Kühlraum im Tisch (17) herstellt.
5. Gerät nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß Sockel (13) und Hohlraum (9) auf genauen Sitz eiiigeschliffen sintl.
6. Gerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (9) als durchgehende Bohrung ausgebildet ist, in die seitlich der Verbindungskanal (8) zur Kühlmittelleitung (7) einmündet. und daß die Längsbohrung (14) im Sockel (I3) gegenüber dieser Einmündung. vorzugsweise mit einer räumlich geringen Erweiterung (15), mündet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der den Tisch (2) aufnehmende Geräteteil (5) vertikal und horizontal verstellbar ist.
8. Gefriermikrotom mit gekühltem C)bjekttisch, insbesondere nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar unter der Kühlkammer des Tisches ein mit Kühlmittel durchführung versehenes Kugelgelenk zur Horizontierung der Tischplatte angebracht ist.