DE7925935U1 - Extensionsschädelhalter - Google Patents
ExtensionsschädelhalterInfo
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Description
Glawe, Delfs, Moll t'-Fartiner ·ϊ->
faü^iahä,- Seite 3 -
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Extensionsschädelhalter mit zwei in bitemporale Schädelbohrungen einzusetzenden
Stiften an den Enden eines Bügels, der mittels einer öse mit dem Extensionsseil verbindbar ist.
Bekannte Esctensionsschädelhalter (Crutchf ield-Klammer
und Abwandlungen; Archiv für orthopädische und Unfall-Chirurgie, Bd. 47, S. 227-241, 1955) besitzen einen
Bügel aus zwei in der Mitte gelenkig miteinander verbundenen und am Gelenk mit dem Extensionsseil verbindbaren'
Hebelarmen, die am Ende zwei im wesentlichen zueinander hin weisende Stifte tragen und durch eine
Spindel verbunden sind zur Einstellung des Stiftabstands. Zur Applikation werden mit Bohrinstrumenten beidseitig
Löcher in den Schädelknochen eingebohrt, in die die Stifte des Extensionsschädelhalters eingesetzt werden, an dem
anschließend das Extensionsseil mit Extensionsgewicht befestigt wird. Während der mitunter Monate dauernden Extension
müssen die Bohrungswunden für den Eingriff der Stifte
des Extensionsschädelhalters offen bleiben. Da diese Wunden schlecht abdeckbar sind, besteht Infektionsgefahr. Es
kann auch zu nekrotischen Erscheinungen am Schädelknochen im Bohrungsbereich durch den Kontakt mit dem Metallstift
kommen. Dabei ist auch die Gefahr einer Perforation des Schädelknochens mit Duraverletzung nicht ausgeschlossen.
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Glawe, Delfs, Moll & Partner '-' P' 935o· '-"'eeite 4 -
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Extensionsschädelhalter
der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine bessere Abdeckung der Wunde und eine günstigere
Kraftübertragung auf den Knochen gestattet.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß für jeden
Stift eine in die Schädelbohrung einzusetzende Hülse mit einer am inneren Ende geschlossenen Bohrung zur
Aufnahme des Stifts vorgesehen ist, die vorzugsweise am äußeren Ende einen Flansch zum Abdecken der Wunde aufweist.
Diese Hülse besteht zweckmäßigerweise aus einem nachgiebigen polymeren oder elastomeren Werkstoff.
Die Hülse läßt sich den Wundverhältnissen besser anpassen. Insbesondere bei Ausstattung mit einem äußeren Flansch
erlaubt sie einen besseren Wundabschluß als der Stift. Die Kraftübertragung auf den Schädelknochen findet dabei
auf einer verhältnismäßig größeren und gleichmäßig an die Schädelbohrung angepaßten Fläche statt. Die Hülse befindet
sich auch dann in exakter Anpassung an die Bohrung, wenn die beiden Bohrungen nicht genau miteinander fluchten,
weil Fluchtfehler im Eingriff zwischen Hülse und Stift ausgeglichen werden können. Die Anpassung wird dadurch
erleichtert, daß der Hülsenwerkstoff etwas nachgiebig ist, d.h. etwas weicher als der Schcdelknochen ist, so daß
im Falle von Formunterschieden diese sich bis zu einem gewissen Grade durch Verformung der Hülse ausgleichen
können, örtliche Kraftspitzen werden daher zugunsten einer
gleichmäßigeren, großflächigeren Kraftübertragung vermieden.
Dabei spielt es auch eine wesentliche Rolle, daß etwaige Relativbewegungen zwischen Schädel und Bügel
Glawe, DeIfs, Moll & Partner -'p" S 3 5 O1/7',V- Seite 5 -
die Lage der Hülse gegenüber der Bohrung im Schädelknochen nicht zu verändern brauchen, weil die Relativ-ή
bewegungen an anderer Stelle, beispielsweise zwischen
t Hülse und Stift oder zwischen Stift und Bügel aufgenommen
> werden können.
Vorteilhafterweise ist der Stift konisch oder spreizbar. Dadurch wird die Hülse auseinandergedrückt und in vollflächige Anlage an die Bohrungswandung gebracht. Dadurch
werden ein sauberer Wundabschluß und eine günstige Kraftübertragung bewirkt. Ferner kann durch spreizbare
Stiftausbildung erreicht werden, daß die Hülse in der Bohrung in ihrer Längsrichtung verankert wird und ggf. auch der
Stift wiederum in der Hülse in seiner Längsrichtung verankert wird, so daß ein Herausspringen des Stifts aus
der Schädelbohrung mit verhältnismäßig geringen seitlichen Druckkräften sicher verhindert werden kann.
Vorteilhafterweise ist der Stift im Bügel um seine Längsachse drehbar angeordnet, damit an dieser Stelle etwaige
Relativbewegungen zwischen Schädel und Schädelhalter aufgenommen werden können, ohne die sichere und unveränderte
Lage des Stifts und der Hülse in der Schädelbohrung zu beeinträchtigen. Wenn somit die Möglichkeit einer
Relativdrehung zwischen Stift und Hülse nicht erforderlich ist, ist es im allgemeinen zweckmäßig, eine solche Drehung
auch sicher zu verhindern, damit sich der Stift nicht unerwünscht einbohren kann. Zu diesem Zweck kann der Stift .
eine vom kreisförmigen Querschnitt abweichende Querschnittsgestalt haben. Beispielsweise kann er im Querschnitt
polygonal ausgebildet sein. Dadurch wird eine Relativdrehung zwischen Hülse und Stift verhindert.
Glawe, Delfs, Moll.« Partner"-'ρ"935Ö/W - Seite 6 -
Ferner kann es nach der Erfindung zweckmäßig sein, daß der Stift im Bügel in seiner Längsrichtung einstellbar
ist, beispielsweise durch Verschraubung. Dies ermöglicht eine Anpassung an unterschiedliche Schädelmaße
und eine Einstellung der seitlichen Druckkraft zum Sichern der Stifte in den Schädelbohrungen. Ferner ermöglicht
dies die erfindungsgemäß gelenklose Ausbildung des Bügels, der dadurch leichter und einfacher gestaltet
werden kann und gut zu handhaben ist. Die Verbindung des Bügels mit der öse zur Anbringung des Extensionsseils
ist zweckmäßigerweise · uhiversalgelenkig ausgebildet, d.h. in jeder Richtung in gewissem Ausmaß schwenkbar,
damit schädliche Bewegungseinflüsse auf den Schädelknochen vermieden werden.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht des Extensionsschadel halters,
Fig. 2 einen Teilschnitt in größerem Maßstab,
Fig. 3 eine Endansicht des Details gemäß Fig. 2 und
Fig. 4 einen Schnitt durch die ösenbefestigung am Bügel.
Der Bügel 1 ist einstückig, gelenklos aus Profilrohr gefertigt, daher sehr leichtgewichtig und gut zu handhaben.
In der Mitte ist er gelenkig mit der Anschlußöse 2 verbunden, und weist an seinen Enden Gewindebohrungen 3 auf, in
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denen je eine Hohlspindel 4 mittels eines Rändelansatzes
5 verschraubbar ist, der auch den Deckel der Hohlspindel bildet. Die Hohlspinäel trägt an ihrem
nach innen weisenden Ende den Stift 6, der schwach konisch ausgebildet ist und achteckig im Querschnitt begrenzt
ist (siehe Fig. 3). Im appliaierten Zustand greift er in die Hülse 7 ein, die ihrerseits in die Bohrung des
Schädelknochens 8 eingesetzt ist.
Der Stift 6 sitzt an einem Schaft 9, der mittels Radial- und Axiallagern 1o in der Hohlspindel 4 konzentrisch
drehbar und axial unverschiebbar gelagert ist.
Die Hülse 7 besteht aus einem im wesentlichen zylindrischen Teil 11, dessen Außenfläche mit der Fläche der
Schädelbohrung zusammenwirkt und dessen Innenfläche mit der Außenfläche des Stifts 6 zusammenwirkt. Der zylindrische
Teil 11 ist an seinem inneren Ende durch die Stirnwand 12 verschlossen. Am äußeren Ende trägt er
einen Flansch 13. Die axiale Länge des zylindrischen Teils ist entsprechend der Bohrungstiefe bemessen, so
daß der Flansch 13 außen einen sauberen Wundabschluß bewirkt. Ferner ist die Hülse in der Lage, unerwünscht
hohe seitliche Druckkräfte (Kräfte in Axialrichtung des Stifts) über den Flansch auf eine größere Schädelfläche
zu verteilen, so daß die Gefahr einer Perforation des Schädelknochens mit Duraverletzung ausgeschlossen
ist. Innerhalb der Bohrung ist die Druckverteilung infolge der Oberflächenvergrößerung günstiger als bei einem
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Partner -·ρ:β3ί | ||||||||
direkten Einwirken des Stifts 6 auf die Bohrungswand. ]
Der Innendurchmesser der Hülse ist im Verhältnis zum
Außendurchmesser des konischen Stifts 6 so gewählt, j
j daß beim Eindrücken des Stifts in die Hülse diese j
radial gedehnt wird und sich daher sauber an die Wunde anlegt und eine großflächige Kraftübertragung ermöglicht.
Auch unerwünschte Relativbewegungen zwischen der Hülse und der Wundoberfläche werden dadurch verhindert. Der
polygonale Querschnitt des Stifts verhindert eine Relativdrehung zwischen dem Stift und der Hülse,
Die Anschlußöse 2 ist nicht nur in einer Ebene quer zum Befestigungsstift 15 relativ zum Bügel 1 schwenkbar
sondern auch in gewissem Grade in allen anderen Richtungen, weil die den Stift 15 aufnehmende Bohrung 16 des
Bügels 1 gemäß Fig. 4 doppelt konisch ausgebildet ist.
Die Kunststoffhülsen werden vorzugsweise steril verpackt
an die Krankenhäuser geliefert. Die Hülsen bestehen beispielsweise aus hochmolekularem Niederdruckpolyäthylen.
Claims (9)
- SchutzansprücheExtensionsschndelhalter mit zwei in bitemporale Schädeibohruncien einzusetzenden Stiften an den Enden eines Bügels, der mittels einer öse mit dem Extensionsseil verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Stift (6) eine in die Schädelbohrung einzusetzende Hülse (7) mit einer am inneren Ende geschlossenen Bohrung zur Aufnahme des Stifts (6) vorgesehen ist.
- 2. Extensionsschädelhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (7) am äußeren Ende einen Flansch (13) zum Abdecken der Wunde aufweist.
- 3. Extensionsschädelhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (7) aus einem nachgiebigen polymeren oder elastomeren Werkstoff besteht.BANK: DRESDNER BANK, KAMBURG. 4 030 <48 (BL?, iOppfJO Οφ,'ΡΟρ,τέοΗ^ΟΚ:, HAMBURG 1476 07-200 (BLZ !00 100 20) · TELEGRAMM SPECHTZIES# * * B ft ■ AGlawe, DeIf b, Moll & Partner - ρ ϊϋο)Ί§ - Seite 2 -
- 4. Extensionsschädelhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (6) konisch ist.
- 5. Extensionsschädelhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (6) spreizbar ist*
- 6. Extensionsschädelhalter nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (6) im Bügel (1) um seine Längsachse drehbar ist.
- 7. Extensionsschädelhalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (6) eine vom kreisförmigen Querschnitt abweichende Querschnittsgestalt hat.
- 8. Extensionsschädelhalter nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (6) im Bügel (1) in seiner Längsrichtung einstellbar ist.
- 9. Extensionsschädelhalter nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die öse (2 ) an dem Bügel (1) 'cuniversalgelenkig angeordnet ist.1o. Extencionsschädelhalter nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (1) gelenklos ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE2936966 | 1979-09-13 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE7925935U1 true DE7925935U1 (de) | 1983-03-03 |
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DE7925935U Expired DE7925935U1 (de) | 1979-09-13 | Extensionsschädelhalter |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7925935U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103932770A (zh) * | 2014-03-10 | 2014-07-23 | 中国人民解放军第四军医大学 | 一种颅骨牵引装置 |
-
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CN103932770A (zh) * | 2014-03-10 | 2014-07-23 | 中国人民解放军第四军医大学 | 一种颅骨牵引装置 |
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