DE19945611B4 - Proximaler Humerusnagel - Google Patents
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Abstract
Proximaler
Humerusnagel mit einem Schaft und mit zwei diesen im proximalen
Abschnitt des Schaftes quer zur Schaftlängsachse durchsetzenden, in
einer Hauptebene liegenden Bohrungen zur Aufnahme von stiftförmigen Fixierelementen,
welche Bohrungen zwischen sich mindestens eine weitere Bohrung einschließen, die gegenüber der
Hauptebene winkelmäßig versetzt
ist, wobei weiter distal zusätzliche
Bohrungen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen
(8, 9, 10, 11) im proximalen Abschnitt ein Innengewinde (12) tragen,
welches komplementär
zum Außengewinde
der Fixierelemente ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen proximalen Humerusnagel mit einem Schaft und mit zwei diesen im proximalen Abschnitt des Schaftes quer zur Schaftlängsachse durchsetzenden, in einer Hauptebene liegenden Bohrungen zur Aufnahme von stiftförmigen Fixierelementen, welche Bohrungen zwischen sich mindestens eine weitere Bohrung einschließen, die gegenüber der Hauptebene winkelmäßig versetzt ist, wobei weiter distal zusätzliche Bohrungen angeordnet sind.
- Humeruskopfnägel werden eingesetzt für das anatomische Schienen und Fixieren von Frakturen des Humeruskopfes und/oder des proximalen Numerus. Dabei müssen diesen Humeruskopfnägel gegen Rotieren und Verschiebung im Humerus gesichert werden, an diesen Humerusnägeln werden dann die Bruchfragmente für den Heilungsvorgang fixiert. Mehrere Verschraubungs- oder Fixierungsmöglichkeiten im Humeruskopfbereich können dabei die Versorgung auch komplexer Drei- und Vier-Fragment-Kopffrakturen ermöglichen.
- Bei der operativen Versorgung von Humerusfrakturen besteht eine relativ große Gefahr einer Nervschädigung, der Verletzung von Sehnen und Blutgefäßen, diese Gefahr ist bei der Versorgung von Humerusfrakturen größer als bei der Versorgung von Frakturen in den unteren Extremitäten.
- Ein Humerusnagel mit unterschiedlich orientierten Durchgangsbohrungen für Knochenschrauben ist aus der
AT 002708 U1 - Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt dem Anmeldegegenstand die Aufgabe zugrunde, die Festlegung der Knochenfragmente relativ zum Humerusnagel zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird bei einem proximalen Humerusnagel der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bohrungen im proximalen Abschnitt ein Innengewinde tragen, welches komplementär zum Außengewinde der Fixierelemente ausgebildet ist. Die Fixierelemente, beispielsweise Knochenschrauben, werden dann sowohl im Schaft als auch in den Knochenfragmenten in axialer Richtung fixiert, so daß dadurch auch die Knochenfragmente gegenüber dem Schaft eine verbesserte Fixierung erfahren. Selbst wenn die Fixierelemente weiter verdreht werden, wird dabei die Relativzuordnung der Knochenfragmente zum Humerusnagel aufrechterhalten, da die Knochenschraube dabei sowohl relativ zu den Knochenfragmenten als auch zum Humerusnagel in gleicher Weise axial verschoben wird.
- Der Humerusnagel wird vorzugsweise in der Weise eingesetzt, daß die durch die beiden äußeren Bohrungen festgelegte Hauptebene einen Winkel von etwa 30° gegenüber der sogenannten A/P-Ebene einschließt, also der Ebene, die durch das Ellenbogengelenk definiert wird.
- Diese um etwa 30° gegenüber der A/P-Ebene verdrehte Ebene wird auch als "True A/P-Ebene" bezeichnet, also als echte, wahre Anterior-Posterior-Ebene für den Numerus. Diese "True A/P-Ebene" wird gebildet vom Schnitt durch das Tuberculum Maius und das Collum Chirurgicum und den Mittelpunkt des Humeruskopfes.
- Insbesondere kann vorgesehen seih, daß zwei Bohrungen zwischen den in der Hauptebene liegenden Bohrungen angeordnet sind, deren Längsachsen um die Schaftlängsachse um gleiche Winkel nach gegenüberliegenden Seiten relativ zu der Hauptebene verdreht sind.
- Der Betrag des Winkels zwischen der Hauptebene und dem zwischen den beiden in der Hauptebene verlaufenden Bohrungen liegt zwischen 60° und 75°, insbesondere bei 70°.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Innengewinde der Bohrungen und das in diese eingeschraubte Außengewinde der Fixierelemente als Doppelgewinde mit zwei parallelen, winkelmäßig gegeneinander versetzten Gewindegängen ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, einerseits relativ steile Gewinde auszubilden und somit das Einschrauben zu beschleunigen und andererseits durch die Verdopplung der Zahl von Schraubgängen eine sichere Verbindung im Gewindebereich herzustellen.
- Weiterhin kann vorgesehen sein, daß im Mittelteil mindestens eine weitere in der Hauptebene liegende Bohrung angeordnet ist, vorzugs weise befinden sich im Mittelteil zwei übereinander angeordnete und parallel zueinander verlaufende Bohrungen dieser Art. Sie dienen der Aufnahme von Verriegelungsstiften, die den Schaft mit dem umgebenden Rohrschaft des Humerusknochens verbinden.
- Auch am distalen Ende des Schaftes kann mindestens eine weitere Bohrung angeordnet sein, die in einer Ebene liegt, die gegenüber der Hauptebene um die Schaftlängsachse gedreht ist. Auch hier werden vorzugsweise zwei derartige, parallel zueinander verlaufende und in unterschiedlicher Höhe angeordnete Bohrungen vorgesehen.
- Dabei ist es günstig, wenn die gedrehte Ebene mit der Hauptebene einen Winkel zwischen 55° und 65° einschließt und in ventraler Richtung gedreht ist, insbesondere um einen Winkel von 60°. Es hat sich herausgestellt, daß diese Anordnung besonders günstig ist, um den Schaft mit dem umgebenden Röhrenknochen durch Verriegelungsstifte zu verbinden, ohne umgebendes Gewebe, umgebende Blutgefäße oder Nerven zu beeinträchtigen.
- Während die Bohrungen im proximalen Abschnitt vorzugsweise ein Innengewinde tragen, ist bei den weiteren Bohrungen im Mittelteil und gegebenenfalls im distalen Endbereich kein solches Innengewinde vorgesehen.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind im oberen Rand des Schaftes Markierungen zur definierten Positionierung eines Zielgerätes angeordnet, welches in der Verlängerung des Schaftes an dessen Oberseite anschließbar ist. Diese Markierungen können Vorsprünge oder Vertiefungen sein, die mit Vertiefungen bzw. Vorsprüngen des Zielgerätes zusammenwirken.
- Dabei ist es günstig, wenn die Markierungen in der Hauptebene liegen.
- Weiterhin kann der Schaft an seinem proximalen Ende eine achsparalle Innengewindebohrung aufweisen, in die Verbindungsmittel für ein solches Zielgerät einschraubbar sind.
- Vorzugsweise ist der Schaft geradlinig ausgebildet.
- Es ist günstig, wenn der Schaft im Querschnitt kreisförmig ausgebildet ist.
- Der Schaft kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen proximalen Teil mit einem größeren und einen distalen Teil mit einem kleineren Außendurchmesser aufweisen.
- Alle Bohrungen liegen vorzugsweise in Ebenen, die senkrecht zur Längsachse des Schaftes stehen, es ist jedoch grundsätzlich auch möglich, daß bei anderen Ausführungsformen diese Ebenen zur Längsachse des Schaftes geneigt sind.
- Es ist günstig, wenn zwei Sätze von Schäften vorgesehen sind, die in Bezug auf eine Axialebene spiegelsymmetrisch ausgebildet sind. Dadurch entstehen Humerusnägel für die linke und für die rechte Seite, die optimal an die jeweilige Anatomie angepaßt sind.
- Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Ansicht eines Humerusnagels; -
2 : Eine Schnittansicht längs Linie 2-2 in1 ; -
3 : eine Schnittansicht längs Linie 3-3 in1 ; -
4 : eine Schnittansicht längs Linie 4-4 in1 ; -
5 : eine Schnittansicht längs Linie 5-5 in1 und -
6 : eine Schnittansicht längs Linie 6-6 in1 . - Der in der Zeichnung dargestellte Humerusnagel
1 umfaßt einen geradlinigen Schaft2 mit einem im Querschnitt kreisförmigen oberen, proximalen Teil3 und einem daran anschließenden, unteren, distalen, ebenfalls im Querschnitt kreisförmigen Teil4 . Der Außendurchmesser des oberen Teils ist größer als der des unteren Teils, beispielsweise beträgt der Außendurchmesser des oberen Teils 10 mm, der des unteren Teils 7 mm oder 8 mm. - An seinem proximalen Ende ist in den Schaft
2 eine parallel zu seiner Längsachse verlaufende Innengewindebohrung5 eingearbeitet, der sie umgebende Rand6 trägt auf einander gegenüberliegenden Seiten zwei kerbenförmige Einschnitte7 , die in einer Ebene liegen, die durch diese beiden Einschnitte7 und die Längsachse des Humerusnagels1 definiert wird und die nachstehend als Hauptebene bezeichnet wird. - In die Innengewindebohrung kann in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher Weise ein Gewindestift eingeschraubt werden, der den Humerusnagel
1 mit einem Zielgerät verbindet, dieses Zielgerät greift mit geeigneten Vorsprüngen in die Einschnitte7 ein und fixiert dadurch das Zielgerät in genau definierter Lage relativ zum Humerusnagel1 . - In dem sich an das proximale Ende des Humerusnagels
1 anschließenden proximalen Abschnitt des proximalen Teils3 sind mehrere den Schaft2 diametral durchsetzende und in senkrecht auf der Längsachse stehenden Ebenen liegende Bohrungen8 ,9 ,10 ,11 in unterschiedlichen Höhen angeordnet, nämlich eine oberste Bohrung8 und eine unterste Bohrung9 , die beide in der Hauptebene verlaufen, und zwischen diesen Bohrungen8 und9 angeordnete Bohrungen10 ,11 , deren Längsrichtung gegenüber der Hauptebene nach gegenüberliegenden Seiten jeweils um den gleichen Winkelbetrag verdreht ist, dieser Winkelbetrag liegt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bei 70°. - Alle Bohrungen
8 ,9 ,10 ,11 Sind mit einem Innengewinde12 versehen, welches so ausgebildet ist, daß es eine Knochenschraube aufnehmen kann, beispielsweise eine selbstschneidende Knochenschraube. Außerdem ist es günstig, wenn dieses Gewinde als Doppelgewinde ausgebildet ist, also zwei ineinander verlaufende Schraubengänge aufweist, die winkelmäßig gegeneinander versetzt sind. In diese Bohrung kann eine Knochenschraube oder ein Fixierelement eingeschraubt werden, das ebenfalls ein Doppelgewinde aufweist. Diese Verdoppelung der Zahl der Schraubgänge führt dazu, daß auch bei einem relativ steilen Gewinde, welches ein rasches Einschrauben ermöglicht, trotzdem auf eine bestimmte Eingriffslänge eine große Zahl von Schraubgängen vorhanden ist, so daß eine sichere Festlegung der Knochenschraube und/oder des Befestigungsstiftes in der Gewindebohrung erreicht werden kann. - In Längsrichtung des Schaftes ist der Abstand zwischen den Bohrungen
8 ,9 ,10 ,11 etwa gleich groß, die oberste Bohrung8 ist vom oberen Rand6 etwa um einen Durchmesser des Schaftes1 entfernt, die untere Bohrung9 etwa um3 Durchmesser des Schaftes2 , wobei diese Dimensionierungen entsprechend den Anforderungen variieren können. - Im Mittelteil des Schaftes
2 im distalen Abschnitt des proximalen Teiles3 befinden sich zwei weitere Bohrungen13 ,14 , die beide in der Hauptebene verlaufen und die kein Innengewinde tragen. - Am distalen Endbereich des distalen Teils
4 sind zwei weitere Bohrungen15 ,16 vorgesehen, die übereinander parallel zueinander verlaufen und die in einer Ebene liegen, die gegenüber der Hauptebene in ventraler Richtung verdreht ist, und zwar um einen Winkel von etwa 60°. Auch diese Bohrungen15 und16 tragen kein Innengewinde. - Während die Bohrungen
8 ,9 ,10 ,11 im proximalen Endbereich des Schaftes2 dazu dienen, stiftförmige, ein Gewinde tragende Verbindungselemente aufzunehmen, durch die ein Zielgerät am Schaft2 festlegbar ist, oder eine Knochenschraube, mit der ein Knochenfragment am Schaft2 fixiert wird, dienen die Bohrungen13 ,14 ,15 ,16 zur Aufnahme von Verriegelungsstiften, die durch den umgebenden Röhrenknochen durch sie hindurchgeschoben werden und die in axialer Richtung in den Bohrungen13 ,14 ,15 ,16 nicht festgelegt werden. Es kann sich dabei auch um Knochenschrauben handeln, die in dem umgebenden Knochen festgelegt sind, diese Verriegelungsstifte dienen dazu, den Schaft2 im Röhrenbereich des Humerusknochens zu fixieren.
Claims (15)
- Proximaler Humerusnagel mit einem Schaft und mit zwei diesen im proximalen Abschnitt des Schaftes quer zur Schaftlängsachse durchsetzenden, in einer Hauptebene liegenden Bohrungen zur Aufnahme von stiftförmigen Fixierelementen, welche Bohrungen zwischen sich mindestens eine weitere Bohrung einschließen, die gegenüber der Hauptebene winkelmäßig versetzt ist, wobei weiter distal zusätzliche Bohrungen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (
8 ,9 ,10 ,11 ) im proximalen Abschnitt ein Innengewinde (12 ) tragen, welches komplementär zum Außengewinde der Fixierelemente ausgebildet ist. - Humerusnagel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Bohrungen (
10 ,11 ) zwischen den in der Hauptebene liegenden Bohrungen (8 ,9 ) angeordnet sind, deren Längsachsen um die Schaftlängsachse um gleiche Winkel nach gegenüberliegenden Seiten relativ zu der Hauptebene verdreht sind. - Humerusnagel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag des Winkels zwischen der Hauptebene und den zwischen den beiden in der Hauptebene verlaufenden Bohrungen (
8 ,9 ) angeordneten Bohrungen (10 ,11 ) zwischen 60° und 75° liegt. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (
12 ) der Bohrungen (8 ,9 ,10 ,11 ) und gegebenenfalls das Außengewinde der Fixierelemente als Doppelgewinde mit zwei parallelen, winkelmäßig gegeneinander versetzten Gewindegängen ausgebildet ist. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß im Mittelteil mindestens eine weitere in der Hauptebene liegende Bohrung (
13 ,14 ) angeordnet ist. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am distalen Ende des Schaftes (
2 ) mindestens eine weitere Bohrung (15 ,16 ) angeordnet ist, die in einer Ebene liegt, die gegenüber der Hauptebene um die Schaftlängsachse gedreht ist. - Humerusnagel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gedrehte Ebene mit der Hauptebene einen Winkel zwischen 55° und 65° einschließt und in ventraler Richtung gedreht ist.
- Humerusnagel nach einem der voronstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Rand (
6 ) des Schaftes Markierungen (7 ) zur definierten Positionierung eines Zielgerätes angeordnet sind. - Humerusnagel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungen (
7 ) Vorsprünge oder Vertiefungen sind, die mit Vertiefungen bzw. Vorsprüngen am Zielgerät zusammenwirken. - Humerusnagel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungen (
7 ) in der Hauptebene liegen. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (
2 ) an seinem proximalen Ende eine achsparallele Innengewindebohrung (5 ) aufweist. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (
2 ) geradlinig ausgebildet ist. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprü che dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (
2 ) im Querschnitt kreisförmig ausgebildet ist. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (
2 ) einen proximalen Teil (3 ) mit einem größeren und einen distalen Teil (4 ) mit einem kleineren Außendurchmesser aufweist. - Humerusnagel nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle Bohrungen (
8 ,9 ,10 ,11 ;13 ,14 ,15 ,16 ) in Ebenen liegen, die senkrecht auf der Längsachse des Schaftes (2 ) stehen.
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