DE78563C - Verfahren zur Herstellung von Prefskohlen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PrefskohlenInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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- C10L5/06—Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 10: Brennstoffe.
Das vorliegende Verfahren besteht darin, dafs gepulvertes Kohlenmaterial (wie Kohlengrus,
Kokspulver) mit einem Bindemittel innig gemischt wird, das aus stärkehaltigen Stoffen und
aus Kalk besteht, und dafs dann diese Mischung der unmittelbaren Einwirkung von Dampf
unterworfen und in feuchtem und erhitztem Zustande zu Ziegeln oder Briketts geprefst wird.
Zur Ausführung des Verfahrens können folgende Stoffe verwendet werden:
a) als Kohlenmaterial: Kohlengrus, Kohlenstaub, Koks, Torf oder ein Gemenge dieser
Stoffe;
b) als organische Stoffe, um mit Kalk ein bindekräftiges Gemisch herzustellen: fein gemahlenes
Mehl, Stärke oder andere pulverförmige, mehlige Stoffe, gemahlene Oelkuchen, Kartoffelmehl oder andere organische Substanzen
, welche in ähnlicher Weise. Klebstoff oder Stärke oder beide enthalten; auch kann
eine Mischung dieser Stoffe mit Vortheil· verwendet werden;
c) als Alkali: gepulverter Kalk, Strontian, Magnesia, Baryt oder ein Gemenge derselben.
Bei Verwendung der unter a), b) und c) angeführten Stoffe hängt das Mengenverhältnifs
von den benutzten Stoffen ab.
Wird gemahlener Anthracit angewendet, so wird als Bindemittel vortheilhaft ein Gemisch
angewendet, welches Weizen- oder Maismehl (wegen der Billigkeit vortheilhaft verdorbenes
Mehl) und Kalk, oder Mehl und Strontian, oder Mehl' und Magnesia, oder Mehl und Baryt
enthält; die Mischungsverhältnisse dieser Stoffe hängen von der Art und Beschaffenheit der
Anthracitkohle ab. Ist der Anthracit z.. B. feucht, so mufs eine gröfsere Menge des Bindemittels
verwendet werden. Wenn die Aschenmenge im Anthracit dagegen grofs ist, genügt eine kleinere Menge des Bindemittels. Bei
bituminöser Kohle wird das Mehl vortheilhaft ganz oder zum Theil durch eine entsprechende
Menge Stärke ersetzt, wobei jedoch die Menge des Bindemittels im Verhältnifs zur Kohle erhöht
werden mufs. Gewöhnlich ist es vortheilhafter, statt eines Bindemittels, welches
2 Theile Mehl und 2 Theile Kalk enthält, ι Theil Mehl, 1 Theil Stärke und 2 Theile
Kalk, oder noch besser 4 Theile Stärke und mehr mit 2 Theilen Kalk zu verwenden. Statt
eines Bindemittels, welches 2 Gewichtstheile Mehl und 2 Gewichtstheile Kalk auf 100 Theile
Kohle enthält, welches Verhältnifs namentlich für Anthracit geeignet ist, wird man vorteilhafter
z. B. auf 100 Gewichtstheile bituminöse Kohle ι Gewichtstheil Mehl, 1 Gewichtstheil
Stärke und 2 Gewichtstheile Kalk anwenden, oder noch besser 4 Theile Stärke oder noch
mehr mit 2 Theilen Kalk auf 100 Theile bituminöse Kohle, wobei in diesem Falle Mehl
ganz wegbleibt. In allen Fällen ist es räthlich, wenn weiche bituminöse Kohle verwendet wird,
den ganzen Gehalt an Mehl durch Stärke zu ersetzen, um die Gefahr einer Selbstentzündung
bei Aufbewahrung der fertigen Kohlenziegel oder Briketts zu umgehen.
Bei Anwendung von gepulvertem Koks oder Torf kann das Bindemittel aus Mehl mit einer
der unter c) angeführten alkalischen Erden bestehen.
Wird an Stelle von Kalk Strontian, Magnesia oder Baryt verwendet, so mufs die Menge
dieser Stoffe dreimal so grofs genommen werden, um das gewünschte Ergebnifs zu liefern.
Demzufolge ist es aus Gründen der Sparsamkeit vorteilhaft, eine bindekräftige Mischung
zu benutzen, welche für Anthracit, Kalk und Mehl und für bituminöse Kohle ein Gemisch
von Kalk und Mehl enthält, wobei letzteres ganz oder zum Theil durch Stärke ersetzt ist.
Bei Ausführung des Verfahrens werden befriedigende Resultate erhalten, wenn man ungefähr
loo Gewichtstheile zerkleinerte Kohle mit 2 Gewichtstheilen Mehl (welches aus verdorbenem,
als Nahrungsmittel unbrauchbarem und daher sehr billigem Mais gewonnen wurde) und mit 2 Gewichtstheilen Aelzkalk mischt.
Mehl und Kalk werden zunächst mit einander und dann durch eine geeignete Vorrichtung
innig mit der Kleinkohle gemischt, die, wie dies bei der Briketterzeugung üblich ist, zu einem
sehr feinen Pulver vermählen werden mufs, bevor sie in die Presse eingegeben wird. Die
Mischung wird in einen Trichter eingeschüttet, aus dem sie in den Zuführungscylinder einer
geeigneten Brikettpresse gelangt, in welche directer Dampf eintritt. Ein im Cylinder angebrachtes
mechanisches Rührwerk rührt die Masse durch einander, die schliefslich in die Formmaschine fällt, in welcher sie auf gewöhnliche
Weise zu Briketts geformt wird.
Befriedigende Resultate werden durch Anwendung von Dampf mit einer Spannung von
ι bis 2 Atmosphären erhalten, wobei der Dampf durch zwei Düsen eingeführt wird, deren jede
eine Oeffnung von etwa 25 cm Durchmesser hat. Natürlich braucht man sich nicht genau
auf die angegebenen Verhältnisse in Bezug auf Materialien und Dampfspannungen zu beschränken,
da dieselben nach den verschiedenen Arten der Kohle variirt werden können, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen. In
allen Fällen jedoch brauchen die Mengen des Bindemittels nur gering zu sein, so dafs die
Kosten, desselben nicht grofs sein werden und der Procentsatz der in den fertigen Briketts
enthaltenen nicht brennbaren Bestandtheile nur um sehr wenig erhöht wird.
Unter dem Ausdruck Mehl sind alle Mehlsorten, Mehlstaub und alle Mahlproducte der
Müllerei verstanden, sie brauchen nicht rein zu sein; werden sie jedoch in einem Zustand verwendet,
in welchem sie viel unorganische Substanz enthalten, so mufs auf deren Gegenwart
dadurch 'Rücksicht genommen werden, dafs man die Menge des verwendeten Mehles vergröfsert.
Ein zur Ausführung des Verfahrens passender Apparat ist nachstehend als Beispiel beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht und Fig. 2 eine theilweise Oberansicht des Apparates. Fig. 3
und 4 sind zwei rechtwinklig zu einander stehende Ansichten und Fig. 5 ist eine Oberansicht
in gröfserem Mafsstabe, welche den senkrechten Cylinder oder Erhitzer zeigen, in
dem die Mischung von Kohle, Mehl und Kalk mit Dampf behandelt wird.
In das Becken 1 wird das zu Briketts zu formende Kohlenmaterial, wie Kohlengrus,
Kohlenstaub oder dergleichen, aus einem Eisenbahnwagen oder einer anderen Zufuhrquelle
entleert. Durch den Becherelevator 2 wird dieses Material in eine Rinne 3 gehoben, die
es in ein Mefsgefäfs 4 führt, in welches die Bindemittelmischung durch Trichter 5, 5% eine
Transportschnecke 6 und Rinne 7 eingebracht wird. In dem Desintegrator oder Mischapparat 8
wird die Kohle oder das Kohlenmaterial zu einem feinen Pulver vermählen und innig mit
dem Mehl und Kalk oder anderen, die Bindemittelmischung bildenden Stoffen, die aus dem
Behälter 4 zugeführt werden, gemischt. Die erhaltene Mischung Riefst in einen Trichter 9,
aus welchem sie durch einen Becherelevator 10 gehoben und in ein Schüttelsieb 11 entleert
wird, durch welches sie in eine Rinne 12 fällt. Diese Rinne führt die Mischung in einen
cylindrischen Erhitzer 13, aus welchem letztere in gewöhnlicher Weise durch eine seitliche,
verstellbare Oeffnung 13a einer mit Antriebswelle
i4a versehenen Brikett-Formmaschine 14
zugeführt wird, in welcher die Mischung zu Briketts 1 5 geformt wird. Die Briketts können
auf ein endloses Transportband 16 abgelegt und durch dasselbe nach einem geeigneten Ort
geführt werden. Aus dem Dampfrohr 17 erfolgt die Zuführung von Dampf zu den
Düsen 17a, Fig. 5, welche in oder nahe dem
unteren Theil des Cylinders 13, Fig. 3, 4 und 5, angeordnet sind, woselbst der Dampf austritt,
so dafs er sich mit der Mischung mischt, dieselbe erhitzt und anfeuchtet. Die Mischung
wird durch ein Rührwerk, welches aus Armen 18 besteht, die'an einer im Erhitzer angeordneten
und durch Kegelradgetriebe i8b in Umdrehung versetzten Welle i8a sitzen, in
beständiger Bewegung erhalten. Durch Rinne 19, Fig. ι und 2, wird das durch das Schüttelsieb
11 nicht hindurchgehende Material in einen Behälter 20 und den Desintegrator zwecks
weiterer Zerkleinerung zurückgeführt. Durch Antriebswelle 21 werden die verschiedenen
(schematisch gezeichneten) Elevatoren, der Des-
integrator, das Schüttelsieb, die Rührvorrichtung und die Brikett-Formmaschine mittels
Riementransmission in Thätigkeit gesetzt.
Durch das beschriebene Verfahren können Kohlenziegel oder Brennstoff-Briketts auf ökonomische
Weise und ohne Benutzung von Pech und ähnlichen nachtheiligen Zusätzen hergestellt
werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Prefskohlen, darin bestehend, dafs Kohlengrus, Kokspulver und dergl. in trockenem Zustande mit Stärke und Kalk innig gemischt, und dafs dann diese Mischung der unmittelbaren Einwirkung von Dampf unterworfen und in feuchtem und erhitztem Zustande zu Prefskohlen geprefst wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE78563C true DE78563C (de) |
Family
ID=351276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT78563D Active DE78563C (de) | Verfahren zur Herstellung von Prefskohlen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE78563C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10124534A1 (de) * | 2001-05-19 | 2002-12-05 | Kurt Koch | Gleitlager und Wälzlager mit Gleitkörpern und Komponenten aus Glas |
-
0
- DE DENDAT78563D patent/DE78563C/de active Active
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