DE7822353U1 - Blutkulturbeutelsystem - Google Patents
BlutkulturbeutelsystemInfo
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- DE7822353U1 DE7822353U1 DE19787822353 DE7822353U DE7822353U1 DE 7822353 U1 DE7822353 U1 DE 7822353U1 DE 19787822353 DE19787822353 DE 19787822353 DE 7822353 U DE7822353 U DE 7822353U DE 7822353 U1 DE7822353 U1 DE 7822353U1
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Description
Unsere Nr. 21 523 Er/br
Biotest-Serum-Institut GmbH 6000 Frankfurt-Niederrad
Blutkulturbeutelsystem
Die Erfindung betrifft ein Blutkulturbeutelsystem, das sich zur Züchtung der im Blut anwesenden Mikroorganismen eignet.
Zum Zweck der schnellen Diagnose und einer exakten therapeutischen
Indikation bei Infektionskrankheiten bedient man sich in der modernen Medizin der Züchtung von Mikroorganismen im Blut.
Derartige Kulturen zum Nachweis von Keimen im Blut wurden bisher in sogenannten Blutkulturflaschen durchgeführt, in die
das Blut vorzugsweise direkt mit einem Entnahmegerät in das in der Flasche vorliegende Medium gebracht wird. Die zur Zeit
auf dem Markt befindlichen Blutkultursysteme bestehen aus Glasflaschen oder Röhrchen mit einem Fassungsvermögen von 20 bis 120 π
und einem NährlÖsungsvolumen zwischen 15 und 100 ml. In diese
sterilen, geschlossenen Flaschen wird durch einen Gummistopfen mittels einer Spritze oder mit einer Entnahmevorrichtung eine
Blutprobe zwischen 2 und 10 ml hineingegeben und bei 37°C bis zu 2 Wochen bebrütet. In dieser Zeit wird entweder durch Aufschrauben
oder mit einer Spritze jeweils eine kleine Probe entnommen und auf einen Nährboden ausgestrichen, um das Wachstum von
eventuell vorhandenen Keimen nachzuweisen. Das Wachstum in der Flasche kann in Einzelfällen auch durch Trübung der Boullion bzw.
Haemolyse des Blutes festgestellt werden. Eine Identifizierung des Erregers ist jedoch in der Flasche nicht möglich.
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Derartige Flaschen besitzen den Nachteil, daß sowohl beim Einstich
in den Stopfen, als auch bei jeder einzelnen Entnahme zum Zwecke der Keimbestimmung die Gefahr einer Sekundärinfektion
beispielsweise dadurch entsteht, daß bei der Übertragung ein ■
Luftkeim eingeschleppt wird. Außerden|nuß bei der Übertragung
von Blut in die Flasche und bei der Entnahme einer Probe aus der Flasche der Stopfen desinfiziert werden, so daß außer der
zusätzlichen Arbeit des Desinfizierens bei nicht sachgemäßem ;
Vorgehen ebenfalls eine Kontaminationsgefahr immer gegeben ist. ■
Darüberhinaus ist es bei der Verwendung von Flaschen häufig erforderlich,
daß sich ein Vakuum in ihnen befindet, damit Blut in den Nährbehälter gesaugt werden kann. Nachdem ein derartiges
Vakuum niemals absolut ist, d.h. sich eine gewisse Luftmenge im Raum über der nur teilweise mit Nährlösung gefüllten Flasche
befindet, kann das Wachstum von Anaerobier^ji bis zu einem gewisser
Grad beeinträchtigt werden.
Und^schließlich wirft der Transport von Flaschen an sich insofern
gewisse Probleme auf, als Flaschen relativ schwer sind und einen relativ großen Raum einnehmen.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Blutkultursystem zu schaffen, durch das die Gefahr einer Kontamination weitestgehend
reduziert wird und das leicht zu handhaben und zu transportieren ist.
Diese Aufgabe konnte mit Hilfe des erfindungsgemäßen Blutkulturbeutelsystems
gelöst werden, das gekennzeichnet ist durch mindestens einen Beutel (1) aus einem flexiblen Material, zur Aufnahme
-einer geeigneten Menge-einer üblichen Nährlösung, und einen am einen Ende des Beutels (1) in fester Verbindung mit demselben
angebrachten Schlauch (2), der an seinem dem Beutel
entgegengesetzten Ende eine Kanüle (3) für die Blutentnahme
aufweist, die mit einem Griffstück (4) und einer bei der Blutentnahme zu entfernenden Schutzkappe (5) versehen ist.
aufweist, die mit einem Griffstück (4) und einer bei der Blutentnahme zu entfernenden Schutzkappe (5) versehen ist.
Ein solches Beutelsystem besitzt gegenüber den bekannten Blutkultursystemen
den Vorteil, daß aufgrund der festen Verbindung | zwischen Beutel und Entnahmegerät eine Kontamination bei |
der Beimpfung des Beutels mit Blut weitestgehend vermieden wird.
Eine Kontamination ist mit dem neuen Beutel praktisch nur
dann noch möglich, wenn ein Fehler bei der Desinfektion der
V- Einstichstelle beim Patienten gemacht wird. Da bei dem neuen
Beutelsystem die Möglichkeit besteht, die im Zeitraum von
2 Wochen regelmäßig vorzunehmenden Überimpfungen jeweils aus
dem mit dem Beutel verbundenen Schlauch zu entnehmen, wobei die
Nährlösung aus dem Beutel in den Schlauch gedrückt und der
Schlauch dann abgeschweißt oder anderweitig abgetrennt wird,
ist auch eine Kontamination durch die Entnahme von Proben
praktisch ausgeschlossen.
Eine Kontamination ist mit dem neuen Beutel praktisch nur
dann noch möglich, wenn ein Fehler bei der Desinfektion der
V- Einstichstelle beim Patienten gemacht wird. Da bei dem neuen
Beutelsystem die Möglichkeit besteht, die im Zeitraum von
2 Wochen regelmäßig vorzunehmenden Überimpfungen jeweils aus
dem mit dem Beutel verbundenen Schlauch zu entnehmen, wobei die
Nährlösung aus dem Beutel in den Schlauch gedrückt und der
Schlauch dann abgeschweißt oder anderweitig abgetrennt wird,
ist auch eine Kontamination durch die Entnahme von Proben
praktisch ausgeschlossen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin,daß mit einem solchen
Beutelsystem gegenüber Flaschen wesentliche räumliche Einsparungen erzielt werden und daß es ein niedrigeres Transport- | gewicht aufweist.
Beutelsystem gegenüber Flaschen wesentliche räumliche Einsparungen erzielt werden und daß es ein niedrigeres Transport- | gewicht aufweist.
Und schließlich besteht noch ein weiterer Vorteil darin, daß 1 bei den flexiblen Beuteln kein Vakuum erforderlich ist, um Blut ■
in die Nährbehälter zu saugen.
Nachdem bekanntlich im Blut unterschiedliche Keime, wie
beispielsweise anaerobe Bakterien, aerobe Bakterien sowie Pilze
beispielsweise anaerobe Bakterien, aerobe Bakterien sowie Pilze
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und Hefen vorkommen können, ist es zur Erfassung aller Keime erforderlich, spezifische Wachstumsbedingungen für die jeweiligen!
Keime zu schaffen. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, mehrere Kulturen anzusetzen.
Beim erfindungsgemäßen Beutelsystem lassen sich mehrere Beutel, die verschiedene Nährlösungen enthalten können, über feste oder
lösbare Anschlüsse miteinander so verbinden, daß nur ein Blutentnahmevorgang erforderlich ist, um mehrere Beutel zu beimpfen
im Gegensatz zu den bekannten Kulturflaschen, die alle einzeln angestochen werden müssen.
Außerdem kann in den Beutel oder in den Schlauch ein Luftfilter
eingearbeitet sein, mit dem zur Züchtung von Aerobiern nach der Blutentnahme der Gasaustausch / . - ;-
der Erreger gewährleistet werden kann,oder das Beutelmaterial
kann zu diesem Zweck luftdurchlässig sein, was gegenüber den bekannten Kulturflaschen, die sich nur eines beigefügten Luftfilters
bedienen können, von großem Vorteil ist.
Das erfindungsgemäße Beutelsystem kann in allen oder in einzelnen Teilen aus einem für die Anwendung für medizinische
Zwecke geeigneten synthetischen flexiblen Material, beispielsweis Polyvinylchlorid- oder Polyurethanfolie,oder aus Aluminiumfolie
bestehen. Das Beutelmaterial kann,wie vorstehend bereits ausgefüh:
luftdurchlässig oder luftundurchlässig sein. Die Verwendung eines luftdurchlässigen Materials stellt eine besonders zweckmäßige
Ausführungsform zur Belüftung von Aerobiern dar und erspart
die Verwendung eines Luftfilters.
Die Beutelform ist kein erfindungswesentliches Merkmal, jedoch
erwiesen sich Formen, wie sie für Blutbeutel, d.h. Beutel zum
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Aufbewahren und zum Transport von Blut, üblich sind, als zweckmäßig.
Die Größe der Beutel muß so bemessen sein, daß die Menge an Nährlösung, die für die jeweilige Kultur verwendet
werden soll, ausreichend Platz darin findet.
Die Art der Probeentnahme kann, wie bereits ausgeführt, durch Abschweißen erfolgen.
Dabei wird der Schlauch, der mit der Nährlösung gefüllt ist, zwischen die Schweißbacken eines üblichen Schweißgerätes gelegt,
ehe das Schweißgerät eingeschaltet wird. Geeignete Schweißbacken sind vorteilhaft so ausgeführt, daß in der Mitte der Abschweißung
eine Sollreißstelle entsteht, so daß das abgeschweißte Schlauchende vom Restschlauch leicht zu lösen ist.
Nach dem Schweißvorgang wird das Schlauchstück aufgeschnitten und der Inhalt auf einen Nährboden aufgestrichen. Die Schlauchlänge
sollte bei dieser Anwendung 60 bis 70 cm betragen, damit maximal lOmal von dem Schlauch etwas abgeschweißt werden kann,
d.h. etwa 10 Proben entnommen werden können.
Andere Arten der Probeentnahme bzw. des hermetischen und bakteriendichten Verschließend des Entnahmeschlauches sind die
Verwendung einer Plombenzange oder eines separaten Verschlusses, der sich abflammen läßt.
Als Abklemm- oder Verschlußvorrichtungen lassen sich beispielsweise
Rollklemmen oder Verschlußkugeln verwenden.
Als Verbindungestücke zum Verbinden mehrerer B^eutel lassen sich
je nach Anzahl der zu verbindenden Beutel Y-Stücke, 3-Wege- oder ^-Wegestücke verwenden.
Die Bebrütung des erfindungsgemäßen Beutelsystems kann auf jede bekannte Weise erfolgen.
Das erfindungsgemäße System ist in den beigefügten Zeichnungen erläutert.
Figur 1 der Zeichnung zeigt im Schnitt ein Beutelsystem, bestehend aus dem Beutel (1) mit Nährlösung (9) und dem Schlaue
(2), an dessen Ende die Kanüle (3) mit Schutzkappe (4) und
Griff stück (5) vorliegt. Am Beutel (1) ist ein Entlüfungsrohr (6) mit Luftfilter (7) und Verschlußkugel (8) gezeigt.
Figur 2 entspricht im wesentlichen der Figur 1 mit dem Unterschied,
daß Entlüftungsrohr (6) mit Luftfilter (7) am Schlauch (2) angeschlossen ist.
Figur 3 zeigt ein B^jsutelsystem bestehend aus drei Beuteln (1)
mit Schläuchen (2) und Nährlösung (9), wovon zwei Beutel mit Entlüftungsrohr (6), Luftfilter (7) und Verschlußkugel (8)
ausgestattet sind. Die drei Beutel (1) sind über Schläuche (2) und Anschlußstück (10) mit Kanüle (3), die mit Griffstück (4)
und Schutzkappe (5) versehen ist, verbunden.
Für: Biotest-Serum-Institut GmbH
6000 Frankfurt am Main-Niederr
Dr.H.J.Wolff
Rechtsanwalt
Claims (4)
1. Blutkulturbeutelsystem, gekennzeichnet durch mindestens eine
Beutel (1) aus einem flexiblen Material zur Aufnahme einer
geeigneten Menge einer üblichen Nährlösung, und einen am einen Ende des Beutels (1) in fester Verbindung mit demselben
angebrachten Schlauch (2) , der an seiner« dem Beutel entgegengesetzten Ende eine Kanüle (3) für die B JLutentnahme
aufweist, die mit einem Griffstück (4) und einer bei der Blutentnahme zu entfernenden Schutzkappe (5)
versehen ist.
2. Blutkulturbeutelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus mehreren, zur Aufnahme verschiedener Nährlösungen geeigneten Beuteln (1) besteht, die über
feste oder lösbare Anschlüsse (10) miteinander verbunden sind.
3. Blutkulturbeutelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlüsse Mehrwegverbindungen sind.
4. Blutkulturbeutelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beutel (1) ein Entlüftungsrohr (6) mit Luftfilter (7) eingebaut enthält.
Für
Biotest-Serur/ilröbitut GmbH
(Dr. H. J.(Wolff) Rechtsanwalt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19787822353 DE7822353U1 (de) | 1978-07-26 | 1978-07-26 | Blutkulturbeutelsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19787822353 DE7822353U1 (de) | 1978-07-26 | 1978-07-26 | Blutkulturbeutelsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7822353U1 true DE7822353U1 (de) | 1980-09-25 |
Family
ID=6693698
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19787822353 Expired DE7822353U1 (de) | 1978-07-26 | 1978-07-26 | Blutkulturbeutelsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7822353U1 (de) |
-
1978
- 1978-07-26 DE DE19787822353 patent/DE7822353U1/de not_active Expired
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