DE77030C - Metallpackung für Kolben und Stopfbüchsen mittels kegelförmig eingestülpter Schrauben-Ringfedern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine aus Federringen bestehende Packungsvorrichtung für Kolben, Stopfbüchen und dergleichen und ist dadurch gekennzeichnet, dafs die Federringe radial geneigt, konisch eingestülpt oder abgedacht angeordnet sind, so dafs sie beim Zusammenpressen zwischen den Liderungsringen in näher aus einander zu setzender Weise eine eigenartige Hebelwirkung äufsern. Diese konisch eingestülpten Federringe wirken gemeinsam mit mit rechtwinkligen Flantschen versehenen Liderungsringen und bilden in dieser Zusammenstellung eine Packungsvorrichtung, bei welcher die axiale Wirkung der Federringe (beim Auseinandertreiben der Liderungsringe in axialer Richtung und Andrücken . derselben gegen den Kolbenkörper und -Deckel) in einer axialen Richtung unmittelbar auf gegenüber liegende flache oder plane parallele Flächen der Liderungsringe ausgeübt wird und bei welcher ebenfalls die diametrale Wirkung der Federringe (beim Vortreiben der Liderungsringe in diametraler Richtung und Andrücken derselben gegen die Cylinderwände) in diametraler Richtung unmittelbar auf die cylindrischen Flächen der Liderungsringe wirkt. Bei dieser Packungsvorrichtung ist. die axiale und diametrale Wirkung der Federringe dabei vollkommen unabhängig von einander, so dafs jede dieser Wirkungen ohne Beeinträchtigung der anderen geregelt werden kann. Dieser Umstand kennzeichnet einen vollkommen neuen und technisch bedeutsamen Gesichtspunkt bei derartigen Packungsvorrichtungen mit Federringen.

Auf der Zeichnung ist:

Fig. ι eine Schnittdarstellung eines mit der Federringliderung versehenen Kolbens,

Fig. 2 eine Schnittdarstellung der blofsen von dem Kolben abgenommenen Liderung, und

Fig. 3 die Oberansicht des Kolbenkörpers mit dem unteren Liderungs- und Federring.

d bezeichnet den Federring, dessen wesentliche Neuerung in der radial geneigten, konisch eingestülpten oder abgedachten Anordnung (Fig. 2) liegt.

Wenn ein solcher konisch eingestülpter oder abgedacht angeordneter Federring in axialer Richtung zwischen gegenüberliegenden, flachen parallelen Flächen (wie den Anlageflächen der erwähnten mit rechtwinkligen Flantschen versehenen Liderungsringe) zusammengedrückt wird, so wird die unter regelrechten Verhältnissen vorhandene Konicität abgeflacht (Fig. 1), ohne dafs indessen der Durchmesser merklich beeinflufst wird, und es äufsert sich infolge dessen die Reaction (die als Wirkung eines ringförmigen Hebels anzusehen ist, der an allen Stellen des Umfanges in der Richtung parallel zu seiner Achse Druck ausübt) allein gegen die Theile, zwischen denen die Zusammendrückung erfolgt, so dafs diese Theile allein in axialer Richtung sich zu trennen streben.

Wenn andererseits ein solcher konisch eingestülpter Federring am Umfange zusammengedrückt wird, wie z. B. innerhalb eines cylindrischen Flantsches (wie solche bei den Liderungsringen c angeordnet sind), so wird der Durchmesser des Ringes vermindert, ohne

dafs die Konicität seiner Lage merklich beeinflufst wird.

Die Reaction dieses Ringes (die sich an allen Stellen des Umfanges in diametraler Richtung rechtwinklig zur Achse äufsert) ist danach ausschliefslich gegen den cylindrischen Theil gerichtet, in welchem die Zusammendrückung des Ringes erfolgt, so dafs letzterer diesen Theil allein in diametraler Richtung nach aufsen zu treiben trachtet.

Durch die gemeinsame Anwendung solcher konisch eingestülpter oder abgedacht angeordneter Federringe d mit mit rechtwinkligen Flantschen versehenen Liderungsringen c werden sowohl derartige axiale wie diametrale Wirkungen erzielt, die indessen vollkommen unabhängig von einander sind, so zwar, dafs eine Einstellung jeder dieser Wirkungsäufserungen ohne Beeinträchtigung der anderen möglich ist.

Wenn z. B. die parallelen Anlageflächen der Liderungsringe näher an einander gebracht werden, indem man den Kolbendeckel b fester gegen den Kolbenkörper α anzieht, so wird die Reaction der Federringe in axialer Richtung gegen die inneren gegenüberliegenden parallelen Theile der Liderungsringe, zwischen denen die Zusammendrückung erfolgt, entsprechend erhöht, ohne dafs indessen der Durchmesser der Federringe merklich geändert oder ihr diametraler Widerstand gegen die cylindrischen Flantschen der Liderungsringe erheblich beeinflufst wird. Auf der anderen Seite wird, wenn der diametrale Widerstand der Federringe gegen die. cylindrischen Flantschen der Liderungsringe dadurch erhöht wird, dafs geeignete Liderungsstücke zwischen die zusammentreffenden Enden jedes Federringes eingelegt werden, so dafs sich die Federwindungen dichter schliefsen, die Konicität der Federringe bezw. ihre abgedachte Lage trotzdem nicht, merklich geändert, d. h. der Widerstand in axialer Richtung nicht wesentlich beeinflufst.

Es ist zu bemerken, dafs derartige konisch eingestülpte Federringe eine verschiedene geeignete Querschnittsform erhalten können, da eine besondere Querschnittsform für die dargelegte Wirkung der Ringe nicht von Erheblichkeit ist.

Als Beispiel ist auf der Zeichnung die Querschnittsform der Federringe entsprechend den gewöhnlichen abgeflachten Schraubenfedern gewählt; diese Form wird indessen an sich als neu nicht in Anspruch genommen.

Es kann auch eine einzelne Feder von derartiger konisch eingestülpter bezw. abgedachter Anordnung angewendet werden, wenn der Kolben nur mit einem einzigen Liderungsring versehen wird; in diesem Falle wird der Federring zwischen dem Liderungsring und dem Kolbendeckel zusammengedrückt. Es können aber auch mehrere solcher konisch eingestülpter Federringe gemeinsam benutzt werden, wenn die cylindrischen Flantschen der Liderungsringe sehr tief sind; in diesem Falle legen sich die Scheitel oder Basen der benachbarten Federringe gegen einander und stützen sich gegenseitig. Als Beispiel ist auf der Zeichnung die Anwendung von zwei konisch eingestülpten Federringen dargestellt, die gemeinsam mit zwei mit rechtwinkligen Flantschen versehenen Liderungsringen zusammenwirken. Ob einer oder mehrere derartiger konischer Federringe angewendet werden, die Wirkungsäufserung ist genau dieselbe.

Derartige konisch eingestülpte, abgedacht angeordnete Federringe können entweder dazu benutzt werden, um die Liderungsringe axial aus einander zu treiben, oder um diese Ringe diametral vorzutreiben, oder endlich zur Erzielung beider Wirkungen. .

In Anwendung bei Kolbenstangendichtüngen und dergleichen werden die bezüglichen Lagen der konischen Federringe und der mit rechtwinkligen Flantschen versehenen Liderungsringe umgekehrt, d. h. es werden die konisch eingestülpten Federringe aufserhalb der Liderungsringe angeordnet, die mit äufseren rechtwinkligen Flantschen versehen werden, so dafs diese Liderungsringe in axialer Richtung aus einander zu gehen trachten, und dafs auch erforderlichenfalls ein radiales Zusammendrücken derselben erfolgt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Packung für Kolben und Stopfbüchsen, gekennzeichnet durch radial geneigte, kegelförmig eingestülpte, schraubenförmig gewundene Ringfedern (d), welche in mit rechtwinkligen Flantschen versehene Liderungsringe (c) eingelegt sind und bei axialem Zusammendrücken wie ein Ringhebel wirken, so dafs eine axiale und diametrale Wirkung der Ringfedern auf die Liderungsringe entsteht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.