DE7701761U - Gleitlager - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gleitlager, bestehend aus einer auf eine metallische Stützschicht porös aufgesinterten 0,1 bis 0,5 mm dicken metallischen Trägerschicht, deren Poren vollständig mit einem Thermo- oder Duroplast, z.B. PoIyoxymethylen ouer Epoxid, das gegebenenfalls bis zu 20 % von einem oder mehreren die Gleitung verbessernden Werkstoffen enthält, bevorzugt in der Weise ausgefüllt sind, daß sich über der Trägerschicht zusätzlich noch eine ^ 0,1 bis 1,0 mm dicke Schicht aus gegebenenfalls einem oder mehreren die Gleitung verbessernden Werkstoffen entha.ltendem Thermo- oder Duroplast befindet.

Dieses Gleitlager füllt die Lücke zwischen den metallischen und den als reine Trockenlager eingesetzten Gleitlagern aus.

In seinem grundsätzlichen Aufbau besteht dieses Gleitlager aus einer metallischen Stützschicht und einer porös aufgesinterten metallischen Trägerschicht, deren Poren mit einem Duro- oder Thermoplast in der Weise gefüllt sind, daß über der Trägerschicht eine aus dem gleichen Material bestehende Deckschicht von 0,1 bis zu 1,0 mm Dicke angeordnet ist. In der Lauffläche können sich eine groile Zahl von Vertiefungen befinden, die vor dem Zusammenbau von Zapfen und Lager mit einem Schmierstoff gefüllt werden.

7701761 02.0R77

Dieses Gleitlager eignet sich ausgezeichnet zum Lauf unter Grenzschmierbedingungen, z.B. bei oszillierender Drehbewegung, hohem Druck, kleiner Geschwindigkeit, häufigem Anfahren - Halten - Anfahren unter Last. Das bedeutet, daß der wartungsarme Gleitlagerwerkstoff insbesondere für solche Lagerstellen geeignet ist, die nur von Zeit zu Zeit geschmiert werden müssen.

Das Gleitlager ist besonders dort geeignet, wo eine Vollschmierung zu aufwendig ist, andererseits aber reine Trockenlager den an sie gestellten Anforderungen nicht genügen. Die Duro- und Thermoplaste haben mit Werten von 0,01 bis 0,1 eine vergleichsweise niedrige Reibungszahl und weisen eine geringe Verschweißneigung mit den Werkstoffen des Lagerzapfens auf. Ferner zeigt das Lager eine den Weißmetallagern ähnliche Einbettfähigkeit für in den Lagerspalt eingedrungene Fremdkörper. Das Lager besitzt ferner den Vorteil, daß die verwendeten Duro- und Thermoplaste nicht quellen und demzufolge eine Verengung des Lagerspiels bei feuchter Atmosphäre nicht eintritt. Es ist jedoch nicht zu vermeiden, daß bei eventuellen Betriebsstörungen die Deckschicht so weit abgetragen wird, daß die Trägerschicht örtlich freigelegt ist.

In solchen Fällen hat sich häufig gezeigt, daß die Trägerschicht nicht die erforderlichen Notlaufeigenschaften besitzt. Nachdem der Zapfen gegen die Trägerschicht läuft, wird der Lagerzapfen erheblich in Mitleidenschaft gezogen, d.h. er muß zumeist durch einen neuen ersetzt werden.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Schädigung des Lagerzapfens zu verhindern, auch wenn das Gleitlager selbst infolge Betriebsstörungen geschädigt worden ist.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die auf die metallische Stützschicht porös aufgesinterte Trägerschicht aus einer pulverförmigen Legierung der Zusammensetzung 0,5 bis 50 Gew.% Blei, 0,5 bis 20 Gew.% Zinn, Rest Kupfer, besteht.

Vorzugsweise setzt sich die Legierung aus 5 bis 25 Gew.% Blei, 5 bis 15 Gew.% Zinn, Rest Kupfer, zusammen.

Die verbesserte Wirkung wird dadurch erzielt, daß das in den einzelnen Pulverpartikeln der porös aufgesinterten Trägerschicht eingelagerte Blei bei der Berührung der Gegenlauffläche mit der Trägerschicht als zusätzliches Schmiermittel in feinster Verteilung zur Verfügung steht und dadurch die Zerstörung des Lagerzapfens weitgehend verhindert wird.

Es kann vorteilhaft sein, wenn zwischen der Trägerschicht und der Stützschicht eine metallische Zwischenschicht, vorzugsweise aus Kupfer bestehend, angeordnet ist.

Das die Poren der Trägerschicht ausfüllende und die Deckschischt bildende Duro- oder Thermoplast kann als die Gleitung verbessernde Werkstoffe MoS₂, Graphit, PbO, Polyamid, Polyimid, mikroverkapselte Schmiermittel einzeln oder zu mehreren enthalten. Bei der Verwendung von Polyamid bzw. Polyimid kann der Anteil dieser Werkstoffe größer als der Anteil an Duro- bzw. Thermoplast sein.

Das erfindungsgemäße Gleitlager ist in der Zeichnung im Querschnitt beispielhaft dargestellt:

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Auf die Stahlstützschicht 2 ist die aus 10 Gew.% Blei, 10 Gew.% Zinn, Rest Kupfer, bestehende Trägerschicht 1 porös aufgesintert, wobei die Poren mit Polyoxymethylen 3, das auch die Deckschicht bildet, ausgefüllt sind.

- 5 Schutzansprüche

77017R1 02.0177

Claims (4)

SCHUTZANSPRÜCHE

1. Gleitlager, bestehend aus einer auf eine metallische Stützschicht porös aufgesinterten 0,1 bis 0,5 mm dicken metallischen Trägerschicht, deren Poren vollständig mit Duro- oder Thermoplast, z.B. Polyoxymethylen oder Epoxid, das gegebenenfalls bis zu 20 % von einem oder mehreren die Gleitung verbessernden Werkstoffen enthält, bevorzugt in der Weise ausgefüllt sind, daß sich über der Trägerschicht zusätzlich noch eine > 0,1 bis 0,4 mm dicke Schicht aus gegebenenfalls einem oder mehreren die Gleitung verbessernden Werkstoffen enthaltendem Duro- oder Thermoplast befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht aus einer Legierung der Zusammensetzung 0,5 bis 50 Gew.% Blei, 0,5 bis 20 Gew.% Zinn, Rest Kupfer, besteht.

2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht aus einer Legierung der Zusammensetzung 5 bis 25 Gew.% Blei, 5 bis 15 Gew.% Zinn, Rest Kupfer, besteht.

3. Gleitlager nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Trägerschicht und der Stützschicht eine Zwischenschicht, vorzugsweise aus Kupfer, angeordnet ist.

4. Gleitlager nach einem oder mehreren der Ansprüche

1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das die Poren der Trägerschicht ausfüllende und gegebenenfalls die Deckschicht bildende Duro- bzw. Thermoplast als die Gleitung verbessernde Werkstoffe MoS₂, Graphit, PbO, Polyamid, Polyimid, mikroverkapselte Schmiermittel einzeln oder zu mehreren enthält.