DE767678C - Verfahren zur Verringerung der Belastungsabhaengigkeit bei einer Schaltung zum Erzeugen einer hohen Gleichspannung - Google Patents
Verfahren zur Verringerung der Belastungsabhaengigkeit bei einer Schaltung zum Erzeugen einer hohen GleichspannungInfo
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Description
AUSGEGEBENAM
30. MÄRZ 1953
30. MÄRZ 1953
sich
Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung
einer hohen Gleichspannung aus Spannungsimpulsen, die an Induktivitätseystemen
abgenommen werden, und betrifft insbesondere ein Verfahren zur Stabilisierung der abgenommenen Hochspannung.
Es ist bekannt, die bei Speisung einer Induktivität mit nicht sinusförmigen, vorzugsweise
sägezahnförmigen Strömen während verhältnismäßig schneller Änderung der
Stromstärke, z. B. während der kurzen sog. Rücklaufzeit des Sägezahnstromes, an dieser
Induktivität auftretenden hohen Spannungsspitzen gleichzurichen und gegebenenfalls
nach weiterer Siebung zur Speisung von Braunschen Röhren für Fernseh- und Oszillographenzwecke zu benutzen.
Die Höhe der so1 erzeugten. Gleichspannung
hängt jedoch, sofern keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden, weitgehend von
der jeweiligen Belastung ab. Es wurde vorgeschlagen, diesen Nachteil, der die praktische
Verwendung dieses sonst an sich sehr praktischen und zweckmäßigen Verfahrens zur
Hochspannungsgewinnung für viele Zwecke verhindert, dadurch teilweise zu beseitigen,
daß dem Rücklauf anstatt eines aperiodischen ein periodischer Charakter gegeben wird.
Dies gibt ein befriedigendes Resultat, wenn der aus Induktivität und Gleichrichterröhre
bestehende Hochspannungsgenerator einen verhältnismäßig niedrigen Ohmschen Widerstand
S besitzt. Bei einem hohen Ohmschen Widerstand des Hochspannungsgenerators ergibt
sich jedoch eine Belastungsabhängigkeit, die hohen Ansprüchen hinsichtlich der Belastungsunabhängigkeit der abgegebenen Gleichspannung
nicht genügt.
Es ist ferner bekannt, bei einer Gleichspannungsgewinnung aus fortlaufend aneinanderschließenden
Impulsen diesen eine Oberschwingung zu überlagern, so daß fortlaufend ein Spannungszug geringer Pulsation
erhalten wird, so· daß eine Beruhigung dieser nur mit geringen Werten schwankenden
Spannung leicht möglich ist. Die Anwendung dieses bekannten Verfahrens zur Vergleichmäßigung
von aus Wechselimpulsen gewonnenen Spannungswerten auf ein Verfahren zur Erzeugung einer hohen Gleichspannung
aus Spannungsimpulsen, die an Induktivitäten abgenommen werden, welche von Sägezahnströmen
mit kurzem Rücklauf durchflossen werden, ist nicht ohne weiteres möglich. Bei der Gewinnung einer hohen Gleichspannung
aus den Rücklaufspitzen liegen diese weit auseinander, daß sie nur während eines
Bruchteils der Rücklaufzeit auftreten, die an sich im allgemeinen nur io0/» der Sägezahnhinlaufzeit
beträgt. Auch würde man nicht zum gewünschten Ziel kommen, wenn man den während der Rücklaufzeit auftretenden
Spannungsimpulsen Schwingungen überlagern würde, die ein Vielfaches der Impulsfrequenz
betragen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der Belastungsabhängigkeit bei
der Erzeugung einer hohen Gleichspannung mittels Gleichrichterröhren aus Spannungsimpulsen, die ungefähr die Form einer Sinushalbwelle
besitzen und die an Induktivitäten abgenommen werden, die von Sägezahnströmen mit kurzem Rücklauf durchflossen
werden, und besteht darin, daß die während der Rücklaufperiode auftretenden gleichzurichtenden
Impulse mit einer harmonischen Überschwingung überlagert werden, deren Frequenz dreimal so groß wie die Rücklaufgrundfrequenz
ist und deren Beginn praktisch gleichphasig (Kurve a, b in Abb. 2 a) mit der
Grundschwingung auftritt.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird zweckmäßigerweise eine Anordnung verwendet,
bei der das Induktivitätssystem aus mindestens zwei gekoppelten Systemen besteht,
deren Eigenfrequenzen sich wie 1 :ß verhalten. Gemäß einer weiteren Ausbildungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Induktivitätssystem als Transformatorrückkopplungsschaltung
ausgebildet, hei dem die Frequenz der Streuinduktivitätsschwingung
der Hochspannungswicklung dreimal so groß gewählt wird wie die Eigenschwingung des
Schwingungskreises, der aus der Gitterbetriebskapazität und der zwischen Gitter und Kathode wirksamen Induktivität besteht.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Abstimmung durch Veränderung der Streuinduktivität der
Hochspannungswicklung.
Bei der Gleichrichtung wirkt die Gleichrichterröhre im stationären Zustand als eine
mit der erzeugten Hochspannung vorgespannte Diode. Diese Diode wird stromdurchlässig,
sobald an ihrer Anode ein höheres positives Potential liegt als an ihrer Kathode. Dies ist
nur während der Zeitspanne T2 der Fall, d. h.
die Gleichrichterröhre ist nur während der Zeit Ta geöffnet, da nur dann die Amplitude
der Wechselspannung [7~ größer ist als die
Gleichspannung /7G;. Im nachfolgenden wird
die Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren eingehender
beschrieben.
Fig. ι stellt schematisch den zeitlichen Verlauf der Impulsspannung dar. T bezeichnet
hierbei die Periodendauer des gesamten Vorganges, T1 die Zeitdauer des am Induktivitätssystem
auftretenden, für die Hochspannungserzeugung benutzten Spannungsstoßes. Bei dem Sonderfall der Verwendung
von sägezahnformigen Kippschwingungen für die Hochspannungserzeugung entspricht T
der Periodendauer der Grundfrequenz der Kippschwingung und T1 der Rücklaufzeit.
Wenn gar keine Leistung entnommen wird, stellt sich am Gleichrichter eine Spannung
ein, die den Spitzenwerten der gleichzurichtenden Spannungsimpulse entspricht. Wird
nur geringe Leistung entnommen, so sinkt die bei Leerlauf vorhandene Spitzenspannung auf
einen geringeren Wert ab als bei großer Leistungsentnahme. Die Gleichrichterröhre
muß während der Öffnungszeit T0 die gesamte Elektrizitätsmenge durchlassen, die
dem entnommenen Gleichstrom entspricht.
t:
Diese ist fi-dt = IG[-T, wobei i der Gene's
ratorstrom, t.-, und f3 Beginn bzw. Ende der
Öffnungsdauer der Gleichrichterröhre, IG/ der
entnommene Gleichstrom und T die Periodendauer des Wechselstromes ist. Die abgenommene
nutzbare Hochspannung wird bei Belastung um den Betrag verringert, der zur
Deckung des inneren Ohmschen Spannungsabfalls des Generators erforderlich ist. Dieser
Spannungsabfall ER entspricht der Beziehung
Γ,
d £, wobei/?,· den jeweiligen
inneren Widerstand der Gleichrichterröhre bezeichnet. Der Spannungsabfall ist um so
kleiner, je größer die Öffnungszeit T2 ist.
Diese Öffnungszeit kann im theoretisch günstigsten Fall gleich der Rücklaufzeit T1
werden. Um diesen günstigsten· Fall trotz Beibehaltung
des periodischen Charakters der Rücklaufzeit bei Sägezahnströmen möglichst nahezukommen, wird gemäß der Erfindung
ίο der den Rücklauf bestimmenden Grundfrequenz
noch mindestens die Oberwelle der dreifachen Frequenz ebenfalls mit periodischem
Charakter überlagert.
Fig. 2 a zeigt die durch Superposition der Grundfrequenz α und der dritten Harmoni
schenb entstehende Forme. In Fig. 2b ist
die Höhe der entnommenen Gleichspannung als Funktion der Stromstärke des jeweils entnommenen
Gleichstroms £7Gi = f (IgO dar-
ao gestellt. Die Kurve ei zeigt die Stromabhängigkeit
der abgenommenen Gleichspannung bei im wesentlichen sinusförmigen Wechselspannungsimpulsen
a, während die Kurve e die innerhalb gewisser Grenzen praktisch unveränderliche
abgenommene Gleichspannung bei der erfindungsgemäß erzeugten Impulsform
c der Wechselspannungsimpulse darstellt. Fig. 3 zeigt als Anwendungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens die schematische Darstellung einer Transformatorkippschaltung
mit Hochspannungserzeugung. Die Kippröhre 1 ist in Rückkopplungsschaltung
mit dem Transformator Tt verbunden; der Anode 2 wird die Betriebsspannung über die
Leitung 3 und die Wicklung L1 zugeführt. Das Steuergitter 4 der Kippröhre 1 ist an das
eine Ende der Transformatorwicklung L2 angeschlossen, deren anderes Ende über eine
aus dem Widerstand 5 und dem Parallelkondensator 6 bestehende Schaltanordnung mit
der Kathode 7 der Kippröhre verbunden ist. Im Steuergitterkreis liegen parallel zur
Transformatorwicklung L2 die Strahlablenkspulen 8. Die Gleichspannung wird mit Hilfe
einer Diode 9 erzeugt, deren Anode 10 über eine zweckmäßigerweise regelbar ausgebildete
Induktivität L1 so>wie über die Transformatorwicklung
L3 an die Anode 2 der Kippröhre angeschlossen ist. Die Induktivität L4 wirkt
als Streuinduktivität des Transformators Tr, und es ist somit durch Verändern der Induktivität
L4 in einfacher Weise möglich, die Frequenz der überlagerten Oberwelle genau
auf den gewünschten Wert einzuregulieren.
Die Heizung der Kathoden der Diode erfolgt zweckmäßigerweise kippfrequent mit
Hilfe einer besonderen Wicklung 12 des Kipptransf ormators. Die abgenommene Gleichspannung
wird vorteilhafterweise durch einen Kondensator 13 und gegebenenfalls durch
weitere Siebmittel beruhigt.
Die Schaltung arbeitet folgendermaßen: Durch die transformatorische Rückkopplung
zwischen dem Anodenkreis und dem Gitterkreis der Kippröhre 1 werden in an sich bekannter
Weise Kippschwingungen erzeugt, die dem Strahlablenksystem 8 zugeführt werden. Die während des Rücklaufs an den Transformatorwicklungen
auftretenden starken Spannungsimpulse werden mit Hilfe der besonderen Wicklung L3 hinauftransformiert
und in der Diode 9 gleichgerichtet.
Die Anwendung des Erfindungsgedankens auf Schaltanordnungen gemäß Fig. 3 kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß der aus - den Streuiniduktivitäten von L2 und (L1 -\- L3)
L2 s und L113 s und aus der hierzu parallel
liegenden Gitteranodenkapazität C1 bestehende Schwingungskreis! auf die dreifache Frequenz
der Rücklauffrequenz abgeglichen wird. Die Rücklauffrequenz, wird bei der in Fig. 3 dargestellten
Schaltung durch die Induktivität L und die hierzu parallel liegende Gitterbetriebskapazität
CGB bestimmt.
Bei den Versuchen hat sich nun ergeben, daß das Verhältnis der Eigenfrequenzen der
beiden Schwingungen sich durch -Änderung
der Kapazitäten nur unwesentlich, dagegen durch die Änderung des Verhältnisses der
Streuinduktivitäten zur Ablenkinduktivität sehr stark ändern läßt. Die Größe
der Ablenkspuleninduktivität L. und der Ablenkspulenkapazität C bestimmen die Grundfrequenz
des Ablenksystems. Wenn das Kipp-Schwingungssystem einen periodischen Rücklauf besitzt, wird die Rücklaufzeit der Sägezahnschwingung
durch die Grundfrequenz des Ablenksystems bestimmt, und infolgedessen ist die Rücklauf zeit entsprechend der Thornsonschen
Schwingungsformel von der Größe der Induktivität L abhängig. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird zur Erreichung
der Abstimmung die Streuinduktivität (L28 + L38) geändert, entweder durch eine
Zusatzstreuinduktivität L4 oder aber auch durch geeignete Wahl des Abstandes zwischen
L2 und (L1 + L3).
Bei der praktischen Ausführung wird es sich zur Erzielung eines kurzen Rücklaufes up
allgemein empfehlen, durch besonderen Aufbau des Transformators, z. B. durch Scheibenwicklungen,
die Wicklungskapazitäten so klein wie möglich zu halten.
Weiterhin wirkt bei dieser Schaltung die Gitterkathadenstrecke der Kippröhre 1 als
eine Art vorgespannte Diodenstrecke, wobei die Vorspannung mit Hilfe der aus dem
Widerstands und der Kapazität 6 bestehenden Schaltanordnung erhalten wird. Diese Diodenstrecke
bewirkt, daß Schwingungen nach Art der Kurve b in Fig. 2 a nur während der
Rücklaufszeit der Kippkurve auftreten können und während des Stromanstieges (Hinlaufes)
der Kippkurve unterdrückt werden. Denn sobald die Spulenspannung größer wird als
die durch das i?C-Glied 5, 6 erzeugte Vorspannung der Gitterkathodenstrecke, wird
diese leitend, und sowohl Grundwelle als auch die überlagerten Oberschwingungen werden abgeschnitten.
Messungen an einer wie vorstehend beschriebenen ausgebildeten Kippschaltung ergaben,
daß z. B. bei einem Zeilenkippgerät für Fernsehzwecke (11 kHz) mit io°/o Rücklaufszeit
bei einer Hochspannungsentnahme von 7 kV eine Belastungsabhängigkeit von
erzielt werden konnte. Die Win-
nur
ι uA
dungszahlen des Kipptransformators betrugen L1 = 500 Windungen, L2 = 300 Windungen,
L3 = 300 Windungen bei einer Windungsinduktivität -^f- = 60 · 10—7 Hy des Kipptransformators.
Die Windungszahl der Ablenkspulen betrug L = 2 X 500 Windungen
bei einer Windungsinduktivität —5- = 0,5 ·
10—7 Hy des Ablenkspulensystems.
Es kann gegebenenfalls zweckmäßig sein, außer der dritten Harmonischen auch noch
höhere Harmonische von geeigneter Amplitude zur Stabilisierung der Gleichspannung
zu verwenden.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Verringerung der Belastungsabhängigkeit bei einer Schaltung zum Erzeugen einer hohen Gleichspannung mittels Gleichrichterröhren aus Spannungsimpulsen, die ungefähr die Form einer Sinushalbwelle besitzen und die an Induktivitäten abgenommen werden, die von Sägezahnströmen mit kurzem Rücklauf durchflossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die während der Rücklaufperiode auftretenden gleichzurichtenden Impulse mit einer harmonischen Oberschwingung überlagert werden, deren Frequenz dreimal so hoch wie die Rücklaufgrundfrequenz ist und deren Beginn praktisch gleichphasig (Kurve a, b in Abb. 2 a) mit der Grundschwingung auftritt.
- 2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Induktivitätssystem als Transformatorrückkopplungsschaltung ausgebildet ist, bei der die Eigenfrequenz der Streuinduktivitätsschwingung der Hochspannungs- und Gitterwicklung dreimal so hoch gewählt wird wie die Eigenschwingung des Schwingungskreises, welcher aus der Gitterbetriebskapazität und der zwischen Gitter und Kathode wirksamen Induktivität besteht.
- 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung des bzw. der gekoppelten schwingungsfähigen Kreise durch Veränderung einer zusätzlichen Induktivität (L4) in der Hochspannungsleitung erfolgt.
- 4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung durch geeignete Wahl des Abstandes zwischen Gitter- und Hochspannungswicklung erfolgt.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschrift Xr. 607 223; französische Patentschrift Xr. 808 979; britische Patentschrift Xr. 267 886.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5806 3.53
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- 1938-07-22 DE DEF85353D patent/DE767678C/de not_active Expired
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