DE765408C

DE765408C - Verfahren zum Herstellen gegossener tropenfester, lichtabsorbierender Farb- oder Neutralgraufilter in Form von Rundkeilen

Info

Publication number: DE765408C
Application number: DEZ27923D
Authority: DE
Inventors: Charlotte Dr-Ing Albrecht; Michael Dunst
Original assignee: Zeiss Ikon AG
Current assignee: Zeiss Ikon AG
Priority date: 1943-05-05
Filing date: 1943-05-05
Publication date: 1954-10-18

Description

Verfahren zum Herstellen gegossener tropenfester, lichtabsorbierender Farb- oder Neutralgraufilter in Form von Rundkeilen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen gegossener tropenfester, lichtabsorbierender Farb- oder Neutralgraufilter in Form von Rundkeilen, bei denen die lichtabsorbierende Schicht von angefärbter Gelatine gebildet wird und auf einem mit einer zentralen Bohrung versehenen kreisförmigen Glaszuschnitt als Träger aufgebracht ist.
Solche bekannten Rundkeile werden als regelbareLichtabschwächungsmitte.l in. Kolor @imetern und Ilämometern sowie auch bei verschiedenen anderen optischen Geräten verwendet. Ein solcher bekannter Rundkeil isst beispielsweise in den Abb. i und 2 in Vorderansicht und im Schnitt dargestellt. L ist eine als Träger dienende Glasplatte. 2 ist die lichtabsorbierende Schicht, die in diesem Fall aus einer angefärbten Gelatinelösung besteht, die in; Form eines Ringes so aufgetragen wird, daß ihre Dicke und damit die Lichtdurchläsisigkeit in Richtung des Kreisumfanges sich ändert. Der Glaszuschnitt i ist mit einer zentralen Bohrung 3 versehen, die zur Aufnahme einer Welle dient, um die der Keil beim Einbau in ein Gerät geschwenkt «-erden kann.
Da die verwendete Gelatine im tropischen Klima leicht durch Hitze oder durch Balkterienfraß beschädigt werden kann, besteht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe darin, diese Schicht so zu schützen, daß sie dem Einfluß dieser beiden Faktoren weitgehend entzogen wird.
Gemäß der Erfindung wird hierbei so verfahren, daß der Rundkeil mit einem mit dem ersten Glaszuschnitt formgleichen zweiten Glaszuschnitt bedeckt wird, daß danach unter lokaler Erhitzung der beiden Zuschnitte ein geeigneter verflüssigbarer Kitt, z. B. Kanadabalsam, in die innere Trennfuge eingebracht wird und daß nach Erstarren desselben die äußere Trennfuge durch Auftragen eines wärmeverflüssigten, erhärtenden, unhpgroskopischen und gegen Bakterienfraß immunen Stoffes, z. B. Carnaubawachs, geschlossen wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die lokale Erhitzung der beiden Zuschnitte durch Einbringen eines gut wärmeleitenden Körpers in die zentrale Bohrung erfolgt, der von einer Heizvorrichtung erwärmt wird, und daß der Kanadabalsam auf diesen Körper aufgebracht wird, so daß er durch Kapillarwirkung in die innere Trennfuge gezogen und durch Drehen des einen Glaszuschnittes ringförmig zwischen den beiden Zuschnitten durch die Größe der erwärmten Fläche begrenzt verteilt wird.
Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einer Heizvorrichtung, mit der ein metallischer Körper verbunden ist, dessen von der Heizvorrichtung abgewandte Seite in einen auf einer Tragfläche angeordneten Dorn ausläuft, dessen Durchmesser etwa gleich dem Durchmesser der Zentralbohrung des Rundkeiles ist.
Die Abb.3 zeigt eine Heizvorrichtung z. B. eine elektrisch erwärmte Heizplatte, auf der ein metallischer Körper 5 angeordnet ist, der in eine ringförmige Tragplatte 6 und in einen Dorn 7 ausläuft. Der Glaszuschnitt i, der den Rundkeil z trägt, wird zusammen mit dem zweiten Glaszuschnitt 8 auf den Dorn 7 aufgesteckt, dann wird nach Erwärmung- des Körpers 5 und der Tragfläche 6 sowie des Dornes 7 auf den letzteren Kanadabalsam geträufelt, wie es durch den Pfeil g angedeutet ist. Der Kanadabalsam läuft nunmehr an den Seiten des Dornes herab und kommt dabei mit den Innenrändern der Glaszuschnitte in der Bohrung .3 in Berührung, so daß er in die innere Trennfuge io durch Kapillarwirkung hineingezogen wird. Da die Glaszuschnitte selbst schlecht wärmeleitend sind, «-erden sie nur im Bereich der kreisförmigen Tragfläche 6 erhitzt. Durch leichtes Hinundherdrehen des Glaszuschnittes 8 wird der Kanadabalsam in der Tremlfuge ringförmig verteilt, bis der Kanadabalsarn annähernd den von Gelatine freien Innenraum i i (Abb. i und .p ausfüllt. Danach läßt man den Kanadabalsam erstarren und schließt dann die äußere Trennfuge 12, indem man den Rundkeil auf einen anderen Dorn aufsteckt und unter langsamer Drehung mit seinem Umfang in ein Bad aus geschmolzenem Carnaubawachs eintauchen läßt. Dieses überzieht den Außenrand der beiden Glaszuschnitte und dringt in die äußere TrennfUge 12 so weit ein, daß der freie Raum zwischen der Keilschicht :2 und dem Rand der Zuschnitte ausgefüllt wird.
Einen nach der Erfindung hergestellten Keil zeigen die Abb.4 und 5 in Aufsicht und im Ouerschnitt. Hierbei ist die ringförmige Kanadabalsamschicht mit 13 und der Carnaubatvachsaufträg mit i-1 bezeichnet.
Die Hauptaufgabe des Carnaubawachses besteht nicht nur in der Abdichtung der äußeren Trennfuge und im Schutz der Keilschicht gegen Bakterienfraß, sondern auch darin, daß dieses Wachs nach der Erhärtung einen gegen mechanische Einwirkung sehr widerstandsfähigen Abschluß der beiden Glaszuschnitte bildet. Die Verwendung des Kanadabalsams für die innere Trennfuge ist deshalb angebracht, um beim Verschließen der Fuge ein 'Material zu haben, das bei Erwärmung sofort leicht fließt und sich leicht ausbreiten kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß beim Verkitten das Filter selbst von der Hitze des verwendeten Heizkörper: beschädigt wird. Da durch die Innenbohrung eine mit Mutter und Unterlagescheibe befestigte Achse hindurchgeführt wird, ist die Kanadabalsamschicht selbst zusätzlich gegen äußere Einflüsse geschützt.
Sinngemäß läßt sich das Verfahren auch bei solchen Keilen anwenden, bei denen das lichtabsorbierende Medium aus in Gelatine eingebettetem Silber besteht und bei denen der keilförmige Dichteverlauf auf photographischem Wege bewirkt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen gegossener tropenfester, lichtabsorbierender Farb-oder -Neutralgraufilter in Form von Rundkeilen, bei denen die lichtabsorbierende Schicht in einer Gelatinelösung vergossen wird und auf einem mit einer zentralen Bohrung versehenen kreisförmigen Glaszuschnitt als Träger aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter mit einem mit dem ersten Glaszuschnitt formgleichen zweiten Glaszuschnitt bedeckt wird., daß danach unter lokaler Erhitzung der beiden Zuschnitte ein geeigneter verflüssigbarer Kitt, z. B. Kanadabalsam, in die innere Trennfuge eingebracht wird und daß nach Erstarren desselben die äußere Trennfuge durch Auftragen eines wärmeverflüssigten, erhärtenden, urihygroskopischen und gegen Bakterienfraß immunen Stoffes, z. B. Carnaubawachs, geschlossen wird.
2. Verfahren zum Herstellen tropenfester Rundkeile nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d aß die lokale Erhitzung der beiden Zuschnitte durch Einbringen eines gut wärmeleitenden Körpers in die zentrale Bohrung erfolgt, der von einer Heizvorrichtung erwärmt wird, und d.aß der Kanadabalsam auf diesen Körper aufgebracht wird, so daß er durch Kapillarwirkung in die innere Trennfuge gezogen und durch Drehen des einen Glaszuschnittes ringförmig zwischen den beide Zuschnitten durch die Größe der erwärmten Fläche begrenzt verteilt wird.
3. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2, gekennzeichnet durch eine Heizvorrichtung, mit der ein metallischer Körper verbunden ist, dessen von der Heizvorrichtung abgewandte Seite in einen auf einer Tragfläche angeordneten Dorn ausläuft, dessen Durchmesser etwa gleich dem Durchmesser der zentralen Bohrung des Rundkeilers ist.