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Schlenenstromschließer Es ist bereits ein Sohi@enenstromschließeT
mit einer Steuerkammer bekanntgeworden, in der beim Vorüberfa'hreneines Zuges ein
Unterdruck erzeugt wird, welcher unmittelbar zur Betätigung der an die Steuerkammer
angeschlossenen Kontaktvorrichtung dient. Die Verwendung einer Unterdruckleammer
soll den Vorteil haben,, daß eine bessere Kontaktgabe erreicht wird als bei Verwendung
einer Druckkammer; bei gleichzeitiger Verwendung einer Unterdruckkammer und einer
Überdruckkammer werden, die störenden Auswirkungen von Temperaturschwankungen ausgeglichen.
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Ferner isst ein Schienenstromschließer bekanntgeworden, bei dem an
eine Überdruckkammer eine Bo@wrdonscbe Röhre angeschlossen ist, die bei einer Druckerhöhung
in der Überdruckkammer einen Ausschlag macht und dabei einen mechanischen: Kontakt
betätigt.
Da der Raddruck, der über die Schiene auf die Steuerkammer
einwirkt, je nach der Art des vorüberfahrenden Fahrzeuges verschiedene Werte hat,
die zwischen 500 und io ooo kg liegen, wird bei einem solchen Schienenstromschließer
einmal von der Bourdonschen Röhre verlangt, daß sie schon bei einem Raddruck von
5oo kg einen so, großen Ausschlag macht. daß dieser genügt, einen elektrischen Kontakt
mit Sicherheit zu öffnen und zu schließen; dieselbe Röhre ruß aber auch so beschaffen
sein, daß sie bei einem von einem Raddruck von io ooo kg bewirkten Ausschlag nicht
zerstört wird. 'Um eine solche Zerstörung sicher zu verhüten, wurde versucht, eine
Bourdonsche Röhre mit mehreren Windungen zu verwenden. Eine solche Röhre mit mehreren
Windungen ist: zwar imstande, die dem großen Raddruck entsprechende, aus der Überdruckkammer
verdrängte Flüssigkei,tsmenge aufzunehmen; sie hat aber den Nachteil, daß am Röhrenende
eine verhältnismäßig geringe Irraft entwickelt wird und da?) sie infolge ihrer Länge
gegen Erschütterungen sehr empfindlich ist, so daß eine sichere Kontaktgabe nicht
erreicht wird.
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Um einen quecksilberfreien Schienenstromscbließer zu schaffen, der
allen an ihn, gestellten Anforderungen genügt, wird bei dem S!chienenstromschließer
nach der Erfindung gleichzeiti- eine ani sich bekannte Unterdruckkammer als Mittel
zur Übertragung der Schienendurchbiegung auf das Kontaktorgan und eine an sich.
bekannte Bourdonsche Röhre verwendet.
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Die Vereinigung dieser beiden. Merkmale zur Schaffung eines brauchbaren
quecksilberfreien Schienenstromscbließers ist bisher unterblieben, obgleich beide
Merkmale seit geraumer Zeit bekannt sind, weil die Fachleute den wesentlichen: Vorteil,
den diese Vereinigung- mit sich bringt, nicht erkannt haben. Dieser Vorteil soll
im folgenden kurz erläutert werden.: Ist ein Schieneilstromschließer mit Bourdonscher
Röhre mit einer Überdruckkammer versehen. so wirken auf diese und damit auf die
Röhre die unterschiedlichen, von verschiedenen Fahrzeugen hervorgerufenen Drücke,
die in der Röhre gegen den äußeren Luftdruck von i ata wirken. Da diese Drücke sehr
verschiedene Werte haben, ist es sehr schwierig, die Röhre so herzustellen, daß
sie bei allen vorkommenden Drücken in gleicher Weise arbeitet. Wird dagegen der
Schienenstromschließer mit Bourdonscher Röhre mit einer Unterdruckkammer ausgerüstet,
so wird bei der Betätigung dieser Kammer der Innendruck der Röhre von dem im Ruhezustand
herrschenden Druck von i ata auf einen Innendruck von annähernd o ata vermindert,
da der nachgiebig bewegliche Abscbluß der Unterdruckkammer von: der Flüssigkeit
abgehoben wird, so daß der auf der Flüssigkeit ruhende atmosphärische Druck aufgehoben
wird. Infolgedessen steht die Flüssigkeit nur unter der Wirkung ihres Dampfdrucke:.
der bei geeigneter Wahl der Flüssigkeit ganz gering gehalten werden kann. Die Folge
dieser Tatsache ist, daß bei der Betätigung des Schienenstromschließers an der Bourdonschen
Röhre bei jedem Raddruck stets Druckunterschiede von annähernd i ata auftreten,
da der Innendruck von nahezu o ata auch bei den größten Raddrücken, die auf den
Abschluß der Unterdruckkammer wirken, nicht unterschritten werden kann. Da bei einem
Schienenstromschließer nach der Erfindung die Drücke, welche einen Ausschlag der
Bourdonschen Röhre bewirken, bei allen Raddrücken gleich sind, ist es sehr leicht
möglich, die Röhre so herzustellen, daß ihr Ausschlag das Schließen und Offnen von
Kontakten bei allen Raddrücken sicher und 7uverlässig bewirkt.
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Da die Bourdonscbe Röhre des Schienenstromschließers nach der Erfindung
nicht mehr den großen Druckunterschieden ausgesetzt ist. -,vie die Röhre des bekannten
Schienenstromschließers mit fv'berdruck1,ammer, kann sie in ihren Abmessungen hedeuten.d
kleiner gehalten werden als diese. Dadurch wird erreicht, daß die Röhre so wenig
Masse hat, daß sie auch Beeinflussungen von ganz kurzer Zeitdauer, wie sie bei schnell
fahrenden Zügen auftreten, ohne weiteres folgt, während Röhren mit großen Abmessungen
infolge ihrer Massenträgheit bei der Vorüberfahrt dieser schnellen Züge leicht versagen
können.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
die einen Schnitt durch den neuen Schienenstromscliließer zeigt.
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Der Schienenstromschließer des Ausführungsbeispiels besteht im wesentlichen
aus dem Gehäuse i, das mit seinem nachgiebig beweglichen Boden 2 zusammen die _Unterdruckkammer
3 bildet, und der an diese Unterdruckkammer 3 angeschlossenen Bourdonschen Röhre
4. Das Gehäuse i liegt bei 5 und 6 an der Schiene; an und ist an diesen Stellen
mit Klauen (nicht gezeigt) an der Schiene; befestigt. In den Boden 2 ist der Druckbolzen
8 eingeschraubt, der durch das Gehäuse i hindurchgeht und außerhalb des Gehäuses
i am Fuß der Schiene ; anliegt. Die Unterdruckkammer 3 und die Röhre 4 sind mit
Flüssigkeit gefüllt. Biegt sich die Schiene durch, so bewegt der Druckbolzen 8 den
nachgiebig beweglichen Boden 2 nach unten, so da.ß der im Ruhezustand auf der Flüssigkeit
ruhende atmospäriscbe Druck von i ata praktisch
aufgehoben wird,
so daß zwischen der Flüssigkeit in der Röhre 4 und der Außenluft ein Druckunberschied
von annähernd i ata besteht. Dieser Druckunterschied bewirkt eine Krümmung der Röhre
4, so daß diese Krümmung eine elektrische Verbindung des Kontaktstückes 9 mit dem
Gegenkontakt io und eine elektrische Trennung des Kontaktstückes 9 vom Gegenkontakt
i i, bewirkt.