DE7636912U1 - Meßsonde zur kontinuierlichen Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Schmelzen - Google Patents
Meßsonde zur kontinuierlichen Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in SchmelzenInfo
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Description
Meßsonde zur kontinuierlichen Bestimmung des Sauerstoffgehaltes In
Schmelzen
Die Erfindung betrifft eine Meßsonde zur kontinuierlichen elektrochemischen Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Metall-,
insbesondere Stahl- und Gußeisenschmelzen, über eine längere Zeitdauer, bestehend aus einem in die Schmelze einzutauchenden
Zirkondioxidbehälter mit einer Füllung aus einem Cr/CrpCL·,
Mo/MoOp, Ni/NiO oder dergleichen Pulvergemisch, in welches eine
Metallelektrode eingesetzt ist, die zur Potentialmessung mit einer anderen, direkt in die Schmelze einzutauchenden Metallelektrode
über ein Meßgerät verbunden ist.
Es besteht ein Bedürfnis, während der Durchführung metallurgischer
Behandlungsprozesse an Schmelzen, deren Sauerstoffgehalt festzustellen. Hierzu ist die Probennahme und anschließende
chemische Untersuchung ein bekanntes Bestimmungsverfahren, welches jedoch den Nachteil aufweist, daß der Gesamtsauerstoffgehalt
der Schmelze einschließlich aller oxidischer Bestandteile erfaßt wird. Für die metallurgische Arbeit
ist jedoch wichtig, den Gehalt an in der Schmelze gelöstem Sauerstoff zu erfahren.
Diesem Ziel dient die elektrochemische Bestimmung des Sauerstoffgehaltes
(-aktivität) in Metall-, vorzugsweise Stahlschmelzen. Dabei wird eine Meßsonde aus stabilisiertem oder
teilstabilisiertem Zirkondioxid mit einer bestimmten Vorrichtung ca« 50 Sekunden in die Schmelze getaucht. Die Meßsonde
besteht aus einem einseitig geschlossenen Zirkondioxidröhrchen, in welchem sich ein Pulvergemisch aus Cr/Cr2CU, Mo/Mo02>
Ni/NiO oder dergleichen Metall/Metalldioxid befindet. In das Pulvergemisch ist ein Stift aus Molybdän eingesetzt., der über eine Meßeinrichtung
mit einer direkt in die Schmelze einzutauchenden Metallelektrode, insbesonder Molybdänelektrode verbunden ist.
In der Zeit des Eintauchens in die Schmelze wird das Sauerstoffpotential der Schmelze mit dem des Pulvergemisches, welches
sich in dem Röhrchen befindet, verglichen und elektrisch zur Anzeige gebracht. Gleichzeitig wird in einem gesondert angebrachten
Kieselsäureglasröhrchen die Temperatur als Thermo- \J spannung gemessen. Aus beiden Signalen läßt sich nach der
Gleichung von Nernst der Sauerstoffgehalt der Schmelze errechnen.
Es ist nachteilig, daß die Messung nur wenige Sekunden dauern
kann, da bereits nach dieser kurzen Zeit die Meßsonde unbrauchbar wird. Die Messung hat aus diesem Grunde rein zufälligen
Charakter und erbringt als Ergebnis nur die augenblickliche örtlich vorhandene Zusammensetzung der Schmelze bezüglich des
Sauerstoffgehaltes am Meßort. Die ermittelten Werte streuen stark, da die Zusammensetzung einer Schmelze örtlich und zeitlich
sehr unterschiedlich ist. Aufgrund der Inhomogenität der λ Schmelze und des zufälligen Charakters der bekannten Messung
"*■ lassen sich repräsentative Aussagen über den Sauerstoffgehalt
einer Metallschmelze über den Behandlungszeitraum nicht machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meßsonde zur kontinuierlichen elektrochemischen Bestimmung des Sauerstoffgehaltes
in Metall-, insbesondere Stahl- und Gußeisenschmelzen, über eine längere Zeitdauer, beispielsweise über mehrere Stunden,
zu entwickeln. Es ist notwendig, Langzeitmessungen durchzuführen, um repräsentative Aussagen über den Sauerstoffgehalt
einer Metallschmelze zu erhalten, beispielsweise im Strangguß und in der Pfannenmetallurgie, Die Meßsonde soll eine Langzeitmessung
auch bei hohen Temperaturen, beispielsweise über 17000C,
durchführen können.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Pulvergemisch
zusätzlich stabilisiertes Zirkondioxid enthalten ist. Es hat sich herausgestellt daß der Zusatz von Pulver aus stabilisiertem
Zirkondioxid zu dem Pulvergemisch des Referenzpotentials dessen korrekte Aktivität über Stunden aufrechterhält.
Vorteilhaft ist insbesondere, daß das Referenzpotential über die Meßzeit stabil bleibt und Temperaturwechseln spontan folgt.
Die bei zögernder Reaktion des Referenzpotentials auf einen Temperaturwechsel sich einstellenden falschen Meßergebnisse
und ein Driften der Anzeige sind vermieden.
(.) Zweckmäßigerweise ist Pulvergemisch Zirkondioxid in einer Menge
von JiQ - 50 Gew.%, vorzugsweise in einer Menge von 55 - ^5 Gew.
enthalten. Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Meßsonde weist 6 Gew.% Cr, 40 Gew.^ ZrO3, Rest Cr2O, auf.
Dieses Gemisch ist insbesondere für die Bestimmung niedriger Sauerstoffgehalte geeignet.
Die mittlere Korngröße im Pulvergemisch sollte für sämtliche
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terung des Gemisches über die Dauer der Langzeitmessung und bewirkt einen ausgezeichneten, homogenen Gastransport.
Die Temperaturmessung und die elektrische Kontaktierung des Pulvergemisches sind weitere Probleme, die durch die Erfindung
in vorteilhafterweise gelöst sind. Bei Langzeitmessungen
ist es zweckmäßig, das Thermoelement in dem zur Messung verwendeten, einseitig geschlossenen Röhrchen als Behälter aus
dotiertem Zirkondioxid unterzubringen. Das Thermoelement besteht aus Platin-Rhcdiumlegierungen. Eine besondere Sicherheit
gegen Fehlmessungen der Temperatur wird bewirkt, wenn gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung die Perle des
Thermoelements im Behälter durch eine Kappe aus Tonerde vor einem Angriff durch das Pulvergemisch geschützt ist, welches
sich in einem Freiraum unterhalb der Tonerdekappe befindet. Vorteilhafterweise ist die Kappe so ausgebildet, daß sie die
elektrische Kontaktierung des Pulvergemisches gestattet. Hier-
zu haben sich zwei Konstruktionen insofern als zweckmäßig erwiesen,
als Temperaturmessung und Kontaktierung über Stunden bei Messungen oberhalb 15000C einwandfrei funktioniereni
a. Der Kontakt!erungsdraht aus Molybdän wird in einer 4-Lochkapillare
elektrisch getrennt vom Thermoelement in das Pulvergemisch geführt.
b. Als Ableitung werden die miteinander verzwirbelten Drähte des Thermoelements verwendet. In dieser Ausführungsform
ist die Tonerdekappe ca. 5 mm stark, um trotz des Kontaktdrahtes die Perle des Thermoelements stundenlang zu schützen.
Als Kontaktdraht wird vorteilhafterweise der höherlegierte
Schenkel des Pt-Rh-Thermoelements verwendet.
Soll eine Meßnonde der beschriebenen Art verwendet werden, die
als Behälter z.B. mit Yttriumoxid stabilisiertes Thoriumoxid aufweist, wird nach einer weiteren Lehre der Erfindung vorgeschlagen,
anstelle von Zirkondioxid im Pulvergemisch Thoriumoxid in der oben beschriebenen V/eise äquivalenter Form zu verwenden
.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Meßsonde schematisch dargestellt sind. In
der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Meßsonde, schematisch, mit Molybdändraht-Kontaktierung
und
Fig. 2 eine Meßsonde, schematisch, mit Platin-Rhodium-Kontaktierung.
Die Meßsonde der Fig. 1 besteht aus einem unten geschlossenen Röhrchen aus dotiertem Zirkondioxid 1, welches etwa zur Hälfte
mit einem Pulvergemisch 2 als Bezugsgemenge (Referenzpotential) gefüllt ist. Das Pulvergemisch besteht aus 6 Gew.$ Cr einer
mittleren Korngröße von unter 0,3 mm, 40 Gew.% ZrO2 einer mittleren
Korngröße unter 0,1 mm sowie 54 Gew.% Cr2O^5 einer mittleren.
Korngröße unter 0,1 mm. In das Pulvergemisch 2 ragt ein Molybdändraht 3 als Kontaktierung herein, der an eine nicht
dargestellte Meßeinrichtung zur Potentialdifferenzmessung angeschlossen ist.
Der- obere Teil des Röhrchens 1 ist durch eine Torierdekappe 4 ausgefüllt, welche ein Thermoelement 5 (Perle) als Schutz umgibt.
Das Thermoelement 5 hat hierdurch keinen Kontakt zum Pulvergemisch 2.
Fig. 2 zeigt eine gleich aufgebaute Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Meßsonde, bei der jedoch zur Kontaktierung die miteinander verzwirbelten Drähte 6 des Thermoelements 5 verwendet
werden. Die Tonerdekappe ist hierbei etwa 5 mm stark, um trotz des Kontaktdrahtes 6 die Perle stundenlang zu schützen.
Als Kontaktdraht wird der höherlegierte Schenkel des Platin-Rhodium-Thermoelements
verwendet.
Claims (8)
1. Meßsonde zur kontinuierlichen elektrochemischen Bestimmung
des Sauerstoffgehaltes in Metall-, insbesondere Stahl- und Gußeisenschmelzen, über eine längere Zeitdauer,
gekennzeichnet durch einen Zirkondioxidbehalter (1), in welchem durch eine den
Zirkondioxidbehalter (1) nach außen verschließenden Tonerdekappe
(4) ein geschlossener Raum (2) für ein Pulvergemisch aus Cr/ToO-,, Mo/MoOp, Ni/NiO2 mit stabilisiertem
Zirkondioxid ausgebildet ist, v/obei in dem geschlossenem
Raum (2) eine Metallelektrode (6) angeordnet ist.
2. Meßsonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Zirkondioxidbehalter (1) ein von dem geschlossenen Raum (2)
getrenntes Thermoelement (5) geschützt angeordnet ist.
5· Meßsonde nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Thermoelement (5) durch die Tonerdekappe (4) geschützt ist,
4. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis J>, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem geschlossenen Raum (2) ein Pulvergemisch mit Zirkondioxid in einer Menge von 50-50 Gew.%, vorzugsweise
in einer Menge von 55-45 Gew.%, angeordnet ist,
5. Meßsonde nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem geschlossenen Raum (2) ein Pulvergemisch mit 40 Gew.%
Zirkondioxid angeordnet ist.
6. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem geschlossenen Raum (2) ein Pulvergemisch j aus 2-10 Gew.% Cr, 30-40 Gew.% ZrO2, Rest Cr3O^ mit einer
mittleren Korngröße unter 0,3 mm, vorzugsweise unter 0,1 mm, I angeordnet ist.
!
7. Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn-I
zeichnet, daß die Metallelektrode (3) ein Molybdändraht ist,
I der in einer 4-Loch-Kapillare getrennt von Thermoelement (5)
angeordnet ist.
')
8. Meßsonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
i Metallelektrode (6) aus miteinander verzwirbslten Drähten des
'} Thermoelements besteht, wobei der Kontaktdraht der höher legierte
h Schenkel des Thermoelements ist.
R/hl
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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