DE754998C

DE754998C - Verfahren zum Regeln der Beheizung der Trockenanlagen von Zellstoff-, Papier-, Karton- u. dgl. Maschinen

Info

Publication number: DE754998C
Application number: DEK164652D
Authority: DE
Inventors: Karl Waibel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1942-05-12
Filing date: 1942-05-12
Publication date: 1953-03-09

Description

Verfahren zum Regeln der Beheizung der Trockenanlagen von Zellstoff-, Papier-, Karton- u. dgl. Maschinen Es ist bekannt, die Beheizung von Zylindertrockenanäagen, Trockenkammern oder Warmlufttrockenajüagen in der Papier- und Zellstoffindustrie mittels Absperr- und Regelglieder in der Dampfzuführungsleitung den Leistungsunterschieden anzupassen.
Es ist auch möglich, den. Dampfbedarf nach dem Verlauf der Ausdampfungskurve des Stoffes mittels bekannter Dampfdruck-und Dampftemperaturregeleinrichtungen_ annähernd auszurichten.
Derartige bekannte Regeleinrichtungen werden zum Teil von Hand oder durch F'ühlglieder, die innerhalb der Trockenanlage unmittelbar an der Stoffbahn, gelagert sind, unmittelbar oder mittelbar betätigt.
Die Stoff-, Mahlungsgrad- und. Gewichtsschwankungen, die bereits in der Naßpartie aufkommen, werden jedoch von den bekannten Dampfregeleinrichtungen zu spät erfaßt, so, daß die Stoffbahn die Trockenanlage zu feucht oder zu trocken verläßt.
Die Mahlungsgrad- und Gewichtsschwankungen des Stoffes in der Naßpartie verursachen bekanntlich in der Unterdruckleitung der Saugerkästen, 'Saugwalzen und Saugpressen Druckschwankungen, die schon zur Bestimmung des Schmierigkeitsgrades vom Faserstoffen, zum Regeln der Maschinengeschwindigkeit auf gleiches Quadratmetergeivicht, zum Regeln des Stoffzuflusses zum Sieb sowie des Mahlgrades und zum Anzeigen von Papierbahneinrissen und Verhindern des Abreißens der Bahn benutzt worden sind.
Ferner ist bekannt, daß der Dampfbedarf zum Verdampfen des Wassers in der Trockenpartie von der Dicke der Stoffbahn und dem Mahlgrad des zu trocknenden Stoffes abhängig ist, da Stoffe mit niedrigem Mahlgrad in der Saugerpartie besser entwässert werden und deshalb bereits mit wesentlich niedrigerem Wassergehalt in die Trockenpartie eintreten als solche mit hohem Mahlgrad. Die Beheizung der Trockenpartie bedarf daher einer Regelung, die die erwähntem Dicken-und Mahlungsgradschwankungen mit den sich daraus ergebenden Schwankungen des Wassergehaltes bereits auf der Saugerpartie erfaßt.
Die Erfindung besteht darin, daß die Heizmittelzufuhr zur Trockenanlage durch den in den Saugeinrichtungen der Naßpartie herrschenden Unterdruck selbsttätig in der Weise gesteuert wird, daß die Beheizung bei zunehmendem Unterdruck gegenüber normaler Einstellung verstärkt, bei abnehmendem Unterdruck verringert wird. Wie oben erwähnt, ist die Höhe des Unterdruckes in den Saugerkästen oder Saugwalzen von der Stoffauflage (Stoffgewicht je I m2) und von. dem Mahlungsgrad des Stoffes abhängig, indem sich Stoffgewichts- oder Mahlungsgradschwankungen auf den Unterdruck erhöhend oder vermindernd auswirken.
Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung wird nun z. B. einer der Saugerkästen oder eine Saugwalze mittels einer Verbindungsleitung an ein mit Quecksilber gefülltes Differenzdruckgefäß angeschlossen.
Sinkt z. B. der Unterdruck in der Saugeinrichtung, weil die Dicke der Stoffbahn abgenommen hat oder der Maßpartie ein Stoff von geringerem Mahlungsgrad zugeführt wird, so, verändert sich der Stand des Quecksilbers im Druckgefäß und bewirkt durch an sich bekannteÜbertragungsmittel eineDrosse-Jung der Heizmittelzufuhr zur Trockenpartie, deren Dampfbedarf auf diese Weise dem verminderten Wassergehalt der zu trocknenden Bahn angepaßt wird. Bei steigendem Dampfbedarf infolge Zunahme der Bahndicke oder des Mahlungsgrades wird die Heizmittelzufuhr in entsprechender Weise erhöht.
Die Unterdruckschwankungen können auch auf eine kontaktauslösende Meßeinrichtung zur Betätigung der Dampfregeleinrichtung übbrtragen werden.
Läuft kein Stoff über die Saugerpartie, so ist auch kein Unterdruck vorhanden; die Dampfzuführung ist bzw. wird demzufolge ganz geschlossen. Sobald aber der laßpartie wieder Stoff zugeführt wird, betätigt der aufkommende Unterdruck in den Saugeinrichtungen die Dampfregeleinrichtung.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung, den Wärmedampfbedarf der Trockenanlage durch die Unterdruckschwankungen in der Saugerpartie beim Ausbleiben der Stoffbahn und bei Mahlungsgrad- und Gewichtsschwankungen entsprechend der zu verdampfenden Wassermenge zu regeln, werden die bekannten Mängel in bezug auf die Austrocknung der Stoffbahn behoben, die Güte der Erzeugnisse gesteigert, derDampfverbrauch vermindert und die Bedienung entlastet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Regeln der Beheizung der Trockenanlägen von Zellstoff-, Papier-, Karton- u. dgl. Maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizmittelzufuhr durch den in den Saugeinrichtungen der N aßpartie herrschenden Unterdruck selbsttätig in der Weise gesteuert wird, daß die Beheizung bei zunehmendem Unterdruck gegenüber normaler Einstellung verstärkt, bei abnehmendem Unterdruck verringert wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 492 982, 494 983, 531 o68, 592,476; USA.-Patentschrift Nr. 1 933 8I4.