DE7531527U - Ein- und ausschaltbare dauermagnetische haltevorrichtung fuer ferromagnetische koerper - Google Patents
Ein- und ausschaltbare dauermagnetische haltevorrichtung fuer ferromagnetische koerperInfo
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Description
Ein- und ausschaltbare dauermagnetische Haltevorrichtung für ferromagnetische Körper
Die Erfindung betrifft eine ein- und ausschaltbare dauermagnetische
Haltevorrichtung für ferromagnetische Körper, mit mindestens zwei in einem zu einer Halte .fläche hin offenen
Magnetkreis liegenden Dauermagneten, deren Magnetflüsse sich im eingeschalteten Zustand über die Haltefläche
und einen an dieser anliegenden ferromagnetischen Körper schließen, während sie im ausgeschalteten Zustand
in einem durch die beiden Dauermagnete und die anliegenden Polstücke gebildeten geschlossenen magnetischen Kreis
verlaufen, wobei zum Umschalten die Magnetisierungsrichtung des einen Dauermagneten jeweils mittels eines Stromstoßes
durch eine diesen umgebende Spulenwicklung umkehrbar ist.
Bei einer bekannten magnetischen Haltevorrichtung (DT-PS 1 274 256) sind ein ummagnetisierbarer Dauermagnet und ein
nicht-ummagnetisierbarer Dauermagnet parallel zwischen Z'.'ei Polstücke gelegt, die rechtwinklig zu den Polachsen der
Dauermagnete verlaufen. Der ummagnetisierbare Dauermagnet wird durch impulsartige Stromstöße umgepolt. Sein Magnetfeld
verstärkt in dem einen Polarisierungszustand dasjenige des anderen Dauermagneten, während in dem anderen
Schaltzustand ein magnetischer Kurzschluß zwischen beiden Dauermagneten besteht. Bei dieser Haltevorrichtung muß
ein dauernder Nebenfluß*. _ ^jtehen, um zu verhindern,
daß der eine Dauermagnet den anderen Dauermagneten bei der Umschaltung des Erregerstromes umpolt. Dieser dauernde
Nebenflußweg schwächt die Haltekraft der Vorrichtung.
Bei einer anderen bekannten amagnetischen Haltevorrich-
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tung (DT-OS 1 4 39 075) sind mehrere Dauermagnete der gleichen Länge parallel zueinander angeordnet. Das Energieprodukt
des mittleren Dauermagneten ist daher gegenüber dem der seitlichen Magnete unterschiedlich. Das ist für die
Funktion des Stromkreises schädlich, es sei denn, der niedrige Brennwert wird nicht durch einen hohen Hc-Wert ausgeglichen,
wobei der Magnet verlängert wird. Das hat eine wenig kompakte Konstruktion zur Folge.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffer., in der die beiden verwendeten Magnete unterschiedlich lange Polachsen haben können, so
daß sich eine räumlich gedrungene Konstruktion mit hoher Energiedichte verwirklichen läßt und gleichzeitig das richtige
Verhältnis zwischen den Energieprodukten (B · H) beibehalten wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der ummagnetisierbare Dauermagnet mit seiner Polachse rechtwinklig zur Haltefläche verläuft, während der nichtummagnetisierbare
Dauermagnet mit parallel zur Haltefläche verlaufender Polachse angeordnet ist und mit seinen Polflächen
an zwei parallelen Polstücken anliegt, die in dem über die Haltefläche zu schließenden Magnetkreis des ummagnetisierbaren
Dauermagneten liegen.
Nach der Erfindung sind die Polachsen der beiden verwendeten Magnete, die unterschiedliche Magnetisierungseigenschaften
haben, rechtwinklig zueinander ausgerichtet. Der ummagnetisierbare Dauermagnet ist mit seiner Polachse
rechtwinklig zur Haltefläche angeordnet. Er kann daher verhältnismäßig lang ausgebildet werden, was eine entsprechende
Höhe der Haltevorrichtung ergibt, die sich aber nicht störend auswirkt. Die nicht magnetisierbaren Dauermagnete
können relativ kurz ausgebildet werden und sind zwischen den Polstücken querliegend angeordnet. Folglich lassen sich mehrere
gleichartige Haltevorrichtungen zur Erzielung einer ho-
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-S-
hen Energiedichte dicht nebeneinander anordnen. Die nichtummagnetisierbaren
Dauermagnete können relativ kurz ausgebildet werden und sind zwischen den Polstücken querliegend
angeordnet.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind drei
rechtwinklig zur Haltefläche verlaufende parallele Polstücke vorgesehen, von denen das mittlere Polstück mit
dem ummagnetisierbaren Dauermagneten in einer Flucht liegt, und zwischen dem mittleren Polstück und jedem der seitlichen
Polstücke ist ein nicht-ummagnetisierbarer Dauermagnet querliegend angeordnet. Die seitlichen Polstücke
können einen geringeren Querschnitt haben als das mittlere Polstück, weil sich der Magnetfluß, der das mittlere Polstück
durchläuft, auf die beiden seitlichen Polstücke verteilt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein gemeinsamer ferromagnetischer Träger
für mehrere im Abstand voneinander angeordnete mittlere Polstücke und seitliche Polstücke vorgesehen ist, daß zwischen
den mittleren Polstücken und den seitlichen Polstükken Nuten vorhanden sind, daß jeweils 3in ummagnetisierbarer
Dauermagnet zwischen jedem mittleren Polstück und einem Träger angeordnet ist, daß in jede Nut ein nichtummagnetisierbarer
Dauermagnet mit senkrecht zu den Polstücken gerichteter Polachse eingelegt ist, daß die Stirnflächen
der Polstücke die Haltefläche bilden, welche abwechselnd mit entgegengesetzten Polaritäten aktiviert und
abgeschaltet werden kann, und daß die Polstücke und die ummagnetisierbaren Dauermagnete mittels Ankerschrauben befestigt
sind und den nicht-ummagnetisierbaren Dauermagneten Distanzstücke aus amagnetischem Material überlagert
sind und in Querrichtung mit einem Zuganker gehalten werden.
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Der Träger bildet dabei ein Joch, das im Falle mehrerer nebeneinanderliegender Magnetkreise als Basisteil wirkt
und die Magnetflüsse sämtlicher Kreise gleichmäßig verteilt. Außerdem verleiht der Träger der gesamten Konstruktion
eine erhöhte Festigkeit.
Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Haltevorrichtung sowie eine bevorzugte Ausführungsform eines Haltegerätes unter Bezugnahme auf
die Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Darstellung des oberen linken Quadranten der Hysteresekennlinien der in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verwendbaren Dauermagneten.
Fig. 2 zeigt ein einfaches Schema der Vorrichtung im abgeschalteten Zustand,
Fig. 3 zeigt das Schema der Fig. 2 im aktivierten Zustand,
Fig. 4 zeigt eine praktische Realisierung des Schemas nach Fig. 1,
Fig. 5 zeigt eine konstruktive Realisierung eines magnetischen
Haltegerätes nach der Erfindung.
Im folgenden sollen zunächst einige Ausführungen über die für die Dauermagnete zu verwendenden Materialien
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gemacht werden. Im Rahmen dieser Beschreibung werden gegossene anisotrope Magnete (Eisen-, Nickel-, Aluminium-
und Kobaltlegierungen, die in Curiepunktnähe einem Magnetfeld
ausgesetzt wurden) als "ALNICO V" bezeichnet.
Diese Bezeichnung schließt jede beliebige Legierung ein, bei der das maximale Energieprodukt (BH-Wert) in
der Größenordnung von 4,5 bis 5»2 Mega-Gauss Oested (im
cgs-System) ließt, wie z.B. ""Alcomax III" der britischen
Fa. James Neill Ltd., "Maxalco" oder "Coalnimax" der italienischen Fa. Sampas SpA und Centro Magnet! Permanent!
SpA und "Ticonal" der französischen Fa. Allevard Ugines. Die erwähnten Magnete haben sämtlich eine äußerst hohe
Sättungsremanenz (B ), die größer ist als 12 K Gauss
rc in
und eine relativ gelinge Koerzitivkraft H von wenig
über 600 Oersted. Die Kennlinie dieses Materials ist in Fig. 1 mit 1 bezeichnet.
Wenn das Magnetmaterial Aiico V bei geschlossenem Magnetkreis
in die Sättigung gebracht wird, entwickelt es eine außergewöhnliche dauermagnetische Leistung, die umgekehrt
proportional zu der Weite des Arbeitslufts^altes (Reluktanz)
ist. Ein Luftspalt wird stets dann benötigt, wenn das Magnetfeld außerhalb des von den Polstücken gebildeten
Kreises benötigt wird. Die Reichweite oder Feldtiefe eines magnetischen Kreises ist stets der Weite
des Luftspaltes (Abstand zwischen Nordpol und Südpcl) proportional. Zur Erzielung eirer akzeptablen magnetomotorischen
"Kraft (Wirksamkeit) muß der zweite Magnetkreis, dor einen Kern aus Alnico V aufweist, einen Luftspalt
aufweisen, dessen Weite um 1/5 kleiner ist als die Lange der Vorzugsachse des verwendeten Kernes, um
eine zu rroße Verringerung des Wertes B zv vermeiden.
rem
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Anisotrope keramische Magnete (Material auf der Basis von Ferriten, beispielsweise feingemahlenes und bei
erhöhter Temperatur gepreßtes und gebranntes Bariumoxyd, das anschließend in der Nähe seines Curiepunktes einem
Magnetfeld ausgesetzt wird) werden im folgenden als anisotropes Bariumferrit bezeichnet. Diese Bezeichnung
soll alle keramischen Materialien einschließen, welche einen maximalen BH-V/ert von 2,8 bis 3,2 Mega-Gauss
Oersted (im cgs-System) erzeugt, wie beispielsweise
IC "Ferroxdure II und III", "Sinterox II und III" der
italienischen Firmen Sampas SpA und Centro Magnet! Permanenti SpA sowie "Feroba II und III" der französischen
Fa. Allevard Ugines u.a.
Das erwähnte Material wird für die Herstellung von Ankergeräten
mit Dauermagneten mit gesteuertem Magnetfluß im allgemeinen wenig angewandt. Es hat einen relativ
geringen B -Wert, der etwa 1/4 desjenigen von Alnico V
X "Hl
betrag*; und einen außergewöhnlich hohen H -Wert, der,
wie Linie 2 in Fig. 1 zeigt, etwa dreimal größer ist als der oben erwähnte Wert oder noch größer, so daß
die remanente Flußdichte B in einem weiten Bereich
rem
von Luftspalten oder magnetischen Widerständen im wesentlichen
konstant bleibt und sich nur geringfügig ändert.
Andererseits entwickeln diejenigen magnetischen Haltevorrichtungen,
die mit Magneten aus anisotropem Bariumferrit arbeiten, infolge der geringen Remanenz lediglich
beschränkte Arbeitsleistungen. Geräte, die mit Magneten aus Alnico V arbeiten, ergeben infolge des erforderlichen
Ausgleichs bezüglich der Konstanthaltung
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der magnetischen Remanenz und der V/eite des Arbeitsluftspaltes nur bescheidene Leistungen. Vcn der V/eite des
Luftspaltes hängt andererseits die wirksame Größe des Magnetkreises (Feldtiefe) sowie das Ausmaß des Streuflusses
ab.
Die erfindungsgemäßen Haltevorrichtungen vermeiden die
Nachteile der bekannten Geräte. Sie haben eine wesentlich höhere magnetische Leistung und eine hohe mechanische
Stabilität und Betriebssicherheit.
Da kein Material existiert, das über eine so hohe Remanenz B verfügt wie das Alnico V und dabei eine Koerzitivkraft
H hat, die der des anisotropen Bariumferrits entspricht, wurde eine dauermagnetische Vorrichtung geschaffen,
in der beide Materialien gleichzeitig in zweckmäßiger gegenseitiger Abstimmung vorhanden sind. Dabei
lassen sich die Verhältnisse von Abmessungen und Leistung und Abmessungen und Feldtiefe wesentlich verbessern.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein einfaches Schema der erfindunr.sr.emäß
zu verwendenden. Magnetkreise. Der Dauermagnetkern 3 besteht aus isotropem Bariumferrit, das wegen
seiner magnetischen Eigenschaften nachfolgend als "nicht ummagnetisierbar" bezeichnet wird, wodurch angedeutet
werden soll, daß bei Verwendung des Gerätes der Magnetisierungszustand dieses Magnetkernes nicht geändert wird.
Der zv;eite Dauerrnagnetkern 4 1st vom Typ Alnico V. Er
wird im folgenden als "ummagnetisierbar" bezeichnet, um
hervorzuheben, daß der Kern 4 - im Unterschied zu dom
Magnetkern j5 - seinen Magnetisierungszustand bzw. seine
Polung beim Betrieb des Gerätes ändern kann. Dabei durch-
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läuft der Magnetkern 4 die halbe obere bzw. die halbe untere Hystereseschleife, um die magnetische Haltevorrichtung
zu aktivieren oder abzuschalten.
Der ummagnetisierbare Kern ist mit einer Wicklung 5 aus Kupfer oder einem anderen guten elektrischen Leiter
umgeben, die von einem Gleichstrom durchflossen wird. Die Strcinrlchtung des Gleichstromes ist umpolbar. Der
Gleichstrom wird jeweils für eine Zeitdauer eingeschaltet, die ausreicht, um den Kern 4 einen Halbzyklus seiner
Hystereseschleife durchlaufen zu lassen.
Beide Magnetkerne 3 und 4 wirken ,ruf ein gemeinsames
Polstück 6,mit dem sie an jeweils einem Pol in Berührung
stehen. An dem Polstück 6 liegt der Pol N des nicht ummagnetisierbaren Kernes 3 und der Pol S des ummagnetisierbaren
Kernes 4 an, wenn die Haltefläche 9 gemäß Fig. 2 entmagnetisiert ist. Bei dem in den Fig. 2 und 3
dargestellten Ausführungsbeispiel stehen die Polarisierungsrichtungen der Magnetkerne 3 ur<d 4 unter einem V/inkel
von 9c0 zueinander und berühren sich gegenseitig mit an-
2C einanderliegenden Flächen des rechtwinkligen Blockes
aus dem das lolstück 6 besteht.
Die geometrische Anordnung der einzelnen Teile der magnetischen Vorrichtung kann den Anforderungen des jeweiligen
Anwendungsfalles angepaßt v/erden, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen. Das Polstück 6 des magnetischen Kreises der in Fig. 2 dargestellten Haltevorrichtung
ist oberhalb des ummagnetisierbaren Kernes 4 über den nicht ummagnetisierbaren Kern 3 hinaus verlängert
und bildet einen ersten Polschuh mit direkter
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Induktion. Außerdem ist ein zweiter Polschuh 7 mit indirekter Induktion vorgesehen, der zusammen mit dem urnmagnetisierbaren
Kern h auf einem ferromagnetischen Joch 8 abgestützt ist. Wie am Beispiel der Fig. 4 noch erläutert
wird, bildet das Joch 8 im Falle mehrerer parallel· geschalteter Magnetkreise den Blechkranz für die Polschuhe
7 indirekter Induktion. Das Joch 8 besteht aus einem Material mit hoher magnetischer Permeabilität,
beispielsweise aus Eisen oder unlegiertem Stahl mit möglichst geringem Kohlenstoffgehalt. Der Kohlenstoffgehalt
soll z.B. geringer sein als 0,03 %· nie Polschuhe
6 und 7 des Magnetkreises bilden insgesamt, wie schematisch
in Fig. 3 gezeigt ist, die Arbeits- oder Haltefläche flir (ien ferromagnetischen Körper 10.
Fig. 2 zeigt den Magnetisierungszustand bei abgeschalteter Halteflache 9, bei dem beide Dauermagnetkerne 3
und 4 gleichsinnig polarisiert sind, während Fig. 3 den
Aktivierungszustand der Haltefläche 9 zum Festhalten
des ferromagnetischen Körpers 10 darstellt. Die beiden Kerne 3 und -4 sind dabei entgegengesetzt polarisiert,
so daß ihre Felder zum Festhalten des Gegenstandes 10 zusammenwirken bzw. sich addieren.
Im folgenden wird eine detailliertere Beschreibung der F'agnetkreise gegeben, wobei stets auf die in Fig. 2 und
3 dargestellten Verhältnisse Bezug genonnien wird, da
die beschriebenen Ausführui "■-·" '•'insichtlich ihrer grundsätzlichen
Wirkungsweise einander gleich sind.
Wenn der Polschuh 7 oder, im Falle mehrerer gleichartiger magnetischer Kreise, mehrere Polschuhe 7 gemäß Fig.
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auf dem Joch angeordnet sind, wird der ummagnetisierbare Kern montiert, indem eine bestimmte Anzahl von Magneten
dor erwähnten Art Alnico V mit bestimmtem Querschnitt,
bestimmten Profillängen und rechteckigen Umrissen in die Spule ''·<
eingebracht werden. Diese ist zuvor mit einer der Pollänge des ummagnetisierbaren Kernes 4 entsprechenden
Hölie bereitgestellt worden. Der ummagnetisierbare Kern wird während der Montage ständig im entmagnetisierten
Zustand gehalten.
Anschließend erfolgt die Montage des Polschuhs 6, indem
dieser auf den oberen Pol des ummagnetisierbaren Krns 4
aufgesetzt wird. Dadurch entsteht zwischen den inneren Wänden der Polschuhe 6 und 7 eine Nut, in die der Dauermagnetkern
3 eingelegt wird. Der Absolutwert der magnetischen Remanenz (gesamter B -Wert) muß dem Gesamtwert
I ti III
dr magnetischen Remanenz (gesamter B -Wert) des ummagnetisierbaren
Kernes genau entsprechen. Der nicht ummagnetisierbare
Kern 5 wird bis zum Sättigungszustand vormagnetisiert und eingebaut, was in Anbetracht des
hohen H -Wertes dieses Materials möglich ist.
In diesem Zustand herrscht in dem magnetischen Kreis ein erstes Magnetfeld, das in Fig. J>
mit H bezeichnet ist und die Haltefläche 9 aktiviert.
Nun wird die Spule kurzzeitig erregt, um den ummagnetisierbaren Kern 4 in den Sättigungszustand zu bringen,
damit dieser von nun an sein eigenes Dauermagnetfeld erzeugt. Die Magnetisierung dauert weniger als 0,01 Sek.
Die Stromrichtung sowie der Wickelsinn der Windungen der Spule 5 sind derart gewählt, daß ein elektromagnetisches
Feld 12 (Fig. 3) erzeugt wird, welches den ummagnetisierbaren
Kern 4 in der in Fig. 2 dargestellten V/eise polarisiert, so daß sich sein Magnetfeld über die Polstücke
6, 7 und 8 mit dem durch den Kern 3 erzeugten Magnetfeld summiert und dadurch die Flußdichte an der
Haltefläche 9 noch erhöht wird, wodurch sich die auf den Gegenstand 10 einwirkende Haltekraft erhöht. Während
der gesamten Aktivationszeit der Haltefläche fließt kein Strom in der Spule 5, so daß die gesamte Haltevorrichtung
so arbeitet, als wäre sie mit Dauermagneten ausge-V·/
stattet. Tatsächlich dient die Spule allein zur Steuerung
oder Umkehrung der Magnet'isierungsrichtung des ummagnetisierbaren
Kernes 4.
Zur Abschaltung der Haltefläche 9 und zum Loslösen des
ferromagnetischen Gegenstandes 10 wird die Spule 5 kurzfristig durch einen Strom erregt, dessen Richtung entgegengesetzt
zur Richtung des vorangehenden Stromes eingestellt ist. Hierdurch wird ein elektromagnetisches Feld
von sehr kurzer Dauer mit umgekehrten Pol^eichen erzeugt. Dieses dem remanenten Magnetismus entgegengesetzte Magnetfeld
bewirkt, wie in Fig. 2 angedeutet, daß der ummagnetisierbare Kern 4 eins der Polumkehr entsprechende halbe
^ Hysteresekurve durchläuft. Der Kern 4 erzeugt nunmehr
ein Dauermagnet/eId, welches auf das Feld des anderen
Kernes 3 über die Polstücke 6, 7 und 8 eine Anziehung ausübt, so daß die beiden Magnetfelder sich gemäß Fig. 2
kurzschließen und die Haltefläche 9 abgeschaltet wird.
Wird ein weiterer Stromstoß durch die Spule 5 mit entgegengesetzter
Richtung geschickt, so erfolgt eine erneute unmittelbare Umpolung (oder halbe Hysterese) des Kernes
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4, der v/ieder das in Flg. 3 abgebildete Magnetfeld 12
erzeugt, das sich dem Magnetfeld 11 des Kernes 3 überlagert und die Haltefläche 9 aktiviert.
Fig. 4 zeigt ein erstes praktisches Ausführungsbeispiel der Haltevorrichtung, deren Schema unter Bezugnahme auf
die Fig. 2 und 3 oben erläutert wurde. Das Beispiel der Fig. 4 unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 2 lediglich
dadurch, daß der magnetische Kreis verdoppelt ist, und da3 der einzige ummagnetisierbare Magnetkern
4 in den mittleren Schenkel gelegt ist. Beidseitig des Kernes 4 liegen die Dauermagnetkerne 3 mit horizontalen
Hagn^tlsierungsachsen. Die Kerne 3 sind zwischen dem
mittleren Polstück 6 und jeweils einem äußeren Polstück 7 angeordnet. Der ummagnetisierbare Kern 4 ist mit senkrechter
Polachse montiert. Bei der in Fig. 4 dargestellten Polung des Magnetkernes 4 sind die beiden Magnetkreise
jeweils kurzgeschlossen, so daß an der Haltefläche kein wesentlicher Magnetfluß auftritt.
Bei der Anordnung nach Fig. 4, die sich mechanisch am
besten für die Herstellung großer magnetischer Haltevorrichtungen eignet, haben die beiden nicht ummagnetisierbaren
Kerne 3 jev.'oils gleiche magnetische Remanenzwerte
(B, ), so daIi ihre Summe dem gesamten Remai.onzwert des
gemeinsamen Kernes 4 gleich ist. Die Kerne 3 sind die
Hüten zwischen dem mittleren Polstück 6 direkter Induktion
und den seitlichen Polstücken 7 indirekter Induktion eingebaut. Die Funktionsweise des magnetischen
Kreises in Fig. 4 ist die gleiche wie die Funktionsweise
der Vorrichtung nach den Fig. 2 und 3.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung hat eine Reihe
wichtiger Vorteile:
Bei gleicher Magnetkernmasse ergeben sich wesentlich höhere magnetische Leistungen als mit herkömmlichen
Haltevorrichtungen. Der ummagnetisierbare Kern 4, der
aus Alnico V besteht, arbeitet stets mit einer Reluktanz, die annähernd gleich Null ist und nicht vom Luftspalt
(Abstand zwischen Pol N und Pol S) der Haltefläche abhängt. Dies kommt beispielsweise in den Fig. 3 und 4
klar zum Ausdruck, wo man sieht, wie bei aktivierter Anlagefläche der Magnetkreis des ummagnetisierbaren Kernes
4 keine "Brüche" erleidet und sich, indem er sich mit dem Magnetkreis des nicht ummagnetisierbaren Kernes
3 summiert, über das zu haltende Material 10 schließt.
Bei abgeschalteter Anlagefläche (Fig. 2) schließt sich
dor "lar.netkreis über dei. nicht ummagnetisierbaren Kern
3, während sich beide Kerne gegenseitig anziehen.
Aus diesen Überlegungen folgt, daß bei der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung der ummagnetisierbare Kern 4
magnetische Leistungen aufbringt, welche d-r Remanenz
B sehr nahe kommen, wenn die Haltefläche des Magnet-
reni
kreises mit dem zu verankernden Körper 10 zusammenwirkt.
Bei einer Vorrichtung mit mehreren Magnetkreisen bewirken
diejenigen Kernbereiche, die bei aktivierter Haltefläch.e
nicht mit dem festzuhaltenden Material zusstnmenwirken,
zv/ar ein dem Luftspalt proportionales Abfallen des Remanenzwertes B genau zu dem Zeitpunkt, wenn
das elektromagnetische Feld der Spule 5 abgeschaltet wird, jedoch ist dieser Abfall angesichts der Unwirksamkeit
der mit der Haltefläche nicht zusammenwirkenden
■50 Bereiche praktisch gar nicht wahrnehmbar.
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Der Remanenzwert 3 dieser Kernbereiche oder der voll-
rem
ständigen Kerne wird andererseits vollständig erreicht, sobald die erste Umkehrung (oder halbe Hysterese) des
umkehrbaren Kernes 4 (oder der Kerne) erfolgt.
In anderen Fällen führt die Polumkehr des ummagnetisierbaren Kernes 4 immer zu diesem letzten Remanenzwert B
(Fig. 1) als Dauermagnet-Remanenz, auch wenn das Vorzeichen gegenüber den vorhergehenden umgekehrt ist. In
diesem Punkt wird der ummagnetisierbare Kern 4 jedesmal
dann betrieben, wenn der darüber angeordnete Bereich der Haltefläche mit dem festzuhaltenden Teil 10 zusammenwirkt.
Hieraus folgt, daß eine genaue Einstellung der Weite des Luftspal^es in bezug auf den ummagnetisierbaren Kern 4
nicht erforderlich ist. Der Luftspalt kann daher sehr groß gehalten werden. In dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 entspricht die Breite des Luftspaltes der polaren Länge des nicht ummagnetisierbaren Kernes j5· Auf diese
Weise kann man eine außergewöhnliche Reichweite oder wirksame Feldtiefe erzielen. Das Vorhandensein des Dauermagnetfeldes
des nicht ummagnetisierbaren Kernes ~5, dessen
globale Remanenz B derjenigen des ummagnetisierbaren Kernes 4 gleich ist, verdoppelt annähernd die durch den
Kern 4 auf die wirksame Anlagefläche einwirkende Intensität
der Feldstärke. Dies bedeutet, daß die Summe der beiden Dauermagnetfelder außerordentlich stark auf den
oberen Teil des Polschuhs oder der Polschuhe 7 mit indirekter Induktion und auf die Polschuhe 6 mit direkter
Induktion einwirkt, deren Querschnitte notfalls genau eingestellt werden. Die Folge davon ist eine so starke dauer-
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magnetische Haltekraft, wie sie mit den herkömmlichen magnetischen Haltegeräten bei weitem nicht erzielbar
ist. Ein Magnetkreis der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus Alnico V entwickelt magnetische Leistungen, die
gegenüber den besten aus demselben Magnetmaterial bestehenden Kreisen dreimal größer sind.
In Fig. 5 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Haltevorrichtung dargestellt. Diese arbeitt nach
dem in Fig. 4 abgebildeten Prinzip und ermögliche zahlreiche
konstruktive und zusammenbauliche Neuerungen.
In Fig. 5 sind die entsprechenden Tel .e mit den gleichen
Bezugszeichen versehen wie in Fig. 4. Die Polstücke 7 indirekter Induktion haben einen größeren Querschnitt
als bei den Fig. 2, 3 und 4>
da sie jeweils die Magnetflüsse zweier anliegender Magnetkreise leiten müssen.
Gemäß Fig. 5 sind sämtliche die Magnetflache bildenden
Teile mit der Grundplatte 8 durch Schrauben l8 bzw. I9 befestigt. Die Polschuhe 7 indirekter Induktion sind
direkt auf die Grundplatte 8 aufgesetzt. Sie haben Schraubbohrungen, in die die Ankerschrauben 18 bzw. I9 eingeschraubt
sind. Die Polstücke 6 sind auf den Dauerrnagnetkerneh 4 auf der Grundplatte 8 befestigt. Zu diesem Zweck
sind die Kerne 4 mit Durchgangsbohrungen versehen, durch die die Schrauben 19 hindurchführen. In die Vertiefungen
oder Arbeitsluftspalte sind Distanzstücke 20 aus paratnagnetisehem
Material eingelegt. Das Distanzstück 20 weist ein querverlaufendes Loch 21 auf, das mit einem
paramagnetischen Material ausgefüllt ist, beispielsweise mit einem Epoxydharz, das sämtliche vorhandenen Hohlräume
ausfüllt, so daß die gesamte Haltefläche durch-
gehend ist. Rechtwinklig durch die Polstiicke verlaufen
Zuganker 2j5 hindurch, die aus paramagnetischem Material
bestehen und mit Muttern ΡΛ gespannt sind.
Die so aufgebaute Haltevorrichtung hat eine Anlagefläche,
die eine Vielzahl paralleler zwischen Nuten oder Luft-Rpal
ton eingebauter Polschuhe aufweist. Die Polschuhe rind wechselseitig von indirekter und direkter Induktion
und können auf die oben geschilderte Weise aktiviert oder abgeschaltet werden.
Die so gebildete Dauermagnet-Haltefläche hat eine hohe
mechanische Stabilität. Die Haltevorrichtung hat ein geringes Gewicht und wenig Platzbedarf.
Eine derartige magnetische Haltevorrichtung kann insbesondere in der in Fig. 5 gezeigten Ausführung für Hebegeräte,
Lade- und Entladeköpfe in Gabelstaplern sowie generell zum Aufspannen benutzt v/erden, v/o es darauf an
kommt, eine Anlageflache wahlweise zu aktivieren oder
abzuschalten.
h~ii der. dargestellten Lösungen sind die Polschuhe über
den Korn oder über die nicht ummagnetisierbaren Kerne
hinaus nach. auSen verlängert. Dadurch ist es möglich,
oberhalb des nicht ummagnetisierbaren Kernes J>
eine entsprechende Schicht mit bearbeitbarem Material vorzusehen,
die im Verlauf des Einsatzes des Gerätes Nacharbeitungen der abgenutzten Anlageflache ermöglicht, ohne daß hierfür
eine zusätzliche Flächenplatte benötigt würde, wie dies bei den bekannten Geräten der Fall ist.
• ·
- 20 -
Bezüglich einer weiteren Ausführungsform des Gerätes sei
noch einmal auf die Fig. 2 und 3 Bezug genommen. Hier ist mit 5' gestrichelt eine Spule dargestellt, die den
nicht ummagnetisierbaren Kern J> umgibt. Die Spule 3>'
wird nur während der Aktivierungsdauer der Haltefläche 9 mit der Spule 5 des utnmagnetisierbaren Kernes 5
parallelgeschaltet, um den entmagnetisierenden Wirkungen, die das elektromagnetische Feld der Spule 5 auf
den nicht umkehrbaren Kern 3 ausüben würde, entgegenzuwirken und diese auszugleichen. Diese Ausführungsform
ermöglicht die Verwendung nicht ummagnetisierbarer Kerne aus Alnico V, wodurch die Haltefläche 9 eine größere
Haltekraft erzielt.
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Claims (5)
1. Ein- und ausschaltbare dauermagnetische Haltevorrichtung
für ferromagnetische Körper, mit mindestens zwei in einem zu einer Haltefläche hin offenen Magnetkreis liegenden
Dauermagneten, deren Magnetflüsse sich im eingeschalteten Zustand über die Haltefläche und einen an dieser anliegenden
fenomagnetischen Körper schließen, während sie
im ausgeschalteten Zustand in einem durch die beiden Dauermagnete und die anliegenden Polstücke gebildeten geschlossenen
magnetischen Kreis verlaufen, wobei zum Umschalten die Magnetisierungsrichtung des einen Dauermagneten
jeweils mittels eines Stromstoßes durch eine diesen umgebende Spulenwicklung umkehrbar ist, dadurch
gekennzeichnet , daß der ummagnetisierbare Dauermagnet (4) mit seiner Polachse rechtwinklig zur
Haltefläche (9) verläuft, während der nicht-ummagnetisierbare Dauermagnet (3) mit parallel zur Haltefläche verlaufender
Polachse angeordnet ist und mit seinen Polflächen an zwei parallelen Polstücken (6, 7) anliegt, die in dem
über die Haltefläche (9) zu schließenden Magnetkreis des ummagr.etisierbaren Dauermagneten (4) liegen.
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26.0Ua
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß drei rechtwinklig zur Haltefläche verlaufende parallele
Polstücke (6, 7) vorgesehen sind, von denen das mittlere Polstück (6) mit dem ummagnetisierbaren Dauermagneten
(4) in einer Flucht liegt, und daß zwischen dem mittleren Polstück (6) und jedem der seitlichen Polstücke (7) ein
nicht-ummagnetisierbarer Dauermagnet (3) querliegend angeordnet ist.
3· Haltevorrichtur g nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein gemeinsamer ferromagnetischer Träger (8) für mehrere im Abstand voneinander angeordnete mittlere
Polstücke (6) und seitliche Polstüc:e (7) vorgesehen ist,
daß zwischen den mittleren Polstücken (6) und den seitlichen Polstücken (7) Nuten vorhanden sind, daß jeweils
ein ununagnetisierbarer Dauermagnet (3) zwischen jedem mittleren Polstück (6) und dem Träger (8) angeordnet ist,
daß in jede Nut ein nicht-ummagnetisierbarer Dauermagnet (3) mit senkrecht zu den Polstücken gerichteter Polachse
eingelegt ist, daß die Stirnflächen der Polstücke (6, 7) die Haltefläche (9) bilden, welche abwechselnd mit entgegengesetzten
Polaritäten aktiviert und abgeschaltet werden kann, und daß die Polstücke und die ummagnetisierbaren
Dauermagnete (4) mittels Ankerschrauben (19) befestigt sind und den nicht-ummagnetisierbaren Dauermagneten (3)
Distanzstücke (20) aus amagnetischem Material überlagert sind und in Querrichtung mit einem Zuganker gehalten werden.
4. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Polstücke (6, 7) über die nichtummagnetisierbaren
Dauermagneten (3) hinaus in Richtung
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• · I
der Haltefläche (9) vorstehen.
5. Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlräume zwischen den Polstücken
(6, 7) bzw. den Dauermagneten (3, 4) mit einem Epoxydharz (23) ausgefüllt sind.
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