DE749194C

DE749194C - Verfahren zur Bekaempfung von Ameisen

Info

Publication number: DE749194C
Application number: DEF87139D
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Goetsch
Priority date: 1939-07-16
Filing date: 1939-07-16
Publication date: 1944-11-20

Description

(RGBl. Π S. 150)

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 20, NOVEMBER 1944.

REICHSPATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M749194 KLASSE 451 GRUPPE 3oi

F 87139 IVaj451

Dr. Wilhelm Goetsch in Breslau

ist als Erfinder genannt worden

Die Angabe des Patentinhabers unterbleibt

(VO. vom 15.1.44 — RGBLII S. 5) Verfahren zur Bekämpfung von Ameisen

Patentiert im Deutschen Reich vom 16. Juli 193g an Patenterteilung bekanntgemacht am 27. April 1944

Es ist bekannt, daß Ameisen mit zuckerhaltigen Giftködern bekämpft werden können. Es hat sich aber herausgestellt, daß die Ameisen nach kürzerer oder längerer Zeit diese Köder meiden und somit die Bekämpfungsmöglichkeit mit zuckerhaltigen Giftködern vollkommen verlorengeht.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Ameisen außer zuckerhaltigen pflanzlichen Säften und ähnlichen eine ganz besondere Vorliebe für Eiweiße aller Art besitzen. Wenn die Ameisen die weitere Annahme von zuckerhaltigen Ködern verweigern, gelingt es leicht, sie auf den Genuß von Ködern aus Eiweiß zu locken. Auf diese Beobachtung gründet sich das neue Verfahren, das darin besteht, daß man zur erfolgreichen Bekämpfung von Ameisen diese zuerst mit zuckerhaltigen Ködern zu bekämpfen versucht, und daß man dann* wenn die Tiere diese Köder nicht mehr annehmen, ihnen eiweißhaltige, ebenfalls vergiftete Köder vorlegt.

Aus führungsb ei spiele

Die Unwirksamkeit vergifteter Zuckerköder, wenn den Ameisen noch Eiweißnahrung, wie z. B. Blattläuse, zur Verfügung steht, ist aus dem Freilandversuch Beispiel 1 zu ersehen.

Beispiel 1

Erdnest am Wegrand; Blumenbeet von Wurzelläusen befallen.

15. 6. 1938. Mit vergiftetem Zuckerköder getränkte Läppchen werden an 10 verschiedenen Orten geboten; sie werden täglich neu getränkt.

21. 6. 1938. Um einen Kirschbaum herum wurden mit vergiftetem Zuckerköder getränkte

Pergamentstreifen geklebt, da bemerkt wurden war, daß die Gartenameisen sich dort Blattläuse hielten.

27. 6; T938/"Die Köderung wird eingestellt, da sie neben Aphidenbesuch im Freien offensichtlich ohne Erfolg ist.

Dagegen erzielte man, wie Beispiel 2 zeigt, eine völlige Abtötung derselben Ameisenart, wenn den Ameisen, um ihrem Abwechslungs-ο bedürfnis entgegenzukommen, gleichzeitig vergiftete Zucker- und Eiweißköder verabreicht wurden.

Beispiel 2
Erdnest.

υ. 9. 1938. Vergiftete Zucker- und Eiweißköder geboten. Nest ist nicht allzu groß, doch sehr lebhaft. Zahlreiche Puppen liegen umher.

13. 9. 1938. Vergiftete Zuckerköder neu.
14. 9. 1938. Gift erneuert. Noch keine Toten zu sehen.

16. 9. 1938. Nest immer noch da, doch schon vereinzelt Tote zu seilen. Vergiftete Zuckerköder erneuert und vergiftete Zuckerköder mit Eiweißköder.

21.9. 1938. Nest tot; Nachgraben ergab keine weiteren Toten, vielmehr konnte man eine andere Ameisenart in dem verlassenen Nest sehen, die Tote trugen.

Es wurden verwandt als Süßköder eine Zuckerlösung, die folgende Zusammensetzung aufweist:

Rohzucker 50%

Wasser 46,5%

Natriumarsenit 3,5%;

als Eiweißköder: zermahlene getrocknete Insekten mil der Giftkomponente des Süßköders, mit Natriumarsenit.

Als zweckmäßig erwies sich auch eine abwechselnde Fütterung von Mono- und Disacchariden, denen Eiweiß und lebensnotwendige Stoffe in flüssiger Form beigefügt werden. Als Eiweißköder eignet sich hierfür insbesondere Hefeextrakt.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Bekämpfung von Ameisen, dadurch gekennzeichnet, daß den Ameisen zuckerhaltige und eiweißhaltige Giftköder vorgelegt werden.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:

Trappmann, Schädlingsbekämpfung (1927),

s. 39;.