DE745310C - Verfahren zur Entkieselung von Tonerdesilikaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Entkieselung von Tonerdesilikaten Zwecks Verarbeitung von Tonerdesilikaten (Ton) auf reine Tonerde war es bisher erforderlich, den Ton mit Säuren aufzuschließen -und, die dabei unlöslich zurückbleibende Kieselsäure von den erhaltenen Lösungen abzutrennen. Diese letzteren wurden anschließend auf reine Tonerde weiterverarbeitet, wobei die aus wirtschaftlichen Gründen erforderliche, möglichst weitgehende Regenerierung der Aufschlußsäune die verfahren außerordentlich umständlich und kostspielig gestaltete.
• Andererseits ist bekannt, daß bei hohen Temperaturen im elektrischen Ofen Gemische von Kieselsäure (SiO2) und Kohle unter Bitdung von Siliciummonoxyd und Kohlenoxyd verflüchtigt werden. Es wurde nun gefunden, daß nach der Reaktionsgleichung A1203 . x Si 02-f - x C = Alp 03 - j- x Si 0 -i- x C O auch eine praktisch vollständige Verflüchtigung der in Tonerdesili'katen in gebundener Form vorliegenden Kiegelsäure in Form von SiO erfolgt, wenn man Gemische von Tonerdesidikaten und Kohlenstoff, in :denen auf ein Atom Silicium ein Atom Kohlenstoff kommt, auf höhe Temperaturen erhitzt, während: praktisch reine Tonerde hinterbleibt, die gegebenenfalls nur noch geringe Gehalte an reduzierten Metallen, insbesondere Eisen oder auch Calciumoxyd, als unschädliche, sämtlich aus dem Ausgangston stammende Verunreinigungen enthält. Läßt man die Umsetzung ohne Anwendung von Unterdruck vor sich gehen, so wird bei den 'dabei ' notwendigen Temperaturen von über zooo=' die Kieselsäure nur unvollkommen verflüchtigt, und die im Rückstand verbliebene geschmolzene Tonerde enthält stets noch einige Prozente Kieselsäure. Der für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens erforderliche Kohlenstoff wird zweckmäßig in Form von Graphit- oder Braunkohlenpulver zugegeben. Man kann an Stelle von Kohlenstoff vorteilhaft auch Silicium!-carbid verwenden, wobei jedoch für die Umsetzung nach der Gleichung die erforderliche Mindesttemperatur etwas höher als bei der Verwendung von Kohlenstoff ist.
• Im Hinblick darauf, dal:) unter den ange--inengunge gebenen Bedingungen n(Fe.O", T10. g gewisse uscv.) osydisch durch eBei das Reduktionsmittel mitreduziert werden, muß das letztere bei der praktischen Durchführung des vorliegenden Verfahrens in einem entsprechenden überschul3> über die durch die Reaktionsgleichungen gegebene Menge verwendet werden.
• Beispiele i. ioo Gewichtsteile eines bei 30o-' C getrockneten und gemahlenen Tons der Zusammensetzung 46,5SQ'o S102. 3 #,'o Al. 0j, 32,-2,72Ol'o Fe. 0j, 0,92°,S3 T10.. 0,,1.101'0 INIg0, i,io@o N0.0, Rest: Glühverlust, werden mit.io,5s Gewichtsteilen feinpulverigen Graphits vermischt, zu kleinen Formkörpern verpreßt und im Vakuum (2 mm H- abs.) während 6 Stunden auf 140o bis 150o C erhitzt. Aus dem sich entwickelnden, aus Siliciummonoxyd und Kohlenoxyd bestehenden Gasgemisch kann das Siliciummonoxyd in einer Vorlage kondensiert werden. Es hinterbleiben 3:4,7S Gewichtsteile eines Rückstandes, der aus 92,93°1ö A120;11 5,46°'o Fe, 1, 5 S 01'o Ti, 0,02o%0 SiO. besteht.
• 2. ioo Gewichtsteile eines getrockneten, feingemahlenen Tons der gleichen Zusam-

  menSetzung werden mit 2c)1 i Gewichtsteilen

  Braunkohlenpulver der Zusammensetzung

  5117 ' ,'o C,

  3;,93°o H20,

  1o,37!?ö Aschegehalt

  (Zusammensetzung der Asche-

  a. 18o»ö AL 0;,.

  @.9i@o SiÖ2,

  i,os0;o TiO-

  16, 1 8 1;:o Fe2O",

  0.360.'0 2I1:0,.

  3;,000`o Ca 0,

  1,0.; 'i3 -4.g0,

  43,15% S02)

  zu Formlingen verpreßt und anschließend

  zur Verkokung der Braunkohle 15 Minuten

  lang im Wasserstoffstrom auf i ooo- C er-

  hitzt. Die so vorbehandelten Formlinge wer-

  den dann im Vakuum (2 mm H- abs.) wäh-

  rend 6 Stunden auf 140o bis 150o-- C erhitzt.

  Es hinterbleiben 36,15 Gewichtsteile eines

  Rückstandes, bestehend aus

  89,40 010 A4.,03,

  6,19 0'o Fe,

  z,74 @'o Ca0,

  1,66 0'o Ti,

  0,0190"o Si 0-

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entkieselung von Tonerdesilikaten (Ton), dadurch gekennzeichnet, daß Gemische von Tonerdesilikaten mit Kohle unter Anwendung eines Unterdruckes auf so hohe Temperaturen erhitzt werden, daß praktisch die gesamte Kieselsäure in Form von S10 verflüchtigt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsc-erfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.