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Vorschubvorrichtung für Preßluftbohr- bzw. Schlaggeräte Die Erfindung
betrifft eine- Vorschubvorrichtung für Preßluftbohr- bzw. Schlaggeräte, bei welcher
ein kolbenartig ausgebildetes Preßluftgerät unter Bildung einer hinteren Kammer
für den Vorhut und einer vorderen Kammer für den Rückhub meinem beidseitig ,geschlossenen
Vorschubzylinder geführt ist und wobei die Zuleitung der Druck-Luft für das Preßluftgerät
vom Vorschubzylinderboden aus erfolgt. Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Bei
diesen erhält das Preßluftgerät jedoch die Antriebsluft unmittelbar aus dem Vorgchubzylinder.
Der Rückhub des Gerätes irn Vorschubzylinder erfolgt hydraulisch über die vordere
Vorschubzylinderkammer. Bei einer anderen Bauart ist das Preßluftgcrät mit beidseitigen
zylindrischen Verlängerungen in .den Zylinderdeckeln des Vorschubzylinders geführt.
Eine Unterteilung des Vorschubzyaders in zwei verschiedenen Aufgaben dienende Kammern
,erfolgt hierbei nicht. Auch bei dieser Bauart erhält das Preßluftgerät die Antriebsluft
unmittelbar aus dem Vorschubzylinder. Der rückwärtige Führungsansatz des Preßluftgerätes
dient als Auspuffleitung und besitzt eine mindestens dem Gesamtvorschub des Preßluftgerätes
entsprechende Länge. Bei einer dritten bekannten Bauart ist der Vorschubzylinder
an beiden Seiten offen. Der Vorschub erfolgt von Hand, während die Zuleitung der
Preßluft zum Preßluftgerät über eine zum Vorschub dienende rückwärtige Verlängerung
des Preßluftgerätes erfolgt. Diese Zuleitung muß in der Länge mindestens dem Gesamtvorschub
des Preßluftgerätes entsprechen.
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Erfindungsgemäß wird die erstgenannte Bauart der Vorschubvorrichtungen
dadurch verbessert, daß der Vorschubzylinderboden mit dem hinteren Zylinderdeckel
des Preßluftgerätes durch eine aus mehreren teleskopartig ineinander geführten,
jeweils wesentlich kürzer als der Gesamtvorschub bemessenen Rohrstücken bestehende
Leitung verbunden ist und daß die vordere und hintere Vorschubzylinderkammer und
die Zuleitung zum Preßluftgerät über ein vorzugsweise gemeinsames
Steuerorgan
(Mehrwegehahn) an die Preßluftzuleitung angeschlossen sind, derart, daß das Bohrgerät
und/oder eine der Vorschubzylinderkammern mit der Druckluftzuleitung bzw. der Außenluft
verbindbar sind. Vorliegende Erfindung betrifft somit eine Lösung, wie man ohne
Verlängerung der Gesamtbaulänge der erstgenannten Vorrichtung das # im Vorschubzylinder
geführte Preßluftgerät unabhängig vom Vorschub und Rückhub antreiben kann, sowie
weiterhin auch eine solche Lösung, die das Schalten des Vor- und Rückhubes sowie
den Antrieb des Preßluftgerätes je nach Bedarf gemeinsam oder getrennt von einem
Steuerorgan ermöglicht.
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Man hat auch bereits schon Bauarten vorgeschlagen, bei welchen für
Vorhub und Rückhub sowie für das Preßluftgerät jeweils besondere, von einem Steuerkörper
beeinflußte Leitungen vorgesehen sind. Der Steuerkörper sowie die Preßluftleitung
sind hierbei im Boden des Preßluftgerätes angeordnet. Das Preßluftgerät ist in der
axialen Verlängerung des Vorschubzylinders vor diesem. angeordnet und wird getragen
von einem besonderen, im Vorschubzylinder geführten Kolben, dessen Kolhenstange
etwa entsprechend der Gesamtlänge des Vorschubes bemessen ist. Durch -die Verwendung
dieses besonderen Vorschubkolbens erhält diese bekannte Vorrichtung eine besonders
große 'Baulänge, welche durch die erfindungsgemäße Lösung vermieden wird.
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Es sind ferner solche Vorschubvorrichtungen bekannt, bei welchen das
Preßluftgerät auf einem besonderen, 'im Vorschubzylinder geführten Kolben angeordnet
oder seitlich des Vorschubzylinders vorgesehen und durch besondere Gestänge, Hebel
o. dgl. mit dem im Vorschubzylinder geführten Kolben verbunden sind. Man hat hierbei
auch vorgeschlagen, zur Verringerung der Gesamtbaulänge den Vorschubzylinder aus
mehreren teleskopartig ineinander geführten Teilzylindern herzustellen. Die Erfindung
betrifft nicht Vorschubvorrichtungen dieser Bauarten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch die Vorschubvorrichtung mit
eingebautem Bohrwerkzeug, Fig. 2. zeigt eine Besonderheit, - Fig.3 bis 5 zeigen
Stellungen des Mehrwegehahns.
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Der Vorschubzylinder i ist durch, die Deckel 2 und 3 an beiden Enden
verschlossen. In dem Vorschubzylinder ist das Preßluftgerät, z. B. eine Bohrmaschine
4; geführt. Die Führungsleiste 5 hindert die Bohrmaschine an einer Eigendrehung
gegenüber dem Vorschubzylinder. Der Zylinderdeckel 6 der Bohrmaschine q. ist als
Kolben ausgebildet, so daß die Bohrmaschine insgesamt als Kolben des Vorschubzylinders
wirkt. Durch die Bohrmaschine 4 wird der Vorschubzylinder in eine vordere Zylinderkammer
7 und eine hintere Zylinderkammer 8 unterteilt.
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Mit dem Zylinderdeckel 2 ist das Steuergehäuse eines Mehrwegehahns
9 verbunden. Die Preßluftzuleitung ist an das Steuergehäuse so angeschlossen, daß
die Druckluft bei io eintritt. Je nach der Stellung des Mehrwegehahns tritt nun
die Luft unmittelbar in den Zylinderraum 8 oder über die Leitung i i in den vorderen
Zylinderraum 7 ein und bewirkt dadurch entweder den Vorschub oder das Zurückholen
der Bohrmaschine einsch ließlich des Bohrers 12. -Während der Beaufschlagung der
einen Vor schubzylinderkamm:er ist die andere Vorschubzylinderkammer über den Mehrwegehahn
mit der Außenluft verbunden, wie dies aus den Fig.3 bis 5 zu ersehen ist. In dem
vorderen Zylinderdeckel 3 ist außerdem noch ein Drehschieber 13 vorgesehen, über
welchen die Zylinderkammer 7 mit der Außenluft unmittelbar verbunden werden kann.
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Die Beaufschlagung der Bohrmaschine q mit Preßluft erfolgt ebenfalls
von dem Mehrwegehähn 9 aus, und zwar über die Leitung 1 4. und die zwischen dem
Vorschubzylinderdeckel2 und dem Zylinderdeckel 6 der Bohrmaschine vorgesehene, durch
den Vorschubzylinderrau@m 8 hindurchgeführte Leitung 15. Diese Leitung 15 setzt
sich aüs teleskopartig ineinander schiebbaren, vergleichsweise kurzen Rohrabschnitten
zusammen.
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Das im Zylinderboden 2 befestigte Rohrstück 16 ist so angeordnet,
daß es mit dem größten Teil seiner Länge außerhalb der Zylinderkammer 8 liegt. Hierdurch
wird erreicht. daß bei dem Zurückholen der Bohrmasch'ine diese bis nahe an den Zylinderdackel
2 herangeführt werden kann, während sich die Teleskopstücke der Leitung 15 in das
Rohrstück-16 einlagern. Durch diese Ausbildung ist erreicht, daß mit dem einzigen
Steuerglied 9 Vorschub, Rückhub und die Bohrmaschine becinflußt werden können.
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Das im Durchmesser kleinste Teleskop. rohr 17 ist in dem Zylinderdeckel
6 der Bohrmaschine unter Zwischenschaltung einer Gummiabfederung elastisch gelagert.
Die die Bohrmaschine beaufschlagende Luft verläßt diese nach ihrer Arbeitsleistung
durch im vorderen Maschinengehäuse vorgesehene Schlitze (nicht dargestellt). Die
Luft kann über den Drehschieber 13 aus der Zylinderkammer 7 ins Freie entweichen.
Beim Zurückholen der Bohrmaschine wird der Drehschieber 13 geschlossen.
Wie
Fig.2 zeigt, sind die Rohrstücke der Luftzuleitung 15 in ihrer Relativbewegung zueinander
begrenzt. So besitzt z. B. das eine Rohrstück einen Bund 18. Aus dem anderen Rohrstück
werden Wandteile i9 nach einwärts gebogen, welche hinter den Bund 18 greifen. Diese
Begrenzung der Relativbewegung kann auch in anderer Weise erfolgen. Auch können
die einzelnen Rohrstücke der Leitung gegen eine Drehung in Umfangsrichtung gegeneinander
gesichert bzw. geführt .sein.
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Fig.3 bis 5 zeigen Querschnitte in schematischer Darstellung durch
den Mehrwegehahn. Die Luftkanäle in diesem Mehrwegehä.hn sind in ihrer Form und
in ihren Abmessungen derart unterschiedlich gehalten, daß der mengenmäßige Zutritt
von Preßluft neben den verschiedensten Schaltmöglichkeiten geregelt werden kann.
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Am vorderen Ende des Vorschubzylinders ist ein Sprengbolzen 2o mit
dem Zylinder gelenkig verbunden. Dieser Sprengbolzen wird in eine Gesteinsbohrung
hineingesteckt und durch Aufweiten festgeklemmt. An dem Bodenstück 2 i des
am entgegengesetzten Ende des Vorschubzylinders vorgesehenen Rohrstückes 16
sind Führungsrohre 22 über Kreuz angeordnet. Diese Führungen dienen zum: Einstecken
und Festklemmen von Halte- bzw. Stützstangen.
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Die Erfindung ist für Preßluftbohr- bzw. Schlaggeräte beliebiger Art
anwendbar, z. B. sowohl bei drehend als auch bei schlagend wirkenden Bohrgeräten.