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Verfahren zur Herstellung der Druckplatten einer Kondensatorsäule
Die Vereinigung mehrerer Einzelkondensatoren zu einer sog. Kondensatorsäule erfolgte
bisher in der Weise, daß mehrere mit ihren flachen Seiten neben- oder übereinander
angeordnete Einzelkondensatoren durch Druckplatten und durch diese Druckplatten
miteinander verbindende Haltebänder zusammengehalten wurden. Die unter einer bestimmten
Druckwirkung stehenden Einzelkondensatoren bedingten die Anwendung von verhältnismäßig
starkwandigen Druckplatten, die so bemessen sein müssen, daß eine Durchbiegung vermieden
wird.
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Es ist bereits bekannt, die übereinandergestapelten Wickel vor dem
Einbau in ein Gehäuse mit einer Blechbandage zu umgeben, wobei Druckbleche benutzt
werden, um deren einseitige Abbiegungen die Bandagen zwecks Befestigungen herumgebogen
sind. Diese Druckbleche können keinen wesentlichen Druck bzw. keine wesentliche
Biegebeanspruchung aushalten, da die Bleche nur in einer Richtung abgebogen sind,
so daß in der anderen Achsenrichtung das Widerstandsmoment keineswegs erhöht wird.
Bei den bekannten Ausführungen dient im wesentlichen ein zentral angeordneter Bolzen
oder das Gehäuse selbst als mechanischer Halt für die Wickelelemente.
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Beim Gegenstand der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur
Herstellung der Druckplatten einer Kondensatorsäule, zwischen denen die aufeinandergeschichteten
Einzelkondensatoren zusammengepreßt werden und die aus einem kastenartigen Gebilde
aus Blech bestehen, dessen Wandungen durch Aufbiegen der Längskanten hergestellt
sind. Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß eine rechteckige Platte
an zwei gegenüberliegenden Seiten (Querseiten) mit Einschnitten versehen wird, die
parallel zu den beiden anderen Seiten (Längsseiten) verlaufen, daß darauf diese
Seiten um die Verbindungslinien der gegenüberliegenden Einschnitte senkrecht aufgebogen
und
nach dem Aufbiegen um 18o' gefaltet werden, daß alsdann die
überstehenden Enden der gefalteten Längsseiten nach innen abgebogen werden und daß
schließlich die überstehenden Teile der eingeschnittenen Seiten (Querseiten) der
Blechplatte rechtwinkelig nach oben abgebogen sowie um i8o° gefaltet und um die
abgebogenen Enden der Längsseiten herumgelegt werden.
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Es sind auch Druckplatten bekannt, deren Plattenränder rechtwinkelig
abgebogen sind, wobei die Ecken der Bleche ausgeschnitten sind; so daß die umgebogenen
Ränder sich wieder aufbiegen können. Das kann bei den Druckplatten, die gemäß der
Erfindung hergestellt sind, nicht eintreten. Eine gleich feste Druckplatte würde
also nur durch eine massive Platte erreicht werden, der gegenüber die gekennzeichnete
Druckplatte gemäß der Erfindung eine wesentliche Vereinfachung und Materialersparnis
bedeutet. Diese Druckplatten, welche kastenartige Gebilde darstellen, besitzen gegenüber
den bekannten Platten ein wesentlich erhöhtes Widerstandsmoment, insbesondere hin-
. sichtlich der in der Ebene des Kastenbodens liegenden Achse.
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Die Herstellung der Druckplatten durch ein-oder mehrmaliges Zusammenfalten
von Blechtafeln gestattet auch die Anbringung einer Isolierung für die mechanischen
Teile mit einfachsten Mitteln in der Weise, daß die abzukantenden bzw. zu faltenden
Metallteile gleichzeitig mit auf ihnen aufzubringenden Isolierschichten, z. B. aus
Preßspan usw., gefaltet werden, so daß die Befestigung dieser ebenfalls aus dünnem
Plattenmaterial bestehenden Isolierteile gleichzeitig durch das Umfalten der Metallteile
erfolgt.
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In einer besonders vorteilhaften Verwendung der Druckplatten wird
man diese derart anordnen, daß die rechtwinklig abgebogenen Kanten zur Abstützung
der Kondensatorsäulen gegeneinander und bzw. oder der Kondensatorsäulen gegen Gehäuse
Verwendung finden. Die zu diesem Zweck vorgesehenen Verbindungen (Schrauben usw.)
sind so angeordnet, daß dieselben außer zur Verbindung der Säulen untereinander
die Steifigkeit der an sich festen Druckplatte erhöhen, weiterhin zur Aufnahme von
Distanzstücken dienen, um die Isolationsabstände zwischen den Säulen bei besonders
hohen Spannungen zu vergrößern, und schließlich zu gleicher Zeit die Haltebänder
zwischen den Druckplatten zur Abstützung der Kondensatorelemente mit den Druckplatten
verbinden.
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Durch Aneinanderschrauben der abgekanteten Druckplattenteile zweier
Nachbarsäulen läßt sich eine mechanisch sehr widerstandsfähige Konstruktion erreichen,
so daß besondere, die Kondensatorsäulen abstützende Vorrichtungen vermieden werden.
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Ausführungs- und Anwendungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Abb. i zeigt eine Säule im Schnitt, Abb. 2 veranschaulicht vier neben-
und übereinander angeordnete Kondensatorsäulen in Ansicht; Abb. 3 veranschaulicht
die Herstellung einer Druckplatte in der Reihenfolge der Bearbeitung.
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Die Druckplatten i sind durch Haltebänder 2 mittels Schrauben o. dgl.
verbunden. Zwischen den Druckplatten befinden sich die Kondensatorelemente 3. Die
Befestigung der Druckplatten untereinander erfolgt durch Schrauben 4. Zur Vergrößerung
des Isolationsbestandes zwischen den Säulen können Distanzringe 5 vorgesehen werden,
welche durch die gleichen Schrauben gehalten werden, welche die Druckplatten verbinden.
Zur Abstandhaltung der Kondensatorsäule gegen das Gehäuse sind Distanzringe 6 vorgesehen.
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In Abb.3 ist die Herstellung einer Druckplatte in der Reihenfolge
der Herstellung zur Darstellung gebracht. Die Falz- und Abkantkanten sind gestrichelt
dargestellt. Ausgangsmaterial ist eine dünnwandige, rechteckige Blechtafel
7, die an zwei gegenüberliegenden Querseiten mit je zwei Einschnitten 8 versehen
ist, die parallel zu den beiden anderen Seiten, den Längsseiten, der Blechtafel
verlaufen. Zunächst werden die Längsseiten gefaltet und abgekantet. Die Anzahl der
Faltungen hängt von der späteren Belastung der Druckplatte ab. In vorliegendem Beispiel
ist eine einfache Faltung angenommen, bei der die Längsseiten der Platte, die parallel
zu den Einschnitten verlaufen, senkrecht aufgebogen und nach dem Aufbiegen um 18o°
gefaltet werden. Die überstehenden Enden der gefalteten Längsseiten werden rechtwinklig
nach innen abgebogen und die überstehenden Teile der anderen Seiten, d. h. der angeschnittenen
Seiten der Blechplatte, rechtwinklig nach oben abgebogen, dann um 18o' gefaltet
und dabei um die abgebogenen Enden der Längsseiten herumgelegt. Durch die letzte
Faltung wird die Druckplatte zu einem geschlossenen, nach einer Seite offenen Kasten,
der vollständig steif ist, ohne daß eine weitere Verbindung der Blechränder untereinander
oder dieser mit dem Boden durch Verschraubung, Vernietung oder Schweißung erforderlich
ist.
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Außer dieser vom konstruktiven Standpunkt aus zweckmäßigen Ausbildung
der Kondensatorsäulen besteht auch noch der weitere Vorteil, daß die gekennzeichneten
Druckplatten und Isolierteile aus handelsüblichen dünnwandigen Blechen oder dünnwandigen
Isolierstreifen hergestellt werden können, so daß auch vom Standpunkt einer schnellen
Beschaffung sowie vom Standpunkt einer einfachen Lagerhaltung der unverarbeiteten
Ausgangsmaterialien besonders günstige Bedingungen durch die Anwendung der Mittel
der Erfindung vorliegen.