DE74402C - Verfahren zum Reinigen von elektrolytisch zu überziehenden Metallen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von elektrolytisch zu überziehenden MetallenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Apparat zum Ueberziehen und Reinigen
bezw. Beizen von Metallen, bei welchem der mit Hülfe des elektrischen Stromes zu überziehende
Metallgegenstand in die zur Metallabscheidung zu benutzende Lösung eintaucht, gebeizt und als Anode bei dem galvanischen
Ueberzugsverfahren benutzt wird.
Zu nachstehender Erläuterung desselben mögen für die zu behandelnden Metallgegenstände
als Beispiel Metallplatten gewählt werden, und zwar, sowohl für das Verfahren, als
auch für den Apparat. Selbstverständlich kann man diese Erfindung auch auf anders gestaltete
Metallgegenstände in gleicher Weise anwenden. Die zu benutzende Lösung ist entweder sauer
oder neutral; so kann man eine saure Eisensulfatlösung mit Vortheil in Benutzung nehmen:
Bei der gewöhnlich üblichen Behandlungsweise von zu überziehenden Platten, ohne Anwendung
von Elektricität ist eine beständige Erneuerung oder Ergänzung der Säure nothwendig,
was nicht zu unterschätzende Kosten veranlafst. Zuweilen hat man die unbrauchbar
gewordene Beizflüssigkeit in der Weise verarbeitet, dafs das gelöste Eisen entfernt und
die Säure, z. B. Salzsäure, zur Wiederbenutzung wiedergewonnen wird, aber in jedem Fall werden
zur Erhaltung der Beizflüssigkeit Kosten nothwendig. Mit Hülfe der vorliegenden Er-.
findung wird diesen Uebelständen begegnet und das Verfahren billiger gemacht und erleichtert.
Ein zur Ausführung desselben geeigneter Apparat ist durch beiliegende Zeichnung veranschaulicht.
Fig. ι und 2 zeigen in oberer Ansicht und
Längsschnitt einen Behälter B, zur Aufnahme der zu reinigenden oder zu beizenden Metallplatten E, die in dem Verfahren als Anoden
dienen sollen. Abwechselnd mit diesen sind die Kathoden K angeordnet. Die Anoden
schliefsen sich an die positive Polleitung P, die Kathoden an die negative Polleitung N einer
Elektricitätsquelle F an. Auf Grund dieser Anordnung werden mit Hülfe dieses Apparates
die zu behandelnden Metallplatten oder -Gegenstände gereinigt bezw. gebeizt. Wenn jedoch
der Säuregehalt des Bades beständig erhalten werden soll, so kann dieses geschehen, indem
man eine oder mehrere unlösliche, beliebig gestaltete (z. B. Kohlen-) Anoden 5 oder S1 anordnet.
Wenn man die Metallplatten E als Anoden einordnet, werden die Anoden 511 als
solche sich nur dann bethätigen können, wenn sie von den Platten E berührt werden, während
die Anode 5 als solche ihre Thätigkeit so lange beständig ausübt, als dieselbe, wie
veranschaulicht, mit der Stromleitung in Verbindung ist.
Fig. ia, 2 a, 3, 4, 5 und 6 zeigen Einzelheiten
eines Apparates, mittels dessen die Behandlung der Metallgegenstände oder -Platten schnell und
mit Sicherheit erfolgen kann, indem bei dem Einordnen der zu reinigenden bezw. zu beizenden
Metallgegenstände als Anoden, und bei der Herstellung des nothwendigen elektrischen
Contactes, was sehr wichtig ist, keine Zeit verloren wird.
Fig. ia zeigt einen solchen Apparat in schaubildlicher
Darstellung; Fig. 2 a und 3 sind Querschnitte des Apparates in abgeänderten Anordnungen, während Fig. 4 die Ansicht
eines Stückes des Behälters A darstellt. Fig. 5 bezw. 6 zeigen in vergröfsertem Mafsstab die
aus Fig. ι a und ib bezw. 3 ersichtlichen Verbindungen.
Die Platten E, deren Oberflächen mit Hülfe des elektrischen Stromes gereinigt
und mit Metallüberzug versehen werden sollen, werden als Anoden benutzt. Die Kathoden
sind mit K bezeichnet. Die Platten E können leicht entfernt werden. Der Behälter A wird
aus einem nicht leitenden Material, zweckmäfsig aus Thon hergestellt. Dieser Behälter A kann
entweder zur Aufnahme der Lösung dienen, kann aber auch perforirt und alsdann in einem
äufseren Behälter B aus Holz oder anderem passenden Material eingestellt sein. Auf zwei
Innenseiten des Behälters A sind Führungen α1
angeordnet, welche sich ununterbrochen die ganze Seitenhöhe entlang hin erstrecken oder
zur ungehinderten Vertheilung der Flüssigkeit Lücken α2 besitzen können. In diesen Führungen
a1 sind Contacte a3 aus Metall (Fig. 5)
oder für Anoden aus Kohle oder einem anderen unlöslichen Material derart angeordnet,
dafs die in die Führungen eingebrachten Kathoden K und Anoden E gegen diese Contactstücke
a3 sich anlegen und so durch die Verbindungsdrähte
e2 und A·2 in leitender Verbindung
mit den Leitungen E1 und K1 stehen.
Die Contactstücke a3 sind durch die Verbindungsdrähte
e2 und k2, an welchen sie sich in
geeigneter Weise, so durch Klemmschrauben <z4, anschliefsen, abwechselnd mit den verschiedenen
Leitungen verbunden. Diese Verbindung kann auf einer oder auf beiden Gefäfsseiten stattfinden.
Die Leitungsdrähte E1 und K1 werden von den mit den Isolatoren b2 ausgestatteten
Armen b1 getragen. Diese Isolatoren können zum Hineinlegen der Leitungen U-förmig
(Fig. ia) sein. Dieselben können aber auch Ringgestalt b 3, Fig. 3, besitzen, in welchem
Fall die Leitungen hindurchgeführt werden. An dem unteren Ende der Führungen a1
sind Vorsprünge α5 angeordnet, auf welchen
die Platten mit ihren unteren Ecken oder Kanten aufruhen, und der Behälter A mag
Füfse aa besitzen. Die Führungen a\ welche
in verschiedener Weise, so z. B. wie in Fig. 5 bei a* gezeigt ist, gestaltet sein mögen, können
auch von Rinnen in der Behälterinnenwand gebildet werden; auch kann der Behälter A
ohne Boden hergestellt sein. Wenn Kohlenoder unlösliche Contactstücke anstatt Metallcontactstücke
für die Platten E benutzt werden, können unlösliche Hülfsanoden gebildet oder
auch besondere unlösliche oder Kohlenanoden in passenden Führungen oder Rinnen eingeordnet
werden.
Die Platten kann man auch direct in den Führungen bezw. in der Seitenwand des Behälters
A ohne Contactstücke α8 anordnen und
die Verbindung mit der Stromleitung E' bezw. K1 auf einfache Weise (Fig. 3 und 4)
mittels Verbindungsdrähte oder - Streifen e3 k3
oder in ähnlicher Weise bewirken, indem dieselben mit einem Ende um die Leitungen E1 K1
herumgebogen und mit dem anderen etwa gegabelten Ende e4 bezw. ki auf die Platten aufgesetzt
bezw. aufgedrückt sein können. Bei solcher Anordnung kann man nach einfachem Aufbiegen der gegabelten Enden die Platten
mit Leichtigkeit entfernen bezw. auswechseln. Diese Verbindungen und die Contactstücke
werden von Zeit zu Zeit, sobald sie zerfressen sind, entfernt. Wenn längere Platten als gewöhnliche
Zinnplatten gebeizt werden sollen, und wenn dieselben Neigung haben, mit den Kathoden in Berührung zu kommen, können
Zwischenstücke aus nichtleitendem Material an der Innengefäfswandung angebracht oder letztere
selbst mit entsprechenden Vorsprangen ausgestattet werden.
Die Anordnungsweisen und Formen der Contactstücke können selbstverständlich Aenderungen
erfahren; denn es ist einleuchtend, dafs es eine Anzahl gleichwirkender Anoden giebt,
bei welchen die Platten einfach entfernt und auch in die beabsichtigte Stellung gebracht
werden können.
Nöthigenfalls kann man auch die Lösung erhitzen und alsdann das Aufsengefäfs B aus
anderem geeigneten Material als aus Holz anfertigen oder auch innerhalb desselben zwischen
Aufsen- und Innengefäfs Circulationsrohre anordnen.
Die unlöslichen Hülfsanoden werden zu dem Zweck angewendet, um zu verhindern, dafs
die Lösung neutral wird, was der Fall sein würde, wenn die zu reinigenden Metalle, welche
löslich sind, allein als Anode benutzt würden. Die Hülfsanoden müssen aulserdem unlöslich
sein, da bei Anwendung von löslichen Anoden allein ebenfalls durch Auflösen von Anodenmetall
in der sauren Lösung letztere leicht neutral wird, ehe Abscheidung an den Kathoden
erfolgt. Die unlöslichen Anoden dagegen bewirken eine Scheidung der Salze in Säure
und Metall, welches an den Kathoden sich ablagert, während die Säure von den unlöslichen
Anoden eben wegen ihrer Unlöslichkeit nicht abgestumpft werden kann. Es wird auch in
der Praxis z. B. beim Beizen von Metallgegenständen, da letztere entweder aus Eisen bestehen,
meistens aber mehr oder weniger eisenhaltig sein werden, durch die Anwendung der.
unlöslichen Hülfsanoden kein weiteres Eisen in die Lösung eingeführt, so dafs bei der elektro-
lytischen Wirkung unter Anwendung solcher unlöslichen Hülfsanoden Eisen an den Kathoden
abgeschieden und so das Beizbad vor einem übermäfsigen Eisengehalt bewahrt wird.
Bei Anwendung löslicher Hülfsanoden würde Metall dieser Anoden in Lösung gehen und an
den Kathoden eher ausgeschieden werden, als Eisen, so dafs der Eisengehalt der Lösung bei
ihrem Gebrauch stetig wachsen und nicht abnehmen wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: ,
Verfahren zur Behandlung bezw. zum Reinigen und Beizen von elektrolytisch zu überziehenden Metallgegenstände^ dadurch gekennzeichnet, dafs dieselben in Verbindung mit Hülfsanoden (S S1) aus Kohle oder einem anderen unlöslichen Material als Anoden (E) unter Mitanwendung von Kathoden (K) benutzt werden zu dem Zweck, den Säuregehalt des Bades möglichst beständig zu erhalten.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE74402C true DE74402C (de) |
Family
ID=347452
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT74402D Expired - Lifetime DE74402C (de) | Verfahren zum Reinigen von elektrolytisch zu überziehenden Metallen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE74402C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4967800A (en) * | 1989-01-23 | 1990-11-06 | American Maplan Corporation | Secondary confinement pipe having segments with interlocking rib and groove joints and coextruded sealant layers #4 |
US5682926A (en) * | 1992-02-13 | 1997-11-04 | Perttula; Jukka | Channel system with a cross-section with rounded corners and method for manufacturing elements therein |
US5875821A (en) * | 1996-01-29 | 1999-03-02 | Dumser Mettallbau Gmbh & Co. Kg | Housing for receiving individual components of a heating or cooling installation |
-
0
- DE DENDAT74402D patent/DE74402C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4967800A (en) * | 1989-01-23 | 1990-11-06 | American Maplan Corporation | Secondary confinement pipe having segments with interlocking rib and groove joints and coextruded sealant layers #4 |
US5682926A (en) * | 1992-02-13 | 1997-11-04 | Perttula; Jukka | Channel system with a cross-section with rounded corners and method for manufacturing elements therein |
US5875821A (en) * | 1996-01-29 | 1999-03-02 | Dumser Mettallbau Gmbh & Co. Kg | Housing for receiving individual components of a heating or cooling installation |
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