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Einseitiger photoelektrischer Mosaikschirm für speichernde Bildsenderöhren
Die einseitigen Bildwurfschirme speichernder Bildsenderöhren setzen sich bekanntlich
aus einer Vielzahl photoelektrisch aktivierter Elemente zusammen, die auf eine äußerst
dünne Isolationsschicht aufgebracht sind. Als Verstärkung für diese normalerweise
aus Glimmer bestehende Schicht kann eine zweite metallisierte Glimmerschicht oder
aber eine rein metallische Platte dienen. Zur Befestigung der Isolationsschicht
sind Halterungen erforderlich, die auf die dem Bildwurf ausgesetzte Seite übergreifen.
Um a15o zu verhindern, daß diese Halterungen den Bildeindruck beeinträchtigen, werden
sie am Rande des Schirmes angebracht, so daß also ein gewisser Schirmteil für die
Bildübertragung verlorengeht. Will man nun .ein bestimmt vorgegebenes Bildmaß übertragen,
so ist das nur durch Vergrößerung der Mosaikelektrode, die eine Vergrößerung der
Röhre in sich schließt, möglich. Die störende Wirkung der am Rande der Mosaikelemente
angebrachten Halterungen ist darauf zurückzuführen, daß infolge des Auftreffens
der Abtastelektronen auf die Halterungen, die bei der Abtastung sich einstellende
elektrische Ladung der über einen hohen Widerstand mit einem Punkt festen Potentiajs
verbundenen Signalelektrode und dadurch das Potential dieser Elektrode sich ändert.
Außerdem werden die Halterungen beim Weiterbewegen des Abtastbündels durch von diesem
herrührende Streuelektronen sowie durch an der Auftreffstelle mit dem Schirm reflektierte
Elektronen getroffen, so daß ein abklingender Stromübergang zur Wiedereinstellung
des normalen Zustandes stattfindet und infolgedessen hinter dem Ort des Störteils
im übertragenen Bild eine allmählich
sich verwischende, die Klarheit
des Bildes seht- beeinträchtigende Spur entstellt. Eine einwandfreie Bildwiedergabe
mit einer solchen Röhre erfordert deshalb .eile Beschränkung des Bildformats auf
einen "feil der Oberfläche des Mosaikschirmes, der durch die Ausdehnung der Spurwirkung
beschränkt ist. Der unbenutzte Randteil des Schirmes. ist deshalb erheblich breiter,
als nur zum Anbringen der Halterungsteile erforderlich wäre.
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Zweck der Er f ndung ist, die erwähnte 1-achwirkung bei in der wirksamen
Bildfläche liegenden Halterungen zu beseitigen, so daß die benutzbare Schirmfläche
nicht durch das Vorhandensein der Halterungen unnötig eingeschränkt wird. Erfindungsgemäß
bestehen die Halterungen aus einem Material, dessen Sekundäremissionsfähigkeit nach
Aktivierung der Mosaikelektrode annähernd dieselbe' ist wie diejenige der Mosaikelemente.
Hierdurch wird erreicht, daß sich das beim Auftreffen des Bündels auf die Halterungen
zufolge der Sekundäremission entstehende Ruhepotential nicht wesentlich gegenüber
dem Ruhepotential der Mosaikelemente unterscheidet.
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Die photoelektrische Schicht besteht meistens aus einem Überzug aus
oxydierten und aktivierten Silberteilchen. In diesem Falle wird zweckmäßig für die
Halterungsteile Konstantan ver-vendet. Auch Silber und Kupfer sind geeignet, -wenn
auch mechanisch weniger gut als Konstantan.
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Um ein besonders gutes Anliegen der den gemeinsamen Kondensatorbelag
bildenden Signalelektrode alt der Emissionsschicht zu gewährleisten, -wird bekanntlich
die dem Bildwurf entgegengesetzte Seite der Isolationsschicht mit einem Metallüberzug
versehen. Dieser Überzug bildet dann die eigentliche Signalelektrode, und die Metallplatte
dient nur als Träger der Isolationsschicht. Zweckmäßig werden die metallisierte
Isolierplatte und die Trägerplatte gegenseitig fest verankert, derart, daß die Metallisierung
immer in gut leitender Verbindung mit der Trägerplatte bleibt. Die für diese Verankerung
verwendeten Metallteile, z. B.. Nieten oder Schrauben, werden zweckmäßig aus demselben
Material -wie die Randhaken hergestellt. Sie können gleichzeitig zur Verbindung
des Str omzuführungsdrahtes zu der metallischen Signalelektrode dienen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Halterung eines Mosaikschirmes
nach der Erfindung dar.
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Fig. s zeigt schaubildlich den Mosaikschirm als Ganzes.
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Fig.2 und 3 sind Querschnitte von Teilen dieses Schirmes.
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Fig. 4. stellt einen Schirmteil in einer anderen Ausführung dar. Wie
allgemein bekannt, besteht der Mosaikschirm aus einer Glimmerplatte r von geeigneten
Dicke und einer metallenen Trägerplatte 2 aus Aluminium. Auf der Bildwurfseite befinden
sich die außerordentlich kleinen, photoelektrisch aktivierten Mosaikelemente 3.
Würde die Trägerplatte 2 selbst die Signalplatte darstellen, so bestände die Gefahr,
daß wegen der geringen Stärke der Isolationsschicht ein überall gleichmäßiges Anliegen
nicht gewährleistet ist. Dies bedeutet aber, daß die Kapazität der Mosaikelemente
gegen die Signalelektrode nicht dieselbe ist. Aus diesem Grund versieht man die
Isolationsschicht auf ihrer dem Bildwurf abgewendeten Seite mit einem dünnen Metallüberzug
4., der beispielsweise aus einer aufgedampften Aluminiumschicht besteht. Eine derart
hergestellte Elektrode würde sich beim Formierungsprozeß verziehen und keine unbedingt
erforderliche ebene Fläche mehr darstellen. Aus diesem Grunde muß eine HalterungSelektrode
vorgesehen werden. Diese muß selbstverständlich mit der Mosaikelektrode in engster
elektrischer Verbindung stehen. Zweckmäßig benutzt man hierfür Randhaken, die sowohl
die Halterungselektrode als auch die Mosaikelektrode umgreifen und dadurch einen
Teil der nutzbaren Bildfläche bedecken. Hier setzt die Erfindung ein, indem die
in der Bildfläche liegenden Halterungen 5 aus einem Material bestehen, dessen Sekundäremissionsfähigkeit
nach der Aktivierung der Mosaikelektrode angenähert dieselbe ist wie diejenige der
Mosaikelemente. Zu diesem Zwecke stellt man die Halterungshaken 5 aus Konstantan
her. Auch Silber oder Kupfer haben sich als geeignet erwiesen, während Nickel und
Eisen unbrauchbar sind. Konstantan ist, besonders wenn die Teile an die Halterungsplatte
2 aus Aluminium angeschweißt werden, besser, weil sich diese Legierung leichter
und zuverlässig mit dem Aluminium verbinden läßt. ' Es ist auch möglich, die Randhaken
aus einem Metallstück mit der Aluminiumplatte 2 bestellen zu lassen, wie in Fig.
4. angedeutet, -wenn die Oberfläche dieses Metallstückes 6 mit einer geeigneten
Metallschicht 7, z. B. aus Silber, überzogen ist. Besteht die Platte 2 selbst aus
Konstantan oder aus einem anderen Metall, das bei dem Aktivierungsverfahren die
gewünschte Sekundäremissionsfähigkeit erhält, so ist der besondere überzog 7 nicht
notwendig.
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Eine praktisch widerstandslose elektrische Verbindung zwischen der
Signalelektrode der Mosaikschicht und der Trägerplatte wird bei dem Ausführungsbeispiel
durch ein Hohlniet 9 (sogenanntes Schuhniet) herbeigeführt, mit dein die Mosaikelektrode
und die Trägerplatte fest zusammengenietet sind. Dieses
Niet 9 besteht
ebenfalls aus einem Stoff, der nach der Aktivierung eine solche Sekundäremissionsfäbigkeit
zeigt, daß, sich das beim Auftreffen des Abtastbündels auf das Niet entstehende
Signal nicht störend gegen die bei der Abtastung der Mosaikelektrode auftretenden
Signale unterscheidet. Zweckmäßig wird man in dem gleichen Maße wie bei den Harken
5 verfahren. Das Verbindungsniet dient gleichzeitig für die Befestigung des Stromleiters
io zur Signalplatte.
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Es wäre auch möglich, die Mosaikelektrode mit der Trägerplatte 2 an
mehreren Stellen zu vernieten, wodurch sich dann die Verwendung von Randhaken 5
erübrigen würde. Die bei dem Herstellungsverfahren der Elektr :)nenröhre und auch
bei dem Betriebe der Röhre auftretenden Temperaturänderungen verursachen jedoch
dauernde Dehnungserscheinungen, und deshalb ist es besser, die Halterung mit Randhaken
vorzunehmen.