DE741191C - Verhuettung feiner Zinkerze - Google Patents

Verhuettung feiner Zinkerze

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DE741191C DEB175163D DEB0175163D DE741191C DE 741191 C DE741191 C DE 741191C DE B175163 D DEB175163 D DE B175163D DE B0175163 D DEB0175163 D DE B0175163D DE 741191 C DE741191 C DE 741191C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B19/00Obtaining zinc or zinc oxide
    • C22B19/04Obtaining zinc by distilling

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verhüttung feiner Zinkerze Die Verhüttung feiner Zinkerze bereitet der Fachwelt von jeher Schwierigkeiten.
  • Der Hüttenmann weiß zwar, daß die Verflüchtigung des Zinks aus einem Feinerz-Fein-5 kohle-Gemisch verfahrensmäßig glatt verläuft, wenn dasselbe in dünner Schicht erhitzt wird. Er weiß auch, daß ein Feinerz-Koksklein-Gemisch in dicker Schicht, falls es einen genügenden Überschuß an Koks aufweist, unter kaum minder lo günstigen Bedingüngen vergast. Aber all -dies, und das ist das Entscheidende, läßt ihn nicht übersehen, daß für die Praxis von Wert trotz alledem keines dieser beiden Verfahren ist. Beide sind zu kostspielig, weil bei 'beiden, ge-15 messen am Brennstoff-, Lohn- und Mluffelaufwand, die einzelne Muffel nur schwach mit Erz besetzt und infolgedessen ihre Leistung ungenügend ist.
  • Verfahrensmäßig ungünstiger wie in den vor-2o genannten Fällen liegen die Dinge bei einem Feinerz-Feinkohle-Gemisch in dicker Schicht. Aus ihm verflüchtigt sich das Zink, welche Vorkehrungen auch immer getroffen werden mögen, denkbar schlecht. Zumindest so lange, als die 25 Beschickung locker ist. Dies - rührt daher, weil in einem feinpulverigen Gemisch wie dem hier in Frage stehenden eine eigentliche Wärmeströmung überhaupt nicht zustande kommt, da die entstehenden Gase und Dämpfe die Be-, schickung nicht allseitig. durchdringen (durchströmen), sondern in Form von sogenannten Gasfäden verlassen. Auf die Mithilfe einer Strömung kann aber bei der Erwärmung einer dicken Beschi#k-ung nicht verzichtet werden, soll nicht hur die Randzone, sondern auch der Kern der Beschickung rasch und gleichmäßig ausbrennen, da hierfür Wärmestrahlung und Wärmeleitung allein nicht ausreichen.
  • Die geschilderten Umstände brachten es mit sich, daß noch vor einem Jahrzehnt nirgends Feinerz für sich allein, sondern nur zusammen mit den gut verhüttbaren körnigen Erzen verarbeitet wurde. Dies geschah und geschieht zum Teil auch heute noch in der Weise, daß man körnigem Erz geringe Mengen Feinerz zuschlägt und dieses Gemisch zusammen mit Kohle bald in Röhren mit kreisförmigem Querschnitt und einer inneren lichten Weite von 15 bis 25 cm, sog. belgische Zinkgewinnung, bald in Röhren mit eirundem Ouerschnitt und einer inneren lichten Weite von 16 bis 18 cm, sog. rheinische Zinkgewinnung, auf 1400' erhitzt.
  • Mit der fortschreitenden Verdrängung der körnigen Erze durch die feinen Erze versagte naturgemäß dieser Notbehelf zusehends. Man ging infolgedessen dort, wo körniges Erz überhaupt nicht mehr oder doch nur noch in unzureichender Menge zur Verfügung stand, im Hinblick auf die günstigen Erfahrungen, die man hinsichtlich des Röstverlaufes und hinsichtlich der Eigenschaften des Röstgutes bei der Verblaseröstung anderer Erze gemacht hatte, dazu über, die feinen Erze nicht mehr wie bisher in den Pulverröstöfen in einem Gange totzurösten, sondern nur noch vorzurösten und anschließend hieran auf einer Sintervorrichtung zu verblasen. Das Ergebnis war, daß statt pulverigen Erzes Sintergut, d. h. Erz in Brocken, anfiel, aus dem sich mühelos das für die belgische und rheinische Zinkgewirrnung geeignete körnige Erz herstellen läßt. Damit war der Anschluß an Bekanntes gefunden und die Aufgabe, aus Feinerz ohne Zuhilfenahme körnigen Erzes Zink zu gewinnen, gelöst.
  • Der auf diese Weise erzielte Erfolg aber war kein schlechthin zufriedenstellender. Einmal, weil die Verblaseröstung nur bei sehr reinen, nicht aber bei unreinen (leicht sinternden) Erzen ein brauchbares Röstgut abgibt, da unreine Erze bei den der Verblaseröstung eigenen Temperaturen ihre Porigkeit verlieren und verschlacken, wodurch die ausreichende Entschwefelung des Erzes verhindert wird. Ein weiterer Mangel ist der, daß die beiden für die Verhüttung in Anwendung kommenden Verfahren, das belgische und rheinische, auf körnige Erze zugeschnitten sind. Womit gesagt ist, daß die feinen, für die Verflüchtigung an sich bestgeeigneten Erze, um überhaupt verhüttet werden zu können, erst in körnige, d. li. für die Verhüttung weniger geeignete, umgewandelt werden müssen. Zu diesen Übelständerr kommt hinzu eine Reihe weiterer -Mängel, die dem belgischen und rheinischen Verfahren als solchen anhaften. Erinnert sei daran, daß die diesen Verfahren eigentümlichen Röhren überaus kostspielig und von äußerst beschränkter Haltbarkeit sind. Sodann daran, daß diese Röhren nur eine geringe Ladefähigkeit besitzen und nur einen unterbrochen geführten Betrieb zulassen. Ferner daran, daß das Laden und Entladen dieser Röhren überaus mühsam und zeitraubend und infolgedessen mit nicht unerheblichen Kosten verknüpft ist. Schließlich daran, daß bei der belgischen wie auch bei der rheinischen Zinkgewinnung, obschon ungewöhnlich hohe Temperaturen Verwendung finden, -die Verflüchtigung des Zinks äußerst langsam vor sich geht.
  • An Bemühungen, diese augenscheinlichen Unzulänglichkeiten zu beseitigen oder doch zu mindern, hat es nicht gefehlt. Die verschiedensten Mittel sind bald einzeln, bald in Verbindung miteinander in Vorschlag gebracht worden. So sollte das Tongefäß durch das wärmedurchlässigere Metallgefäß ersetzt, an Stelle des liegenden Gefäßes das stehende gesetzt und vom unterbrochen geführten Betrieb zum stetig geführten übergegangen werden. Angeregt wurdc ferner, das Zink statt aus der üblichen Erzkorn-Koksklein-Mischung aus der hierfür weit geeigneteren und durch Brikettierung für die Verhüttung zurechtgerichteten Feinerz-Feinkohle-Beschickung zu verflüchtigen.
  • Ein durchschlagender Erfolg, der zur Nachalimung gereizt hätte, ist aber all diesen Bemühungen nicht beschieden gewesen. Der Grund ist der, weil dieselben zu früh, d. h. in einem Zeitpunkt einsetzten, als -über die verwickelten Vorgänge in der Mufiel noch keine klare Vorstellung herrschte, geschweige denn die Bedingungen für eine gute Verhüttung bekannt waren.
  • Abwegig ist vor allem der Vorschlag, in den gebräuchlichen Röhren und Muffeln eine mit Teer gemengte und zu Blöcken von der Gestalt dieser Gefäße gepreßte Feinerz-Feinkohle-Beschickung zu vergasen. Auf diese Weise erreicht man zwar, das kann nicht geleugnet werden, eine um nahezu 5GP,!, gesteigerte Besetzung der Gefäße. Doch eine so geartete Beschick-ung brennt schlecht und ungleich aus. Schuld hieran ist, daß in einer Beschickung wie der hier verwendeten keinerlei Wärmeströmung stattfindet und darum die Wärme selbst bei Anwendung von Spitzentemperaturen bestenfalls nur schleppend in das Innere der 15 und mehr Zentimeter dicken Beschickungen vordringt.
  • Ein nicht ganz so ungünstiges Ergebnis zeitigten die Bemühungen, die in der Richtung angestellt wurden, eine Feinerz-Feinkolile-Mischung zu stangenartigen Gebildcn züi formen und diese in den gebräuchlichen Gefäßen der Länge nach ausgerichtet und aufgeschiclitet zu vergasen. Das Ergebnis ist hier günstiger, weil in der verwendeten Beschickung eine wenn auch geringe Wärmeströmung zustande kommt, so daß einer rascheren und gleichmäßigeren Vergasung des Kerns der Beschickung an sich nichts im Wege steht. Doch ein wirklich brauchbares Ergebnis zeitigt auch dieser Weg nicht, da die ungepreßten Formlinge im Laufe der Vergasting zerfallen, so daß die zunächst vorhandene Strömung im Innern der Beschickung sehr bald schwächer wird, vielleicht sogar ganz aufhört. Die Folge ist, daß der erzielte Vorteil nicht groß genug ist, um die für das Formen der Bescbil,-kung entstehenden Mehrkosten zu declen.
  • Mit Recht unbeachtet blieb auch der Vorschlag, in zylindrischen Gefäßen eine zu einer Röhre. verdichtete Beschickung zu vergasen. Einmal der unbestritten hohen Kosten wegen, die die Herstellung derartiger Röhren verursachen würde. Sodann, weil dieses Verfahren statt einer allseitigen eine nur einseitige Beheizung der Beschickung vorsieht.
  • Einen beachtlichen verfahrensmäßigen Fortschritt der belgischen und rheinischen Zinkgewinnung gegenüber stellt lediglich das in jüngster Zeit entwickelte New-Jersey-Verfahren dar. Hier werden eibrikettgroße Feinerz-Feinkohle-Preßlinge im Dauerbetrieb in einer stehenden, runden Metallmuffel mit einemDurchmesser von etwa 5o cm und einer Höhe von 6 bis 8 m bei Heiztemperaturen von angeblich i?,oo' vergast. Das Verfahren führt in chemisch-physikalischer Hinsicht zu einem Erfolge, weil, das sei hier an- und vorweggenommen, Preßlinge und Muffel aufeinander abgestimmt sind. Durch Verwendung eibrikettgroße"r Preßlinge zu der 50 cm §tarken, 6 bis 8 m hohen, lockeren, d. h. allseits von Kanälen durchzogenen Beschickung wird nicht nur der Durchgang der Beschickung durch die Muffel sichergestellt, sondern auch in der Beschick-ung eine derart stark bewegte und gut verteilte Strömung erzeugt, daß schon Temperaturen von i2oo' genügen, um das Zink nicht nur aus den Randzonen, sondern auch aus dem Kern der aus eibrikettgroßen Preßlingen bestehenden Beschickung in angemessener Zeit zu verflüchtigen. Gleichwohl genügt dieses Verfahren nicht allen Anforderungen der Technik. Einmal, weil Gefäße von diesen ungewöhnlichen Ausmaßen bei Temperaturen besagter Höhe unter dem Druck und der Bewegung der starken Beschickung zu, viel leiden. Sodann, weil starke Beschickungen grundsätzlich unter ungünstigeren Bedingungen vergasenwieweniger starke. Und schließlich, weil bei jeder lockeren Beschickung, also auch der von der New-Jersey Co. verwerteten, ausgerechnet die unteren, d. h. die Beschickungszonen, die wegen der in ihnen vorherrschenden C O-Reduktion gerade hoher Temperaturen bedürften, infolge Fehlens einer zureichenden Strömung in diesen Zonen am schlechtesten erwärmt sind. Es kommt hinzu, daß dieser Übelstand um so stärk-er fühl- bar wird, je weiter die Muffel, d. h. je geringer der auf Strahlung und Leitung und je größer der auf Strömung entfallende'Anteil an der Erwärmung der Beschickung ist.
  • Wie die verschiedenen vorstehend gekennzeichneten Verfahren verflüchtigt auch die vorliegende Erfindung das Zink aus einer brikettierten Feinerz-Feinkohle-Beschickung, im Unterschied zu ihnen aber verfahrensmäßig richtig uiid technisch brauchbar. Sie fußt auf dem Gedanken, daß in jeder Muffel stets nur ein ganz bestimmter Preßling und jeder Preßling stets nur in einer ganz bestimmten Muffel zubest vergase. D. h. Muffel und Preßling seien von# einander derart abhängig, daß mit den Ab- messungen der Muffel immer auch schon die Abmessungen des in ihr zubest vergasenden Preßlings gegeben seien, und umgekehrt. Unterstellen wir beispielshalber, beim New-Jersey-Verfahren sei dieses Hochziel zufällig erreicht, so heißt dies im einzelnen: in einem röhrenförmigen, 5o cm -weiten und 6 bis 8 m hohen Gefäß verläuft die Verflüchtigung zubest, wenn dieses mit eibrikettgroßen und eibrikettförmigen Preßlingen besetzt ist. Sodann: Größe und Form der verwendeten Preßlinge in Verbindung mit der verwendeten Muffel sorgen dafür, daß in der Beschickung eine Strömung entsteht, die ausreichende Wärmemengen nach dem Innern des Muffelraumes bringt, um auch aus den in der Mitte befindlichen Preßlingen besagter Form und Größe das Zink noch rasch zu verflüchtigen. Wird an Stelle der Ne-#v-Jersey--L#luffel eine andere verwendet oder aber die New-Jersey-Muffel mit größeren, kleineren oder auch nur anders geformten Preßlingen besetzt, so sind die Vergasungsbedingungen andere, d. h. schlechtere.
  • Die behauptete Abhängigkeit zwischen-Muffel und Preßling ist augenscheinlich. Offenkundig aber auch, daß engere Gefäße mit entsprechend kleineren Preßlingen besetzt werden müssen: enge Gefäße mit kleinen, mittelweite mit mittelgroßen und weite mit großen Preßlingen. Dabei ist den Preßlingen jeweils die Form zu geben, damit bei guter Füllung des Gefäßes ein rasches Ausbrennen der Beschickung eben noch gewährleistet ist. Zahlenmäßige, ins einzelne gehende Angaben zu machen, erübrigt sich; es genügt, die leitenden Gesichtspunkte festzulegen, die den Fachmann instandsetzen, die richtige Entscheidung von Fall zu Fall zu treffen.
  • Das Vergasen einer Beschickung, die weniger als 3 cm stark ist, scheidet für die Technik aus, weil der Erzeinsatz je Muffel zu gering und infolgedessen der Lohn- und Sachaufwand zu hoch ist.
  • 1 3 bis 7 cm starke Beschickungen sind gewerbich verwertbar. Allerdings nicht schlechthin, sondern nur dann, wenn die beiden anderen Abmessungen der Beschickung ein Vielfaches der Beschickungsstärke betragen und die zu vergasenden Beschickungen in sich nicht locker -sind.
  • Der Querschnitt eines Gefäßes, das eine Beschickung der geschilderten Art umschließt, weist normalerweise die Form eines schmalen Rechtecks auf, dessen lange Seiten im Lichten beiläufig 3 bis 7 cm voneinander entfernt sind. Natürlich unter Berücksichtigung einer Zugabe, damit die entstehenden Zinkdämpfe aus der Muffel abziehen können und etwaige Verwerf ungen der Muffelwände nicht schaden. D. h. die Gefäße nehmen die Gestalt eines engen, breiten und tiefen Kastens an. Sie können aber auch eine andere Gestalt aufweisen, z. B. aus zwei konzentrisch angeordneten Röhren bestehen. In diesem Fall dient der Raum zwischen den Röhren zur Aufnahme der Beschickung.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden Gefäße sind dem eingangs Gesagten gemäß mit etwa korngroßen Preßlingen zu besetzen. Die Verwendung solch kleiner Preßlinge scheidet praktisch aber aus. Einmal, weil die Kosten ihrer Herstellung zu groß wären. Sodann, weil die Zahl der Berührungspunkte einer Beschikkung wie der geschilderten mit den Gefäßwänden zu hoch und damit der Gefäßverschleiß zu stark wäre. Auch würde in einer solchen Beschickung bei senkrechter Anordnung der Gefäße der Abzug der Gase und Dämpfe nicht immer ein ungehinderter und bei waagerechter Anordnung das Beschicken der Gefäße äußerst mühsam und zeitraubend sein. An Stelle der lockeren Beschickung wird daher ein dem Querschnikt des Gefäßes angepaßter, d. h. plittenförmiger, den Gefäßraum füllender Preßling (eine brikettierte Beschickung, Plattenbeschikkung) vergast. Die Stärke der Platte bewegt sich, da ihre Erwärmung ausschließlich durch Strahlung und Leitung erfolgt, in den oben angegebenen Grenzen. Der -7-cm-Grenze wird sich nähern, wer ein rasch aufeinanderfolgendes Beschicken der Gefäße scheut und die Anwendung hoher Temperaturen nicht fürchtet, der 3-cm-Grenze dagegen, wer Besseres von einer entgegengesetzten Betriebsweise erhofft. Die Beschickung, die normalerweise aus einem Preßling besteht, kann unterteilt sein.
  • Einer brikettierten Beschickung gleichzuachten ist eine Beschickung aus kugelförmigen oder sonstwie geformten Preßlingen in einer Lage neben- oder übereinander (eine sog. halblockere Beschickung). Bei ihrer Verwendung können jedoch die Preßlinge etwas stärk-er und die Muffel entsprechend weiter wie bei der Plattenbeschickung gehalten sein, da solchenfalls die Besetzung der Muffel auf die Raumeinheit bezogen eine schwächere und der Wärmeverbrauch infolgedessen ein geringerer ist.
  • Die Vorteile der'#,"ergasting einer brikettierten oder einer ihr gleichzuachtenden halblockeren Feinerz-Feinkohle-Beschickung in engen, breiten und tiefen Kästen liegen auf der Hand, Zunächst ist die Unterbringung einer ausreichenden Ladung in der 'Muffel sichergestellt. Sodann weist die Beschickung mit den Gefäßwänden nur eine Mindestzahl an Berührungsstellen auf, so daß der Gefäßverschleiß immer ein sehr geringer sein wird. Ferner ist die Lade- und Entladearbeit erleichtert. Schließlich ist eine Reihe von Vorteilen wärmetechnischer Art in die Augen springend. Nicht nur der Weg von der Muffelwand zum Beschickungskern ist wesentlich verkürzt, sondern auch die Muffelraumeinheit ist von einer verhältnismäßig größeren Muffelwand umgeben und damit von ungleich größeren Heizgasmengen umflutet. Kurzum, die Wärmezufuhr ist auf eine ungleich wirksamere Grundlage gestellt. Die Beschikkung vergast praktisch unter den sonst nur in den Randzonen vorherrschenden, d. h. den bestmöglichen thermischen Bedingungen. Die Folge hiervon ist eine gesteigerte Verflüchtigung, genauer, dieMöglichkeit einer raschen Vergasung schon bei Tieftemperaturen oder aber, bei Verwendung der herkömmlich zur Anwendung gelangenden Temperaturen, eine ungleich raschere Vergasung wie bei den üblichen Verfahren.
  • Ist beabsichtigt, Beschickungen zu vergasen, die stärker als 7 cm sind, so kann dem eingangs Gesagten gemäß verfahren werden. 01) dies nun in Muffeln geschieht mit der Weite der beim Kärnthener Verfahren verwendeten Pfeife, die nur knapp über 8 cm liegt, oder in Muffeln, die Weiten aufweisen wie die belgische oder rheinische Röhre, bleibt sich gleich. Darüber hinausgehende Muffelweiten allerdings sind aus gewichtigen, unten noch darzulegenden Gründen für die Technik als unbrauchbar abzulehnen.
  • Beschickungen der genannten Stärke müssen, da Wärmestrahlung und '\Värmeleitung für einen genügenden\#'ärmefluß nach ihrem Innern allein nicht ausreichen, in sich locker sein. D. h. sie müssen aus Preßlingen in mehreren Lagen neben- oder übereinander bestehen. Auf diese Weise wird auch die in der Beschickung züistande kommende Strömung zusätzlich in den Dienst der Erwärmung der Beschick-ung gestellt. Die Preßlinge müssen erbs- bis walnußgroß sein. Vobei für Muffeln mit einer lichten Weite um io cm mehr erbs- wie walnußgroße Preßlinge, für Muffeln mit einer lichten Weite UM 20 CM mehr walnuß- wie erbsgroße Preßlinge gewählt werden müssen. Die Verwendung liegender Muffeln, auch solcher mit kreisförmigem oder eir-undem Querschnitt, ist nicht ausgeschlossen. Vor allem solche, die einen Querschnitt in Form eines schmalen Rechtecks haben.
  • Muffeln von der Größenordnung der New-Jersey-'##luffel bieten in der praktischen Anwendung gewisse Schwierigkeiten. Einmal, weil bei den dieserMuffel eigenen Abmessungen auch der beste z. Z. bekannte Muffelbaustoff den an ihn gestellten Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Sodann, weil die Verwendung einer weniger weiten -Muffel keineswegs die Auf- gabe irgendwelcher betrieblicher Vorteile bedeutet, die dem New-Tersey-Verfahren eigen sind. Und schließlich, weil man mit jeder weiten .Muffel sich zwangsläufig sämtlicher Vorteile in wärmetechnischer Beziehung begibt, die mit einer engen Muffel ganz von selbst gegeben sind. Was aber für die New-Jersey-.\luffel gilt, gilt, wenn auch in abgeschwächter Form, von jeder Muffel, die weiter wie die belgische Röhre ist.
  • Die Frage, ob man das Zink in engen -Muffeln aus einer brikettierten Beschickung oder in mittelweiten Muffeln aus erbs- bis walnußgroßen Preßlingen verflüchtigen soll, kann nur von Fall zu Fall beantwortet werden, da jede der beiden Formen ihre besonderen -Vorzüge hat.
  • Daß die Preßlinge einer lockeren Beschickung so gebunden und verdichtet sein müssen, daß sie beim Erhitzen nicht zerfallen, weil mit ihrem Zerfall der Wärmefluß nach dem Innern der Beschickung automatisch geschwächt, wenn nicht gar unterbunden würde, versteht sich von selbst.
  • Die Gefäße können aus Metall, Schamotte oder Karborund hergestellt sein und werden normalerweise senkrecht angeordnet. Ihre waagerechte oder schräge Anordnung ist aber keineswegs ausgeschlossen. Mehrere Gefäße können neben-, hinter- oderübereinanderliegend zu Gruppen zusammengefaßt sein.
  • Der Verhüttungsbetrieb kann stetig oder unterbrochen geführt werden. Beim Ünterbrochen geführten kann die nichtlockere (Platten-) Beschickung in Rahmen gefaßt sein, beim stetig geführten in Schienen gleiten, so daß eine Berührung der Ladung mit den Gefäßwänden überhaupt nicht stattfindet.
  • Empfehlenswert dürfte endlich sein, die abziehenden Gase und Dämpfe zu Reinigungs- und etwa noch erforderlichen Reduktionszwecken vor ihrem Eintritt in den Verdichtungsraum durch eine glühende Koksschicht zu leiten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verflüchtigung von Zink aus einer Zinkerz und Kohle enthaltenden Beschickung, dadurch gekennzeichnet, daß die Verflüchtigung des Zinks aus einer brikettierten Beschickung mit einem Querschnitt von der Form eines schmalen Rechtecks, dessen lange Seiten ungefähr 3 bis 7 cm voneinander entfernt sind, in einem entsprechend geformten Gefäß erfolgt, dessen Wände den Preßling so umschließen, daß zwischen Wänden und Preßling der für einen störungsfreien Betrieb erforderliche Raum eben noch frei ist.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der brikettierten Plattenbeschick-ung eine Lage kugelförmiger oder sonstwie geforinter Preßlinge, die mehr als 3 cm stark und schwächer wie die bei der schlesischen, rheinischen oder belgischen Zinkgewinnung verwendeten Gutschichten ist, in einem der Brikettstärke angepaßten hastenförmigen Gefäß vergast wird. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß erbsbis walnußgroße Briketts in Schichten vergast werden, die stärker als 3 cm und weit schwächer als die beim Ne-,N,-jersey-Verfahren verwendete Gutschicht sind. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 8 703, 299 455, 435 109, 531379; Tafel, Lehrbuch der Metallhüttenkunde, Bd. 11, 1929, Seite 331, 352; Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, 2. Aufl. 1932, io. Bd., Seite 66o-,
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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE8703C (de) * J. BlNON und A. GRANDFILS in Stolberg bei Aachen Verfahren der Agglomeration einer Mischung von Zinkerz und Kohle
DE299895C (de) *
DE435109C (de) * 1925-06-26 1926-10-07 Alexander Roitzheim Verhuetten von Erzen in luftabgeschlossenen Raeumen
DE531379C (de) * 1927-01-27 1931-08-10 New Jersey Zinc Co Verfahren zur Verhuettung von zinkhaltigem Gut

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