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Übertragungsverfahren für das Gegenfernsehen unter Verwendung von
Kathodenstrahlröhren Bei den bekannten _Gegensehiibertragungsanlagen wird für die
Übertragung in jeder Richtung im allgemeinen ein besonderer Übertragungsweg benutzt,
.um einen gleichzeitig ungestörten Betrieb in beiden Richtungen zu gewährleisten.
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Es sind jedoch auch bereits Gegensehanordnungen bekannt, die mit einer
mechanischen Abtastvorrichtung, z. B. einer Nipkow-Scheibe, arbeiten, deren Abtastlöcher
in b:ezug auf die Scheibe des Fernsehpartners derart angeordnet sind, :daß eine
abwechselnde zeilenweise,wechselseitige übertragung stattfindet.
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Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich nun um eine Gegensehanord.rning
unter Verwendung von Kathodenstrahlröhren als Zusammensetz- und Zerlegereinrichtung,
bei der jeweils die Zeit des Kathodenstrahlrücklaufs bei der -Bildzerlegung ebzw.
Bil-dzwsammensetzung an der einen GegenseiteA zur Wiedergabe des an der anderen
Gegenseite B in dieser Zeit abgetasteten Bildes bzw. zur Zerlegung des Bildes auf
der Gegenseite A benutzt wird. Der Vorteil dieser Anordnung ist ein doppelter: Erstens
verstreicht die Zeit des Kathodenstrahlrücklaufs nicht nutzlos und zweitens braucht
der Verlauf der Abl-etrklktrn-c, keine besonders kurze Rücklaufzeit aufzuweisen;
es ist sogar möglich oder auch zweckmäßig, daß zur Ablenkung für die ZerlegerundZusammensetzeinrichtun-
eine- Kippschwingung mit gleich langem und geradlinigen Anstieg und Abfall benutzt
wird. Von den beiden Stationen wird also abwechselnd je eine Zeile des einen und
.des anderen Bildes übertragen, so daß ohne störende Flimmererscheinungen an jeder
Empfangsstelle gleichzeitig das auf der anderen Seite gesendete Bild erhalten wird.
Dadurch weist bei diesem Verfahren da's Empfangsbild eine Helligkeit auf, die derjenigen
des zu übertragenden Gegenstandes gleichkommt oder sie übertrifft, ohne dah irgendwelche
Störungen in Kauf genommen werden müßten.
Das Verfahren kann auch
derart ausgebildet sein, daß mehrere Zeilen des einen Bildes übertragen, hierauf
mehrere Zeilen des anderen Bildes und dann nieder mehrere: Zeilen des ersten Bildes
übertragen werden usf. Ferner ist es möglich, die Übertragung derart durchzuführen,
daß jeweils ein gesamtes Bild oder Teilbild an der einen Sendestelle abgetastet
und Übertragen wird und hierauf eine Abtastung und Übertragung eines Bildes oder
Teilbildes der anderen übe:rtragungsstelle erfolgt. In diesem Falle wird für die
Bildwechselablenkung ein Kippgerät benutzt, das eine dreieckförmige Sch\vingung
mit gleich langem linearen Hin- und Rücklauf erzeugt.
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Die Sperrung des :einen Sendegerätes bei der Übertragung von Zeilen
oder Bildern des anderen Sendegerätes kann in bekannter Weise z. B. durch Ausblenden,
Austasten, entsprechende Beeinflussung der Kippgeräte usw. erfolgen. Bei Sendung
von Bildzeilen in der einen Richtung muß also eine Sendung von Bildzeilen in der
Gegenrichtung -unterbleiben.
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Dia bei einem solchen Verfahren auf eine abgetastete Zeile oder mehrere
Zeilen stets eine Zeit folgt, während der nicht abgetastet, sondern nur empfangen
wird, können diese Pausen zur unterbrochenen Beleuchtung der Sendekabine verwendet
werden, wie dies in anderem Zusammenhang bereits vorgeschl.a ei) ii#urde. Da, bei
dem vorliegenden Verfahren die zur Beleuchtung der Kabine zuVerfügung stehende Zeit
unter Umständen ebenso lang ist wie die Abtastzeit, kann eine sehr gute Allgemeinbeleuchtung
in der Kabine erzielt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführtuigsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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In Fig. i ist eine Sendekabine i mit !einem Lichtstrahlabtaster mit
Braunseher Röhre z und einem Kathodenstrahlröhrenempfänger 3 schematisch dargestellt.
Auf dem Schirm der Braunsehen Röhre a wird ein wandernder Lichtfleck erzeugt, dessen
Licht über :ein Objektiv a. auf den abzutastenden Gegenstand 5 fällt. Der reflektierte
Anteil des Lichtes gelangt in eine Photozelle 6, z. B. eine Zelle mit anschließendem
Sekundäremissionsv erstärker. Die hier abgenommenen Impulse -werden in einem Verstärker
7 ,weiter verstärkt und einem Modulationsgerät ä zugeführt, in dem sie einem aus
dem Oszillator 9 stammenden Träger aufmoduliert werden. Die Impulse gelangen über
einen Übertragungskanal io zur Gegenstation B, die im wesentlichen genau so ausgeführt
ist wie die Station A.
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Die Abtaströhre 2 und die Empfangsröhre 3 erhalten zweckmäßig ihre
Ablenkströme bzw. -Spannungen von demselben Kippgerät i i, das beispielsweise einen
aus linearen Abschnitten bestehenden dreieckförmig verlaufenden Strom nach Fig.
2a liefert. Dem Kippgerät i i wird ferner entweder direkt oder über ein Zwischenglied
i z eine Spannung entnommen. die die erste Ableitung des Stromes nach der Zeit darstellt
und den in Fig. ab angedeuteten Verlauf hat. Diese Spannung wird einer Sperrelektrode
13 der Röhre z zugeführt und in umgekehrter Phase der HeIlig1,eitssteue;relek-trode
1q. der Empfangsröhre 3. Auf diese Weise wird abwechselnd der Strahl der frcige;@eben.
Röhre 2 und der der Röhre 3 Es sei angenommen, daß in dem Abschnitt 15 des Stromes
a (Fig. z ) der Strahl der Abtaströhre z freigegeben wird, so daß eine Bildzeile
von der Station A nach der Station B übertragen wird. Während des Abschnittes i
<, wird dann die Empfangsröhre 3 freigegeben und die Röhre z gesperrt, so daß
ein Empfang der von der Station B kommenden Sendungerfolgt.
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Das Kippgerät i i wird von einem örtlichen Taktgeber 17 gesteuert.
Auf der Station B wird das Kippgerät von den steilen Flanken. der von A kommenden
Sendung svnchro.iiisiert. Die Bildwechselrüekläufe am Ende der Abtastung eines vollständigen
Bildes erfolgen gleichzeitig für die Röhren z und 3 der beiden Stationen
A und B.
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Von der Impulsreiheb, die die Empfangsröhre3 freigibt, wird ferner
ein Relais is gesteuert, das eine Lichtquelle i9 in der Sendekabine abwechselnd
ein- und ausschaltet. Es kann hierfür entweder :ein Lichtrelais benutzt icerden,
durch das ein stetiger Lichtstrom abwechselnd durchgelassen und abgesperrt ,wird,
oder auch eine direkt gesteuerte Lichtquelle. Es ist zweckmäßig, die Photozelle
6 in gleichem Rhythmus zu steuern, so daß sie jeweils bei Beleuchtung des Raueies
durch die Lichtquelle g gesperrt ist.
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Es ist auch möglich, zur Bildabtastung Bildfängerröhren, z. B. nach
dem Speicherprinzip. zu verwenden. Es können Röhren mit einem Mosaik auf isolierender
oder auf einer Halbleiterunterlage benutzt werden. Hier ergeben sich für die Ablenkung
des Kathodenstrahls dieselben Gesichtspunkte wie bei Verwendung der Braunsehen Röhre
2. Die Einschaltung der verhältnismäßig langen impulslosen Zi,ischenräume bat in
diesem Falle den Vorteil, daß für diejenigen Vorgänge, die sonst iti die kurze Rücklaufzeit
zusammengedrängt werden i mußten, eine längere Zeit zur Verfügung steht. Es ist
z. B. möglich, in diesen Zivschenzeiten eine Bestrahlung des Mosaiks mit langsamen
Elektronen oder eine Veränderung des Anodenpotentials usw. durchzuführen. Wird als
i Empfängereine Brauesche Röhre mit Speichereffekt benutzt, so kann in diesen Zeiten
die
Aufzeichnung des vorhergehenden Bildes gelöscht werden. Auch
für diesen Vorgang ist es günstig, eine längere Zeit zur Verfügung zu haben als
die sonst nur i o °/o betragende Rücklaufzeit.
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Das. Verfahren kann ganz allgemein Verwendung finden sowohl beim Sprungzeilenverfahren
ils auch bei durchgehender Abtastung. Es ist auch möglich, Bilder verschiedener
Wiedergabegüte in den beiden Richtungen zu übertragen, so daß z. B. auf der einen
Seite das Bild mit höherer Zeilenzahl abgetastet wird als das Bild .auf der anderen
Seite. Bei einer derartigen Sendung von Bildern verschiedener Zeilenzahl kann derart
vorgegangen werden, daß in der einen Richtung jeweils mehr Zeilen übertragen werden
als bei der darauffolgend@en üb:ertragung in der Gegenrichtung.