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Vi'siervorrichtung für kinematographische Aufnahmeapparate Die vorliegende
Erfindung will eine Visiervorrichtung für kinematographische Aufnahmeapparate schaffen,
die in jedem Augenblick ein Bild der kinematographisch aufgenommenen Szene zu liefern
vermag, das genau mit demjenigen Bild übereinstimmt, welches auf den. Film projiziert
wird. Die Vorrichtung enthält ein Okular, das durch eine Linse von großen Abmessungen
gebildet wird, in welcher der Regisseur oder sein Assistent das Bild betrachten
kann, ohne sein Auge gegen das Okular anzulegen und ohne das Auge genau in die Okularachse
bringen zu müssen, also ohne den Operateur in seiner Arbeit irgendwie zu stören.
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Man hat zu diesem Zweck bereits vorgeschlagen, wie auf Fig.i der Zeichnung
dargestellt, eine auf der Seitenwandung der Kamera 2 schwenkbar gelagerte Visiervorrichtung
i anzuordnen, deren Neigung oder Schräglage selbsttätig durch die Organe gesteuert
wird, welche auch die Einstellung der Kamera regeln, so daß die Achse l"-1' der
Visiervorrichtung die Achse X'-X des Objektivs 3 der Kamera in einem der Einstellung
dieses Objektivs entsprechenden Abstand schneidet.
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Diese bekannte Vorrichtung weist aber einen Nachteil auf, der insbesondere
fühlbar wird, wenn man eine Szene in verhältnismäßig geringer Entfernung vom Apparat
aufnimmt. Da nämlich der Abstand zwischen dem Aufnahmeobjektiv 3 und dem Objektiv
der Visiervorrichtung i verhältnismäßig groß ist, und zwar bei normaler Kamera etwa
300 mm beträgt, so ist die Parallaxe zwischen diesen beiden Organen so bedeutend,
daß sie Bilder liefern, deren Vordergründe A-B zwar praktisch übereinstimmen, deren
Hintergründe C-D und E-F aber vollständig verschieden
sind. so
daß die Bedienungsperson sich nicht genau davon überzeubeii kann, welches Bild sie
auf dem Film erhält.
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Andererseits sind Visiervorrichtungen finit kleinen Okularen bekannt,
welche mit einer Lupe verglichen werden können. DieseVisierin- n -sind in
einem Rohr an- ordnet, t e e (las durch den Innenraum des Aufnahmeapparates bebt
und dessen Achse in der \ ä iie der Achse des Kanieraobj ektivs liegt, während die
Neigung bzw. die Entfernung des Objektics der Visierv orrichtung zu dem haineraobjektiv
durch die Einstellung des letzteren gesteuert wird. Diese Anordnung beseitigt zwar
den Parallaxfehler, doch kann sie bei den Visiervorrichtungen der ersten Art nicht
angewendet werden. (la weben der großen Abniessungen des Okulars derartiger Vorrichtungen
ini Innern des Aufnahmeapparates in einem neben dem Kameraobjektiv angeordneten
Rohr nicht unterzubringen sind.
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Die vorliegendeVorrichtung betrifftVisiervorrichtungen finit großem,
außerhalb des Aufnahmeapparates und ziemlich weit von (lern Kameraobjektiv- angeordnetem
Okular und bezweckt die Beseitigung des im obigen erwähnten Parallaxfeliler. Die
erfindungsgemäße Visien-orrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Objektiv
enthält, das an der Vorderseite des Aufnahmeapparates, in unmittelbarer Nähe des
Kameraobjektivs, angeordnet ist, und daß zwischen dein Visierobjektiv und dem Okular
Ablenkorgane vorgesehen sind, deren eines durch das Einstellen des Kanieraabjektivs
gesteuert wird.
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Mit Hilfe dieser- Anordnung kann der Abstand zwischen der Achse des
Aufnahmeobjektivs und derjenigen der Visiervorrichtung auf einen sehr kleinen Wert
herabgesetzt werden, der weniger als ioo min beträgt, so (Faß die Parallate selbst
bei den kleinsten gewöhnlich vorkommenden Eritfernungeri iGeg(ristandsn-eiten) auch
hinsichtlich des Vorder- und Hintergrundes für die Aufnahinen beseitigst wird.
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Beispielshalber soll nachstehend an Hand (ler Zeichnung eine Ausführungsform
der erfindungsgemäl:ien Visiervorrichtung beschrie-1)-,v werden.
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Fig. 2 zeigt vergrößert in waagerechtem Schnitt eine erfin(Iungsgemä
ß ausgebildete Vorrichtung.
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I# Fg. 3 und 4- zeigen in Längsschnitt bzw. (7uersclinitt die Organe,
welche die Einstellung der Visiervorrichtun- abhängig von der l?instelltui- der
Kamera steuern.
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Betrachtet man die Fig. 2, so sieht man, da;:; die erfindungsgemäße
Visiercorrichtung ein Objektiv 4. enthält, das in ein waagerechtes R(ihr 3 eingesetzt
ist, welches irr einem inöglichst kleinen Abstand von dein Aufnahmeobjektiv 3 der
Kamera 2 angeordnet ist. Hinter den1 Objektiv d. ist ein Spiegel< angeordnet.
der uni eine lotrechte Achse; schwenkbar ist 1,1n(1 dessen Drehung mit Hilfe einer
weiter unten beschriebenen Vorrichtung derart gesteuert wird, daß die Strahlen,
welche von d(in Gegenstand ausgesandt werden, auf den Glas ObJektiv 3 einbestellt
ist, seitlich in ein (hier liegendes Rohr 8 abgelenkt -,t-erden. In diese=, quer
liegende Rohr 8 ist eine einfaclic oder zusammengesetzte, einen Teil des 01ijektivs
.f der Visiervorrichtung bildende Linse () und ein ini Winkel von q3=
angeor#1-neier Spiegel ro eingesetzt, der die Strahlen waagerecht in ein Rohr i
r ablenkt, an dessen Eintritt eine Sammellinse 12 angeordnet ist. Unmittelbar hinter
oder vor dieser Linse ist eine vorzugsweise einstellbare Blende 13 angebracht, welche
genau die Abmessungen des von dein Aufnahmeobjektiv 3 auf den Film projizierten
Bildes besitzt. Die Linsen .I und (-i, die zusammen das Objektiv der Visiervorrichtung
bilden, werden in der \Veise bestimmt, (laß sie das Bild des visierten Gegenstandes
in der Ebene der Blende 13 liefern. Hinter dieser Blende befindet sich in dein Rohr
1 i eine Vorrichtung zur Bildaufrichtung, die beispielsweise in an sich bekannter
Weise vcn einem (lachartigen Spiegel 1...1 (d. h. einem Spiegel mit zu-ei im Winkel
aneinanderstoAjenden Flächen) finit lotrechter Kante i und von einem zweiten dachartigen
Spiegel 16 finit waagerechter Kante 1; gebildet wird. Hinter dieser Vorrichtung;
zur Bildaufrichtung 1d.-1; ist eine Linse 18 angeordnet, welche der Bedienungsperson
ein vergrößertes Bild des Bildes liefert, das in der Ebene der Blende 13 von dein
Objektiv4-9 der Visiervorrichtung erzeugt wird. Statt das waagerechte Rohr i i auf
einer Seitenwand der lsainera zti bfestigen, könnte nian es natiiriich auch beispielsweise
auf der oberen Wandung der Kamera anordnen: die gesamte Finrichtun- ,würde dabei
dieselbe bleiben und lediglich im Winkel von go= um die Achse der Linse -. umgeklappt
sein. Die Objektive 3 und .I können auch in verschiedenen waagerechten Ebenen angeordnet
werden. wobei die Rohre,',' und i r derart gerichtet werden, daß die lotrechte Parallaxe
berichtigt wird.
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Wie oben angegeben wurde, wird die Drehung des Spiegels 6 selbsttätig;
durch die Einstellung der Kamera gesteuert, beispielsweise durch die Längsverschiebungen
(ges Objektics 3. Da diese Verschiebungen jedoch für die verschiedenen Objektive
mit verschiedenen Brennweiten, die entsprechend der Art der _yufnahme bei derselben
Kamera benutzt werden können, sich ändern, ist es z@ceclcmäliig. -zwischen den'
Objektiv 3 und dein Drehspiegel 6 eine Transinission finit ciristellbareni
Lbersetzungsverliältnis
anzuordnen. Eine einfache Ausführungsform einer solchen Transmission ist auf den
Fig. 3 und 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform betätigt ein fest mit der Fassung
des verschiebbaren Objektivs 3 verbundener Stift i9. einen Hebel 2o, der um eine
lotrechte Achse 21 schwenkbar ist, die auf einem fest mit dem Rohr 8 verbundenen
Halter 22 angeordnet ist. Der Hebel 20 weist einen Längsschlitz 23 auf, in dem eine
verstellbare Stiftschraube oder ein Bolzen 24. gleiten kann, der mit einem anderen
Hebel a5 in Berührung steht, welcher auf die Schwenkachse 7 des Spiegels 6 aufgekeilt
ist. Es ist ersichtlich, daß der Spiegel 6 sich unter diesen Bedingungen um einen
um so größeren Winkel für eine und dieselbe Verschiebung des Objektivs 3 drehen
wird, je näher dem Drehpunkt der Stift oder Bolzen 24 in dem Schlitz 23 des Hebels
22 sitzt. Falls die Bewegungen der Fassung des Objektivs 3 durch eine Vorrichtung
gesteuert werden, deren l'bersetzungsverhältnis entsprechend der Art des benutzten
Objektivs einstellbar ist, wird der Spiegel 6 natürlich unmittelbar durch die die
Einstellung der Kamera lenkende Vorrichtung, und nicht mehr mittels des Objektivs
3 gesteuert werden können.