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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Werkstücken Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Trocknen von .gewaschenen bzw. ;gereinigten, entfetteten;
gebeizten, entrosteten oder rostgeschützten Werkstücken in einem Trockenofen und
geht darauf aus, den Trockenvorgang der Werkstücke im Ofen so zu begünstigen, daß
die Werkstücke auch.überall dort, wo ihre Oberfläche nicht nur befeuchtet ist, sondern
im Gegenteil sogar eine mehr oder weniger große Menge Waschflüssigkeit o. dgl. in
irgendwelchen Vertiefungen, Rinnen, Sicken, Nuten oder Mulden usw. festhält oder
zusammenlaufen läßt, im wesentlichen genau ebenso schnell, gleichmäßig und zuverlässig
getrocknet werden wie auf allen übrigen, lediglich nur befeuchteten Oberflächenstellen.
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Bis jetzt ist es allgemein üblich gewesen, die Werkstücke alsbald
nach dem Verlassen des Trockenofens mit einem Luftgebläse von Hand nachzubehandeln,
um in Sicken, Nuten oder sonstigen Vertiefungen rückständig gebliebene Flüssigkeitsmengen
zu beseitigen. Diese besondere Nachbehandlung ist jedoch unzuverlässig und außerdem
kostspielig und zeitraubend.
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Erfindungsgemäß ist das Verfahren zum Trocknen der Werkstücke nun
so verbessert worden, daß in Rinnen, Sicken, Nuten, Mulden oder sonstigen Oberflächenvertiefungen
stehengebliebene oder zusammengelaufene Flüssigkeitsmengen schon während des Trockenvorganges
im Trockenofen aus ihrem Sitz vermittels Luft- oder Gasströmen herausgeblasen, gegebenenfalls
auch mit Prallströmen allseitig zerstäubt bzw. fein über die gesamte Werkstückoberfläche
verteilt werden und im übrigen ein Wiederzusammenlaufen der Flüssigkeit in den Sammelstellen,
Sicken, Nuten oder Mulden u.sw. durch fortgesetztes Anblasen verhütet wird, so lange
bis dasWerkstück auf seiner gesamten Oberfläche im wesentlichen vollständig getrocknet
ist.
Die Vorteile dieses neuen Verfahrens sind offenbar. Die Notwendie-keit
einer Nach-
behandlung der Werkstücke von Hand f" |
vollständig fort. Die Werkstücke verl |
den Ofen einwandfrei getrocknet. Die Ges |
trockenzeit bzw. die Dauer des Belassens` |
Werkstücke in dem Ofen bedarf keiner Ve |
größerung. Durch das im Ofen erfolgende Anblasen bzw. Abblasen oder Zerstäuben und
Verhindern des Wiederzusammenlaufens der Flüssigkeit in den Mulden, Sicken, Nuten
oder sonstigen Oberflächenvertiefungen wird erreicht, daß die Werkstücke nun auch
an diesen Stellen schon im Ofen genalt ebenso schnell und vollständig getrocknet
werden wie an allen übrigen Oberflächenstellen. Das bedeutet für Wandertrockenöfen
noch einen besonderen Vorteil, weil die Durchlaufgescliwindigkeit der Werkstücke
durch den Trockenkanal und die Länge der Durchlaufzeit nicht größer bemessen zu
werden brauchen, als es zum Trocknen der nur befeuchteten Oberflächenstellen der
Werkstücke erforderlich ist. Ohne ein Verfahren gemäß der Erfindung wäre es zu einer
innerhalb des Ofens erwünschten vollständigen Trocknung der Werkstücke stets uribedingt
notwendig, entweder die Dauer der Trockenbehandlung zu vergrößern bzw. bei Wanderöfen
die Durchlaufgeschwindigkeit zu verringern oder die Baulänge des Trockentcanales
zu vergrößern. Diese an sich denkbaren Behelfsmöglichkeiten sind jedoch wenig zweckentsprechend
und im praktischen Betrieb meist gar nicht ausführbar, zumal wenn die Raumverhältnisse
und Betriebsbedingungen für die dem Trockenofen vor- und nachgeschaltetenEinrichtungen
keine wesentlichen Veränderungen zulassen sollten.
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Zwecks Abgrenzung der Erfindung gegenüber dem allgemeinen Stande der
Technik ist noch hervorzuheben, daß es bekannt ist, Werkstücke nach dem Austauchen
aus einem Bad lediglich durch Anblasen zu trocknen. Auch ist es bekannt, Werkstücke
unmittelbar nach dem Verlassen eines Bades anzublasen, jedoch nicht zu dem Zwecke
des Trocknens, sondern lediglich um zu verhindern, daß die Werkstücke beim Übergang
in ein nächstes Bad allzuviel Flüssigkeit mit hinüberschleppen. Im Zusammenhang
mit Vorrichtungen der soeben erwähnten Art ist weiterhin schon einmal vorgeschlagen
worden, Blasdüsen auch am Eingang eines die behandelten Gegenstände von der Waschanlage
übernehmenden Trockenofens vorzusehen, und zwar dies in der Erkenntnis, daß auf
der Werkstückoberfläche hängenbleibende Tropfen im Ofen nur allmählich eintrocknen
werden und dann keine Gewähr dafür gegeben sein kann, daß die abgetrocknete Werkstückoberfläche
vollkommen fleckenlos erhalten wird. Im folgenden sei die Nutzanweiidting der Erfindung
beispielsweise an einem Durchlauf-
fen dargestellt und beschrieben. |
b b. z bringt in schematischer Darstellung |
' n Längsschnitt eines Durchlaufofens mit |
sern 711111 Anblasen der Werkstücke von |
mm eil. |
Abb. 2 veranschaulicht die allgemeine Wirkungsweise der Bläser.
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In Abb. t bezeichnet r den Innenraum eines an sich bekannten Trockenkanals,
a ein Fördermittel, das die Werkstücke 3 durch den Trockenkanal hindurchbefördert,
und a die in den Trockenkanal eingebauten Bläser. Aus den Bläsern .I wird Luft oder,
sofern es die Eigenart der Werkstücke erfordert, irgendein inertes Gas ausgeblasen.
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Befinden sich an irgendwelchen Stellen der Werkstoffoberfläche Vertiefungen
3, so ist es eine bekannt nachteilige Erscheinung, daß mehr oder weniger große Flüssigkeitsmengen
darin zusammenlaufen und während des Trocknens der Hauptflächen der Werkstücke bzw.
während des normalen Durchganges der Werkstücke durch den Ofen nicht restlos verdampfen
oder verdunsten. Um diesem Nachteil zu begegnen, werden erfindungsgemäß alle Flüssigkeitsansammlungen
mit Hilfe von Bläsern aus den Nuten, Sicken, Rinnen, Mulden oder sonstigen Oberflächenvertiefungen
bzw. 7 der Werkstücke herausgeblasen und gegebenenfalls auch durch Prallströme allseitig
zerstäubt. Durch fortgesetztes Anblasen der Werkstücke im Trockenofen wird ein Zusammenlaufen
der Flüssigkeit in den Oberflächenvertiefungen usw. verhindert, bis schließlich
alle Flüssigkeit restlos verdampft oder verdunstet und eine vollständige Trocknun-
auch in den Oberflächenvertiefungen, Rinnen, Sicken oder Nuten usw. der Werkstücke
erreicht ist. Bei Werkstücken mit scharfen Sicken, Rinnen oder Falznähten 7, aus
denen die Flüssigkeit infolge ihres Adhäsionsvermögens auch selbst bei mehr oder
weniger großer Schrägstellung der Werkstücke nicht ohne weiteres ablaufen wird,
werden die Blasluftströme vorteilhafterweise schräg gerichtet (Abb. a).
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Das eigentliche Trocknen der Werkstücke im Trockenkanal mag auf irgendeine
an sich bekannte Weise vermittels strahlender Wärme oder durch Trockenluftströme
usw. erfolgen.
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Die Bläser werden in der Regel so eingerichtet, daß sie zum Werkstück
beliebig winklig eingestellt werden können. Im allgemeinen empfiehlt es sich, die
Bläser als Rohre 8 mit einer oder mehreren Reihen von Blasdüsen q. auszuführen.
Es sei weiterhin empfohlen, sowohl die einzelnen Blasdüsen .I zu ihrem Träger (z.
B. Rohr 8) als auch die Blasdüsenträher selbst verstellbar anzuordnen,
so
beispielsweise derart, daß man die Rohre 4 in ihrer Umfangsrichtung drehen und des
weiteren auch verschieden hoch oder tief einstellen kann.
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Die Bläser reihenweise quer zur Förderbahn 2 einzubauen, entspricht
der Normalanordnung, doch schließt dies keineswegs aus, Luftbläser oder Düsen an
irgendwelchen Stellen des Trockenkanals gegebenenfalls einzeln für sich oder in
irgendeiner jeweils zweckentsprechenden Zusammenstellung vorzusehen, z. B. so, daß
die Werkstücke von irgendeiner oder mehreren Seiten her oder auch allseitig angeblasen
werden.
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Die Zuführung des Blas.mittels kann allen Bläsern oder Düsen gemeinsam
sein oder auch für einzelne Bläser oder Bläsergruppen bzw. Düsen oder Düsengruppen
getrennt hergestellt und gegebenenfalls mit einer Vorrichr tung zum Erhitzen des
Blasmittels versehen werden.
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In der Darstellung gemäß Abb. i ist beispielsweise ein allen Blasrohren
4 gemeinsames Blasmittelzuführungsrohr 9 außerhalb des Trockenkanals vorgesehen.
Der Pfeil a gibt die Richtung an, in welcher das Blasmittel dem Rohr 9 zugeführt
wird. Der Pfeil b gibt de Richtung an, in welcher das Fördermittel 2 die Werkstücke
3 durch den Trockenkanal hindurchbefördert.
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Noch erwähnt sei, daß die Anordnung aller oder einzelner Blasrohre
oder Bläsergruppen im Trockenraum des Ofens erfindungsgemäß auch so erfolgen kann,
daß zeitweilige oder fortwährende Dreh- oder Pendelbewegungen ausführbar sind, wenn
es Werkstücke mit besonders komplizierter Oberfläche zu trocknen gibt.