DE728297C - Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftuebertragung - Google Patents

Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftuebertragung

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DE728297C
DE728297C DES135300D DES0135300D DE728297C DE 728297 C DE728297 C DE 728297C DE S135300 D DES135300 D DE S135300D DE S0135300 D DES0135300 D DE S0135300D DE 728297 C DE728297 C DE 728297C
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DE
Germany
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direct current
power transmission
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transmission according
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DES135300D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Erich Rolf
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Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02MAPPARATUS FOR CONVERSION BETWEEN AC AND AC, BETWEEN AC AND DC, OR BETWEEN DC AND DC, AND FOR USE WITH MAINS OR SIMILAR POWER SUPPLY SYSTEMS; CONVERSION OF DC OR AC INPUT POWER INTO SURGE OUTPUT POWER; CONTROL OR REGULATION THEREOF
    • H02M1/00Details of apparatus for conversion
    • H02M1/20Contact mechanisms of dynamic converters

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Inverter Devices (AREA)

Description

  • Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung Die Erfindung bezieht. sich auf Kraftübertragungsanlagen, die mit hochgespanntem Gleichstrom arbeiten und bei denen am Ende der Übertragungsleitung ein Wechselrichter, gleichviel welcher Art, also beispielsweise ein Ventil- oder ein Kontaktwechselrichter, zur Rückverwandlung des Gleichstromes in Wechsel- oder Drehstrom vorgesehen ist. Es ist bekannt, daß es für einen Wechselrichter von der Aussteuerung abhängige Belastungsbereiche gibt, bei denen dieser nicht mehr zu kommutieren vermag und, wie man sagt, außer Tritt fällt oder seine Trittgrenze überschreitet. Es liegen Veröffentlichungen vor, die sich mit den hierdurch bedingten Stabilitätsverhältnissen einer Gleichstromkraftübertragung beschäftigen und die davon ausgehen, daß die Regelung der übertragenen Leistung durch Beeinflussung der Wechselrichteraussteuerung vorgenommen wird. Wann .dabei die Trittgrenze des Wechselrichters überschritten -wird, hängt von -der Spannungsstromcharakteristik des Gleichstromkreises ab, was seinen Grund darin hat, daß die Trittgrenze, wie oben erwähnt, für jeden Aussteuerungsgrad bei einem anderen Belastungsstrom liegt. Es. ist bekannt, eine Änderung der Wechselrichteraussteuerung ohne Überschreitung .der Trittgrenze innerhalb bestimmter Belastungsbereiche .dadurch zu ermöglichen, daß man dem Gleichstromkreis eine so stark geneigte Charakteristik .gibt, daß sie in dem vorgesehenen Belastungsbereich stets unterhalb der Trittgrenze verläuft, daß also, mit anderen Worten, in dem vorgesehenen Verschiebungsbereich für die Aussteuerung keinerlei Schnittpunkte zwischen den für die verschiedenen Aussteuerungsgrade gültigen Wechselrichterkennlinien und der Charakteristik des Gleichstromkreises auftreten, die außerhalb der Trittgrenze liegen. Dieses Ziel kann man erreichen, indem man in die den Gleichstromkreis speisende Vorrichtung in bestimmter Weise bemessene Leiterelemente einordnet, an denen- bei Belastung Spannungsabfälle auftreten. Die Erfindung geht davon aus, daß es aus verschiedenen Gründen beim Betrieb einer Kraftübertragungsanlage der genannten Art wünschenswert ist, den Wechselrichter mit einer festen Aussteuerung zu betreiben. In diesem Fall sind die obenerwähnten, sich aus der veränderlichen Aussteuerung ergebenden Schwierigkeiten zunächst behoben. Eingehende Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß die Stabilität des Betriebes aus einem anderen Grunde in Frage gestellt werden kann, nämlich dann, wenn die Leerlaufspannungen der miteinander gekuppelten Drehstromnetze im Verhältnis zueinander Schwankungen unterworfen sind, wobei die Gefahr des Außertrittfallens dann auftritt, wenn die Leerlaufspannung .des speisenden Drehstromnetzes im Verhältnis zu der des gespeisten Netzes steigt.
  • Diese Verhältnisse mögen zunächst an Hand des in der Zeichnung dargestellten Belastungsdiagrammen näher erläutert werden. Dort sind als Abszisse der von dem Wechselrichter übertragene Gleichstrom J9. und als Ordinate .die an den Gleichstromklemmen des Wechselrichters herrschende Gleichspannung E aufgetragen. Die Schar der schräg aufwärts laufenden Geraden stellt die Spannungsstromkennlinien des Wechselrichters bei verschiedenen Aussteuerungsgraden ß1 bis ß,, dar. Zu jeder Wechselrichteraussteuerung gehört ein bestimmter Strom, bei dem die Trittgrenze des Wechselrichters erreicht ist. Verbindet man die hierdurch festgelegten Punkte auf den Wechselrichterkennlinien miteinander, so ergibt sich die Kurve T, die den Verlauf der Trittgrenze angibt. Jenseits dieser Kurve T verlieren also die Wechselrichterkennlinien ihre Bedeutung. Sie sind deshalb auch nur bis an diese Kurve herangezeichnet.
  • Besitzt nun der speisende Gleichstromkreis eine Spannungsstromkennlinie a entsprechend einer Leerlaufspannung Eo, so wird man die "voraussetzungsgemäß konstante Wechselrichteraussteuerung so legen, daß der dem Normalstrom J, entsprechende Schnittpunkt zwischen der Gleichstromnetzkennlinie und der Wechselrichterkennlinie noch genügend weit von der Trittgrenze entfernt liegt. Diese Bedingung erfüllt die Wechselrichterkennlinie für den Aussteuerungsgrad ßs, .die die Kennlinie a in dem Betriebspunkt A schneidet. Steigt nun bei fest angenommener Spannung des gespeisten Drehstromnetzes die Leerlaufspannung des Gleichstromkreises, so wandert die Kennlinie des Gleichstromkreises nach oben, und der Betriebspunkt verschiebt sich nach rechts, d. h. er nähert sich immer mehr der Trittgrenze. Bei einer Leerlaufspannung Eomax ist schließlich die Kennlinie des Gleichstromkreises in eine solche Lage gerückt, daß der Schnittpunkt mit der Kennlinie des Wechselrichters nunmehr im Punkt B auf der Trittgrenze T liegt. Das gleiche kann auch dadurch auftreten, daß bei gleichbleibender Leerlaufspannung des Gleichstromnetzes, die ja immer der Leerlaufspannung des speisenden Drehstromnetzes entspricht, die Leerlaufspannung des gespeisten Drehstromnetzes entsprechend herabsinkt, wie es überhaupt nur auf das gegenseitige Verhältnis der beiden Leerlaufspannungen ankommt.
  • Aus diesen Überlegungen ergibt sich, daß die mit Rücksicht auf die Trittgrenze zulässigen Schwankungen dieses Verhältnisses der Leerlaufspannung begrenzt sind. Es mag Fälle geben, in denen die Schwankungen der Leerlaufspannungen, die im Hinblick auf die übrigen Betriebsverhältnisse der Netze erwartet werden müssen, nicht größer sind. als es die .angegebene Bedingung zuläßt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß in :den meisten Fällen mit wesentlich größeren Schwankungen gerechnet werden muß, so daß sich hieraus Schwierigkeiten hinsichtlich der Stabilität ergeben. Diese Schwierigkeiten, die bei konstanter Wechselrichteraussteuerung durch die Schwankungen der Leerlaufspannungen miteinander gekuppelter Netze -bedingt sind, werden gemäß der Erfindung dadurch überwunden, daß die Spannungsstromkennlinie der WechseIstromseite des Drehstrom-Gleichstrom-L?,mformers durch an sich bekannte künstliche Erhöhung der verlustlosen Spannungsabfälle so stark geneigt wird, daß die, bei den möglichen Steigerungen des Verhältnisses der Leerlaufspannung des speisenden zu der des gespeisten Drehstromnetzes auftretende Verschiebung ihres Schnittpunktes mit der durch die Aussteuerung festgelegten Wechselrichterkennlinie nur innerhalb .des stabilen Teiles der Wechselrichterkennlinie erfolgt. Wie sich diese Maßnahme auswirkt. ist in der Zeichnung ebenfalls graphisch dargestellt, wobei wiederum die Leerlaufspan- i nung des gespeisten Drehstromnetzes als konstant angenommen ist. Die Steigerung der Leerlaufspannung, mit der auf der Gleichstromseite gerechnet -,verden muß, möge so groß sein, daß der Schnittpunkt B über die Trittgrenze hinauswandern würde. In Anwendung des Erfindungsgedankens werden nun die Grenzkennlinien des Gleichstromkreises, die durch den normalen Belastungspunkt A bzw. den auf der Trittgrenze liegenden Punkt B hindurchgehen, im Sinne einer Vergrößerung ihrer Neigung gedreht. Dadurch wächst der gegenseitige Abstand der zugehörigen Leerlaufpunktee, und man hat es in der Hand, die Kennlinien so weit zu drehen, bis dieser Abstand der tatsächlich zu erwartenden Steigerung der Leerlaufspannung entspricht. Es ergeben sich dann die Kennlinien ä und b', die entsprechend auf der Ordinatenachse die Normalleerlaufspannung E,"""" abschneidet. In diesem Zustand kann bei der gegebenen Wechselrichteraussteuerung ß,3 selbst im ungünstigsten Fall die Trittgrenze nicht mehr überschritten werden, so daß die Stabilität der Anlage in jedem Fall gewahrt ist.
  • Um die Neigung der Kennlinie des Gleich-' stromkreises zu verändern, stehen verschiedene Wege zur Verfügung. Die Verwendung O'hmscher Widerstände im Gleichstromkreis ist dabei sehr wenig empfehlenswert, da hierdurch beträchtliche Leistungsverluste entstehen können. Ebenso kommt eine Erhöhung des Ohmschen oder des induktiven Gleichspannungsabfalles auf der Wechselrichterseite nicht in Frage, weil dadurch die Trittgrenze des Wechselrichters herabgesetzt .und für die Stabilität der Anlage nichts gewonnen werden würde. Dagegen ist eine Erhöhung der induktiven Widerstände auf der Gleichrichterseite vorteilhaft, weil hierdurch praktisch keine Vergrößerung der Leistungsverluste entsteht. Wie das im einzelnen durchgeführt werden kann, soll weiter unten geschildert werden.
  • Zunächst möge an Hand einer Rechnung nachgewiesen werden, welche Wirkung größenmäßig durch die Anwendung der Erfindung erzielt werden kann und um welche Größenordnungen es sich bei den einzelnen Spannungsabfallanteilen handelt. Die Werte sind dabei so gewählt, daß sie einer Übertragung mit großer Leistung ungefähr entsprechen. Mit r sind jeweils die auf den Strom bezogenen Ohmschen Gleichspannungsabfälle für Nennbetrieb und mit g die entsprechenden relativen induktiven Gleichspannungsabfälle bezeichnet. Das Fußzeichen G gilt für den Gleichrichter, L für die Gleichstromleitung und W für den Wechselrichter. El und E#. sind die Wechselspannungen des speisenden bzw. des gespeisten Wechselstromnetzes.
  • Im Nennbetrieb habe das Verhältnis der Netzspannungen den Wert Der Begriff der Stabilitätsgrenze ist dann so zu verstehen, daß infolge einer Erhöhung dieses Verhältnisses auf den Grenzwert der Gleichstrom auf einem solchen Betrag angekommen ist, daß bei weiterer Vergrößerung des Spannungsverhältnisses, also weiterem Anstieg des Gleichstromes, der Wechselrichter wegen Überschreitung der durch die Wechselrichteraussteuerung gegebenen Trittgrenze in den Kurzschlußzustand gerät. Dabei ist es nebensächlich, ob die Vergrößerung des Spannungsverhältnisses durch Spannungserhöhung im speisenden Netz öder durch Spannungsabsenkung im gespeisten Netz oder durch .gleichzeitige Änderung beider Spannungen eintritt. Solange die Übertragung praktisch nur stromproportionale Spannungsabfälle enthält, ist das Grenzspannungsverhältnis von der absoluten Spannungshöhe unabhängig.
  • Unter Vernachlässigung einiger für .das Wesen der Stabilitätsverhältnisse unbedeutender Rechnungsgrößen (Lichtbogenabfall, Ruhezeit des Wechselrichters, Trittgrenzenverminderung :durch den Ohmschen Wechselrichterwiderstand) ergibt sich für die Trittgrenze folgende vereinfachte Beziehung: Hierin ist cos ß die Wechselrichteraussteuerung, cos ä die auf die Wechselrichterseite bezogene Gleichrichteraussteuerung und + Y)' - gG + rG + rL i ä w + YW die Summe aller auf die Wechselrichterseite bezogenen Gleichspannungsabfälle. Die Formel zeigt bereits deutlich, daß für gegebene Stromrichteraussteuerungen cos a und cos ß das zulässige Spannungsverhältnis mit steigendem Betrag des Ausdruckes X (g + r)' zunimmt, laß also die Spannungsabfälle stabilisierend wirken. Zahlenmäßig ,ergibt sich nun für eine Übertragung, bei der beispielsweise Stromrichter als Umformungseinrichtungen verwendet werden, etwa folgendes Bild: Die für solche Zwecke in Frage kommenden -Stromrichtertransförmatoren besitzen normalerweise, d. h. wenn keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden, Streuspannungen von etwa 6 :bis io %. Rechnet man mit einem mittleren Wert von 80/, für den Transformator und z % Zuschlag für die Ketzreaktanz, so ergibt sich eine gesamte E2eaktanzspannun.g von io 0%. Bei den für Großstromrichter üblichen Sternpunktsschaltungen mit Saugdrossel und bei den für Hochspannungsstromrichter besonders geeigneten Brückenschaltungen (sog. Graetzschaltungen) beträgt der durch die Reaktanzspannung bedingte,induktive Gleichspannungsabfall zahlenmäßig die Hälfte des Reaktanzspannungswertes, also im vorliegenden Fall gG ° gw = 5 °1o. Die Ohmschen Gleichspannungsabfälle können mit rG = 9W = i 0% angenommen werden. Wird weiterhin zunächst vorausgesetzt, daß die Übertragungsleitung einen Spannungsabfall von rL = io 010, also einen relativ hohen Betrag, aufweist, so ergibt sich unter bestimmten sonstigen Voraussetzungen (z. B. gleiche oberspannungäseitige Transformatorspannungen auf der Gleich-und Wechselrichterseite und volle Aussteuerung des Gleichrichters) mit den obigen Werten eine Summe aller Spannungsabfälle von E (g + r)' = o,22, eine Wechselrichteraussteuerung von 0,78 und eine zulässige Vergrößerung des Spannungsverhältnisses gegenüber Nennbetrieb von 1,27, d. h. die Spannungen .dürfen um höchstens 27 °fo gegeneinander schwanken, wenn die Trittgrenze nicht überschritten werden soll. Dieser Betrag möge hinsichtlich der in den Netzen zu erwartenden Schwankungen für :das vorliegende Beispiel als ausreichend betrachtet werden.
  • Untersucht man vergleichsweise die Verhältnisse für unveränderte Stromrichterspannungsabfälle, jedoch für einen beispielsweise um 8 % geringeren Leitungsabfall von nur 2 °1o, so ergibt sich als Summe aller Spannungsabfälle ein Wert von nur 0,135 und bei der .gleichen Wechselrichteraussteuerung wie früher ein zulässiges Spannungsverhältnis von nur 1,18. Die Spannungen dürfen jetzt also nur noch um höchstens 18 °]o gegeneinander schwanken, welcher Betrag als bei den vorliegenden Netzverhältnissen nicht ausreichend angesehen werden soll.
  • Erfindungsgemäß kann nun bei unverändert kleinem Leitungsabfall von 2 % das Spannungsverhältnis wieder auf den alten Wert von 1,27 gebracht werden, wenn an Stelle des Ohmschen Widerstandes der induktive Gleichspannungsabfall gr, des Gleichrichters künstlich so weit erhöht wird, daß .die dem Spannungsverhältnis 1,27 zugeordnete Spannungsabfallsumme von 22 °[o wieder erreicht ist. Zu diesem Zweck muß der induktive Gleichvon 5 °io auf 13 % erhöht spannungsabfall gC werden, was gleichbedeutend mit einer Heraufsetzung der gesamten Reaktanzspannung auf 26 % bzw. der Transformatorstreuspannung auf 2d.°/, ist, wenn die Netzreaktanz unverändert bleibt. Aus diesem Zahlenbeispiel ist ersichtlich, daß man durch i",nwendung des Erfindungsgedankens beliebige Stabilitätsverhältnisse schaffen kann, ohne :dabei an einen bestimmten Wirkungsgrad gebunden zu sein und ohne die Wechselrichteraussteuerung unnötig erniedrigen und damit die auf der Wechselrichterseite aufzuwendende Blindleistung unnötig erhöhen zu müssen. Der infolge des größeren induktiven Spannungsabfalles auf der Gleichr:chterseite eintretende Mehrbedarf an Blindleistunmacht sich hier nicht in so unangeneliiner Weise bemerkbar wie gerade auf der von vornherein mit wesentlich schlechterem Leistungsfaktor arbeitenden @@'erhselrichterseite. Für clie künstliche Erhöhung des induktiven Gleichspannungsabfalles auf der Gleich-' richterseite ergeben sich vielfältige Mittel. Wird die Übertragungsanlage aus einem großen, praktisch' starren Wechselstromnetz gespeist, so kommt beispielsweise der bereits C genannte Weg der Vergrößerung der Transformatorstreuspannung in Frage mit Hilfe an f sich bekannter Maßnahmen. Als solche Maßnahmen sind z. B. die Vergrößerung des Streuraümes durch Vergrößerung des Wicklungsabstandes oder die Anwendung verschieden großer Wicklungslängen bei Röhrenwicklung (Zusatzstreuung) - oder die Wahl geeigneter Abmessungen hinsichtlich des Verhältnisses Kernquerschnitt zu Säulenlänge u. dgl. zu nennen. Ein weiteres Mittel zur Erhöhung des induktiven Spannungsabfalles ist die Verwendung von Zusatzdrosselspulen zwischen Transformator und Gleichrichterapparat oder in den Zuleitungen zwischen Transformator und Netz. Die Verwendung getrennter Drosseln an Stelle einer Erhöhung der inneren Transformatorstreuung ist besonders dann zweckmäßig, wenn die Übertragung für wechselnde Energierichtung bestimmt und ein und derselbe Stromrichter wahlweise sowohl als Gleichrichter als auch als Wechselrichter arbeiten soll. In diesem Fall werden die Zusatzdrosseln bei Umschaltung auf Wechselrichterbetrieb ausgeschaltet bzw. kurzgeschlossen, weil zur Erzielung einer hohen Trittgrenze der induktive Spannungsabfall des Wechselrichters möglichst gering sein muß, während sie beim Gleichrichterbetrieb eingeschaltet sind und die gewünschte Erhöhung des Spannungsabfalles ergeben. Weiterhin kann auch durch Verwendung bestimmter Transformatorschal- x tun:gen eine Erhöhung des Spannungsabfalles erreicht werden. So liefert z. B. die für größere Gleichrichteranlagen im allgemeinen nicht verwendete sechsphasige sau-drossellose Sternpunktschaltung bei gleicher Streuspannung den 2,46fachen induktiven Gleichspannungsabfall wie die bereits erwähnte sechsphasigeSangdrossel schaltung oder die Graetzschaltung.
  • Der induktive Gleichspannungsabfall von Stromrichtern ist bekanntlich nicht nur von der Streuspannung des Transformators allein, sondern von der Gesamtreaktanz des kommutierenden Stromkreises abhängig.
  • Zu dieser Gesamtreaktanz zählt auch die Streureaktanz der Netzgeneratoren. Für den Fall @ler Speisung der Gleichstrom-Hochspannung,übertragung beispielsweise aus einzelnen, (ler Übertragungsleistung etwa insgesamt leistungsgleichen Generatoren ist als weiteres Mittel zur Erzielung eines ausreichenden induktivun Gleichspannungsabfalles die Ver- Wendung von Generatoren mit entsprechend bemessener, erhöhter Streuung zu nennen. Unter Umständen genügt es auch schon, einzelne Generatoren eines großen Netzes zwecks Speisung der Gleichstrom-Hochspanriungsübertragung ganz von diesem abzutrennen oder sie mit dem restlichen Netz nur noch lose über Drosselspulen mit ausreichend hoher Reaktanz zu koppeln.
  • Eine ähnliche Wirkung wie der induktive Gleichspannungsabfall haben auch andere Erscheinungen, die zu einer Abnahme der Gleichspannung mit steigendem Strom ohne wesentlichen Leistungsverlust, d. h. ohne Wir-'kungsgradverschlechterung, führen. Hierzu ist z. B. die Ankerrückwirkung des Generators zu rechnen, auf die bekanntlich ein gewisser Anteil des Generatorspannungsabfalles zurückzuführen ist. Ferner wirkt ein bei Belastung .des Generators eintretender Drehzahlabfall der Antriebsmaschine im gleichen Sinne. Als Mittel zur Erzielung einer gewünschten Stabilität kommt daher erfindungsgemäß auch die Ausführung der Generatoren mit vergrößerter Ankerrückwirkung in Frage oder die Verwendung von Antriebsmaschinen mit starkem lastabhängigem Drehzahlabfall, d. h. ein Betrieb mit stark lastabhängiger Frequenz anstatt mit der normalerweise üblichen, gleichbleibenden Frequenz.
  • Zur Sicherstellung eines innerhalb vorgegebener Spannungsschwankungen stabilen Betriebes bietet sich weiterhin noch die Möglichkeit, den erfindungsgemäß benötigten verlustlosen Spannungsabfall an Stelle von wirklich auftretenden Spannungsabfällen durch entsprechende Beeinflussung des Umformers, der Netzgeneratoren oder der Antriebsmaschinen vorzutäuschen. Hierher gehört neben einer Beeinflussung der Drehzahl der Antriebsmaschine in erster Linie eine Änderung der Gleichrichteraussteuerung oder eine Beeinflussung der Erregerdurchflutung der Generatoren, und zwar stets eine Beeinflussung im stabilisierenden Sinn, also eine Herab= setzurig dieser Größen bei steigendem Strom. Von diesen Möglichkeiten wird man wiederum besonders vorteilhaft bei Umformern, die mit wechselnder Energierichtung arbeiten sollen, Gebrauch machen, indem die Beeinflussung bei Gleichrichterbetrieb zugelassen, bei Wechselrichterbetrieb dagegen unterbunden wird.
  • Die Beeinflussung im vorgenannten Sinne kann beispielsweise durch Regler oder durch selbsttätige Gegenkompoundierungseinrichtungen erfolgen. Da die stabilisierende Wirkung den Netzschwankungen so schnell wie möglich folgen muß, ist die Verwendung von Schnellreglern oder von trägheitslos wirkenden Reglern mit Hochvakuum- oder Gasentladungsgefäßen zweckmäßig. Zumindest muß dafür gesorgt sein, daß die Regelzeitkonstante kleiner ist als die Zeitkonstante des Stromanstiegs. Damit nicht schon innerhalb des Bereiches normaler Betriebsstromstärken erhebliche Spannungsschwankungen durch derartige Mittel verursacht werden, empfiehlt es sich, die stabilisierende Wirkung der Regler oder Kompoundierungenauf das gefährliche Gebiet der Überströme zu beschränken. Es entstehen .dann also gekrümmte Kennlinien, die im Bereich großer Ströme steiler verlaufen als bei kleineren Strömen. Zu diesem Zweck können die Regler beispielsweise so eingerichtet werden, daß sie bis zu einer gewissen, durch die Gleichstromstärke (gegebenenfalls in Verbindung mit der Größe der Wendespannung des Wechselrichters) gege@benen Grenze auf eine bestimmte Zielgröße, z. B. konstante Spannung oder konstante Leistung, regeln, bei Überschreitung der eingestellten Grenze aber auf Strombegrenzung durch Herabsetzung der Stromrichteraussteuerung oder der Generatorerregung oder der Drehzahl hinarbeiten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung mit einem Wechselrichter am Ende der Gleichstromleitung, bei der zwecks Verbesserung der Stabilität des Betriebes die Spannungsstromkennlinie des Drehstrom-Gleichstrom-Umformers durch künstliche Erhöhung der verlustlosen Spannungsabfälle steiler gelegt ist, dadurch gekennzeichnet, d@aß der Wechselrichter mit konstanter Aussteuerung betrieben wird und -die Steilheit der Spannungsstromkennlinie des Drehstrom-Gleichstrom-Umformers so gewählt ist, daß die bei ,den möglichen Steigerungen des Verhältnisses der Leerlaufspannung des speisenden zu der des gespeisten Drehstromnetzes auftretende Verschiebung ihres Schnittpunktes mit der durch die Aussteuerung festgelegten Wechselrichterkennlinie nur innerhalb des stabilen Teiles dieser Kennlinie erfolgt. z. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Transformator des Drehstrom-Gleichstrom-Umformers mit künstlich vergrößerter Streuung ausgebildet ist. 3. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i, dadurch ,gekennzeichnet, daß auf der Wechselstromseite des Drehstrom-Gleichstrom-Umformers Zusatzdrosseln vorgesehen sind. q.. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Energierichtungswechsel die Zusatzdrosseln .des Wechselrichters ausgeschaltet bzw. kurzgeschlossen werden. 5. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die speisenden Generatoren mit künstlich erhöhter Streuung ausgeführt sind. 6. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die speisenden Generatoren mit künstlich vergrößerter Ankerrückwirkung ausgeführt sind. 7. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch j und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kraftübertragung speisenden Generatoren mit an andere Verbraucher angeschlossenen Generatoren nicht unmittelbar, sondern über Drosselspulen verbunden sind. B. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmaschinen für die speisenden Generatoren eine künstlich geneigte Drehzahl-Last-Kennlinie besitzen. g. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftüliertragung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, :daß die Generatoren bzw. Umformer auf der Speiseseite mit Gegenkompoundierung ausgerüstet -sind. io. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinienneigung durch Regler, vorzugsweise Schnellregler, erzeugt wird. i i. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinie des Gleichstromnetzes eine finit wachsendem Strom steigende Neigung besitzt. 1a. Gleichstrom-Hochspannungs-Kraftübertragung nach Anspruch 9 bis i i, dadurch gekennzeichnet, daß die Regler bzw. Gegenkompoundierungsmittel erst in dein gefährlichen Strombereich zur Wirkung gebracht werden.
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