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Tarnungsstoff aus gekräuselten Stoffgeweben Die im Patent 684
712 geschützten, aus undichten oder dichten Textil.gewehen bestehenden Tarnungsstoffe
in den ihnen eigentümlichen, dem natürlichen Bodengelände täuschend nachgeahmten
Stoffkräuselungen oder Wellungen bei ihrer Benutzung als Tarnungsüberzüge, Planen
usw., auch in Netzform, eignen sich, wie die Praxisergeben hat, iri hervorragender
Weise als unmittelbare Bezugsstoffe für Gegenstände von Scheinanlagen, Tarnungsattrappen
usw., und zwar überall dort, wo es gilt, an sich in freiem Gelände, in Wald und
Flur anzutreffende natürliche Gegenstände, wie Bäume als Schonung, Hecken, Büsche
usw., aber auch Holzstöße, Holzstapel usw. täuschend nachzuahmen, um auch unter
ihrem Schutz militärische Stellungen o. dgl. oder auch leb:enswichtige Güter auf
Lagerplätzen und Transportmitteln gegen Sicht von oben zu verbergen, also den Beobachter
aus der Luft über die wahren Gegenstände usw. und ihre Benutzung zu täuschen.
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Im Zuge der für militärische Operationen wichtigen und notwendigen
Täuschungs- und Scheinmaßnahmen ist nach der Erfindung vorgesehen, mit dem nach
Patent 684712 hergestellten Tarnungsstoff in verschiedener Färbung der Scheingegenstände
die verschiedensten Gestaltungsformen in einem naturgetreuen Aussehen zu geben.
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Um z. B. ein Flugzeugstaxtgelände, das Dach einer Flughalle usw. schnell
in eine lichte Nadelwaldschonung mit Strauchwerk, z. B. Wacholderbuschwerk, zu tarnen
und um dabei auf einem Startgelände die Spuren
der Fahrgestel.lräder
eines Flugzeuges schnell gegen Lufterkennung zu verwischen, sieht die Erfindung
künstlich hergestellte Fichten, Kiefern und langästiges Strauchwerk., z. B. Wacholderstrauchwerk,
vor.
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Nach der Erfindung sind z. B. zur Herstellung der Täuschungsattrappen
von Nadelbäumen und Wacholdersträuchern die im Hauptpatent geschützten gekräuselten
und gewellten Tarnungsstoffe vornehmlich aus undichten Geweben in Streifen geschnitten
und im gefalteten Zustande schrauben- oder korkzieherartig auf einen starken Draht
als Ast aufgereiht, der zur Erzielung eines natürl.ichen Baumgeästes am entsprechend
natürlich gefärbten Stamm oder Pfahl unverrückbar eingesteckt ist.
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Auf diese Weise ,entstehen durch am Stamm oder Wurzelstock befestigte
Äste Baum- und Strauchwerkattrappen, die schon aus i o m Entfernung neben Naturbäumen
nicht von diesen zu unterscheiden sind. Die eige-iartige Aufbrngung des gefalteten
Stoffes verleiht dem Ast eine uneingeschränkte Haltbarkeit und natürliches Aussehen
trotz w7itterungseinflüssen.
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Nach einer anderen Lösung sind auf vorbereitete, in spitzen Dreiecken
bzw. in Pyramidenform auslaufende hohe Holzgestelle einzelne Gewebebahnen des gekräuselten,
dauernd faltigen Tarnungsstoffes nach dem Hauptpatent aus vornehmlich undichten
Geweben aufgelegt; diese Attrappen wirken mit ihren natürlichen Licht- und Schattenerscheinungen
wie das nach unten ausladende Geäst hoher Fichten für den Beobachter aus der Luft.
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Auch sie sind nicht unbedingt an einen Aufstellungsort gebunden, sie
sind leicht transportierbar und stabil gebaut.
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Alle diese Täuschungswirkungen lassen sich niemals mit etwa glatten
Stoffen machen. Derartige Gebilde sind nach kurzer Zeit durch Witterungsverhältnisse
unbrauchbar und unansehnlich, sie verlieren ihr an sich mangelhaftes natürliches
Aussehen iuid wirken stets für den Beobachter als Kunstprodukte.
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Die Benutzung der im Hauptpatent 684 712 geschützten gerafften Stoffgebilde
als Tarnungsattrappen kann sich besonders wirkungsvoll auch zur Täuschung lebenswichtiger
Güter, insbesondere auf dem Transport auf dem Wasser auswirken. Mit Hilfe von Langholzattrappen
aus diesen gekräuselten Tarnungsstoffen lassen sich z. B. Brennstofftransportkälme
auf Flüssen ohne Mühe in Langholzkähne verwandeln, wobei die,entsprechenden Attrappen
auf dem Oberdeck aufgestellt werden.
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Ähnlich ausgeführte Langholzattrappen k6nnen z. B. auf Stapelplätzen
von öl- und Brennstoffässern usw. aufgestellt werden, die dann die gestapelten Fässer
gegen Sicht von oben decken.
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Wesentlich ist dabei, daß der gekräuselte Tarnungsstoff in seiner
Ausführung als Bezugsstoff eines Attrappengestells die natürlichen Farben und Unebenheiten
des Holzes, z. B. der Rinde oder Schale, hervorbringt und damit das wirkliche Aussehen
der nachgebildeten Gegenstände annimmt.
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Da man auch öffentliche Anlagen, z. B. Eisenbahnanlagen, gegen Vorkommnisse
militärischer Art sichern muß, andererseits aber diese Sicherung Unberufenen gegenüber
nach Möglichkeit verborgen bleiben soll, z. B. die Aufstellung eines Maschinengewehrstandes,
einer Maschinenkanone usw., «eisen auch hier die aus gekräuselten Stoffen nach dem
Hauptpatent 684712 hergestellten Geivebebahneu als Tarnungsattrappen auf einem Gestell
in ihrer Mannigfaltigkeit der Herstellung neue Wege, um die einzelne Waffe und ihren
Aufstellungsort der Sicht von oben und von der Seite zu entziehen.
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So kann z. B. auch ein Beobachtungsstand an einem Waldstückgelände
als ein aus gekräuselten Textilstoffen täuschend nachgeahmter Holzstapel erscheinen,
oder mit Hilfe von Langholzattrappen aus den gleichen gekräuselten Stoffen mit einer
Oberflächengestaltung nach dem natürlichen Aussehen des Holzes können auch Spähwagen,
Autos usw. geschützt werden und Munitionsstapel verborgen bleiben. Auch diese Attrappen
sind in ihren Gestellen zusammenlegbar und wetterfest hergestellt.
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Diese Beispiele lassen sich den Bedürfnissen und dem Gelände entsprechend
in >mendlichen Mannigfaltigkeiten ausführen. Bei allen Ausführungen ist aber der
gekräuselte. Tiefenwirkungen hervorrufende Tarnungsstoff, nach dem Hauptpatent 684712
hergestellt, das Wesentliche, um die Nachbildungen der Natur zu erreichen.