DE7276C - Verstellbarer Kolben an Gewehren - Google Patents

Description

1879.

Klasse 72.

BERNHARD GLÖCKNER in TSCHIRNDORF (Schlesien). Verstellbarer Kolben an Gewehren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Februar 1879 ab.

Es ist eine Thatsache, dafs jeder Jäger im Winter, namentlich bei Schnee und Kälte, infolge des stärkeren Anzuges zu kurz schiefst, wenn er mit demselben Gewehr bei wärmerem Wetter kaum fehlen wird. Mit anderen Worten, die Bauart eines jeden Menschen erfordert ein gerades oder krumm geschattetes Gewehr.

Um ersterem Uebelstande abzuhelfen, habe ich die Construction eines verstellbaren Gewehrkolbens erdacht, durch welche jeder Schütze die Lage des Gewehres seiner Körperbeschaffenheit "in wenigen Minuten anpassen kann.

Diese Constructionen sind auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 bis 4 dargestellt.

Wie hieraus ersichtlich ist, ist der Kolben des Gewehrs bei α b, in den Fig. 1, 2 und 3 durchschnitten und in diesem Durchschnittspunkt ein Scharnier χ angebracht.

Ein Schenkel dieses Scharniers umschliefst das Schlofsgehäuse und ist auf geeignete Weise mit dem Lauf verbunden, während der andere in dem hölzernen Kolben des Gewehrs befestigt ist. In dem vorderen Schenkel des Scharniers, Fig. i, sitzt nach unten die Mikrometerschraubejy, welche mit ihrem Kopf auf die Stirnseite des anderen Schenkels drückt, so dafs durch ein Herausschrauben der Mikrometerschraube y der Winkel zwischen Lauf und Kolben ein stumpferer werden wird.

Durch die Stellschraube ζ des am Schenkel A befindlichen Riegels, welcher sich in der entsprechenden Nuth des Schenkels B während des Stellens mit der Mikrometerschraube y verschieben kann, wird die Lage des Kolbens fixirt und eine feste und sichere Verbindung der beiden Theile bewirkt.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das Scharnier und den schwalbenschwanzförmigen Riegel z.

In Fig. 3 ist eine zweite Construction mit zwei Mikrometerschrauben y und y¹, von denen die eine nachgelassen wird, wenn es nöthig ist, die andere herauszuschrauben.

Wird die untere Schraube y nachgelassen und die obere Schraube y ' herausgeschraubt, so wird der Winkel zwischenKolben und Lauf ein spitzerer, und umgekehrt, wenn die Schraube y¹ nachgelassen und die Schraube y herausgeschraubt wird, so wird der Winkel zwischen Kolben und Lauf ein stumpferer.

Fig. 4 zeigt eine dritte Construction zu gleichem Zweck, und befindet sich hier der Drehpunkt des Scharniers χ zwischen Hahn und Lauf an der oberen Seite des Gewehrs, während durch die Stellschraube ζ der Winkel eingestellt wird.

Der durch die Zweitheilung des Kolbens entstehende Schlitz bei α bis b kann durch einen überschiebbaren Gummiring zum Schutz überdeckt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Stellvorrichtungen, welche es einem jeden Schützen ermöglichen, die Gewehrlage seiner KörperbeschafFenheit anzupassen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.