DE726057C - Ringlehre fuer die Bearbeitung von Werkstoffen mit verhaeltnismaessig grosser Waermeausdehnung - Google Patents

Description

• Ringlehre für die Bearbeitung von Werkstoffen mit verhältnismäßig großer Wärmeausdehnung Bei der Bearbeitung von Werkstoffen mit verhältnismäßig großer Wänneausdehnung, insbesondere von Aluminium- und Magnesiumlegiertmgen, können leicht Meß- und Herstellungsfehler entstehen, wenn man die MEessungen mit den üblichen Lehren aus Stahl u. dgl. nicht genau bei der vorgeschriebenen Bezugstemperatur (20°) vornimmt. Solche Fehler treten um so zahlreicher auf, je enger im Einzelfall die verlangten Toleranzen sind, und sie können beispielsweJse bei der Hlerstellung von Kugellagersitzen in Leichtmetallgehäusen zu hohen Ausschußstückzahlen führen.
• Die Erfindung bezweckt, eine Ringlehre zu schaffen, die auch dann noch die Herstellung von Leichtmetallwerkstücken mit der erforderlichen hohen Genauigkeit gestattet, wenn die Werkstück- und Lehrentemperatur, z. B. infolge der durch die Jahreszeit bedingten Änderung der Werkstattemperatur, während der Messung von der Bezugstemperatur abweicht.
• Die Verwendung der neuen Ringlehre soll dabei keine Meßfehler herbeiführen, die wesentlieh größer sind als diejenigen, welche entstehen, wenn man mit stählernen Lehren Werkstücke mit dem Stahl ähnlichen Wärmedehuzahlen außerhalb der Bezugstemperatur mißt. Ferner wird von der neuen Ringlehre gefordert, daß sie eine hohe Verschleißftestigkeit hat und so eine den stählernen Lehren ähnliche Lebensdauer erreicht. Dies wird gemäß der Erfindung durch eine Ringlehre lerreicht, deren äußerer Ring aus einem Wlerkstoff von annähernd der gleichen WärmeauSsdehnung, wie sie der zu bearbeitende Werkstoff von verhältnismäßig großer Wärmeausdehnung besitzt, und deren innerer Ring aus hartem Werkstoff, beispielsweise Stahl, besteht, wobei der äußere Ring, der eine mclhrfach größere Wandstärke besitzt als der innere, durch Aufsetzen auf den inneren Ring bei einer höheren Temperatur als der normalen Meßtemperatur aufgeschrumpft ist, so daß der innere Ring innerhalb des ganzen beim Messen vorkommenden Temperaturbereichs den Wärmedehnungen des äußeren Ringes zu folgen gezwungen ist.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Ringlehre dargestellt, und zwar zeigen Abb. I eine Seitenansicht und Abb. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Abb. I.
• Die Ringlehre besteht aus zwei Teilen, einem äußeren Ring a und einem inneren Ring b, dessen innere gehärtete Fläche zum titessen benutzt wird. Der äußere Ring a ist dickwandig und besteht aus Aluminium oder einem anderen Werkstoff, der mindestens annähernd dieselbe Wärmeidehnung hat wie das zu bearbeitende, beispielsweise aus einer Aluminiumlegierung hergestellte Werkstück. Vorzugsweise wird der äußere Ring überhaupt aus genau demselben Werkstoff wie das Arbeüsstück selbst ausgeführt. Der innere Ringb dagegen ist dünnwandig und z. B. aus Werkzeugstahl hergestellt. Er ist mit Vorspannung in den äußeren Ring a eingepreßt.
• Ohne eine solche Vorspannung würde der äußere Ring a aus Aluminium beiTemperaturerhöhungen infolge seines größeren Ausdehnungskoeffizienten seinen Durchmesser mehr vergrößern als der aus Stahl hergestellte Innenring b mit kleinerem Ausdehnungskoeffizienten. Die Ringe würden sich also bei Temperaturerhöhungen lockern. Um dies zu vermeiden, ist die Vorspannung so groß gewählt, daß der Innenring auch bei den höchsten Temperaturen, bei denen noch gemessen werden soll, fest vom Außenring umklammert wird. Auf diese Weise wird der dünne. elastische Innenring, der die Lehre gegen Abnutzung schützt, gezwungen, alleD.urchmesseränderungen des äußeren kräftigenAlumilliumringes a mitzumachen, so daß die Ring]ehre bei allen vorkommenden Temperaturen scher genaue Meßergebnisse liefern kann. Die genaue Bearbeitung der Ringlehre wird erst vorgenommen, nachdem der Stahlring eingepreßt ist.
• Die Ringlehre ist insbesondere dazu benutzbar, die bei der Bearbeitung verwendeten Ilachstellbaren Einstellehren. z. B. den von Krupp gelieferten Mikrotast, einzustellen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Ringlehre für die Bearbeitung von Werkstoffen mit verhältnismäßig großer Wärmeausdehnung, insbesondere von Aluminium- Magnesium-Legierungen,besteh end aus einem äußeren Ring aus einem \\'erkstoff von annähernd der gleichen Wärmeausdehnung, wie sie der zu bearbeitende Werkstoff besitzt, und einem inneren Ring aus hartem Werkstoff, beispielsweise aus Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Ring, der eine mehrfach größere Wandstärke besitzt als der innere, durch Aufsetzen auf den inneren Ring bei einer höheren Temperatur als der normalen Meßtemperatur aufgeschrumpft ist, so daß der innere Ring innerhalb des ganzen bein Messen vorkommenden Temperaturbereiches den Wärmedehnungen des äußeren Ringes zu folgen gezwungen ist.