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Fittings Rohrverbindungsstücke (Fittings,) werden im, allgemeinen
aus durch Glühfrischen getempertem Knpolofienguß hergestellt. Zu dem gleichen Zweck
ist die Verwendung von Stahlform.guß vorgeschlagen worden. Außerdem hat man Rohrverbindungsstücke
dadurch hergestellt, daß man aus Schmiedeeisen bestehende volle Stücke entsprechend
ausbohrte. Eine praktische Einführung haben dabei aus Schmiedeespen, Stahlformguß
oder Temperguß bestehende Fittings ierhalten, bei denen Zentriernocken tragende
Ringe auf den Anschlußenden aufgeschrumpft oder auf sie aufgeschweißt waren.
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Demgegenüber wird gemäß vorliegender Erfindung die Verwendung eines
weichen, schweißbaren, dünnflüssigen Stahles mit einem Kohlenstoffgehalt zwischen
0,15 und 0,50%, mit einem Phosphorgehalt zwischen o, i o und o,q.oo;o, mit einem
Schwefelgehalt zwischen o,o6 Luzid o,20%, mit einem Mangangehalt zwischen o,5o und
i,5% und mit. einem Siliciumgehalt unter o, 6 % zur Herstellung von solchen Rohrverbndungsstücken
vorgeschlagen, die ihre Form durch Gießen- und ihre Zentrierung über Gewinde an
den Anschlußenden der Rohrverbindungsstücke erhalten.
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Die Erfindung beruht dabei auf der, neuuni eigenartigen Erkenntnis,
daß es durch die gleichzeitig vorhandenen, verhältnismäßig hohen Phosphor- und Schwefelgehalte
gelingt, die .erforderliche Schweißbarkeit des Werkstoffes mit hoher Bearbeitungsfähigkeit,
Versp:anbarkeit und Dünnflüssigkeit derart zu vereinigen, daß trotz Vergießens des
St:ahlformgusses zu dünnwandigen Leitungen die Farmen gut auslaufen und glatte,
saubere und =glänzende Oberflächen der Formstücke entstehen, in die sich die zur
Zentrierung erforderlichen genauen Gewinde ohne Schwierigkeiten einschneiden lassen.
Es ist zwar bekannt, daß durch. die angegebenen hohen Schwefelgehalte die Bearbeitbarkeit
des Werkstoffes vergrößert wird, so daß für Automateneisen derartige Schwefelgehalte
bereits verwirklicht wurden. Es sind auch schon zur Herstellung von Preßmutternfeisen
zur Erhöhung der Verform- und Verspanbarkeit höhere Phosph@orgeh:alte vorgeschlagen
worden. Von Erhöhungen dieser Legierungsbestandteile wurde jiedoch abgeraten, wenn
auf eine genügende Schweißbarkeit des Werkstoffes Wert gelegt wurde, so daß man
in diesem Falle nur diejenigen Gehalte zuließ, die zeit Rücksicht auf die bei höheren
Phosphorgehalten eintretende Kaltbrüchigkeit sowie auf die bei höheren Schwefelgehalten
eintretende Rotbrüchigkeit für verwirklichbar gehalten wurden. Diese Gehalte liegen
aber erheblich unter den ierfindungsgemäß vorgesehenen Werten, während andererseits
auf
de Kalt- und Rotbrüchigkeit nicht geachtet zu werden braucht,
weil sich derartige Erscheinungen nur bei der Warmverformung des Stablförmgqsses
ungünstig auswirken können. Wenn es daher auch bereits bekanntgeworden ist, gleichzeitig
höhere Schwefel- und Phosphorgehalte anzuwenden, dann hat man wegen der gerade in
diesen Fällen erforderlichen Warmverformung diese Kalt-und Rotbrüchigkeit dadurch
zu beseitigen gesucht, daß man gleichzeitig Chrom, Aluminium, Titan, Vanadium und
Kupfer in Anteilen bis zu 250;ö des Werkstoffes hinzulegierte, um die Walz- und
Schmiledbarkeit zu erhalten, während auf die Hinzulegierung dieser teilweise sehr
kostspieligen Werkstoffe eirfindungsgemäß deshalb verzichtet werden kann, weil die
vorgeschlagene Verwendung des Werkstoffes zu keinen Warm.verformunge.n desselben
führt. In weiterer Durchführung des Erfindungsgedankens erscheint eine Warmbehandlung
von Rohrverbindun.gsstül>-ken, die unter Verwendung eines weichen, schweißbaren
und dünnflüssigen Stahlformgusses mit der vorgenannten Zusammensetzung hergestellt
worden sind, zweckmäßig, bei der die Rohlinge nach dem Vergießen einem nachfolgenden
kurzen Glühen zur Beseitigung der Werkstoffspannungen sowie zur Herbeiführung eines
gleichmäßig feinen Kornumsatzes unterworfen werden.
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Die nach dein vorliegenden Verfahren hergestellten Fittings können
zunächst unter Benutzung in sie eingeschnittener Gewinde zu Rohrleitungen zusammengestellt
und -verschraubt werden, wobei die Gewinde die erforderliche Zentrierung herbeiführen.
Dadurch aber, daß die erfindungsgemäß- vorgeschlagen.e Werkstoffzus:ammensetzung@
auch die Möglichkeit einer guten Verschweißun:g gewährt, besteht die weitere Möglichkeit,
nach der Herstellung der Verbindung über die Gewinde die Rohrverbindungsstücke miteinander
verschweißen zu können, so daß eine erhöhte Sicherheit in Verbindung, eine Erhöhung
der Dichtigkeit und eine Vergrößerung der Haltbarkeit der Leitung eintritt. Infolge
der höheren Festigkeit des Werkstoffeis, weiter infolge der genauen und sauberen
Herstellung der Gewinde und sonstwie erforderlich werdenden mechanischen Bearbeitung,
schließlich durch die Möglichkeit der Vers@chweißung, eignen sich Fittings gemäß
vorliegender Erfindung für Höchstdruckrohrleitungen und zur Aufnahme sonstiger Höchstbeanspruchungen,
da eine Zerreißfestigkeit von 25 bis 6o kg/mm2 bei einer Dehnung von 3o bis 2o%
erreicht werden kann. Gegenüber der grundsätzlich angegebenen und beizubehaltenden
Zusammensetzung kann naturge,m.äß nach den jeweiligen Verarbeitungsbedingungen und
nach dem. Verwendungszweck eine gewissie Abwandlung in der Gattierung verwirklicht
werden, indem beispielsweise geringe Gehalte an Nickel, Molybdän o. dgl. verwirklicht
werden, um bestimmten, erhöhten Beanspruchungen des Einzelfalles gerecht werden
zu können.