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Fahrzeugwagenkasten Die Erfindung betrifft einen doppelwandig ausgebildeten
Kraftfahrzeugwagenkasten, der aus einzelnen Preßteilen zusammengesetzt ist, wobei
als Baustoff ;geschichtete, durch Einwirkung von Hitze und Druck verformte Kunstharzstoffe
dienen. Bei den bekannten Wagenkasten dieser Art ist mangels einer Verbindung der
Außenwand mit der Innenwand ein gesondertes Traggerippeerforderlich. Bei Herstellung
des Wagenkastens nach der Erfindung kann jedes gesonderte Traggerippe wegfallen,
wenn die Stoßfugen der aneinanderstoßenden Preßteile des doppelwandig ,ausgebildeten
Wagenkastens durch in der Doppelwand liegende, mit Kunstharz -umkleidete Zwischenlagen
des. gleichen Stoffes überbrückt werden, die dem Kraftlinienverlauf der Beanspruchungen
entsprechend angeordnet sind. Derart .aus. übereinandergelegten und mit Kunstharz
getränktem Papierbahnen in die gewünschte Gestalt gepreßte Teile weisen eine nur
mit Stahlblechpreßteilen vergleichbare hohe Festigkeit auf. Die wesentlichen, 'aus
einer mit gleichen Preßwertzeugen hergestellten Innen- und Außenwand bestehenden
Teile des Aufbaues, insbesondere Seitenteile, Heckteil, Windlauf und gegebenenfalls
Wagenkastenboden werden in einem Arbeitsgang miteinander verleimt.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. r einen Teilschnitt :durch den fertigen
Wagenkasten- im Abschnitt der Fensteröffnung, Fig. 2 einen Teilschnitt durch den
Wagenkasten im Abschnitt der Türöffnung, Fig. 3 -einen Teilschnitt durch die Wagenkastenwand
mit Ansicht auf die Türschloßseite, Fig. q. einen Schnitt durch den unteren Seitenwandteil
für Wagenkästen mit besonders angesetztem Boden und Fig. 5 einen Schnitt nach Linie
V-V der Fig. 3.
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Nach den Fig. t bis 5 ist der Wagenkasten aus einzelnen Preßteilen
zusammengesetzt, wovon ein Dach 3, ein Seitenteil. q. und ein Boden 6 veranschaulicht
ist. Das Dach 3 besteht hierbei aus zwei Wänden 28 und 29, die
mit
dem gleichen Preßgesenk hergestellt sind und demgemäß die gleiche Gestalt aufweisen.
Als Material für die Wände dient bei den übrigen Teilen ,geschichteter Kunststoff,
insbesondere kommen übereinandergelegte, mit Kunstharz getränkte Papierbahnen zur
Verwendung, die durch hydraulische Pressen bei einem Druck von ungefähr 40o kg/cm2
in die gewünschte Gestalt gepreßt werden. Ein Seitenteil 4 mit Fensteröffnung 3o
schließt an das Dach an. Auch hierbei sind die Wände 31 und 32 -aus Schichtmaterial
in dem gleichen Gesenk gepreßt. Der zur Aufnahme der Fenstereinfassung 33 dienende
Rand 34 ist an der Platte 32 weggeschnitten. Die Verbindung des Daches 3 .mit dem
Seitenteil 4. erfolgt durch eingelegte Zwischenstücke 35 und durch als Verstärkung
dienende Randleisten 36, an die etwa notwendige Fensterrahmenteile 37 mit angepreßt
sind. Zwischen die Wände 28, 29, die Zwischenstücke 35 und die Verstärkungsleisten
36 ist der vorzugsweise Kunstharz enthaltende Kitt 38 eingelegt, der sämtliche zwischen
:den einzelnen Teilen entstehende Fügen füllt; gleichzeitig kann diesem Kitt eine
Gewebe- oder Papierbahn zur Festigkeitserhöhung der Kittstelle eingelagert sein.
Die anderen Verbindungsstellen, beispielsweise bei 39 und 40, sind in der gleichen
Art ausgebildet. Der Kunstharzkitt wird zweckmäßig kalt aufgetragen und einer Temperaturerhöhung
unterworfen, wobei unter gleichzeitiger Druckerhöhung das Verkitten mit den Platten
erfolgt, und zwar derart, daß die Verkittung etwa mit dem üblichen, bei Gummi bekannten
Vulkanisieren vergleichbar ist. Zur Unterstützung dieses Vorganges können die vom
Kitt berührten Plattenstellen mit Aufrauhungen versehen sein. Der zwischen den Wänden
entstehende Hohlraum ist zweckmäßig mit Füllstoffen 4r ausgefüllt; hierzu können
bei Privatfahrzeugen leichte Füllstoffe, wie locker gepreßte Pappe u. dgl., dienen,
während bei Aufbauten, bei denen es auf höhere Festigkeit gegenüber örtlichen Beanspruchungen
ankommt, Stoffe verwendet werden können, die eine hohe innere Reibung haben. So
kann für Aufbauten für militärische Zwecke das Füllmaterial. aus einem Stoff bestehen,
der einer einschlagenden Kugel hohen Widerstand entgegensetzt. Zur Verbesserung
der Schußfestigkeit der Wände ist der Abstand der Wände beliebig vergrößerbar, indem
die eingelegten Teile 35 verdoppelt werden. Damit ergibt sich dann eine verhältnismäßig
dicke Wand, die je nach den zur Verwendung kommenden Füllstoffen doch noch in den
zulässigen Gewichtsgrenzen bleibt. Den Boden des Fahrzeuges bilden Platten 6, ton
denen die mittlere als Zwischenstück 43 iber den ,ganzen Boden läuft, so daß der
' Boden nicht eine hohle, sondern eine Vollivandplatte bildet.
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In Fig.2 ist die Türöffnung veranschaulicht. Hierbei bildet eine Zwischenlage
gleichzeitig den Türrahmen, und Türscharniere 45 und 46 sind in den Türrand 44 eingeschoben
und werden durch den Kitt in diesem Türrahmen ,gehalten. -Die Türscharniere sind
dabei zweckmäßig mit Sicken oder Vorsprüngen versehen, um :die Haftung in der Kittfuge
zu verbessern.
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Fig.3 zeigt die Türöffnung von der Türschloßseite her. Hierbei ist
der zur Aufnahme der Schloßfalle dienende Schloßkeil 47 in den Türrand eingesetzt,
der hierzu eine Auspressung oder eine Durchbrechung aufweist.
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Fig.4 veranschaulicht den unteren Wagenkastenrand bei Aufbauten, die
mit einem Blechboden oder einem Plattformrahmen versehen sein sollen. Hierbei bildet
dann ein Preßteil 54 den unteren Abschluß und gleichzeitig einen durchgehenden,
die Versteifung des Randes erhöhenden Träger.
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Fig.5 zeigt einen Querschnitt nach der Linie V-V der Fig. 3. Der die
Türöffnung begrenzende Rand 55 ist hierbei durch Falten und nachheriges Pressen
zu einem T-Profil ausgebildet, in den die Schließkeile und sonstige Beschläge eingelassen
sind.
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Die Herstellung :des Wagenkastens geht wie folgt vor sich: Die äußeren
Platten 28,31
usw. werden als Einzelstücke auf hydraulischen Pressen hergestellt
und gegebenenfalls ! beschnitten. Die fertiggepreßten Platten werden in eine Form,
die ungefähr dem äußeren Umriß des Wagenkastens. entspricht, gelegt. Danach werden
die Zwischenlagen 35, die Randteile 36, 44 usw. und die an anderen Wagenteilen vorgesehenen
Zwischenstücke sowie Beschlagteile 45, 46. usw. auf die äußeren Platten .aufgelegt,
nachdem zwischen die aneinanderstoßenden Fugen die Kunstharzkittmasse 38 ,aufgebracht
worden ist, die gege- i# benenfalls mit Fasermaterial oder Textilstreifen durchsetzt
ist. Hierauf wird das Füllmaterial, das beispielsweise ,aus Pappe oder bei Verwendung
des Fahrzeuges für militärische Zwecke aus irgendeinem schußwider- ii standsfesten
Material besteht, :eingebracht; danach werden die inneren Platten 29, 32
USW.
auf die Zwischenlagen aufgelegt unter gleichzeitiger Umkleidung mit der
Kittmasse. Der zum Verbinden der Teile notwendige Innen- in druck wird durch ein
aufblasbares Kissen erzeugt unter Verwendung von Dampf oder Heißluft. Die zwischen
den einzelnen Wagenteilen befindliche Kittmasse wird hierbei erweicht und schmiegt
sich gleichzeitig durch 121 den von innen her wirkenden Pre-ßdruck in die durch
die äußere Formvorrichtung gegebene
Gestalt. Nachdem der Dampf
aus der inneren Preßvorrichtung und den Gehäuseteilen abgelassen worden ist, kann
zur Erhärtung der Kittmasse Kaltluft eingeblasen werden. Bei diesem Erkalten ergibt
sich dann die etwa ,als Vulkanisierung anzusehende Verkittung an den Zusammenschlußstellen.
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Außer geschichteten Kunstharzpreßstoffen, bei denen,die Schichtung
durch Papier- oder Textilbahnen ;gebildet wird, kann auch Schnitzelmaterial o.-41.
Verwendung finden, und zwar insbesondere für solche Teile, die weniger hohen Beanspruchungen
ausgesetzt sind, wie beispielsweise Dachteiler und den Kofferraum amschließende
Teile.