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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Skis, der eine Kern- schicht, insbesondere aus geschäumtem Kunststoff oder Holz, aufweist, die zwischen einer Lauf- schicht und einer Deckschicht liegt, wobei zwischen Laufschicht und Deckschicht liegende Zwischen- schichten im kernschichtlosen Schaufel- und Hinterendbereich des Skis vorgesehen sind. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Schaufelende oder Hinterende eines Skis zur Durchführung die- ses Verfahrens.
Bekanntlich liegt bei einem Ski im Mittelbereich des Querschnittes die sogenannte Kern- schicht, die aus geschäumtem Kunststoff und bzw. oder Holz bestehen kann. Bei den bekannten
Bauweisen ist zumeist die Anordnung so getroffen, dass die Kernschicht ebenso wie die andern
Skischichten über im wesentlichen die gesamte Skilänge durchläuft. Die Herstellung eines derarti- gen Skis erfolgte bisher durch Verklebung der einzelnen Schichten, zumeist unter Einwirkung von
Wärme und Druck in einer Presse, wobei zugleich die Formung des Schaufelbereiches und des Hin- terendbereiches des Skis erzielt wurde. Im Schaufelbereich und im Hinterendbereich des Skis ist jedoch die Skistärke, gemessen senkrecht zur Lauffläche, geringer als im Mittelbereich des Skis, was eine entsprechende Verringerung der Stärke der Kernschicht im Schaufelbereich und im Hin- terendbereich des Skis bedingt.
Dies bringt Schwierigkeiten mit sich einerseits im Hinblick auf die Einbringung der Kernschicht zwischen die Zwischenschichten, wenn die Kernschicht aus ge- schäumtem Kunststoff besteht, da zumeist keine Gewähr dafür gegeben ist, dass das aufgeschäumte
Kunststoffmaterial in gleichmässiger Stärke bzw. überall die schmalen Hohlräume ausfüllt. Aber auch wenn die Kernschicht von bei der Einlegung in die Form starrem Material, z. B. Holz, ge- bildet ist, entsteht durch die geringe Stärke der Kernschicht im Schaufel- und Hinterendbereich des Skis die Gefahr, dass die Kernschicht bei starker Belastung bricht, was eine dauernde Ver- formung an der betreffenden Stelle des Skis zur Folge hat, die den Ski unbrauchbar macht.
Ausserdem genügen schon geringe Ungenauigkeiten, z. B. die oben erwähnte ungleichmässige Ein- bringung der Kernschicht, um bei der nach der Verleimung erfolgenden Abkühlung des Skis Span- nungen hervorzurufen, die eine Abweichung des Skis von der Sollform und damit Ausschuss zur Folge haben.
Aus der DE-OS 1428959 ist es bekannt, eine hölzerne Kernschicht im Ski vorzusehen, die kür- zer ist als die Skilänge, so dass sie nicht mehr in den Schaufel- bzw. Hinterendbereich des Skis reicht. Damit können die eingangs geschilderten Nachteile aber nicht oder nur unvollkommen vermieden werden. Das gleiche gilt für einen Ski, der einen gesonderten Kernteil im Bereich der Skispitze hat (AT-PS Nr. 319108).
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren der eingangs geschilderten Art zu schaffen, welches die Herstellung des Skis einfacherer und sicherer gestaltet und daher einen geringeren Ausschuss verursacht. Weiters soll die Festigkeit des Skis verbessert werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass zunächst der Schaufelbereich und bzw. oder der Hinterendbereich des Skis aus den Zwischenschichten gesondert vom Mittelbereich des Skis vorgefertigt, insbesondere aufgebogen werden, wobei der Schaufelbereich und bzw. oder der Hinterendbereich an ihrem dem Mittelbereich zugewendeten Ende mit Faserschichten versehen werden, welche zum Mittelbereich hinragen und dass sodann der Schaufel- und bzw.
oder Hinterendbereich im vorgefertigten Zustand mit dem Mittelbereich des Skis verbunden werden, wobei der Mittelbereich mit der Kernschicht zwischen die einander zugewendeten Enden der Zwischenschichten des Schaufelbereiches und des Hinterendbereiches eingebracht und mit diesen Bereichen durch Aushärten der Faserschichten fest verbunden wird und dass zugleich oder danach die Deckschicht und die Laufschicht mit den drei Bereichen fest verbunden werden. Zum Unterschied von bekannten Skikonstruktionen erstreckt sich daher beim erfindungsgemäss hergestellten Ski die Kernschicht nicht auch in den Schaufelbereich und bzw. oder den Hinterendbereich des Skis. Dadurch wird in jenen Fällen, in denen die Kernschicht aus verhältnismässig teurem Material besteht, z. B. geschäumtem Kunststoff, an Material der Kernschicht gespart.
Vor allem aber wird der Vorteil erzielt, dass der Schaufelbereich bzw. der Hinterendbereich des Skis bruchsicherer gestaltet und infolge eines Fehlens von unelastischen Teilen vollkommen elastisch sind, so dass diese beiden Bereiche beim Fahren wesentlich stärkere Beanspruchungen elastisch aufnehmen können, als dies bisher möglich war. Ferner entstehen Vorteile dadurch, dass der Schaufelbereich bzw. der
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Hinterendbereich des Skis laminiert vorgefertigt und die vorgefertigten Zwischenprodukte auf Vor- rat gehalten und bei Bedarf verwendet werden können. Es ist daher ohne weiteres möglich, gleich- artige Schaufelbereiche bzw. Hinterendbereiche für unterschiedlich lange bzw. unterschiedlich ge- formte Mittelbereiche des Skis zu verwenden, wodurch die Fertigung besser an die jeweils vor- handene Auftragslage angepasst werden kann.
Bei der Fertigung entsteht auch der Vorteil, dass der
Ausschuss wesentlich verringert wird, da ja die Kernschicht nicht mehr in den Schaufelbereich bzw.
Hinterendbereich des Skis reicht und daher dort nicht mehr Anlass zu unerwünschten Verformun- gen bei der Herstellung geben kann. Vielmehr ist die auf den Mittelbereich des Skis beschränk- te Kernschicht leichter kontrollierbar, da im Mittelbereich des Skis diese Kernschicht verhältnis- mässig stark und daher sicher in der gewünschten Stärke und gleichmässigen Verteilung anbring- bar ist, auch wenn die Kernschicht eingespritzt wird. Die Dekschicht und die Laufschicht lauten über die gesamte Skilänge durch, so dass diese beiden Schichten die Stossstellen zwischen den einzelnen Skibereichen abdecken und dadurch diese Stossstellen unsichtbar machen. Zugleich wird durch die Deckschicht und die Laufschicht der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Skibereichen noch verbessert.
Dieser Zusammenhalt zwischen den einzelnen Skiteilen kann im Rahmen der Er- findung noch weiter dadurch verbessert werden, dass die Kernschicht zwischen relativ zueinander stufenförmig abgesetzte Zwischenschichten eingebracht wird. Dadurch wird die Verbindungsfläche zwischen Kernschicht und den Zwischenschichten des Schaufelbereiches bzw. Hinterendbereiches des Skis vergrössert.
Vorgefertigte Skispitzen sind an sich bekannt (DE-OS 2103247). Hiebei handelt es sich je- doch um einen vorzugsweise als Metallteil ausgebildeten Schutz der Skispitze zwecks Vermeidung eines Ausbrechens der Stahlkanten. Hiezu wird ein etwa Dreiecksform aufweisender Abschnitt des
Spitzenteiles massiv in Skistärke ausgebildet und sich daran anschliessende Seitenkanten weisen in bezug auf die Skistärke Profillierungen auf, die einer übergangslosen Auflage von Unter- und gegebenenfalls Oberkanten dienen, wobei in diesen Seitenkanten Verankerungsmittel für die Stahl- kantenenden vorgesehen sind.
Bei einer andern bekannten Konstruktion (DE-OS 1578783) wird ein Spitzen- oder Endschutz in Form eines Plättchens mit den Enden der einstückig ausgebildeten Stahlkanten zunächst zu einer starren Einheit zusammengesetzt, welche anschliessend mit den den Ski bildenden Schichten verbunden wird. In beiden Fällen handelt es sich nicht um die Vorfertigung der Skispitze an sich und es sind diese bekannten metallischen Spitzenschutzkonstruktionen weitgehend unelastisch.
Vorzugsweise wird im Rahmen der Erfindung so vorgegangen, dass die Kernschicht zwischen die aufgespreizten Enden der Zwischenschichten des Schaufelbereiches und bzw. oder des Hinterendbereiches eingebracht wird. Dadurch wird insbesondere bei Einbringen der Kernschicht mittels eines Spritzvorganges erleichtert, dass das Material der Kernschicht bis zur äussersten Sollstelle vordringt.
Wie bereits erwähnt, kann die Kernschicht im Rahmen der Erfindung als vorgefertigter starrer Körper, z. B. als geschäumter Kunststoffkörper oder als Holzkern, zwischen die Enden der Zwischenschichten des Schaufelbereiches und des Hinterendbereiches eingeschoben oder zwischen diese Zwischenschichten eingespritzt werden, gegebenenfalls kann auch ein Eingiessen des Kernschichtmaterials in den zwischen den einander zugewendeten Enden des Schaufelbereiches und des Hinterendbereiches gebildeten Hohlraum in einer Form erfolgen.
Um die Verbindung zwischen dem Mittelbereich des Skis, d. h. der Kernschicht desselben, und dem Schaufelbereich bzw. Hinterendbereich des Skis noch weiter zu verbessern, wird gemäss einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens die Kernschicht bis zur vom Verbindungsende des Schaufelbereiches bzw. Hinterendbereiches am weitesten entfernten Zwischenschichtende eingebracht.
Das zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dienende Schaufelende oder Hinterende eines Skis ist dadurch gekennzeichnet, dass es aus miteinander verbundenen, insbesondere verklebten, Zwischenschichten unter Verwendung von Glasfaser- oder Glasfiberschichten, besteht, deren in Längsrichtung des Skis gemessene Länge kleiner ist als die Gesamtlänge des Skis, wobei diese Zwischenschichten verschieden lang und bzw. oder mit ihren freien Enden relativ zueinander versetzt sind. Ein solches Schaufelende bzw. Hinterende ist als vorgefertigter Bauteil unbegrenzt
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lagerbar. Dieser Bauteil kann gesondert gehandelt werden. Er lässt sich bei Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens problemlos mit dem Mittelbereich des Skis bzw. mit der Laufschicht und der Deckschicht zu einem kompletten Ski verbinden.
Dies wird durch die verschiedene Länge bzw. Versetzung der Zwischenschichtenden erleichtert. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform i stehen hiebei die oberste und unterste Zwischenschicht an ihren zur Verbindung mit dem Skimit- telteil bestimmten Enden über zumindest eine dazwischenliegende Zwischenschicht vor, wobei die- ser vorstehende Bereich unverklebt ist. Auf diese Weise lässt sich eine Aufspreizung zumindest der obersten und untersten Zwischenschicht relativ zueinander leicht erzielen, was die Einbrin- gung der Kernschicht erleichtert. Es hat sich ferner als günstig herausgestellt, wenn die oberste Zwischenschicht auch über die unterste Zwischenschicht vorsteht. Um die erwähnte Auffächerung bzw.
Aufspreizung der einzelnen Zwischenschichten zu erleichtern, ist im Rahmen der Erfindung die Anordnung zweckmässig so getroffen, dass die Verklebung der Zwischenschichten in Abstand vor dem Ende der kürzesten Zwischenschicht endet, vorzugsweise jedoch ausserhalb des Biegebe- reiches des Schaufel- bzw. Hinterendbereiches.
Im Rahmen der Erfindung wird als "Schaufelbereich" zumindest jener Bereich des Skis ver- standen, der die vordere Aufbiegung enthält. Es kann jedoch dieser Schaufelbereich auch ein
Stück der anschliessenden eben verlaufenden Skipartie beinhalten. Analoges gilt für den Hinterend- bereich des Skis.
Die Erfindung eignet sich in erster Linie für Langlaufski, ist jedoch auch auf andere Ski- arten mit ähnlichen Vorteilen anwendbar.
In den Zeichnungen ist das erfindungsgemässe Verfahren bzw. die vorgefertigten Schaufel- und Hinterendbereiche des Skis an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt den vorgefertigten Schaufelbereich, Fig. 2 den vorgefertigten Hinterendbereich des Skis, Fig. 3 zeigt schematisch, wie die Kernschicht in die einander zugewendeten Enden des Schaufelbereiches bzw. des Hinterendbereiches des Skis eingebracht wird.
Der vorgefertigte Schaufelbereich (Fig. l) besteht aus vier Zwischenschichten --2, 3,4, 5-- aus Glasfiber, von denen die Schichten --2, 3 und 5-je etwa 0, 5 bis 0, 7 mm stark sind, je nach Breite und Länge des Skis. Die Zwischenschicht-4-ist etwa 1 bis 1,5 mm stark. Die Zwi- schenschicht-2-bildet für den vorgefertigten Schaufelbereich einen Obergurt, der an dem der
Skispitze --6-- abgewendeten Ende über den von der Zwischenschicht --5-- gebildeten Untergurt vorsteht. Die Zwischenschichten-2 und 5-- stehen gemeinsam über die zwischen ihnen einge- betteten Zwischenschichten-3 und 4-- vor und die Zwischenschicht -3-- über die Zwischen- schicht-4-, so dass sich eine stufenartige Absetzung der der Skispitze -6-- abgewendeten En- den der Zwischenschichten ergibt.
Die Zwischenschichten-2, 3,4, 5-- sind miteinander dadurch verklebt, dass diese Schichten in eine Presse eingelegt und mit Epoxydharz getränkt werden, wo- bei der Schaufelbereich unter Druck und Wärme seine endgültige Form annimmt und nach Aus- formung aus der Presse beibehält. Diese Tränkung der Zwischenschichten --2 bis 5- bzw. die
Verklebung erfolgt jedoch so, dass die relativ zueinander vorstehenden Enden der Zwischenschich- ten-2 bis 5-unverklebt bleiben, so dass diese Enden aufgespreizt werden können, um bei der endgültigen Fertigung des Skis die Einbringung der Kernschicht zu ermöglichen.
Die Schichten-2, 4 und 5-gehen von der Skispitze --6-- aus, wogegen die Zwischen-
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Schaufelbereich eine Überlappung.
In analoger Weise besteht der Hinterendbereich (Fig. 2) des Skis aus einem vorgefertigten Bauteil, der aus vier Zwischenschichten --8 bis 11-aufgebaut ist. Die Zwischenschichten --8, 10 und 11-gehen von der Skihinterkante-12-aus, wogegen die Zwischenschicht --9-- lediglich an der Stelle, an der das Hinterende der Kernschicht überlappt werden soll, vorgesehen ist. Die Enden der Zwischenschichten-8 bis 11-- sind in analoger Weise stufenförmig gegeneinander versetzt angeordnet, wie dies bei Fig. l beschrieben wurde. Material und Stärke der Zwischenschichten --8 bis 11-- kann den Zwischenschichten --2 bis 5-- der Fig. l entsprechen.
Die einzelnen Zwischenschichten sind der besseren Deutlichkeit halber in den Fig. 1 und 2 etwas voneinander abgehoben gezeichnet, sie liegen jedoch in Wirklichkeit natürlich aneinander an.
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