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Einrichtung zur Durchfiihrung von Feuchtigkeitsmessungen an schlecht
oder nicht gleitfähigen Gütern Die Durchführung von ununterbrochenen Prüfungen der
Feuchtigkeit von Massengütern und Werkstoffen auf Grund der Beeinflussung eines
elektrischen Stromkreises, vornehmlich eines Hochfrequenzstromkreises, durch das
zu prüfende Gut ist allgemein bekannt. Solange das zu prüfende Gut eine verhältnismäßig
große Dichte hat oder aber wenn das Gut unter dem Einfluß der Schwerkraft durch
Röhren oder I(anäle zu fließen vermag, lassen sich derartige Einrichtungen zur Durchführung
dieser Prüfung in recht einfacher Weise herstellen. Dieses wird jedoch schwieriger,
wenn das zu prüfende Gut infolge seiner flockigen oder faserigen Eigenschaft oder
infolge seiner zu geringen Dichte nicht ohne besondere Maßnahmen durch die Beeinflussungszone
der elektrischen Meßeinrichtungen hindurchfließen kann oder innerhalb der Beeinflussungszone
der Meßeinrichtung nicht den für die Messung erforderlichen Zustand, z. B. die erforderliche
Dichte oder Oberflächenglätte, zu erreichen vermag. Diese Schwierigkeiten treten
insbesondere bei allen Faserstoffen auf, ebenso aber auch bei den Stoffen, die infolge
ihrer sehr kleinen Körnung einen sehr geringen natürlichen Böschungswinkel haben.
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Bei elastischen Faserstoffen ist der Anteil des eigentlichen Gutes
in dem von ihm beanspruchten Raum oft so gering, daß die wünschenswerte Beeinflussung
der Messung nur dadurch erreicht werden kann, daß auf dem Wege durch die Meßzone
eine Verdichtung des Stoffes herbeigeführt wird. Die Verdichtung des Stoffes ist
aber nicht nur bei elastischen Faserstoffen notwendig, sondern sie kann ebensogut
auch bei mehligen oder staubförmigen Gütern erforderlich werden, wenn diese Güter
eine große Luftmenge einschließen.
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Zur Durchführung von physikalischen Messungen und insbesondere zur
Messung der Menge von körnigen Gütern ist es schon vorgeschlagen worden, ein Laufband
mit Mitnehmern zu verwenden. Diese Einrichtung läßt sich jedoch nicht für die Herstellung
eines gleichmäßigen Stromes aus faserigen
Stoffen ohne FlieBvermögen
verwenden. Ferner hat man schon für die Feuchtigkeitsmessung im körnigen Gut eine
Verdichtung des Meßgutes durch eine Transportschnecke angestrebt. Auch diese Einrichtung
läßt sich nicht für die Feuchtigkeitsmessung an faserigen Stoffen ohne Fließvermögen
verwenden.
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Bei den erwähnten bekannten Einrichtungen würde sich das faserige
Meßgut in der MeR-einrichtung stauen und zu einer Verstopfung des Njleßkanals führen.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Durchführung von Feuchtigkeitsmessungen
an schlecht oder nicht gleitfähigen, insbesondere faserigen Stoffen mit Hilfe eines
elehtrischen Meßkondensators oder durch ein magnetisches Wechselfeld. Bei der Einrichtung
nach der Erfindung wird der Vorteil, daß selbsr außerordentlich sperrige, grobstückige
oder langfaserige Stoffe gemessen werden können, dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß
das Gut mittels eines an sich bekannten stetig umlaufenden Laufbandes mit Greifvorrichtung
unter Verdichtung und Glättung der Oberfläche durch das elektrische oder magnetische
Feld eines Wechselstromkreises geführt wird. Nach der Erfindung soll zur Erzielung
einer geringen Einbauhöhe und einfachen Einbauweise der Meßeinrichtung in den Strom
des Meßgutes das gleiche Transportband das geprüfte Meßgut durch ein Umleitungsblech
wieder dem allgemeinen lNleßgutstrom zuführen. Die Verdichtung des Meßgutes kann
entweder in einem vor dem eigentlichen Meßraum liegenden Raum oder in dem Meßraum
selbst erfolgen. Um die Verdichtung vorteilhaft durchzuführen, sind die Greifvorrichtungen
des Laufbandes so elastisch, daß sie sich einer Verengung des Meßraumes anzupassen
vermögen.
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Die Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. I einen Längsschnitt durch die Einrichtung und
Abb. 2 Einzelheiten über den Bau des benötigten Transportbandes. Das zu messende
Gut fällt auf das Transportband 1, das über die Walzen 2 und 3 geführt wird. Eine
der Walzen oder beide werden angetrieben, so daß das Band sich mit der gewünschten
Schnelligkeit bewegt. Diese kann entsprechend gewählt werden. Das Band 1 trägt Querrippen
4. Das Band sowohl als auch die Querrippen können aus Kautschuk mit einer Leinwandeinlage
oder aus einem sonstigen elastischen Werkstoff hergestellt werden.
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Die Walzen 2 und 3 sind in kräftigen Seitenwänden gelagert, von denen
eine in der Zeichnung sichtbar ist. Das Transportband stützt sich auf seinem Wege
durch die Walzen auf den glatt gehobelten Tisch 5, der kräftig ausgeführt und mit
den Seitenwänden fest verbunden ist. Gegenüber dem Tisch befindet sich das Meßorgan.
In dem hier gewählten Beispiel ist das Meßorgan eine Kondensatorplatte 6. Diese
Platte ist von den übrigen Teilen der Einrichtung durch die Isolierplatte 7 elektrisch
getrennt DieKondensatorplatte6 bildet zusammen mit dem Tisch 5 einen Kondensator,
der beispielsweise das Eeeinflussungsorgan eines hochfrequenten Schwingungskreises,
der durch die Spule 8 dargestellt wird, bilden soll.
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Der Abstand zwischen dem Tisch 5 und der Isolierplatte 7 ist geringer
als die Höhe des Transportbandes mit seinen Querrippen.
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An der Stelle des Transportbandes, wo das zu prüfende Gut auf dieses
Transportband fällt, ist nach oben hin keinerlei Begrenzung für die Querrippen des
Transportbandes.
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Diese sind also in ihrer ganzen Höhe voll aufgerichtet. In den Zwischenraum
zwischen zwei Rippen fällt das zu prüfende Gut und wird in der eingezeichneten Riclltung
von dem Transportband mitgenommen. Das überschüssige Gut wird an der Kante g abgestrichen
und zurückgehalten. Das zur Messung notwendige Gut wird zwischen den Rippen des
Transportbandes unter der Isolierplatte hindurchgeführt und letzten Endes an der
Abwurföffnullg wieder ausgeworfen.
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An der Kante 9 ist eine Abschrägung der Wand des Gehäuses vorgesehen,
wie in der Zeidinung dargestellt, so daß ein allmähliches Zusammenpressen des zu
prüfenden Gutes eintritt. Sobald die Rippen unter die Isolierplatte 7 treten, knicken
sie in ihrem oberen Teil um.
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Das zwischen zwei Rippen befindliche Nleßgut wird also hierbei verdichtet.
Es ist eine Frage der zweclimäßigen Höhe der Verdichtung. wie die Bauart dieser
Einrichtung ausgeführt werden muß, insbesondere wie hoch und wie elastisch die Querrippen
des Transportbandes sein müssen und ob man die Iso lierplatte 7 dem Tisch 5 als
planparallele Fläche gegenübersteht oder ob man den Zwisdlenraum zwischen beiden
Teilen in Richtung auf die Walze 3 allmählich verjüngt.
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Die Isolierplatte7 ist nicht unbedingt erforderlich. Es kann unter
Umständen zweckmäßiger sein, die Kondensatorplatte 6 unmittelbar mit dem zu prüfenden
Gut in Verbindung zu bringen, wobei die elektrische Trennung dieser Platte von den
übrigen Teilen der Einrichtung durch andere bekannte Nittel erfolgen kann Von besonderer
Wichtigkeit ist bei dieser Einrichtung die richtige Bauart des Transportbandes.
Insbesondere die Befestigung und Anordnung der Querrippen ist für die einwandfreie
Arbeitsweise dieser Einrichtung
wichtig. Eine zweckmäßige Bauart
des Transportbandes ist in der Abb. 2 dargestellt.
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In den meisten Fällen wird die Verwendung von Gummi, insbesondere
künstlichem Gummi, als Baustoff zweckmäßig sein. Bei diesem Baustoff ist jedoch
die Befestigung der Rippen ganz besonders schwierig, wenn man nicht für die Herstellung
des Transportbandes eine besondere Form verwenden will.
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In dem in Abb. 2 gezeigten Beispiel wird ein glattes Transportband
verwendet, auf das die Rippen einzeln aufgesetzt werden. Die Rippen werden in besonderer
Art mit dem Transportband verbunden; damit wird erreicht, daß die Herstellung des
Transportbandes wesentlich vereinfacht ist. Die Rippen 4 selbst bestehen in diesem
Beispiel ebenfalls aus Gummi. Sie sind als Profil gespritzt, und zwar derart, daß
die Berührungsfläche der Rippen mit dem Transportband stark nach innen gewölbt ist.
Diese Wölbung ist für die einwandfreie Arbeitsweise des Transportbandes außerordentlich
wichtig. Sobald nämlich die Rippe durch die Schrauben II gegen das Transportband
gezogen wird, legt sich die untere Fläche der Rippe federnd an die Oberfläche des
Transportbandes. Selbst wenn die Rippe über die Rollen 2 und 3 läuft, tritt an den
berührenden Kanten der Rippen kein Spalt auf, in den sich das zu messende Gut hineinsetzen
könnte. Würde man diese Anordnung nicht treffen, so tritt der Übelstand ein, daß
sich auf der Seite der Rippe, die in der Bewegungsrichtung liegt, ständig das zu
messende Gut hineinschiebt und so der Rippe eine ungeeignete Stellung gibt.
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Der Befestigung der Rippen ist ebenfalls große Sorgfalt zu widmen.
Nach dem hier gezeigten Beispiel erfolgt die Befestigung in der Art, daß die Rippe
in ihrer Längsachse eine Bohrung I2 erhält. Durch diese Bohrung 12 wird ein runder
oder halbrunder Stab I3 geführt, der Gewindebohrungen für die Schrauben II besitzt.
An Stelle des runden oder halbrunden Stabes 13 kann auch ein Rohr treten. Außerdem
ist es bei den elektrischen Messungen zweckmäßig, diesen Stab I3 aus einem nichtleitenden
Stoff zu wählen, da dann eine wesentliche Veränderung der elektrischen Verhältnisse
durch mangelhafte Berührung der Schrauben In mit der Auflage 5 nicht eintreten kann.
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Um diese Schrauben II gegen ein Herausfallen zu sichern, sind diese
durchbohrt, so daß der Sicherungsdraht I4 durch die Bohrung geführt werden kann.
Dieser Sicherungsdraht wird dann an den Enden des Stabes 13 entweder durch Einklemmen
oder durch Verlöten so befestigt, daß er seine Lage nicht ändern kann.
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Die der Erfindung entsprechende Heinrich tung ermöglicht es nunmehr,
auch solche Stoffe elektrischen Feuchtigkeitsmessungen zu unterwerfen, für die bisher
eine Möglichkeit einer ununterbrochenen Prüfung nicht bestand. Die Gleichmäßigkeit
der Zuführung dieser Stoffe zu den Meßorganen ist bei der neuen Einrichtung wesentlich
größer als bei Einzelmessungen, bei denen die Muster jeweils von Hand für die Messung
vorbereitet werden, bzw. wesentlich besser als bei den bisher bekannten Einrichtungen
für diesen Zweck.