DE7239971U - Einstueckiges kunststoff-scharnier - Google Patents

Einstueckiges kunststoff-scharnier

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Description

H 457/458 Lem/da. 24.Ιο.72
GEBR. HAPPICH, WUPPERTAL-ELBERFELD
Einstückiges Kunststoff-Scharnier
Die Neuerung bezieht sich auf ein einstückiges Kunststoff-Scharnier, dessen imaginäre Scharnierachse aus einer Querschnittsverringerung besteht (Filmscharnier).
Scharniere aus Kunststoff, die mit einem Filmscharnier ausgerüstet sind, haben sich auf vielen Gebieten durchgesetzt, und zwar immer dann, wenn bei der Beanspruchung keine größeren Kräfte auftraten und das Filmscharnier nicht besonders lang ausgebildet war. Größere Kräfte können von einem Filmscharnier insbesondere dann, wenn es eine hohe Bewegungszahl mitmachen muß, nicht aufgenommen werden. Die QuerSchnittsverringerung kann nämlich wegen der Scharnierwirkung nur filmdick ausgebildet sein. Größere Längen wurden bei Filmscharnieren bisher nicht eingesetzt, da die Kunststoffe, aus denen Filmscharniere herstellbar sind, bei Temperaturschwankungen ihre Länge verändern und insgesamt gesehen schrumpfen. Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß die Scharnierlappen labil sind, wenn nicht durch zusätzlichen Materialeinsatz der Querschnitt der Lappen entsprechend vergrößert wird.
Es ist nun Aufgabe der Neuerung, ein einstückiges Kunststoff Scharnier zu schaffen, welches über einen größeren Einsatz größere Kräfte aufnimmt und in einer weiteren Ausbildung so gestaltet ist, daß eine Längenveränderung nicht auftritt.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß dem Kunststoff-Scharnier mindestens eine, wiederholt betätigbare, Rastverbindung zugeordnet ist, von der ein Rastteil einem Scharnierlappen und das andere Rastteil dem anderen Scharnierlappen zugeordnet ist. Die Rastausbildung wird ausgenutzt, dem Filmscharnier zumindest in einer Winkelstellung der beiden Scharnierlappen zueinander einen zusätzlichen Halt zu geben.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Rastausbildung ohne einen wesentlichen Zwischenraum im Bereich der als Filmscharnier eingesetzten Querschnittsverringerungen angeordnet. Durch die Dicht- an Dicht-Ausbildung von Filmscharnier und Rastausbildung kann die Elastizität des Materials nicht nachteilig wirksam werden. Demnach wird das Filmscharnier bei einer Beanspruchung in der vorbestimmten fixierbaren Stellung weitgehend oder bei nicht so großer Beanspruchung vollständig entlastet.
Eine erhöhte Rastverbindung wird erreicht, wenn jede der beiden Seiten des Filmscharniers je eine Nockenleiste und je eine den Nockenleisten angepaßte Nockenaufnahmeleiste aufweist.
Es ist zweckmäßig, daß der Schenkel der Nockenaufnahmeleiste, welcher der Querschnitteverringerung zugelegen ist, formbeständiger ausgebildet ist als der Schenkel der Nockenaufnahmeleiste, welcher von der Scharnierleiste abgelegen ist. Die Formbeständigkeit wird bei dem zwangsläufig einsetzbaren elastischen Material durch die Ausbildung der freien Länge und des Querschnittes der Schenkel erreicht. Die spezielle Anordnung des formbeständigen Schenkels verhindert Verformungen, wie Erhöhungen an der außenliegenden Seite des Scharniers.
Es ist ferner zweckmäßig, daß die Nockenleiste im Bereich ihres Ansatzes am Scharnierlappen eine Querschnittsverringerung aufweist, so daß der Nocken nicht unbedingt dem Schwenkradius angepaßt zu sein braucht, dieser vielmehr der Einführrichtung in die Nockenaufnahmeleiste folgt.
Bisher ist davon ausgegangen, daß Nockenleiste und Nockenaufnahmeleiste einen hinterschneidungsfreien Eingriff haben. Bei dem an sich vorhandenen elastischen Material des Kunststoff-Scharniers kann die Eingriffsfestigkeit aber dadurch erhöht werden, daß die Nockenleiste und die Nockenaufnahmeleiste schnäpperartig ineinander greifbar ausgebildet sind, also Hinterschneidungen aufweisen.
Es ist auch von Vorteil, wenn die Scharnierlappen eine auf der der Befestigungsfläche abgekehrten Seite je eine Querschnittsverringerung aufweisen. Hierdurch wird eine Ausbeulung des Kunststoff-Scharniers, insbesondere der Scharnierlappen, verhindert, wenn bei einer Schwenkung die lineare Ausrichtung des Filmscharniers nicht eingehalten wird.
Bisher ist davon ausgegangen, daß das Kunststoff-Scharnier durch die Rastausbildung eine größere Belastbarkeit erhält. Demnach sind Kunststoff-Scharniere von geringerer Länge voll einsatzfähig. Längere Kunststoff-Scharniere, bei denen sich die Längenveränderung, insbesondere die Schrumpfung, der einsetzbaren Kunststoffe nachteilig auswirkt, müssen jedoch, um auch voll einsatzfähig zu sein, mit einer Verstärkung versehen werden, die zweckmäßig aus einem Gerüstband besteht, welches zumindest einem Scharnierlappen zugeordnet ist. Zweckmäßige Ausbildungen von Gerüstbändern sind durch den Einsatz bei Kantendichtungen oder Fensterführungsschienen bekannt. Es wird zweckmäßig ein solches Gerüstband gewählt, welches in der Längsrichtung besonders stabil ausgebildet ist,
ί,
-A-
In einer bevorzugten Ausfuhrungsform eines mit Gerüstband versehenen Kunststoff-Scharniers empfiehlt es sich, Bereiche des Gerüstbandes wie Lappen abgebogen in die Rastausbildungen einragend verlaufen zu lassen/ so daß die Rastausbildungen in ihrer Standfestigkeit verstärkt werden.
Auf der Zeichnung ist die Neuerung in mehreren Ausführungsbeispielen in vereinfachter Weise dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines einstückigen Kunststoff-Scharniers,
Fig. 2 das Kunststoff-Scharnier nach Fig. 1 in Extrudierstellung,
Fig. 3 ein Anwendungsbeispiel des Kunststoff-Scharniers,
Fig. 4, 5 und 6 weitere Ausführungsbeispiele eines Kunststoff-Scharniers in stirnseitiger Ansicht.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist ein Filmscharnier mit 1 bezeichnet, das aus einer Querschnittsverringerung besteht und einstückig mit zwei Scharnierlappen ist, die jeweils generell mit 2 bzw. 3 bezeichnet sind. Der in Schaurichtung linke Scharnierlappen 2 weist im Bereich nahe des Filmscharniers 1 eine Nockenaufnahmeleiste 4 auf, welche einen nutenförmigen Querschnitt aufweist; er wird im wesentlichen von zwei Schenkeln 5 und 6 gebildet. Der in Schaurichtung rechte Scharnierlappen 3 ist mit dem Gegenstück zur Nockenleistenaufnahme 4, einer Nockenleiste 7 versehen. Der Querschnitt der Nockenleistenaufnahme 4 und der der Nockenleiste 7 sirid jeweils mit sich gegenseitig kompensierenden Hinterschneidungen versehen, so daß eine schnäpperartig:ineinandergreifende Ausbildung gegeben ist. Diese Ausbildung kann deshalb gewählt werden, weil das Kunststoff-
Scharnier aus einem elastischen Material besteht und demnach im Zuge des Eingriffs von Nockenleistenaufnahme 4 und Nockenleiste 7 vorstehende Teile während des Rastvorganges zurückweichen. Der Eingriff von Nockenleistenaufnahme und Nockenleiste 7 wird weiterhin durch eine Querschnittsverringerung 8 begünstigt; es ist nämlich dadurch nicht notwendig, daß die Nockenleiste 7 in ihrem Grundverlauf dem Schwenkradius angepaßt ist. Es ist ferner noch anzuführen/ daß der Schenkel 5, insbesondere durch seine längere Form, weniger formstabil als der Schenkel 6 ist, so daß eine Ausbeulung durch die Nockenleiste 7 über den Schenkel 6 an der Oberfläche des Kunststoff-Scharniers verhindert wird. Die Scharnierlappen 2 und 3 weisen im übergang zu der Nockenleiste 7 und der Nockenaufnahmeleiste 4 eine Querschnittsverringerung 11 auf; sie verhindern eine Bogenbildung bei einer Biegebeanspruchung beim Schwenken der Scharnierlappen 2 und 3.
Fig. 2 zeigt in stirnseitiger Ansicht eine Offenstellung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1; zu diesem ist ein Schwenkradius von 90° gewählt worden, obwohl alle Radien von 0° bis 180° möglich sind. Diese Offenstellung gibt zugleich eine günstige Extrudiersteilung wieder.
In Fig. 3 ist ein Anwendungsbeispiel des Kunststoff-Scharniers nach Fig. 1 bzw. 2 wiedergegeben, und zwar weisen, wie vom Scharnierlappen 3 her erkennbar, beide Scharnierlappen Befestigungspositionen 9 auf. Während der Scharnierlappen selbst nicht befestigt ist, ist dem Scharnierlappen 2 eine Klappe Io zugeordnet. Diese kann ein Verschlußdeckel, ein Instrumentenbrett, wie ein Armaturenbrett oder dergleichen sein. Die strichpunktierte Ausführung zeigt eine Schwenkstellung.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 4 wiedergegeben. Abweichend vom vorangehenden Ausführungsbeispiel ist die Ausbildung der Scharnierlappen 2 und 3, die hier je eine Nockenleistenaufnähme 4 und eine Nockenleiste 7 aufweisen. Eine solche Ausführungsform kann gewählt werden, wenn besonders hohe Befestigungswerte gewünscht sind oder der Querschnitt, insbesondere die Höhe von Nockenleistenaufnahme 4 und Nockenleiste 7, gering gewählt werden muß.
Die Fig. 5 und 6 werden zunächst nur soweit beschrieben, wie es jeweils für den Querschnitt der Kunststoff-Scharniere notwendig ist. Beide Aueführungsbeispiele zeigen nämlich noch eine Weiterausbildung durch eine Verstärkung.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist ein Kunststoff-Scharnier dargestellt, bei welchem in einer rechtwinkligen Stellung der Scharnierlappen 2 und 3 zueinander die Nockenleistenaufnahme 4 und die Nockenleiste 7 in Eingriff stehen (strichpunktierte Ausführung von Schenkel 3). Außerdem liegt das Filmscharnier 1 nach innen, also den freien Kanten der Scharnierlappen 2 und 3 zu gerichtet; demnach kommt die Rastausbildung nach außen zu liegen.
Bei den bisherigen Ausführungsbeispielen ist jeweils nur eine der Schwenkstellungen der beiden Scharnierlappen 2 und 3 durch die Eingriffsausbildung von Nockenleistenaufnahme und Nockenleiste 7 fixierbar. Es ist auch offen gelassen, ob es sich in der Anwendung bei der fixierten Stellung um die Schließstellung oder eine geöffnete Stellung handelt. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 dagegen weist das Kunststoff-Scharnier zwei in unterschiedlichen Schwenkbereichen fixierte Stellung auf, die jeweils aus zwei Gruppen von Nockenleistenaufnahmen 4 und Nockenleistsn 7 gebildet werden. Dabei sind die Rastausbildungen so angeordnet, daß bei einer Stellung die Scharnierlappen 2 und 3 parallel und in der anderen Stellung flächengleich zueinander angeordnet sind.
Die Kunststoff-Scharniere nach den Ausführungsbeispielen 5 und 6 weisen eine Verstärkungseinlage auf, die generell mit 11 bezeichnet ist. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. sind die beiden Scharnierlappen 1 und 3 mit einer glattflächigen Verstärkungseinlage 11 versehen. Diese ist von bekannten Beispielen her mit einextrudiert, wie es beispielsweise bei Kantenschutzbändern oder Fensterführungsschienen vorgenommen wird. Die Ausgestaltung der Verstärkungseinlage 11 kann auch sinngemäß wie die Verstärkungseinlagen der als Beispiel vorgenannten Teile ausgebildet sein.
Die Verstärkungseinlagen 11a beim Kunststoff-Scharnier
nach Fig. 6 weisen aus der Fläche abgebogene Bereiche 12 auf, welche jeweils so enden, daß die Profilleisten der
Rastausbildung statisch verstärkt werden. Auf der Zeichnung ist es offen gelassen, ob die abgebogenen Bereiche durchgehend ausgebildet sind, oder aber Einschnitte oder Perforierungen aufweisen.

Claims (9)

H 457/458 Ansprüche
1. Einstückiges Kunststoff-Scharnier, dessen imaginäre Scharnierachse aus einer Querschnittsverringerung besteht. (Filmscharnier), gekennzeichnet durch mindestens eine wiederholt betätigbare Rastverbindung, von der ein Rastteil (4) einem Scharnierlappen (2) und das andere Rastteil (7) dem anderen Scharnierlappen (3) zugeordnet ist.
2. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausbildung (2,7) ohne einen wesentlichen Zwischenraum im Bereich der als Filmscharnier (1) eingesetzten Querschnittsverringerung angeordnet
3. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Seiten des Filmscharniers (1.) je eine Nockenleiste (7) und eine den Nockenleisten angepaßte Nockenaufnahmeleiste (4) aufweist (Fig. 4).y
4. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schenkel (6) der Nockenaufnahmeleiste (4) formbeständiger ausgebildet ist als der andere Schenkel (5) der Nockenaufnahmeleiste (4).
5. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenleiste (7) im Bereich ihres Ansatzes am Scharnierlappen (3) eine Querschnittsverringerung (8) aufweist./
6. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 1,4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenleiste (7) und die Nockenaufnahmeleiste (4) schnäpperartig ineinander greifbar ausgebildet sind.
7. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierlappen (2,3) eine auf der der Befestigungsfläche abgekehrten Seite je eine Querschnittsverringerung (11) aufweisen, s
8. Kunststoff-Scharnier nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Scharnierlappen (2,3) mit einem eine Längenveränderung des Scharniers (1) verhindernden Gerüstband (11, Ha) verstärkt ist.,
9. Kunststoff-Scharnier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Bereiche des Gerüstbandes (lla) wie Lappen abgebogen in die Rastausbildungen (7) einragend verlaufen. -·
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102010022845A1 (de) * 2010-06-07 2011-12-08 Schletter Gmbh Kantenschutzelement für die Anordnung ungerahmter PV-Module

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102010022845A1 (de) * 2010-06-07 2011-12-08 Schletter Gmbh Kantenschutzelement für die Anordnung ungerahmter PV-Module
DE102010022845B4 (de) 2010-06-07 2020-01-16 Schletter International B.V. Kantenschutzelement für die Anordnung ungerahmter PV-Module

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