DE723119C - Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten - Google Patents

Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten

Info

Publication number
DE723119C
DE723119C DES111812D DES0111812D DE723119C DE 723119 C DE723119 C DE 723119C DE S111812 D DES111812 D DE S111812D DE S0111812 D DES0111812 D DE S0111812D DE 723119 C DE723119 C DE 723119C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
relay
contact
time
short
energy
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES111812D
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Hermann Neugebauer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DES111812D priority Critical patent/DE723119C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE723119C publication Critical patent/DE723119C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H1/00Details of emergency protective circuit arrangements
    • H02H1/04Arrangements for preventing response to transient abnormal conditions, e.g. to lightning or to short duration over voltage or oscillations; Damping the influence of dc component by short circuits in ac networks

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Emergency Protection Circuit Devices (AREA)

Description

  • Anordnung zur Verhütung von Fehlauslösungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzögerungszeiten Bekanntlich strebt man bei der Abschaltung kranker Leitungsteile .dahin, diese Abschaltung möglichst schnell durchzuführen, weil man dadurch einerseits die durch den Kurzschlußstrom verursachten Schäden kleinharten und anderseits unter Umständen auch erreichen kann, daß die parallel arbeitenden Generatoren der Anlage nicht außer Tritt fallen. Immer gelingt es jedoch nicht, die Abschaltzeit auf -das äußerste kurze Zeitmaß zu bringen, vor allem auch deshalb nicht, weil in jedem Netz auch solche Leitungen vorkommen, bei denen eine Schnellschutzeinrichtung nicht vorhanden ist, so daß also ein Fehler, der in einem derartigen Netzteil entsteht, häufig erst nach verhältnismäßig langer Zeit abgeschaltet wird. Wenn in der Zwischenzeit die Generatören des Netzes außer Tritt gefallen sind, so besteht die Gefahr, daß die übAgen schnell wirkenden Selektivschutzeinrichtungen ebenfalls ansprechen, da bekanntlich die Pendelerscheinungen den Kurzschlußerscheinungen ähnlich sind.
  • Die Gefahr der Fehlauslösung ist um so größer, je schneller die Selektivschutzeinrichtungen an. sich zu arbeiten vermögen. Dies liegt daran, daß die Pendelerscheinungen für Relais, welche von der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung abhängig sind, einen längs der Leitung wandernden Kurzschluß vortäuschen; in dem sie einen periodisch schwankenden Betrag der Stromstärke, der Spannungshöhe und der Impedanz ergeben, so daß also allerdings nur vorübergehend für die Relaiseinrichtungen jedes Ortes die Bedingungen zur Abschaltung der Leitung erfüllt sind. Die auf lange Laufzeiten eingestellten Schutzeinrichtungen sprechen infolgedessen bei Pendelungen im allgemeinen nicht an, während die Schnellschutzsysteme gefährdet sind.
  • Die Erfindung # beseitigt die Gefahr der Fehlauslösungen .infolge von Pendelerscheinungen dadurch, daß die kurzen Verzögerungszeiten unterbunden werden, wenn aus der Ausschlagsrichtung des Richtungsrelais nach der Anregung oder aus der seit der Anregung ergebnislos vergangenen Laufzeit der Schutzeinrichtung hervorgeht, daß ein Fehler nicht in demjenigen Anlageteil entstanden ist, auf den .sich der kurzzeitige Schutz erstreckt. Von vornherein läßt sich nun für die Hälfte derjenigen Relaisorte, an denen das Anregerelais angesprochen hat, sofort erkennen, daß der Fehler keinesfalls in der zugehörigen Leitungsstrecke liegt. Es sind dies diejenigen Relaisorte, an welchen das Energierichtungsrelais zunächst aus der Strecke herauszeigt. Aus diesem Grunde wird der Auswärtskontakt des Richtungsrelais erfindungsgemäß dazu benutzt, an allen Relaisorten, an denen das Anregerelais angesprochen und das Richtungsrelais den Auswärtskontakt geschlossen hat, die kurzen Zeitstufen der Schutzeinrichtungen unwirksam zu machen.
  • Für die Relais der übrigen Relaisorte, an denen ebenfalls das Anregerelais angesprochen hat, an denen aber das Energierichtungsrelais zunächst in die Strecke hineinzeigt, gibt es ein anderes Mittel, mit dessen Hilfe man erkennen kann, ob es angezeigt ist, die kurzen Relaiszeiten zu blockieren oder nicht. Wenn nämlich auch bei einem Fehler außerhalb der Kupplungsleitungen an verschiedenen Relaisorten gesunder Kupplungsleitungsstrecken das Anregerelais infolge des dabei auftretenden Fehlerstromes anspricht, so kommen dennoch die zeitverzögerten Relaiseinrichtungen der gesunden Strecken nicht vollständig zum Ablauf, bevor nicht das zum kranken Abzweig gehörende Relais angesprochen hat. Es ist aber dann auch an den Relaisorten der gesunden Strecken erkennbar, wenn der Fehler abgeschaltet wird, beispielsweise weil dadurch die Symmetrie und Höhe der Spannungen wiederhergestellt wird oder weil der Fehlerstrom verschwindet. In dem Augenblick der Abschaltung des fehlerhaften Abzweiges wird erfindungsgemäß hei allen Relaiseinrichtungen der Kuppelleitung die kurzzeitige Auslösung gesperrt. Die Relais vermögen dann nur mit erheblich größerer Verzögerungszeit abzuschalten. Man kann aber statt dessen an jedem Relaisort auch die Zeit, die vom Ansprechen des Anregerelais an verstreicht, überwachen und, wenn diese Zeit ein bestimmtes Maß überschreitet, bevor die zugehörige Schutzeinrichtung einen Auslösebefehl gibt, die kurze Auslösezeit der Schutzeinrichtung unwirksam machen. Wenn dann auch nach Beseitigung des Kurzschlusses infolge der einsetzenden Energiependelung zwischen den außer Tritt gefallenen Generatoren vorrübergehend ein Fehler in der zur Reaiseinrichtunggehörenden gesunden Strecke vorgetäuscht wird, so ist dennoch die Gefahr von Fehlauslösungen beseitigt. Nach einer Wartezeit von etwa 15, 2o oder mehr Sekunden, nach welcher mit Sicherheit entweder :die Maschinen wieder in Gleichlauf gekommen sind oder die Verbindungsleitung zwischen den Generatoren an irgendeiner anderen Stelle durch eine dazu vorgesehene Vorrichtung aufgetrennt ist, werden die Relaiseinrichtungen wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt, so daß sie -der Anlage bei Kurzschlul3 wiederum den wünschenswerten kurzzeitigen Schutz bieten.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Figuren.
  • In Fig. i ist eine Kuppelleitung zwischen zwei Generatoren I und 1I mit Verbraucherabzweigen in den Stationen A , ß, C und D wiedergegeben. Wie üblich, sind beiderseits jeder Station Relais angeordnet, die in der Figur mit a l, a, ., b1, b=, cl, c_, dl und ci'_ bezeichnet sind. Bei einem Fehler in der Strecke X darf keins der genannten Relais a, bis d. seinen Ölschalter auslösen. Vielmehr soll der Fehler durch das Relais x abgeschaltet werden, welches beispielsweise ein Relais mit abhängiger Verzögerungszeit sein mag. Die Laufzeit des Relais x kann je nach der Lage der Fehlerstelle und nach der Schwere der auftretenden Fehlerscheinungen erheblich größer sein als die kurzen Laufzeiten der Relais a1 bis d.. Wenn der Kurzschluß an der Stelle X so heftig ist, daß die Anregerelais <in sämtlichen Relaisorten A bis D ansprechen, ist die Energieverteilung, welche durch den Kurzschluß ausgelöst wird, derartig, daß in den Relais ral bis dl überall die Energie von links nach rechts fließt, während das Richtungsrelais bei d. Energie von rechts nach links anzeigt. Aus der Energierichtung ergibt sich für die Relais csl, bi, cl, dl und ohne weiteres, daß der Fehler keinesfalls in einer der Strecken liegt, deren Schutz diesen Relais übertragen ist. Es schließt nämlich bei diesen Relaiseinrichtungen das zugehörige Richtungsrelais den Auswärtskontakt. Erfindungsgemäß wird die Schließung des Auswärtskontaktes als Anzeichen für die Fehlerfreiheit der Leitungsstrecke dazu ausgenutzt, um diese Relaiseinrichtungen derart zu beeinflussen, daß sie nur noch mit einer bestimmten Verzögerungszeit zu arbeiten vermögen. welche nach praktischer Erfahrung so hoch gewählt ist, daß ein Fehlansprechen dieser Relais infolge von Pendelungen nicht mehr befürchtet zu werden braucht. Für die Relaiseinrichtungen a2, b@ und c., dagegen ist der Ausschlag des Energierichtungsrelais so, wie er auch bei einem Fehler in der zttäehörigen Strecke sein würde. Aus diesem Grunde können diese Relaisanordnungen nicht lediglich auf Grund der Angaben der Energierichtungsrelais in langfristige Schutzeinrichtungen umgewandelt werden. Anderseits aber kommen die Relais an diesen Relaisorten trotz des Ansprechens der Anregerelai$ nicht vollständig zum Ablauf, weil die Fehlerstelle von diesen Relaisorten sehr weit entfernt liegt. Es sind an den Relaisorten beispielsweise Widerstandszeitrelais oder an ihrer Stelle auf bestimmte Fehlerentfernungen eingestellte Widerstandskipprelais mit fest eingestellten Zeitrelais vorgesehen, wobei an jedem Relaisort entsprechend der Zahl der eingestellten Entfernungsstufen auch mehrere Zeitstufen vorgesehen sind. Die Kipprelais für geringere Fehlerentfernungen, welche eine nur kurzzeitige Ausschaltverzögerung steuern, sprechen zunächst wegen der großen Fehlerentfernung noch nicht an. Bei beiden Arten von Relaisanordnungen dagegen, nämlich bei den Relaiseinrichtungen mit stetig abhängiger Laufzeit als auch bei den Einrichtungen mit stufenweiser abhängiger Laufzeit, kann eine Fehlauslösung entstehen, wenn nach der Abschaltung des Fehlers X infolge der ungleichen Frequenz der Generatoren I und II die Energie auf der Leitung hin und her pendelt und Strom und Spannung solche Werte annehmen, daß dadurch ein Fehler in der Kuppelleitung zwischen den Generatoren I und II vorgetäuscht wird. Wie schon weiter oben ausgeführt, wandert der durch die Pendelung vorgetäuschte Kurzschluß auf der Leitung zwischen :den Generatoren I und II hin und her und befindet sich infolgedessen nur vorübergehend im Schutzbereich der einzelnen Relais. Für einen ausreichenden Schutz gegen Fehlerauslösung genügt es daher, wenn erfindungsgemäß die kurzen Verzögerungszeiten der - Zeitselektivschutzeinrichtungen an den Orten a2, b2 und c. um ein gewisses Zeitmaß vergrößert werden, welches zweckmäßig .der Zeit zwischen der Entstehung des Fehlers bei X und seiner Abschaltung durch das Relais. x angepaßt ist. Dies läßt sich beispielsweise in der Weise durchführen, daß an jedem Relaisort ein Zeitrelais vorgesehen ist, welches vom Anregerelais in Umlauf gesetzt wird und die Laufzeit des zugehörigen Schutzsystems fortlaufend vergrößert, solange das Anregerelais oder ein anderes Relais noch nicht die Abschaltung der Fehlerstelle irgendwie erkennen lassen. Es kann zu diesem Zweck die Höhe oder die Symmetrie der Netvspannungen oder die Stromstärke überwacht werden. In dem Augenblick der Beseitigung des Kurzschlusses verschwindet die bestehende Netzunsymmetrie (Stromunsymmetrie, Spannungsunsymmetrie) ; denn die Pendelerscheinung verläuft :unbedingt symmetrisch, während der Kurzschluß meist ein unsymmetrischer Fehler ist.
  • Ein Ausführungsbeispiel für die Wirkungsweise eines derartigen Zeitrelais wird, weiter unten an Hand von Fig.2 beschrieben. Es ist dort die Kuppelleitung zwischen den Generatoren I und II mitsamt :den VerzWeigungsstationen A bis D nochmals wiedergegeben, und über dieser Leitung sind die Zeitkurven eines spannungsabhängigen Zeitschutzes aufgetragen. Oberhalb der Kuppelleitung I, Il sind die Verzögerungszeiten der Relais an den linken Streckenenden aufgetragen, unterhalb der Kuppelleitung sind die Relaislaufzeiten der an :den rechten Streckenenden liegenden Relais aufgetragen. Wie vorhin erläutert, werden bei dem angenommenen Fehlerfall bei X durch die Auswärtskontakte der Richtungsrelais die Relaiseinrichtungen al, bl, cl, d1 und d2 sofort auf die lange Zeit abgeschaltet. Dies zeigt sich in Fig.2 in den Zeitkurven unterhalb der Linie I, II dadurch, daß die gesamten Schutzeinrichtungen die ausgezogenen Zeitkurven verlassen und auf die gestrichelt gezeichnete Zeitkurve übergehen.
  • Bei den anderen Relais dagegen tritt nicht eine ganz bestimmte Vergrößerung der kleinsten Relaislaufzeit ein, sondern, wie vorhin erläutert, hängt das Maß der Vergrößerung der kleinsten Relaislaufzeit von dem Zeitmaß ab, welches zwischen :der Entstehung und der Abschaltung des Fehlers X vergangen ist. Infolgedessen sind bei denjenigen Relaiseinrichtungen, deren Richtungsrelais :den Einwärtskontakt .geschlossen haben, mehrere gestrichelte Zeitlinien angedeutet, um zum Ausdruck zu bringen, daß die Relaischarakteristik von der stark ausgezogenen Linie .durch alle Zeitstufen hindurch bis zu der obersten gestrichelten Zeitcharakteristik: ansteigen kann, je nachdem wie lange'das Relais x gelaufen ist. Je länger :der Fehler X bestanden hat, bevor es gelungen war, ihn .abzuschalten, um so größer wird die kleinsteVerzögerungszeit der Relais an den Relaisorten a2, b2, c2. In Fig. 2 ist außerdem auch noch je eine Zeitstufencharakteristik für die unmittelbar an die Generatoren angrenzenden Strecken eingezeichnet. Auch auf diese Zeitstufencharakteristik dehnt sich die Wirkung der Zeitrelais aus.
  • Ein Zeitrelais, welches die Veränderung der Relaiszeitcharakteristi.ken gemäß den oberen Kurven der Schutzrelais der Kuppelleitung bewirken kann, ist als ein Beispiel in Fig. 3 wiedergegeben. In dieser Figur ist eine Starkstromleitung i mit einem Schalter 2 dargestellt, der durch eine Auslösespule 3 geöffnet werden kann. Ein Stromwandler q. dient einerseits zur Erregung eines Anregerelais 5 und außerdem zur Erregung einer Stromspule C eines Impedanzkipprelais, dessen Spannungsspule 7 von einem Spannungswandler 8 erlegt wird. Außerdem ist noch ein Energierichtungsrelais 9 vorhanden, welches als Zeigergerät dargestellt ist mit einem Zeigerarm i o, Welcher zwei Kontaktstücke i i und 12 trägt. Über dem Zeiger schwebt ein Fallbügel 13, der durch .einen Gleichstromhilfsmagneten 1q. heruntergezogen werden kann. Dadurch wird dann der Zeigerkontakt ii auf seine Unterlage gedrückt, wo er je nach seiner Stellung einen Kontakt 15 oder einen Kontakt 16 schließt. Solange der Fallbügel durch den ?Magneten 14 heruntergezogen wird, wird der Zeigerarm io unbeweglich festgehalten. Das Zeitrelais, welches die Verzögerungszeit der Schutzeinrichtung nach Maßgabe der Dauer seiner Erregung vergrößert, ist mit 18 bezeichnet. Es ist ein Gleichstromrelais mit einer Erregerwicklung ig, einem Laufkontakt 2o und einem Schleppkontakt 21. Der Laufkontakt 2o ist durch irgendein beliebiges Mittel 22 derart gebremst, daß er seine Bewegungen nur mit bestimmter Geschwindigkeit auszuführen vermal-. Das Symbol 23 bezeichnet ein weiteres Zeitwerk, dessen Aufgabe es ist, die Verbindungsleitung, in welcher dieses Zeitrelais gezeichnet ist, nach Ablauf einer bestimmten Zeit etwa 2o Sek. oder mehr zu unterbrechen.
  • Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Im Augenblick des Entstehens .eines Fehlers spricht dasAnregerelais5 an und schließt seinen Kontakt 25. Dadurch erhält zunächst die Spule ig des Zeitrelais 18 Strom aus der Ortsbatterie. Sofort beginnt der Kontakt 2o in Pfeilrichtung zu laufen, wobei er :den Schleppkontakt 21 vor sich herschiebt. Der Kontakt 2o kehrt sofort in die' Ausgangsstellung zurück, wenn der Kontakt 25 geöffnet wird.
  • Durch die Schließung (lies Kontaktes 25 ist gleichzeitig der Pluspol der Ortsbatterie auch mit dem Kontaktteil 2o verbunden worden, und solange dieser den Kontaktteil 21 berührt, sind auch die normalerweise offenen Kontakte 26 des Impedanzkipprelais mit .dem Pluspol verbunden.
  • Über den Kontakt 25 wird ferner noch die Verbindung des Pluspoles :der Ortsbatterie mit einemKontaktpaar27 hergestellt, welches durch den Kontakt 12 des Richtungsrelais 9 geschlossen wird, wenn die Energie aus der Strecke i in die rechts angrenzende Nachbarstrecke fließt.
  • Ruft der Fehler bei der Stelle Y (Fig. i) einen Strom solcher Richtung hervor, daß der Überstrom aus der Leitung i über den Schalter 2 in die Nachbarstrecke eintritt, dann schließt das Relais io mit Hilfe des Kontaktteiles 12 den Auswärtskontakt 27. Wenn der entstehende Strom groß genug ist, um das Anregerelais 5 zum Ansprechen zu bringen, entsteht dadurch ein Strom vom Pluspol der Ortsbatterie über die Kontakte 25, 27, das Zeitrelais 23 und die Spule 14 des Fallbügels 13 zur Minusquelle der Ortsbatterie. Der Fallbügel 13 schlägt sofort herunter und hält den Kontaktarm io in dieser Ausschlagsrichtung fest. Dadurch ist die Schutzeinrichtung so lange blockiert, solange das Zeitrelais 2` die Verbindung zwischen dem Kontakt 27 zum Relais 14 nicht unterbricht. Eine Auslösung des Schalters 2 ist während dieser Zeit nicht möglich, weil der Kontakt i i des Energierichtungsrelais sich nicht auf den Kontakt 15 einstellen kann, so daß also die Auslösespule 3 keinen Strom erhalten kann, wenn auch das Impedanzkipprelais 6, 7 den Kontakt 26 schließt.
  • Wenn der Fehler zwar in solcher Richtung vom Relaisort entstanden ist, daß das Energierichtungsrelais io sich auf den Kontakt 15 eingestellt hat, während anderseits aber das Impedanzkipprelais 6, 7 den Kontakt 26 nicht schließt, hat das Ansprechen des Anregerelais 5 nur die Wirkung, daß der Laufkontakt 20 sich in Bewegung setzt und den Schleppkontakt 21 vor sich herschiebt. Sobald die Fehlerstelle durch ein anderes Relais abgeschaltet wird, kehrt .der Kontakt 2o zur Anfangsstellung zurück, während der Schleppkontakt 21 beispielsweise in der gestrichelt angedeuteten Stellung li:egenblei.bt. Sind nun infolge des Kurzschlusses die Generatoren 1 und II außer Tritt geraten, so wird kurz nach der Beseitigung des Fehlers das Relais 5 von neuem ansprechen, und wenn die vorgetäuschte Kurzschlußstelle bis in den Leitungsabschnitt i hineinwandert, wird das Impedanzkipprelais 6, 7 den Kontakt 26 schließen. Diese Kontaktschließung erhält aber nur dann eine Wirkung, wenn das Impedanzkipprelais den Kontakt 26 so lange geschlossen hält, als der Laufkontakt 2o braucht, bis er den in der gezeichneten Lage stehenden Schleppkontakt _# i erreicht.
  • Bei der Pendelung wandert die scheinbare Kurzschlußstelle durch manche Leitungsabschnitte vollkommen hindurch. Wenn dadurch auch dasjen.igeRichtungsrelais, welches sich ursprünglich auf den Einwärtskontakt eingestellt hatte, umschlägt und dann den Auswärtskontakt 27 erreicht, wird die Schutzeinrichtung wiederum, wie vorhin beschrieben, sofort für eine konstante Zeit, welche durch das Zeitrelais 23 bestimmt ist, blockiert.
  • Zu dem Zeitrelais i8 gehört noch eine Einrichtung, die in der Figur nicht dargestellt ist, deren Aufgabe es ist, den Schleppkontakt 21 nach Ablauf einer bestimmten Wartezeit ebenfalls wieder in die Ausgangsstellung zurückzuführen. Für .die Zeiteinstellung dieser Anordnung ist dieselbe Überlegung maßgebend wie für -die Zeiteinstellung des Zeitrelais 23, so daß man zweckmäßigerweise das Zeitrelais,-"3 gleichzeitig für die Aberregung des Magneten 14 und für die Zurückführung des Schleppkontaktes 21 benutzt. Beispielsweise kann der Kontakt 2i mechanisch zurückgestellt werden etwa durch eine einmal umlaufende Scheibe, oder man kann auch bei dem Kontakt 21 .eine Rückzugsfeder anbringen und eine magnetische Bremse und den Rücklauf des Schleppkontaktes 21 durch Abschaltung der Bremse erst nach einer bestimmten Zeitverzögerung freigeben. Bei Anwendung einer elektromotorischen Bremse kann beispielsweise das Zeitrelais 23 den Erregerkreis des Bremsmagneten vorübergehend unterbrechen.
  • Die Aufgabe, -die Schutzeinrichtung pendelsicher zu machen, wird durch Sperrung der kurzen Relaislaufzeiten gelöst. Die lange Relaislaufzeit und insbesondere die Reservezeit wird nicht beseitigt, damit die Leitung während der Zeit der Sperrung der kurzen Relaislaufzeiten nicht völlig ungeschützt ist.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRLTCHE: x. Anordnung zur Verhütung von Fehlauslösungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzögerungszeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzen Verzögerungszelten unterbunden werden, wenn aus.derAusschlagsrichtung des Richtungsrelais nach der Anregung oder aus der seit der Anregung sich über die Kurzzelt erstreckenden Laufzeit der Schutzeinrichtung hervorgeht, daß ein Fehler nicht in demjenigen Anlageteil entstanden ist, auf den sich der kurzzeitige Schutz erstreckt.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d aß bei Schutzeinrichtungen, welche Energierichtungsrelais mit indirekter Kontaktgabe besitzen, bei Auswärtsausschlag des Energierichtungsrelais von dem beweglichen System unmittelbar ein Kontakt ,geschlossen wird, welcher die Hilfskraft für die indirekte Kontaktbetätigung auslöst und so das bewegliche System in dieser Lage festhält. .
  3. 3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß über einen Hilfskanal, zweckmäßigerweise über einen bereits vorhandenen Hilfskanal, ein deuernder Sperrbefehl an alle entgegen der Energierichtung zwischen Relaisort und Energiequelle liegende Relaiseinrichtungen gegeben wird, sobald auch nur ein Energierichtungsrelais bei kurzschlußartigen Erscheinungen auf der Leitung den Auswärtskontakt schließt.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Relaisort ein Zeitrelais (r8) vom Anregerelais (5) eingeschaltet wird, welches eine Verlängerung der Verzögerungszeit der Schutzeinrichtung um seine eigene Einschaltzeit innerhalb des ersten Ansprechens des Anregerelais vorbereitet, die aber erst nach infolge der Abschaltung der kranken Leitung erfolgter Aberregung des Anregerelais bei der nächsten durch einen Pendelstrom hervorgerufenen Anregung in Wirksamkeit tritt (Fig. 3).
  5. 5. Anordnung nach Anspruch i und 4., gekennzeichnet durch ein Zeitrelais (x8) mit einem Laufkontakt (20) und einem von dem Laufkontakt mitgenommenen Schleppkontakt (2i) und eine solche Schaltung .der Schutzeinrichtung, daß die Auslösung des Leitungsschalters (2) nur möglich ist, wenn der Laufkontakt (20) und der Schleppkontakt (2i) einander berühren (Fig. 3).
  6. 6. Anordnung_ nach Anspruch i oder i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschaltung der kurzen Relaislaufzeiten durch ein Zeitwerk (23) nach Ablauf einer solchen Verzögerungszeit wieder rückgängig gemacht wird, nach welcher erfahrungsgemäß die Gefahr von Fehlauslösungen durch Pendelungen beseitigt ist. ".
DES111812D 1933-11-21 1933-11-22 Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten Expired DE723119C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES111812D DE723119C (de) 1933-11-21 1933-11-22 Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE781621X 1933-11-21
DES111812D DE723119C (de) 1933-11-21 1933-11-22 Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE723119C true DE723119C (de) 1942-07-31

Family

ID=25948213

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES111812D Expired DE723119C (de) 1933-11-21 1933-11-22 Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE723119C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2525192C2 (de)
DE2854711A1 (de) Selektivschutzeinrichtung
DE723119C (de) Anordnung zur Verhuetung von Fehlausloesungen von Relaiseinrichtungen mit kurzen Verzoegerungszeiten
DE604912C (de) Schutzeinrichtung gegen innere Fehler von Reihenkondensatoren
DE3316230A1 (de) Leitungs- und/oder geraeteschutzschalter gegen ueberstrom und kurzschluss
CH620795A5 (en) Network protection device having a power circuit breaker which switches on again automatically in high-voltage overhead lines which have been disturbed, in very high-voltage networks whose star point is earthed
DE2854568C2 (de) Selektivschutzvorrichtung für einen strombegrenzenden Schalter
DE574151C (de) Feueralarmeinrichtung
DE349974C (de) Anordnung zur selbsttaetigen Abschaltung von fehlerhaften Teilstrecken in Ringnetzen
DE617143C (de) Selektivschutzschaltung
DE877021C (de) Anordnung zur Verhinderung von Fehlausloesungen von Leitungsschutzeinrichtungen bei Pendelungen
DE624091C (de) Schutzeinrichtung fuer mit Erdschlussloeschern versehene Drehstromnetze, die mit von der Erdschlusswirkleistung abhaengigen wattmetrischen Erdschlussrelais ausgeruestet sind
DE744095C (de) Stromabhaengige Relaisanordnung
DE546268C (de) Distanzrelais
DE677911C (de) Differentialschutzeinrichtung
DE643959C (de) Anordnung zur Verkuerzung der Verzoegerungszeit der Abschaltung einer kranken Leitung, welche durch Zeitselektivrelais mit gegenlaeufiger Staffelung geschuetzt ist
AT124173B (de) Selbsttätige Wiedereinschaltvorrichtung für auslösbare Schalter.
DE943841C (de) Einrichtung zum Aus- und Wiedereinschalten von durch einen Zeitstaffelschutz ueberwachten elektrischen Leitungen
AT133208B (de) Vorrichtung zum Abschalten einer fehlerhaften elektrischen Leitungsstrecke bei Doppelerdschluß.
AT160060B (de) Schutzeinrichtung für elektrische Anlageteile.
DE643206C (de) Von der Stromstaerke und dem Vergleich der Energierichtungen an den Streckenenden abhaengige Streckenschutzschaltung
DE742716C (de) Schutzschaltung fuer elektrische Anlageteile
CH242720A (de) Anordnung zur selektiven Abschaltung von Leitungsstrecken eines Verteilnetzes, insbesondere beim Versagen des Schnelldistanzschutzes.
DE889470C (de) Anordnung zur selektiven Abschaltung von Leitungsstrecken eines Verteilnetzes, insbesondere beim Versagen des Schnelldistanzschutzes
DE689572C (de)