DE72223C

DE72223C - Zündstreifen für Taschenfeuerzeuge

Info

Publication number: DE72223C
Application number: DENDAT72223D
Authority: DE
Original assignee: B. B. SCHNEIDER in South Orange, Grfsch. Essex, Staat New-Jersey, V. St. A
Anticipated expiration: 1913-01-10

Description

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI-

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

(Grafsch. Essex, Staat New-Jersey, V. St. A.).

Zündstreifen für Taschenfeuerzeuge.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Januar 1893 ab.

Die Erfindung betrifft einen Zündstreifen, dessen Eigenthümlichkeit darin besteht, dafs er, entgegengesetzt zu den gebräulichen Papier-, Pergament- oder ähnlichen Streifen, bei denen die durch Schlag, Ritzung oder Reibung explodirende und einen kurzen, blitzartigen, schnell verlöschenden Gasfeuerstrahl entsendende Zündmasse allein zur Wirkung kommt, aus einem leicht und lebhaft brennenden' Stoff hergestellt ist, welches, durch die auf ihm befestigten Zündpillen in Brand gesetzt, an seinem der freien Luft ausgesetzten Theil unter Entfaltung einer eigenen lebhaften, aber nicht plötzlich und blitzartig verlöschenden Flamme verzehrt wird.

Als ein zur Herstellung von Zündstreifen dieser Art besonders geeigneter Stoff ist eine die wesentlichen Bestandtheile des Celluloids enthaltende Masse namentlich hervorzuheben.

Die Zündmasse, welche auf dem Zündstreifen in Form von Pillen (Amorces) oder auf andere bekannte Weise aufgetragen ist und aus Phos-" phor und Leim, mit oder ohne Hinzufügung eines farbigen Stoffes und eines schützenden Ueberzuges, bestehen kann, dient, wie schon bemerkt, nicht dazu, durch ihre eigene Flamme einen Docht u. s. w. in Brand zu setzen, sondern vielmehr dazu, denjenigen Theil des Zündstreifens, welcher diese Zündmasse trägt, zum Brennen zu bringen, wonach dann dieser Theil des Zündstreifens vermöge seiner eigenen hochgradigen Brennbarkeit allein weiterbrennt, bis er verzehrt ist.

In der Zeichnung stellt Fig. 1 eine geeignete Ausführungsform eines solchen Zündstreifens in Seitenansicht dar; Fig. 2 ist eine Ansicht gegen die Vorderkante des Streifens. Letzterer besteht aus einem Stäbchen A aus leicht entzündbarer und lebhaft brennender Masse, z. B. aus Celluloid oder celluloidähnlichen Stoffen. Dieses Stäbchen ist hier an einer Kante verzahnt und jeder Zahn trägt vorn eine Kuppe oder Pille a von geeigneter bekannter Zündmasse. Die Pillen können aber auch auf der flachen Seite des Streifens sitzen.

Die Verzahnung ist deshalb gewählt, um den Zündstreifen A auf bequemste und sicherste Weise um je eine bestimmte Länge in einer Zündvorrichtung mechanisch vorschieben' zu können, wobei der vorderste Theil des Stäbchens aus einer abschliefsenden Umhüllung heraustritt und durch Zündung der vordersten Pille α in Brand gesetzt wird. Das freie vorstehende Ende wird in eigener Flamme allmälig verzehrt und bewirkt die Zündung des in der Nähe befindlichen Lampendochtes u. s. w.

Pateντ-Ansρrüche:

ι . Ein Zündstreifen für Taschenfeuerzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs die Zündpillen auf standfestem, zum Vorschub in Feuerzeugen geeignetem, leicht entzündbarem und mit eigener Flamme heftig brennendem Stoff befestigt sind, z. B. auf Celluloid.
2. Ein Zündstreifen der im Anspruch 1. bezeichneten Art, welcher zum Zwecke des leichteren Vorschubes um je eine bestimmte Länge mit Verzahnung versehen ist.