DE721270C - Streichbare Schutzmasse fuer Schwelvorrichtungen - Google Patents

Description

• Streichbare Schutzmasse fÜr Schwelvorrichtungen Bei Vorrichtungen zum Verschwelen gder Verkoken fester Brennstoffe nach dem Heizflächenverfahren werden die beheizten Wandungen der in Zellen uder Kammern unterteilten Vorrichtungen von Heizgasen beaufschlagt, die eine Temperatur zwischen 65o und 7oo' haben. Bei so hohen Temperaturen wirken die Heizgase auf Wandungen aus unlegiertem Flußstahl bereits in starkem Maße korrodierend ein, so daß eine vorzeitige Zerstörung in Kauf genommen werden muß. Dieselbe Wirkung zeigt sich auch schon bei niedrigeren Temperaturen, werm in den Heizgasen infolge fehlerhafter Einstellung ein unzulässig hoher Sauerstoffgehalt vorhanden ist.
• Erfindungsgemäß werden die MetaUwände von Schwel- oder Verkokungsvorrichtungen dadurch gegen den korrodierenden Angriff der Heizgase geschützt, daß sie mit einer streichbaren Schutzmasse aus feuerfestem Kitt überzogen werden, der eine infolge des Vorhandenseins alkalischer Stoffe leicht aufschließbare Tonerde enthält. Versuche haben er- geben, daß ein solcher Kitt verhältnismäßig lange Zeit, mehrere Monate, fest auf den Metallwänden haftet und -diese dadurch vollkommen gegen Korrosion schützt. Von Zeit zu Zeit muß diese Schutzschicht erneuert werden.
• Die Schutzmasse wird zweckmäßig aufgespritzt oder aufgepinselt. Ihre Stärke wird zu höchstenseinigen Millimetern gewählt, damit -sie elastisch ist und den Wärmedehnungen der Metallwände zu folgen vermag. Es ist jedoch darauf zu achten, daß sie keine Blasen enthält, da diese sonst -örtliche Korrosionen verursachen könnten. Ein ausschließlich aus Ton bestehender kieselsäurereicher Kitt ergibt, wie Versuche gezeigt haben, keine geeignete Schutzschicht. Durch alkalische Zusätze, wie z. B. Natriumcarbonat, kohlensauren oder -ebrannten Kalk, wird ein solcher Ton jedoch aufschließbar gemacht, so daß er hydraulische Eigenschafte " n erhält, d.h. nach Wasseraufnahme erhärtet.. Die Zusätze werden vorteilhaft in möglichst feiner Verteilung oder Lösung während des Anteigens des Kitts mit Wasser beigemischt. Liegt eine Tonerde vor, die bereits alkalische Stoffe in ausreichender Menge enthält, so ist sie bereits aufschließbar und bedarf daher keiner Zusätze mehr.
• Als besonders geeignet hat sich ein Ton aus etwa 7,0#,!o Si0-, 8,0#'o Fe.0,3, 8o,5% Al.03, 3,250jo Ca0 und io/lo Mg0 erwiesen.
• #fan hat bereits die Wandungen von Retorten zum Schutze gegen oxydierende Flammenwirkunggen mit einem Anstrich aus Schutzmasse versehen. Da diese Maßnahme sich jedoch nicht bewährte, hat man vorgeschlagen, die Retortenwandungen mit einem Mantel aus hohlgeformten Steinen zu bekleiden. Bekannt sind ferner poröse Tiegelauskleidungen für aluminothermische Verfahren, bestehend aus einer durch Wasserglas gebundenen Mischung aus Magnesium und Korund, wobei der harte Korund (;ffenbar in grobkörni-er Beschaffenheit verwendet wird, damit eine hohe Porosität der Auskleidung erreicht wird. Die besondere Schutzmasse für Schwelvorrichtungen gemäß vorliegender Erfindung in Form von Kitt (d. h. einer durch ein Bindemittel gebundenen Masse pulverförmi--er Teilchen) ist durch die vorerwähnten bekannten Maßnahmen jedoch nicht bekanntgeworden. Infolge ihres guten Haftens an den Schwelofenwänden und ihrer Dichtigkeit gewährt sie dem Werkstoff der Schwelofenwände einen lang anhaltenden Schutz gegen alle Korrosionsangriffe, verlän-ert daher die Lebensdauer dieser Wände beträchtlich und erhöht die Wirtschaftlichkeit des Schwelens.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Streichbare Schutzmasse für Schwelvorrichtungen, bei denen heiße Gascr die metallischen Wände der Zellen oderKammern von außen erhitzen, bestehend aus feuerfestem, hydraulischem Kitt, der eine infolge des Vorhandenseins alkalischer Stoffe leicht aufschließbare Tonerde enthält.
2. 2. Schutzmasse nach Anspruch i, bestehend aus etwa 7 0/0 Si02, 8 0"o Fe. 0,3, 8o,5% A1203, 3,250/6 Ca0 und i#'o Mg0 auf den von den Heizgasen bestrichenen Wänden.