DE719181C

DE719181C - Verfahren zur Herstellung fuererfester grobkeramischer Baustoffe

Info

Publication number: DE719181C
Application number: DEK136674D
Authority: DE
Original assignee: OTTO KRAUSE DR
Current assignee: OTTO KRAUSE DR
Priority date: 1935-01-29
Filing date: 1935-01-29
Publication date: 1942-03-31

Description

Verfahren zur Herstellung feuerfester grobkeramischer Baustoffe Die Erfindung betrifft ein. Verfahren zur Herstellung neuartiger feuerfester grobkeramischer Baustoffe.
Es ist bekannt, daß bei specksteinhaltigen oder anderen keramischen Massen mit Magnesiumbestandteilen mit Gehalten von 5,1 bis 27,8% M30, 17,6 bis q.7,2a/o A1203 und 33,9 bis 57,5% Si,02 der Wärmeausdehnungskoeffizient durch Einstellung eines bestimmten Kristallgefüges infolge Einhaltung der dafür erforderlichen. Brennbedingungen herabgesetzt werden kann.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß; entgegen den bisherigen Anschauungen, auch vorwiegend aus Magnesia, Tonerde und Kieselerde bestehende gebrannte grobkeramische Massen 'höheren Tonerdegehalts, und zwar mit einer Zusammensetzung von etwa 5 bis 30% M90, 55 bis 8o% A1203, io bis q.ö% S02 niedrige Wärmeausdehnung besitzen, deren- Maß von der Zusammensetzung der Masse, der Höhe der Brenntemperatur und der Dauer des Brandes abhängig ist. Die zur Erreichung, des gewünschten Zieles jeweils günstigsten Brennbedingungen können für eine gegebene Massezusammensetzung durch Probebrände und Messung der WärmeausdelY-nung an geeigneten Probekörpern in an sieh bekannter Weise leicht ermittelt werden.
Als Ausgangsstoffe können beliebig alle jene natürlich vorkommexden oder künstlichtiergestellten Stoffe Verwendung finden, 'in denen Magnesia, Tonerde und Kieselerde einzeln Oder gemeinsam enthalten sind. So können als magnesialiefernde Rohstoffe Magnesiumcarbonat, kaustisrher oder Sintermagnesit, Spinell, Speckstein, Talk, Olivin, Serpentin oder ähnliche, als toneräeliefernde Tonerdehydrat, natürlicher oder künstlicher Korund, Spinell, Cyanit, Andalusit, Sillimanit, künstlicher Mullit, Ton, Kaolin, Schieferschamotte, Kapselschamotte (Kapselbruch) oder ähnliche, schließlich als kieselsäureliefernde die bereits erwähnten oder anderekieselerdehaltige Stoffe, wie reiner Quarz, Sand, Fef dspatsand und ähnliche, benutzt werden.
Es gelingt auf diese Weise, in großen Mengen vorhandene, bisher als nicht oder nur schlecht verwendbar geltende Gesteine, wie Serpentin, Olivin u. dgl. sowie Abfallstoffe, mit großem Erfolg nutzbar zu machen, weil deren Verunreinigungen an Eisenoxyd, Calciumoxyd usw., wenn ihre Menge gewisse Grenzen nicht übersteigt, völlig überraschend von nur geringem Einfluß auf das Wärmeausde'hnungsverhaIten sind. Derartigen Massen können auch. in bekannter Weise Zuschläge an anderen Stoffen als den in der Hauptzusammensetzung gekennzeichneten gegeben werden, sofern, sie den W,ärmeausdehnungskoeffizienten nicht nennenswert heraufsetzen. Dadurch können bestimmte Eigenschaften, wie Porigkeit, Festigkeit usw., mit Rücksicht auf den Verwendungszweck geändert werden.
Die so hergestellten neuartigen feuerfesten Baustoffe besitzen neben ihrer geringen Wärmeausdehnung besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische, insbesondere Schlackenbeanspruchungen, hohe Temperaturwechsel-, bedeutende Druckfeuer- und Raumbeständigkeit. Daneben sind sie von hoher mechanischer Festigkeit.
Ausführungsbeispiele Massen der Zusammensetzung: " Ton von Wildstein oder Saarau .. 25 ojo Talk oder Serpentin .......... 3o% Korundstaub ................ 45% werden lufttrocken vorgemischt, auf der Stahlkugelmü'h1e feiner als das 4900-Maschensieb gemahlen, zu Steinen verformt und io Stunden bei Segerkegel13 gebrannt. Der Wärmeausdehnungskoeffizient des Erzeugnisses beträgt, zwischen 20 und 700° C gemessen, 3 # 10-6-

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung feuerfester grobkeramischer Baustoffe aus Mg0-, A1203- und Si02-haltigen Massen, die bei Temperaturen zwischen 1200 und 150o° C so lange gebrannt werden, daß ihr zwischen 2o und 700'C gemessener Wärmeausdehnungskoeffizient weniger als 4 . i o-6 beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Massen bei 5 bis 3o% Mg0-Gehalt neben i o bis 4o % Si 02 5 5 bis 8 o A12 0g enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Anteile des Mg O -durch Fe0 und des A1203 durch Fe203 ersetzt werden.