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Verstellstrebe zum Bewegen von Flugzeugbauteilen, z. B. einziehbaren
Fahrgestellen Für die Verstellung von Flugzeugbauteilen werden im allgemeinen pneumatische
und hydraulische Einrichtungen, z. B. durch Druckmittel beaufschlagte Kolben, benutzt.
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Es wurde ferner schon vorgeschlagen, Flugzeugfahrwerke elektromotorisch
ein- und auszufahren. Die dazu vorgesehenen Anlagen sind aber nicht so leicht gestaltet,
daß sie an Stelle der hydraulischen Anlagen in ein serienmäßig mit großer Stückzahl
hergestelltes Flugzeugmuster eingebaut werden können.
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Die z. B. bei einer Ausführung mit längenunveränderlicher Strebe zur
Aufnahme der von dem beweglichen Flugzeugbauteil über das Verstellglied auf den
Flugzeugkörper zu übertragenden Kräfte machen besondere Hebelführungen notwendig,
die im wesentlichen die Ursache des zu großen Gewichtes der Anlage sind. Außerdem
muß bei dieser Einziehvorrichtung im -eingezogenen --Zustand des Flugzeugbauteiles
für die Strebenstange beispielsweise in der Flugzeugtragfläche Raum geschaffen -werden,
der zur Unterbringung anderer Flugzeugteile; z. B. zur Versteifung des Flächenanschlusses,
verwendet werden könnte.
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Auch der Versuch, scharnierartig um einen Bolzen schwenkbare Knickstrebenschenkel
durch einen im Knickgelenk gleichachsig zum Gelenkbolzen eingebauten Elektromotor
anzutreiben, ergab keine gegenüber den bekannten hydraulischen Einziehvorrichtungen
hinsichtlich Raumbedarf und Gewichtsaufwand überlegene Verstellstreben.
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Im Hebezeugbau ist es bekannt, Winden elektromotorisch anzutreiben.
Bei ;einer bestimmten Bauart dieser Winden wird die Schraubenspindel in einer Bohrung
des Rotors geführt, während das den Stator aufnehmende Motorgehäuse Rollen trägt,
die von
einer an der Decke des Arbeitsraumes befestigten Laufschiene
geführt werden. Da aber bei Hebezeugen die Raum- und Gewichtsfrage eine nebensächliche
Rolle spielt, sind diese Winden schwer und unhandlich und zum Einbau in Flugzeuge
ungeeignet.
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Nach der Erfindung sollen nun diese Mängel dadurch vermieden werden,
daß bestimmte Bauteile der elektromotorisch betätigten Flugzeugverstellstreben ähnlich
wie bei den bekannten Hebezeugen ausgebildet werden, d. h. es sollen bestimmte Bauteile,
die bisher nur eine nebensächliche Zweckbestimmung hatten, wie z. B. das Motorgehäuse,
unmittelbar zur Übertragung von Verstellkräften verwendet werden. Erfindungsgemäß
wird daher ein Hauptteil der Verstellstrebe im wesentlichen durch einen Elektromotor
und dessen Gehäuse und ein anderer Hauptteil der Verstellstrebe durch eine Verstellstange,
z. B. eine Schraubenspindel oder Zahnstange, gebildet, welche entweder in einer
bei Hebezeugen bekannten Weise in die hohle Motorwelle oder parallel zur gegebenenfalls
vollen Motorwelle in das Motorgehäuse einziehbar ist.
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Zwischen der Motorwelle und der Verstellstange wird zweckmäßig ein
Übersetzungsgetriebe, z. B. ein Planetengetriebe, eingeschaltet.
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Sofern die neue, aus einem Motorteil und einer Strebenstange bestehende
Verstellstrebe zum Einziehen und Ausfahren eines Fahrgestells verwendet wird, wird
zweckmäßig die Möglichkeit einer Handauslösung der Strebenbewegung für den Fall
einer Betriebsstörung des Elektromotors vorgesehen.
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Vorteile der erfindungsgemäßen Verstellstrebe gegenüber den bekannten,
:elektromotorisch angetriebenen Verstellvorrichtungen sind: Bauliche Vereinfachung
und damit kleines Gewicht. Ferner ergeben sich durch den vorgeschlagenen Aufbau
der Strebe kleine Abmessungen, die sowohl im eingezogenen als auch im ausgefahrenen
Zustand sehr erwünscht sind. Bei ausgefahrener Strebe tragen diese kleine Abmessungen
zu einer Herabsetzung der Flächen schädlichen Luftwiderstandes am Flugzeug bei.
Dieser kleinere Luftwiderstand verkürzt aber beim Starten den Anlaufweg des Flugzeuges.
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Gegenüber hydraulischen Anlagen weist der Erfindungsgegenstand den
Vorteil der Temperaturunabhängigkeit auf. Es bestehen außerdem keine Schwierigkeiten
hinsichtlich Abdichtung von Spalten zwischen festen und bewegten Bauteilen. Außerdem
können ohne Schwierigkeiten und ohne besonderen Gewichtsaufwand die notwendigen
Zuleitungskabel beliebig geführt werden. Ein wesentlicher Vorteil besteht noch darin,
daß die neue Einrichtung schneller aus- und eingebaut werden kann als die bekannten
Einrichtungen, da im wesentlichen nur zwei Bolzen und ein Kabel gelöst bzw. eingesetzt
werden müssen-In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
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Abb. t zeigt eine Ausführungsform der Verstellstrebe im Längsschnitt,
bei der eine hohle Motorwelle als Spindelmutter für eine mit Gewinde versehene Strebenstange
dient.
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Abb. 2 stellt eine mit Untersetzungsgetriebe ausgerüstete Ausführung
im Längsschnitt dar, wobei das Strebenstangenende als Mutter mit der in einer Motorhohlwelle
gelagerten und das große Rad eines Planetengetriebes tragenden Spindel zusammenwirkt.
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Abb. 3 veranschaulicht teilweise im Längsschnitt und teilweise in
Ansicht, wie ein am Ende der Motorhohlwelle angeordnetes Zahnrad mittelbar über
eine Zahnradübersetzung eine als Zahnstange ausgebildete Strebenstange bewegt.
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Abb. 4 zeigt, teilweise im Längsschnitt, eine Ausführungsform mit
Zahnradübersetzung und einem von einer Zahnradachse getragenen Treibrad für die
von der Motorhohlwelle aufgenommene Strebenstange mit gerader Verzahnung.
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Abb. 5 zeigt in teilweisem Längsschnitt eine Ausführungsform mit gegenüber
der ein Zahnrad tragenden Motorwelle außermittig gelagerten Strebenstange, als deren
Spindel:-mutter die in einem Gehäuse festgehaltene Nabe des Gegenrades ausgebildet
ist.
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Abb. 6 stellt eine Bauart in teilweisem Längsschnitt dar, bei welcher
ein auf der Motorwelle befestigtes Zahnrad die als Zahnstange vorgesehene, außermittig
gelagerte Strebenstange bewegt. Zu Abb. i Der Rotor i des umschaltbaren Elektromotors
treibt die hohle Motorwelle 2, die an ihrem unteren Ende mit einem Gewinde 3 versehen
ist. Innerhalb der Hohlwelle 2 wird die als Spindel ausgeblidete Strebenstange -.
längs bewegt. Das Motorgehäuse hat einen Anschlußteil 5 zur Befestigung am Flugzeugrumpf
oder einem sonstigen starren Körper, w=ährend das Strebenstangenende 6 als Anschlußteil
zur Verbindung mit dem zu bewegenden Bauteil, beispielsweise einem Einziehfahrgestell,
ausgebildet ist. Zur Sicherung gegen Verdrehung kann die Strebenstange :l mit einer
Längsnut 7 versehen sein, in welche ein mit dem Motorgehäuse verbundener Führungsteil
ä eingreift.
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Zu Abb.2 Die Drehbewegung der hohlen Motorwelle 2> wird über ein als
Planetengetriebe ausgebildetes
Vorgelege 9 auf die in die Motorhohlwelle
2 hineinsagende und an ihrem Ende das Sonnenrad des Planetengetriebes tragende Gewindespindel.
i o übertragen. Das obere Ende i i der in der Hohlwelle 2 gleitenden Strebenstange
12 ist als Spindelmutter gestaltet. Die Sicherung der Strebenstange 12 gegen Verdrehung
erfolgt wiederum durch einen in einer Nut 13 der Strebenstange eingreifenden und
am Motorgehäuse befestigten Führungsteil 14.
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Zu Abb. 3 Am Ende der Motorhohlwelle 2 ist ein Zahnrad 15 vorgesehen,
das mit dem Ritzel 16 des Doppelzahnradkörpers 17 in Eingriff steht. Dem zweiten
schräg verzahnten Zahnrad 18 ist die in der Motorhohlwelle gleitende Strebenstange
19 in Form einer Zahnstange zugeordnet.
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Zu Abb. ¢ Das mit der Motorhohlwelle 2 zusammenhängende Zahnrad 20
mit Schrägverzahnung steht mit einem Zahnrad 21 in Eingriff, das nebst einem Treibrad
22 auf einer zur Motorwelle senkrecht verlaufenden Welle 23 befestigt ist. Die Strebenstange
24. ist mit einer geraden Verzahnung versehen.
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Zu Abb. 5 Die Motorwelle 25 trägt ein Zahnrad 26 mit Stirnverzahnung.
Mit diesem steht ein Zahnrad 27 in Eingriff, dessen Nabe 28 in einem Lagergehäuse
29 festgehalten und mit Innengewinde zur Aufnahme der als Spindel ausgeführten Strebenstange
30 versehen ist.
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Zu Abb. 6 Auf der Motorwelle ist ein schräg verzahntes Zahnrad 31
vorgesehen, welches die seitlich im Motorgehäuse gelagerte und als Zahnstange ausgebildete
Strebenstange 32 längs bewegt.