DE715411C

DE715411C - Matrize zum Verpressen von kompaktem Metall, insbesondere zum Strangpressen von knetbaren Zinklegierungen und knetbaren Aluminiumlegierungen

Info

Publication number: DE715411C
Application number: DEM143994D
Authority: DE
Inventors: Hubert Barbier; Ludwig Sand
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1939-01-20
Filing date: 1939-01-20
Publication date: 1941-12-20

Description

Matrize zum Verpressen von kompaktem Metall, insbesondere zum Strangpressen von knetbaren Zinklegierungen und knetbaren Aluminiumlegierungen Bei Verwendung der üblichen Matrizenformen betragen die Preßgeschwindigkeiten bei Zinklegierungen im laufenden Betrieb im allgemeinen 2m/Min., höchstens aber 4in/Min., bei Aluminiumlegierungen üblicherweise sogar nur i bis z m!Min. (Unter besonders günstigen Laboratoriumsbedingungen wurden bei Zinklegierungen gelegentlich Preßgeschwindigkeiten bis 9 m/Min. erreicht.) Diese im Vergleich zum Pressen von Messing, das mit 5- bis iofacher Geschwindigkeit verpreßt werden kann, geringe Preßgeschwindigkeit war ein schwerwiegender Nachteil der Austauschwerkstoffe gegenüber Messing, da bei diesen zur Herstellung einer bestimmten Menge Material lange Zeiten gebraucht wurden.
Durch Abwandlung der Matrizenform gelang es, knetbare Jinklegierungen mit der gleichen Geschwindigkeit zu pressen wie Messing und auch für Aluminiumlegierungen die Preßgeschwindigkeit auf das Vielfache zu steigern. Es hat sich gezeigt, daß sich dies erreichen läßt, wenn man die Arbeitsfläche der Matrize im Gegensatz zu den bisher eben ausgebildeten Arbeitsflächen konvex krümmt. Die Krümmung kann dabei gleichmäßig oder ungleichmäßig sein, d. h. sie kann einem Kugelflächenausschnitt entsprechen oder auch davon abweichen. Bedingung ist lediglich, daß sie dem Rezipienten gegenüber konvex gewölbt ist und nicht nur eine Abschrägung nach dem Anzug hin aufweist. Die Bedeutung liegt in der konvexen Abschrägung am Rande gegen die Rezipientenwandung.
Die erfindungsgemäße Matrize ist beispielsweise in der Abbildung dargestellt. Hierin bedeuten a die gekrümmte Arbeitsfläche, h die Pfeilhöhe der Krümmung. h-clen Anzug und c den Auslauf der Matrize. Im Interesse eines geringen Arbeitsaufwandes soll der Anzug möglichst kurz sein.
Mit dieser Matrize lassen sich z. B. au: Zinldegierungen auch 8-mm-Stangen eiüstrangig pressen, was bei den bislang üblichen Matrizenarten und den normalen Preßbolzenquerschnitten nicht möglich war. Hierdurch wird u:ne sehr viel größere Durchknetung erreicht, was bekanntlich die Festigkeitseigencliaften günstig beeinflußt.

In der folgenden Zahlentafel sind die i#estigl-:eitswerte verschieden gepreßter Stangen zusammengestellt. Die verwendete Mätrizenform ist in Spalte 2, die Preßgesch«-indigkeit in Spalte 3 angegeben.

Zahlentafel

Prer- Ein- Iieri;-

Gepre@ät \.IZtrizenforni "#eschwindig- Festigkeit Dehnung r

auf mm keit schnüruni -r_ähigkeit

mr2#iin. I:g.-mni- ," cmh;;n:u:-

_

20 alt etwa 6 , 4.9 5.6 51

20 neu 12 ,46 9 58 - -

14. alt etwa 9 5 1 5,3 49 i,8

14. neu 22 53 5,0 50,3 2,0

8 alt etwa 6 51 6 51 --

8 neu etwa 25 56,5 5#9 56

Die alte Matrize hatte eine ebene, die neue eine gleichmäßig gekrümmte Arbeitsfläche mit einer Pfeilhöhe von 6 mm. Der Preßbolzendurchinesser betrug 70 min. Verpreßt wurde eine Zinklegierung mit* Aluminium, Kupfer und J,fagiiesitiiii bei der üblichen Preßtemperatur von 320° C. Die Stangen waren einwandfrei. Das vordere Ende ist eben ausgebildet. Auch die Gleichmäßigkeit des Stangenquerschnittes ist sehr gut; die Schwankungen sind nicht größer als i- o,o2 mm. Man erkennt außerdem, daß allgemein die Festigkeitseigenschaften durch Verwendung der erfindungsgemäßen Matrize und die dadurch ermöglichte hohe Preßgeschwindigkeit erhöht werden. Die Beispiele zeigen vor allein die überraschende Erhöhung der möglichen Preßgeschwindigkeit durch Verwendung der neuen Matrize.

Bei knetbaren Aluminiumlegierungen, die in einer Presse üblicherweise mit i bis 2 m/Min. gepreßt werden, lassen sich mit der erfindungsgemäßen Matrize Preßgeschwindigkeiten von 15 bis 2o m/Min. erreichen.
Die neue Matrizenform läßt sich selbstverständlich auch zum Verpressen anderer kompakter Werkstoffe anwenden.
Zur Fabrikation von Metallglühfäden ist bereits eine Fadenpresse bekannt, bei der in den Preßzylinder ein konischer, auswechselbarer Einsatz eingepaßt wird, in dem eine Düsenfassung mit einer kugelförmig gestalteten Dichtungsfläche eingeschlitten ist. Auf dieser Fadenpresse sollen angeteigte Pulver zu lletallglülifäden verarbeitet werden. so daß es sich hier um eine gänzlich andere Aufgabe finit andersartigen Schwierigkeiten handelt. Es kommt hier auf die Gestalt der Dichtungsfläche, nicht die der Arbeitsfläche an, da die Preßniasse als geteigtes Pulver hinsichtlich der Formgebung kaum Schwierigkeiten bereitet, sondern nur hinsichtlich der Dichtung. Bei der Erfindung handelt es sich im Gegensatz dazu darum, kompakte Werkstoffe, insbesondere kompakte Metalle, zu verpressen. Hierbei zeigt die konvex gekrümmte Arbeitsfläche eine neue Wirkung, die erst bei dein strömungstechnischen Verhalten eines kompakten Werkstoffes eintritt, nicht jedoch bei dem Verpressen voll anheteigtem Pulvermaterial.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Matrize zum Verpressen vcn kompaktem Metall, insbesondere zum Strangpressen von knetbaren Zinklegierungen und knetbaren Aluminiumlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine konvex gekrümmte Arbeitsfläche hat.
2. Verwendung der Matrize gemäß Anspruch i zum Pressen von Zinklegierungen mit gegenüber den bisherigen wesentlich erhöhten Preßgeschwindigkeiten von io bis 2o m/Min.