DE7145180U - Dreidimensionaler, hohler Gegenstand aus Kunststoff sowie Halbfabrikat zu seiner Herstellung - Google Patents
Dreidimensionaler, hohler Gegenstand aus Kunststoff sowie Halbfabrikat zu seiner HerstellungInfo
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Description
12.257 30/el *
8500 NÜRNBERG /
KFSS! S=SP! A-T- /
Dreidimensionaler, hohler Gegenstand aus Kunststoff sowie Halbfabrikat zu seiner
Herstellung
Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von drei- *
dimensionalen Gegenständen, insbesondere von Gehäusen, Kästen od. dgl., aus Kunststoff. Insbesondere befasst sie
sich mit einem dreidimensionalen, hohlen Gegenstand in Form eines Kastens, Gehäuses od. dgl. mit mehreren miteinander verbundenen Wänden aus im wesentlichen formsteifem
Kunststoff. Gleichzeitig betrifft sie ein Halbfabrikat zur Herstellung eines solchen Gegenstandes.
Die Herstellung von Kunststoffgehäusen ist schwierig, insbesondere,
wenn diese verhältnismässig tief sind, da die verwendeten Spritzgiessmaschinen kein sehr zufriedenstellendes
Aussehen ergeben, falls der hergestellte Artikel eine beachtliche Ausdehnung in der Richtung der gegenseitigen
Bewegung der zwei Formhälften aufweist. Es ist beispielsweise unmöglich, ein Gehäuse zu erzeugen, dessen Seiten- und
Umfangswände überall gleichmässige Dicke haben, da Üblicherweise
ein Ziehwinkel von wenigstens zwei Grad erforderlich ist. Ausserdem ist es auch nicht möglich, Vorsprünge oder
Versteifungsrippen an den Seitenwänden des Gehäuses anzu-
t ■
formen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und die Möglichkeit zur Erzeugung von dreidimensionalen,
hohlen Gegenständen aus Kunststoff zu bieten, deren Wände sowohl gleichmässige Dicke aufweisen als auch
mit VorSprüngen od. dgl. versehen sein können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, dass der Gegenstand aus einer eine Anzahl der miteinander
verbundenen Wände enthaltenden Tafel aus steifem Kunststoff gebildet ist, welche an den Verbindungsstellen der
Wände abgebogen ist, und dass zwei vor dem Biegen nicht benachbarte
Wände der Tafelf entlang einer Linie über an einer
der beiden Wände vorgesehene Führungselemente, in die eine
Kante der jeweils zeiten Wand eingreift, verbunden sind. Die Führungselemente können beispielsweise von einer Nut,
einer Ausnehmung oder auch von zwei auf beiden Seiten der
Kante der zugeordneten Wand vorgesehenen Vorsprüngen gebildet sein.
Das erfindungsgemässe Gehäuse bzw. der Kasten nach der Erfindung
lässt sich relativ leicht mit gleichmässiger Wandstärke herstellen, wobei es zudem ohne weiteres möglich ist,
VorsprUnge od. dgl. von nahezu beliebiger Form an den Wänden des Kastens bzw. Gehäuses anzuformen.
Zur Herstellung eines Hohlkörpers A^mäss der Erfindung dient
zweckmässigerweise ein Halbfabrikat, welches als Tafel aus
im wesentlichen steifem Kunststoff ausgebildet ist, die eine Mehrzahl verbundener Wände aufweist, wobei zwei nicht aneinanderstossende
Wände derart angeordnet sind, dass sie beim fertigen Artikel verbindbar sind, wobei ferner eine der ■
beiden zu verbindenden Wände Führungselemente zur Aufnahme einer Kante der Jeweils anderen Wand aufweist.
Bei der Herstellung des hohlen Gegenstandes gemäss der Erfindung wird bevorzugt so vorgegangen, dass ein Halbfabrikat
der vorstehend geschilderten Ausbildung an den Verbindungsstellen zwischen den Wänden abgebogen wird und die Kanten
der einen Wände in die Führungselemente der anderen Wände *
eingesetzt werden.
Weiter. Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausfuhrungsbeispiels anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Heizlüfters,
welcher ein erfindungsgemäss ausgebildetes Gehäuse aufweist;
Figur 2 eine Draufsicht auf das zur Herstellung des Geiiäuses gemäss Figur 1 verwendete Halbfabrikat;
Figur 3 einen Schnitt durch das Gehäuse der Figur 1
und
Figur 4 in vergrössertem Massstab eine Ecke des Gehäuses.
Der in Figur 1 gezeigte Heizlüfter weist ein Gehäuse 10 aus ■
steifem Kunststoff, beispielsweise aus einem ABS-Kunststoff,
auf. Das Gehäuse 10 besitzt einen Deckel 12, einen Boden 14, zwei Seitenwände 16 und eise Rückwand 18* Die Vorderseite
des Gehäuses 10 wird von einem Metallgitter 20 und zwei Abschnitten 22 und 24 aus Aluminium-Profilmaterial gebildet.
Das gesamte Gehäuse 10 wird durch vier Schrauben 26 zusammengehalten, welche die Seitenwände 16 an den Enden Hier Aluminium-Profilstücke 22 und 24 festlegen. J.
. .'■
Das Kunststoffgehäuse 10 ist aus dem Halbfabrikat 30, welches in Figur 2 gezeigt ist, hergestellt. Das Halbfabrikat
ist im Wege des Spritzgiessens hergestellt und umfasst Deckel 12, Boden 14 und Seitenwände 16, die sämtlich mit
der Rückwand 18 verbunden sind. Wie leicht zu ersehen ist, bildet die Oberseite des Halbfabrikates 30 die Innenseite
des Gehäuses 10. Das Gehäuse wird dabei so hergestellt, dass zuerst die Klappen bildenden Wände 12, 14 und 16 um neunzig
Grad gegenüber der Rückwand 18 nach oben gebogen werden. Entlang der Linien, an denen die Klappen bzw. Wände 12, 14
und 16 an die Rückwand 18 stossen, ist eine im Querschnitt dreieckige Nut 32 ausgebildet, welche einen Basiswinkel von
neunzig Grad aufweist und deren Tiefe annähernd der halben Dicke des Halbfabrikats bzw. der Tafel 30 gleich ist. Auf
diese Weise wird, wie die Figuren 3 und 4 erkennen lassen, bei Biegen das Halbfabrikats 30 entlang der Linien 32 In
der noch zu beschreibenden Weise die Nut 32 geschlossen, wodurch ein gleichmässiges Biegen der Tafel 30 entlang der
gewünschten Linie 32 unterstützt wird.
Das Halbfabrikat 30 weist ausserdem weitere Nuten 34 auf,
welche Verlängerungen von zwei der Nuten 32 auf die Wände 16 sind. Die Zeichnung lässt erkennen, dass die Breite der
Wände 16 etwas grosser ist als die Breite der Rückwand 18, um so die Nuten 34 unterbringen zu können. Bei dem beschriebenen AusfUhrungsbeispiel sind die Nuten 34 hinsichtlich '
• ■■ : s/O
ihrer Form den Nuten 32 ähnlich, obwohl dies nicht wesentlich ist. Die Seitenkanten 36 der Deckwand 12 und der Bodenwand
14 sind derart zugespitzt, dass sie in ihrer Form den Nuten 34 entsprechen. Dies führt dazu, dass bei Biegen
des Halbfabrikats 30 entlang der Nuten 32 die Kanten 36 in die Nuten 34 eingreifen und in diesen gehalten werden (Figur
4).
Um das Gehäuse in seiner endgültigen Form zu erhalten ist es nun lediglich erforderlich, nach innen gerichteten Druck
auf die beiden Seitenwände 16 auszuüben und so dafür Sorge zu tragen, dass die Kanten 36 der Wände 12 und 14 nicht aus '
den Nuten 34 herausgleiten. Dies wird durch die Schrauben
26 bewerkstelligt, welche abgesenkte Bohrungen 42 in den Seitenwänden 16 durchsezten und in Dreiviertel-Rundstücke
36 eingreifen, welche an den komplizierten Profilelementen 22 und 24 ausgebildet sind. Im Hinblick auf ein besseres Aus- '
sehen und zum Zwecke weiterer Sicherung der Verbindung ist an beiden Profilstücken 22 und 24 jeweils eine Ausnehmung
bzw. Nut 3S ausgebildet, welche jeweils die äussere Kante des Deckels 12 oder Bodens 14 aufnimmt. Die Profilelemente
22 und 24 weisen ausserdem einander gegenüberliegende Nuten 40 auf, welche das Metallgitter 20 aufnehmen und halten. Ein
kleiner- überstehender Zapfen 44, welcher an dem Halbfabrikat 30 ausgebildet ist, hilft bei der Anbringung des oberen
Profilelementes-22. Eine überstehende Leiste 46 verbindet *
das obere Profilelement 22 mit dem unteren Profilelement 24 und schirmt gleichzeitig einen eventuellen unschönen Spalt
zwischen den Enden des Gitters 20 und den Seitenwänden 16 ab.
j Eine Reihe von Zapfen 50 ist unmittelbar anschliessend an
eine der Nuten 34 an jeder Seitenwand 16 ausgebildet. Diese
Zapfenreihe dient als weiterer Schutz gegen eine Abwärtsbewegung der Deckwand 12» Selbstverständlich könnten die Nut
3/1 und die entsprechende, angeschärfte Kante 36 vollständig
durch zwei solche Zapfenreihen ersetzt werden, von denen eine oberhalb und eine unterhalb der Lage der Kante der Deck- ·
wand des fertigen Gegenstandes angeordnet sein müsste. Ein«» weitere Möglichkeit bestünde darin, ein Paar zueinander
paralleler Leisten an der Seitenwand 16 anzubringen. Falls zusätzliche Sicherheit erwünscht ist, ist es auch möglich,
eine geringe Menge eines Klebstoffes entlang der Linie anzubringen, entlang der die Kante der Deckwand 12 Jeweils gegen ■
die Seitenwand 16 stösst.
Ir dem Halbfabrikat bzw. der Tafel 30 ist eine Anzahl weiterer
Öffnungen bzw. Durchbrechungen vorhanden. In der Deckwand 12 ist ein Gitter 52 ausgebildet, welches als Einlass
für das Gebläse dient. Ausserdem sind zwei rechteckige Löcher 5^ vorhanden, welche Schalter 56 aufnehmen. In der Bodenwand
sind vier Befestigungslöcher 58 vorgesehen, welche-
zur Aufnahme von Befestigungsschrauben zur Festlegu."~ des
nicht gezeigten, üblich ausgebildeten Gebläses am Gehäuse dienen. Eine Durchbrechung 60 und Lagerzapfen 62 dienen
zur Anbringung eines Klemmenblockes, die Löcher 64 haben den Zweck, einen Litzenhalter bzw. eine Kabelsicherung anbringen
zu können. In der Rückwand 18 i st eine Durchbrechung
66 für das -nschlusskabel vorgesehen. Ausserdem sind noch j zwei Zentrierlöcher 70 vorhanden, deren Zweckbestimmung wei-
ter unten noch beschrieben werden soll, sowie eine Reihe von
■ dekorativen und zur Kühlung dienenden öffnungen 72 an der
;! Bodenwand 14.
'; Die Rückseite der Tafel 30 ist eben mit Ausnahme dekorati-
ver Elemente,beispielsweise Rippen 74, um das Einlassgitter
! 52. Eine dekorativen Zwecken dienende Riffelung bzw. Rippen-
; Ausbildung kann ausserdem an der Vorderfläche des Profil-
ί elementes 22 vorhanden sein.
Wie Figur 3 erkennen lässt, erstrecken sich die Kanten der j
Seitenwände 16 Uoer die Deckwand 12 und - sogar noch etwas
weiter - unter die Bodenwand 14, wodurch gewährleistet ist. ; dass sich der Boden. 14 etwas oberhalb des Bodens, auf dem
das Gerät steht, befindet.
bzw. der Tafel 30 ./ird diese zuerst gegenüber der in Figur.2 :
gezeigten Stellung umgedreht und auf einen aufrecht-stehenden, rechteckigen Block gelegt, dessen Oberfläche der Fläche
der Rückwand 18 gleich ist. Die Zentrierlöcher 70 übergreifen Yorsprünge an dem Block und die wände 12. 14 und 16 überragen die Seitenkanten des Blockes. Auf die Tafel bzw. das
Halbfabrikat 30 wird dann ein Heizelement abgesenkt, welches aus vier stangenartigen Elementen besteht, die die vier Kanten der Rückwand 16 bedecken. Aufgrund der Wärme-Einwirkung
biegt sich die Kunststofftafel entlang der Nuten 32 und die Wände 12, 14 und 16 fallen unter der Wirkung der Schwerkraft
in eine etwa vertikale Stellung. Anschliessend wird das Heizelement entfernt, so dass der Kunststoff sich abkühlt, worauf
das Gehäuse von dem Block abgenommen wird.
Um zu gewährleisten, dass die vier Ecken des Gehäuses, welche an den Ecken der Rückwand 18 liegen, sauber ausgebildet sind,
müssen Tiefe' und Lage der Nuten 32 und 34 sowie die Form der
Kanten 36 so gewählt werden, dass sie jeweils zueinander passen. Die genauen Parameter, welche zur Erreichung einer bestimmten Form erforderlich sind, können leicht durch Ermitt-'lung der Geometrie des fertigen Körpers festgestellt werden.
Das beschriebene Verfahren ermöglicht eine rasche Herstellung von Kästen od. dgl. welche relativ komplizierte Form aufweisen, beispielsweise Öffnungen, Vorsprünge oder Rippen an ihren Seitenwänden besitzen. Die Seitenwände des Gehäuses ·
können schalenförmig oder abgerundet ausgebildet sein, so dass die Aufnahme eines Bauelementes möglich ist, das grosser
als die Gehäuse-Öffnung 1st. Ausserdem ist es möglich,
die Seitenwände mit Ansätzen cd. dgl. zu versshenf us ein
Einbauteil in einer gewünschten Stellung zu halten. Die Seitenwände können hinsichtlich ihrer Dicke beliebig variiert,
gegebenenfalls auch stufenförmig ausgebildet werden, ohne dass es erforderlich wäre, einen vorbestimmten Ziehwinkel
einzuhalten. Insbesondere ist es möglich, die Seitenwände g?eichmässig dick herzustellen. Ausserdem ist die Wahrscheinlichkeit
von Störungen oder Beschädigungen der Oberfläche praktisch ausgeschlossen.
Bei dem oben beschriebener. Verfahren v?urde *w»r der Kunststoff
unter Wärme-Einwirkung gebogen. Es' ist jedoch unter entsprechenden Verhältnissen auch möglich, das Biegen in
kaltem Zustand auszuführen. In diesem Falle wird ein entsprechender Kunststoff, beispielsweise Polystyrol, verwendet und
die Nuten 32 werden so geformt, dass sich die Wirkung von Kunststoff-Scharnieren ergibt.
Claims (4)
1. Dreidimensionaler, hohler Gegenstand in Form eines Ka-
stens, Gehäuses od. dgl. nit mehreren miteinander verbundenen
Wänden aus im wesentlichen formsteifem Kunst- ■· ; stoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (10) '
aus einer eine Anzahl der miteinander verbundenen Wände (12, 14, 16, 18) enthaltenden Tafel (30) aus steifem !
Kunststoff gebildet ist, welche an dgn Verbindungsstel- j len (32) der Wände abgebogen ist, und dass zwei vor dem , . j1
Biegen nicht benachbarte Wände (12, 16; 14, 16) der Ta- j fei entlang einer Linie über an einer der beiden Wände ' ; · |
(16) vorgesehene Führungselemente (34), in die eine Kante (36) der jeweils zweiten Wand (12, 14) eingreift ver
bunden sind. , · ' t ;
2. Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass '
die Führungselemente (34) an zwei gegenüberliegenden Wan« ;
den (16) des Gegenstandes .(10) vorgesehen sind, und dass j
die freien Enden der gegenüberliegenden Wände (16) durch !
von dem hohlen Gegenstand getrennte Bauteile (22, 24,
26) T-.usammen^ehalftonvSind, welche eine Fläche des Gegen- ;
..·· Standes bilden. · ί
71A518016.3.72
3. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass als Führungselemente (34) eine Nut, eine Ausnehmung oder zwei auf beiden Seiten der Stirnkante (36)
der anderen Wand (12, 14) gelegene Vorsprünge dienen.
4. Gegenstand nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er als Gehäuse (10) für
einen Heizlüfter dient.
ο Halbfabrikat zur Herstellung sines Gegenstandes nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als Tafel (30) aus im wesentlichen
steifem Kunststoff ausgebildet ist, die eine Mehrzahl verbundener Wände (12, 14, 16, 18) aufweist, wobei
zwei nicht aneinanderstossende Wände (12, 16; 14, 16)
j derart angeordnet sind, dass sie beim fertigen Artikel
verbindbar sind, und dass eine dar beiden zu verbindenden
Wände (16) Führungselemente (34) zur Aufnahme einer
Kante (36) der jeweils anderen Wand (12, 14) aufweist.
Publications (1)
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